Ich habe darüber nochmal nachgedacht. Ich glaube, die Frage ist zu allgemein gestellt. Rollenspielregelbücher bestehen aus verschiedenen Teilen, mit jeweils spezifischem Zweck. Je nach Zweck kann, nein, muss sich die Sprache und Formulierung ändern.
Beispiele:
Es gibt ja oft sowas wie ein Vorwort, oder ein Kapitel "Was ist Rollenspiel", oder bei Kickstarter Sachen auch beliebt eine Danksagung an die Backer. Diese sind oft als eine Art Monolog geschrieben bei dem quasi "die vierte Wand durchbrochen" wird und die Lesenden direkt angesprochen werden. Mit Sie oder Du.
Dann gibts ja auch immer einen Teil für die Charactererschaffung. Zweck: Neulinge schnell zum Ziel führen, kurz, knapp, auf das Wesentliche reduziert. Auf Neudeutsch also eine Workinstruction. Ein Kochrezept, eine Bauanleitung von Ikea. Persönliche Anrede nicht nötig, kann man aber machen, damits nicht so trocken rüber kommt. Im Gebiet der technischen Redaktion gibt es sogar Leute, die eine Persönliche Anrede im Kontext von Workinstructions befürworten (belegt mit Studien), ich sehe da durchaus Parallelen. Bin nur Laie auf dem Gebiet, aber hab ich mal so gehört.
Super trockene Regeltextblöcke in denen irgendwelche Details zu Regeln mit möglichst präziser Sprache beschrieben werden, um Missverständnisse zu vermeiden. (RAW vs RAI Problematik). Diese harten Regeln sind Gesetze, deshalb lesen die Dinger sich meistens auch genau so langweilig wie Gesetzbücher. Persönliche Anrede eher störend.
Ähnlich zu Regelblöcke würde ich Listen von Features, Perks, Ausrüstung, Zauber usw. betrachten, persönliche Anrede ist zu vermeiden. Haben den Charakter eines Otto Katalogs aus dem man sich ne neue Badehose raussucht weil die alte nicht mehr passt. Stichwort "Gun Porn".
Meinungen dazu?