Autor Thema: Wasserwelten-Kolonisierung  (Gelesen 1017 mal)

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Offline Quaint

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Wasserwelten-Kolonisierung
« am: 3.09.2024 | 10:11 »
https://www.youtube.com/watch?v=URyiCGZNjdI&t=226s

In dem Video ist die Rede von einem Planetentyp - etwas größer als die Erde, eine dichte Wasserstoffatmosphäre und halt hunderte km tief bedeckt mit Wasser. Wie könnte es aussehen, wenn sich Menschen auf so einer Welt festsetzen?
Das geht mir dabei um eine Kampagne Corporation, die SC sind Ordnungshüter und sollen auf der neu kolonisierten Welt quasi Colonial Marshalls sein. Wer Corporation nicht kennt: Das ist recht fortschrittlicher Cyberpunk. Neben typischen Cyberpunk-Dingen wie leistungssteigernden Implantaten gibt es auch einen Überlichtantrieb, Energieschilde (auch für Personen) und neben kinetischen Waffen auch sowas wie Laser, Plasmakanonen und Railguns. Es gibt also schon recht fortgeschrittene Technologie. Theoretisch auch die Anpassung von Menschen auf andere Umgebungen (z.B. halb geterraformter Mars mit dünner Luft, Unterwassermenschen)
Neben dem üblichen Expansionsdrang der Menschen will man aber auch die Chancen verbessern dass es Menschen gibt falls z.B. der Erde etwas passieren sollte.

Ich denke halt viel könnte auf so einer Wasserwelt Unterwasser passieren, gerade wenn die Oberfläche eh keine atembare Luft hat. Allerdings ist es ja wohl relativ kompliziert Druckhüllen zu konstruieren, die wirklich tief kommen. Könnte es da helfen wenn man auf ein flüssiges Atemmedium wechselt und die Uboote damit flutet anstatt dass da Luft drin ist?

Analog zu diversen Weltraumepen gäbe es dann wahrscheinlich auch irgendwelche Stationen, auf denen die meiste Bevölkerung lebt. Genetisch angepasste Menschen könnten aber evtl. auch direkt im Wasser leben solang die Temperatur grob hinkommt. Wobei sich mir noch die Frage stellt ob da normalerweise Sauerstoff im Wasser ist, wenn die Atmosphäre dort ja aus Wasserstoff besteht. Wahrscheinlich müsste man also selbst mit genetischer Anpassung noch irgendwie für Sauerstoff sorgen.

Ein paar Klassiker des Unterwassergenres wie etwa Aquanox kenne ich natürlich. Man kann da vielleicht auch mit irgendwelchen "Einheimischen" arbeiten, die irgendwo in der Tiefe dieses unergründlichen Ozeans leben. Ich würde mich aber sehr über zusätzliche Ideen freuen. Hinweise auf zusätzliches Lesematerial sind aber auch gut.
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Online 1of3

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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #1 am: 3.09.2024 | 10:34 »
Zitat
Allerdings ist es ja wohl relativ kompliziert Druckhüllen zu konstruieren, die wirklich tief kommen.

Frage, warum will man das? Wenn man ein paar Kolonisten hat, baut man seine Stationen. Das kann vorteilhaft sein, wenn man z.B. vor kosmischer Strahlung im Wasser besser geschützt ist als bei einer vergleichbaren Weltraumstation. Und dann wars das. Nachteil gegenüber einer Station im Orbit ist, dass Starten mehr Energie erfordert. Je nachdem, wo die Prioritäten oder Fähigkeiten liegen, könnten sie den Wasserball also auch voll ignorieren.

Wenns da ein Ökosystem gibt, sieht die Sache anders aus, aber dann eben abhängig davon, wie das aussieht.

Offline Quaint

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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #2 am: 3.09.2024 | 10:51 »
Naja, du hast nicht ganz unrecht. Ich hatte aber tatsächlich vor, dass es einheimisches Leben gibt, und das ist halt verstärkt auch weit unten zu finden. Aber dann muss vielleicht nicht jeder darunter sondern man macht dann spezielle Expeditionsboote mit Flüssigatmung.

Zum Schutz vor Sonnen- und kosmischer Strahlung sollte eigentlich bereits die Athmosphäre genügen. Die soll bei diesem Planetentyp recht dicht sein.

An sich will man den Planeten halt, weil er eine Grundlage für Leben bietet. Es gibt also keine Replikatoren oder sowas. Und auf einem Planeten der Leben grundsätzlich erlaubt, kann man halt relativ einfach an so Dinge wie Nahrung, Wasser und Luft kommen. Das hat man im freien Weltraum nicht so einfach.
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Offline bobibob bobsen

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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #3 am: 3.09.2024 | 10:51 »
schwimmende Städte mit Kuppeln, die über das Meer fahren oder sich treiben lassen.

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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #4 am: 3.09.2024 | 10:52 »
Da wäre für mich erst mal die Frage, was so eine Welt hat, das die Gründung einer Kolonie überhaupt lohnt. Lebensraum im klassischen Sinn wohl nicht, Bodenschätze im klassischen Sinn liegen ewig weit unter Wasser...warum sollte man da also überhaupt ein Riesenschiff mit Hunderten bis Millionen (je nachdem) von Menschen und aller nötigen Fertig-Infrastruktur hinschicken, damit sie so einen Planeten trotz aller Widernisse besiedeln sollen?

(Ich meine, klar, der Meta-Grund ist, daß das ein interessantes Setting sein könnte. Das wird aber den NSC, die innerhalb des Spieluniversums das Ganze zuallererst mal finanzieren und auf die Beine stellen sollen, aus ihrer Perspektive wohl recht egal sein. :))

Eine Erklärungsmöglichkeit wäre natürlich die schlichte Notlandung. Die Kolonisten haben ihr eigentliches Ziel gar nicht erst erreicht und obendrein verdammtes Glück gehabt, daß sie nicht einfach irgendwo zwischen den Sternen verreckt sind, und müssen/mußten sich eben auf der einen auch nur grenzwertig brauchbaren Welt einrichten, die ihnen zur Verfügung stand -- damit, daß sich jemand bemüht, sie jemals abzuholen, ist ja selbst bei noch bestehendem Kontakt nach Hause nicht unbedingt zu rechnen.

Und wo's keinen freien Sauerstoff gibt, muß der eben gewonnen werden, beispielsweise durch Elektrolyse. Mehr Sorgen machen würde ich mir da um den Stickstoff, der ja normalerweise den Löwenanteil der Erdatmosphäre stellt -- eine reine Sauerstoffatmosphäre bringt schon so ihre eigenen Gefahren mit sich, und mit dem Wasserstoff der "Planetenluft" würde ich sie ganz bestimmt nicht mischen wollen. :o

Offline JollyOrc

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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #5 am: 3.09.2024 | 10:58 »
Die im Wasser gelösten Salze und Mineralien sind unter Umständen wertvoll. Und über Filtration etc. auch vergleichbar einfach abbaubar. Deswegen gibt es eben schimmende Abbauanlagen, Raffinerien, etc. Da die aber schwimmen und wegen der Wassertiefe auch nicht einfach im Boden verankerbar sind, gibt es doch mehr Aufwand und Personaleinsatz als sonst, plus den Leuten, welche die Anlagen vor der einheimischen Megafaune schützen sollen (So ein Tiefwasser-Leviathan ist halt nicht ohne und kann auch eine mittelgroße Iridium-Filtrationsmine mal zerdeppern), das Plankton von den Filtern kratzen, und und und.

Ansonsten: Wer FTL-Schiffe und Energieschilde bauen kann, kann auch Druckkörper für tiefe Wassertiefen bauen. :)
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline Quaint

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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #6 am: 3.09.2024 | 11:03 »
Ja, naja, in der Kampagne ist es halt auch so, dass wirklich "gut" bewohnbare Welten relativ selten sind. Und man hat halt so ne Maschinenrasse an der Backe die eigentlich kein intelligentes biologisches Leben mag. Die haben die Menschheit bisher nicht angegriffen, aber wenn es mal soweit kommt wird das halt kein symmetrischer Krieg, die sind sehr stark überlegen. Man *hofft* natürlich dass es keinen Zoff mit denen gibt, aber man möchte sich nicht drauf verlassen. Und für den Fall der Fälle irgendwo auch ein paar Kolonien zu haben auf nicht total offensichtlichen Besiedlungskandidaten, und die vielleicht auch nicht direkt gefunden werden weil das ganze Zeuch halt unter Wasser ist, wäre halt eine gewisse Rückversicherung. Die Menschheit ist halt etwas verzweifelt.  ;D
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Online First Orko

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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #7 am: 3.09.2024 | 11:12 »
Vielleicht ne doof Überlegung aber: Wäre es nicht potentiell einfacher, unter der Erde zu bauen als im Wasserdruck von hunderten Kilometer Ozean? Oder lastet der Wasserdruck quasi weiter nach unten... in den Boden...?   :think:

Dann müsste man "nur" eine Art senkrechte Röhre bauen, die dem enormen Druck standhält und direkt und tief genug in den Boden führt wo man dann die Kolonie unterirdisch hinein bohrt. Quasi einen umgekehrten Weltraum-Aufzug  :o
In unserer Welt ziemlich sinnfrei aber bei DEM Techlevel und der Motivation  :think:

Man wäre den Elementen nicht so stark ausgesetzt, ziemlich geschützt und versteckt und wenn man erstmal einen gewissen Grad an Autarkie da unten erreicht hat wäre es auch nicht tragisch, wenn die Röhren (sinnvoll da redundant zu denken...) durch einen Unfall ne Zeitlang wegbrächen.

Unabhängig, wie realistisch das nun nach physikalischen Maßstäben wäre: Innerhalb des Settings fände ich das ziemlich abgefahren und cool irgendwie!

Ansonsten liegt bei so einem Planeten natürlich die Solaris-Welt aus dem gleichnamigen Roman (nicht dem unsäglichen US-Film!) nahe, was nochmal eine ganz neue Form von Herausforderungen mit sich bringt  >;D
« Letzte Änderung: 3.09.2024 | 11:17 von First Orko »
It's repetitive.
And redundant.

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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Flamebeard

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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #8 am: 3.09.2024 | 11:33 »
Wenn es interessant ist anzuschauen, wie sowas in Space Opera-SciFi geregelt ist, schau' dir mal das Material zu Titan aus der Destiny-Reihe von Computerspielen an.
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Offline Quaint

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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #9 am: 3.09.2024 | 11:35 »
Ich hab zumindest mal auf die Wikipediaseite des Solarisromans geschaut. Interessant. Wie Destiny das mit dem Titan macht werde ich mir bei Gelegenheit auch noch ansehen.
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Offline KhornedBeef

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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #10 am: 3.09.2024 | 11:56 »
Hoher Druck dürfte auch im Meeresboden herrschen. Außerdem bohrt man ja Löcher rein. Schwimmende Städte fände ich also passender.
@Atmosphäre: Anzüge mit Edelgas+Sauerstoff wären wohl das sinnigste. Das eine wird rezykliert, Sauerstoff tankt man nach, CO2 muss gefiltert werden. Wobei ich fast sicher bin, dass eine Planet mit Wasser und festem Kern auch Stickstoff enthalten muss. Muss man eben dran kommen. Ob eine genetische Anpassung auf wasserstoffhaltige Atmosphäre Sinn ergibt, weiß ich selbst nicht.
@Grund: Wenn es doch nur ein großes ScienceFiction-Pendant gäbe, wo fortschrittliche Weltraumleute einen lebensfeindlichen Planeten mit einer extrem kritischen natürlichen Ressource verwalten und sich mit den bereits assimilierten Einheimischen arrangieren müssen, während das Damoklesschwert militärischer Auseinandersetzung über ihren Köpfen schwebt. Dann könnte man die Ideen von da klauen....
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Offline Quaint

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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #11 am: 3.09.2024 | 12:12 »
Hoher Druck dürfte auch im Meeresboden herrschen. Außerdem bohrt man ja Löcher rein. Schwimmende Städte fände ich also passender.
@Atmosphäre: Anzüge mit Edelgas+Sauerstoff wären wohl das sinnigste. Das eine wird rezykliert, Sauerstoff tankt man nach, CO2 muss gefiltert werden. Wobei ich fast sicher bin, dass eine Planet mit Wasser und festem Kern auch Stickstoff enthalten muss. Muss man eben dran kommen. Ob eine genetische Anpassung auf wasserstoffhaltige Atmosphäre Sinn ergibt, weiß ich selbst nicht.
@Grund: Wenn es doch nur ein großes ScienceFiction-Pendant gäbe, wo fortschrittliche Weltraumleute einen lebensfeindlichen Planeten mit einer extrem kritischen natürlichen Ressource verwalten und sich mit den bereits assimilierten Einheimischen arrangieren müssen, während das Damoklesschwert militärischer Auseinandersetzung über ihren Köpfen schwebt. Dann könnte man die Ideen von da klauen....
Ja  ;D
Allerdings finde ich viel ausserirdisches Leben in irgendwelchen SciFi Schinken nicht so toll. Die vielen Völkchen bei Star Trek, die komische Ohren haben oder ein Latexteil auf der Stirn, haben mich da geschädigt. Und die Navi von Avatar sind da auch nicht soviel besser. So sehr unterscheiden die sich halt nicht von Menschen. Man kann sowas natürlich trotzdem in mein Projekt einbauen, aber dann würde ich da ne genetische Anpassung von Menschen draus machen und keine echten Aliens. Diese "Wale" aus Way of Water passen mir da schon besser in den Kram. Ich finde halt die Ausserirdischen müssen schon deutlich anders sein als Menschen.
Aber das wäre vielleicht wirklich eine nette Fraktion, so genmodifizierte Ökos die "naturnah" leben wollen. Sowas wie Psikräfte gibt es bei Corporation auch, vielleicht haben diese Ökos dann auch sowas.
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Offline Zed

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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #12 am: 3.09.2024 | 12:16 »
Die Science braucht bei den Vorgaben eine Menge Phantasie, um zu einer "funktionierenden" Welt zu kommen. Die größten Hürden für mich scheinen die Wassertiefe und die Luftatmosphäre zu sein.

Soweit ich weiß, lösen sich alle Anteile der Luftatmosphäre im Wasser (wenn auch je nach Gas etwas unterschiedlich) - darum führt der steigende CO2 Gehalt der Luft aktuell ja zu mehr CO2 in den Ozeanen, wo sie durch Bildung von Kohlensäure zu saurem Wasser führen, was insbesondere Lebewesen, die Kalk zum Wachsen brauchen, bedroht. Hat die Luftatmosphäre keinen Sauerstoff, ist auch im Wasser kein Sauerstoff gelöst.

Bei der angedachten Wassertiefe braucht es enormen Materialaufwand, um an mehr Material auf und unterhalb des Meeresbodens zu kommen. Es braucht einen weiten "Stretch" der Vorstellungskraft, dass tatsächlich Unterwasser-Bergbau in mehreren hundert Metern Wassertiefe realisiert wird.

Die nicht-atembare Atmosphäre und die enorme Wassertiefe würde ich abschwächen, zB weil dann weniger Ressourcen nötig sind, um stellenweise auch mal zum Meeresboden zu kommen.

Meine Idee wäre, dass im Wasser ein Stoff gefunden wurde, der sich leicht "ernten" lässt und gut zu verarbeiten ist, und der Eigenschaften hat, die irgendwas zwischen Plastik und Stahl sind. Aus diesen werden gewaltige Kugeln geformt, die an einer Stelle schwerer sind - hier könnte die zB "Haustechnik" liegen: die Entsalzungsanlage, eine Unterwasserschleuse, Heizung/Kühlung etc. Diese Kugeln sind mit Wohnebenen durchzogen und haben die Größe von einem Einfamilienhaus bis zum Volumen eines Wolkenkratzers.

Das Konzept: Im Grundzustand funktionieren diese Kugeln wie Lebensrettungskapseln: Sie schwimmen, man kann über die Teile, die über Wasser liegen, Luft in die Kugel bringen. Im Sturm wird die Kugel zwar ordentlich durchgeschüttelt, aber sie wird von Natur aus nicht untergehen oder kentern. Alle Schotten sind im Notzustand dicht, so dass kein Wasser eindringen kann.

Das ist aber nur der Not-/Grundzustand. Im Normalfall sind die Kugeln unterhalb der Wasseroberfläche verankert. Mit einer Seil-Dynamo-Konstruktion hebt und senkt der Wellengang die Kugeln sanft und produziert dabei Strom. Alternativ können seitlich Turbinen ausgefahren werden und die Kugel in eine Meeresströmung gesetzt werden - dann produzieren sie Strom analog zu einem Gezeitenkraftwerk.

Über seitliche Schleusen und ausfahrbare Gänge können die Kugeln miteinander verbunden werden. So schließen sie sich (zeitweise?) zu großen Städten zusammen. Sollte ein Megasturm oder eine Explosion oder ähnlich die Kugeln auseinanderreißen, schließen sich die Schleusen automatisch und die Kugeln nehmen den oben beschriebenen Notzustand ein.

Ernährung läuft hauptsächlich über Fischfang und Algenernte, bei großen Exemplaren durch Harpunen. Fischfang kann mit Netzen oder Stromstößen geschehen.

Wenn eine dieser Kugeln über besonders viele Ressourcen verfügt, dann kann sie senkrechte Röhren herablassen und Unterwasserbergbau betreiben oder starke Motoren einsetzen und schnell und kontrolliert zu reisen. Die einfacheren Kugeln spannen vielleicht Segel auf der schwimmenden Oberseite der Kugeln auf, wenn sie von Wind (und ansonsten von Strömung) angetrieben Distanzen zurücklegen wollen.

Anstelle einer Kugeln (oder etwas kugelartigem) kann das ganze Gebilde sich aber auch mehr an der portugiesischen Galeere orientieren, einer Quallenart mit einem segelartigen Teil über Wasser, einem Korpus unter Wasser und Fangarmen, die sowohl dem Fischfang dienen als auch - in der RGP-Variante - als Anker.
« Letzte Änderung: 3.09.2024 | 12:47 von Zed »

Offline Eleazar

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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #13 am: 3.09.2024 | 12:26 »
Bei der Strahlung ist ja nicht allein die Atmosphäre entscheidend, sondern vor allem doch, ob der Planet ein Magnetfeld hat.
Eine Wasserstoffatmosphäre, in die Menschen Sauerstoff eintragen, ist bei kleinsten Lecks hochexplosiv.

Offline sma

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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #14 am: 3.09.2024 | 13:47 »
Ohne magische Supertechnologie kommt man nur ein paar Kilometer tief und ist permanent davon bedroht, wie ein Titaniktauchuboot zu "nichts" zusammengequetscht zu werden. Da würde ich auf gar keinen Fall wohnen wollen. Und gibt es zumindest ein ein bisschen Atmosphäre, gibt es auch gewaltige Stürme an der Oberfläche. Und wenn es nennenswerte Monde gibt, auch mächtige Gezeiten. Und Wellengang. Auf der Oberfläche schwimmen kann man sich daher denke ich auch abschminken.

Wäre die Gravitation geringer, käme man tiefer runter, gleichzeitig wäre der Wellengang höher. Ebenso bei höherer Rotation des Planeten.

Eine Kolonie im Weltall ist da denke ich deutlich einfacher und sicherer. Dann würde man nur zur Rohstoffgewinnung – den man aus den obersten Wasserschichten schöpfen können müsste – mal zur Oberfläche fliegen.

Und wenn man Supertechnologie hat, würde ich empfehlen, eine artikgroße Fläche aus Eisbergen und Eisschollen zu errichten und dann mit Stein und letztlich Erde aufzufüllen und seine schwimmende Insel zu erschaffen, die, wenn sie Erhöhungen (kleine Berge) am Rand hat, vielleicht im inneren bewohnbar ist. Selbst ohne Atmosphäre ist es einfacher, dort eine Station zu erreichen, als im Weltall oder gar unter Wasser.


Offline Quaint

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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #15 am: 3.09.2024 | 14:16 »
Naja so ganz aussichtslos finde ich die Besiedlung so einer Wasserwelt nicht. Auch ohne in die Trickkiste mit Supertechnologie zu greifen. Und im Weltraum hast du halt eigentlich immer Strahlung. Das ist für nen Forschungsflug zum Mars vielleicht ned so tragisch (werden die Astronauten halt evtl. ned so alt) aber wenn du den Fortbestand der Menschheit sichern möchtest und die sollen da Wohnen, na dann brauchst du auch für den Weltraum irgendwelche Phantasietech. Oder musst halt zumindest absurde Mengen an Material in den Orbit schießen oder anderweitig heranschaffen zwecks Abschirmung.
Aber ich nehme mal zur Kenntnis, dass es vielleicht besser wäre die Bedingungen etwas netter zu machen.

Ich überlege auch immernoch mit Flüssigkeitsatmung herum. Das gibt es im Setting definitiv (es gibt so "angepasste" Menschen die auf der Erde unter Wasser leben können und die Kiemen oder etwas ähnliches haben). Wenn man ein Uboot mit Flüssigkeit füllt sollte es doch eigentlich nicht implodieren, egal wie tief man geht. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
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Offline Darkling ["beurlaubt"]

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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #16 am: 3.09.2024 | 14:30 »
Hat, da ja auch nach Lesematerial gefragt war, schon jemand Lodland und Blue Planet genannt?
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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #17 am: 3.09.2024 | 14:36 »
Ich denke, der Druckausgleich (mit Dekompressionskrankheit und anderen "kleinen" Problemen) wird auch bei Flüssigatmung ein Problem bleiben. Auch wasseratmende Tiefseelebewesen hier auf Erden überstehen einen Aufstieg an die Oberfläche ohne Schutz durch eine geeignete Druckkammer ja normalerweise nicht lebendig -- und das sind je nach Lage nur ein paar einzelne Tiefenkilometer, keine paar Dutzend oder Hundert!

Offline sma

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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #18 am: 3.09.2024 | 14:50 »
für den Weltraum irgendwelche Phantasietech. Oder musst halt zumindest absurde Mengen an Material in den Orbit schießen oder anderweitig heranschaffen zwecks Abschirmung.
Andersweitig heranschaffen klingt einfacher. Gerade wenn du bei einem Wasserplaneten sonst nur Wasser (und Eis) als Werkstoff hast. Oder die Raumstation innerhalb des Magnetfelds des Planeten bauen. Selbst ein geostationärer Orbit sollte noch möglich sein, wenn man ChatGPT traut.

Zitat
Ich überlege auch immernoch mit Flüssigkeitsatmung herum. Das gibt es im Setting definitiv (es gibt so "angepasste" Menschen die auf der Erde unter Wasser leben können und die Kiemen oder etwas ähnliches haben). Wenn man ein Uboot mit Flüssigkeit füllt sollte es doch eigentlich nicht implodieren, egal wie tief man geht. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Ich glaube, das funktioniert nicht. Dir kollabiert zwar nicht sofort die Lunge, aber jede andere Zelle, die nicht ebenso mit unter hohem Druck stehenden Wasser gefüllt wäre. Du müsstest jede Zelle des Organismus anpassen (Tiefseetiere haben Piezolyte zur Stabilisierung ihrer Zellmembran) und das würde ein Auftauchen unmöglich machen.

In 10km Tiefe lasten 1000 Bar auf jeder Zelle, also eine Tonne Gewicht pro Quadratzentimeter, in 100km Tiefe wären es dann 10 Tonnen. Das kann ein Diamant aushalten (bis zu 100.000 Bar) aushalten, aber keine Zelle. Versuche im Labor haben nichts gefunden, das mehr als 1500 Bar aushält. Das waren extremophile Mikroben. Menschliche Zellen zerbersten bei etwa 200 Bar (also 2km Tiefe). Bei einem Schnabelwal wurde einmal eine Tiefe von 3km gemessen. Andere Walarten tauchen bis 2km Tiefe ab. Der Dumbo-Oktopus schafft auch noch 4km und man vermutet, bestimmten Oktopoden kommen bis 7km Tiefe. An der Oberfläche (bzw. gefangen von Fischerbooten sind diese Tiere aber immer nur breiige Massen.

Offline Aedin Madasohn

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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #19 am: 3.09.2024 | 14:58 »
@wirtschaftliche Sinn

im Wasserstoff ist so viel "schwerer" Wasserstoff mit drin, dass sich das zu ernten "lohnt" (Kernfusionsmaterial)
im Wasser sind so viele Metalle gelöst, dass sich die "Extraktion" lohnt

(Schwer)metalle-Ionen/organo-Metall-Salze wie auch immer würden aber durch die höhere Dichte in den tieferen Wasserschichten sein
sofern
nicht ein Sondereffekt (Unterwasservulkan mit heißer Aufwärtsströmung) diese in "wirtschaftlich interessante" Höhen aufwirbelt
auf der Erde sind 10 Meter Wassersäule ein bar. 1 km = 100 bar.
WW2 Uboote machten auch schon an die 10 bar
heutige AtomUbotte sogar deutlich mehr

kurzum, nicht ganz so viel Wassersäule setzen (oder an der Gravitations drehen, so dass Kilometer nicht mehr 100 bar sind)
über einem Unterwasservulkan schweben dann "Ernter" in "1km Tiefe" und saugen die Metalle

in der 500er Wasserschicht darüber schweben dann die Lebenshabiate

immer dann, wenn die "Thermiken" einen Ernter "abdriften" lassen, könnten das ja auch... Eispiraten Metalldiebe gewesen sein  ;)
Expedition mit schwerer Artillerie von 500 Meter 50 bar Druck runter auf die 1000er Sole mit 100 bar oder aber...tiefer ;D (Schwimmblasendefekt und sich addierende Metallausbeute und Auftrieb und so)

"Ernter"...und Würmer  ;D statt Sandmeer halt mehr Meer
plötzlich müssen die Ernter von der 1000er Sole hoch auf die 500er steigen (oder gezogen werden, verdammte Saboteure)

bei einer Gaseruption im Vulkan setzten die Gasblasen übriegens den Auftrieb "sehr plötzlich" "ziemlich" herab
steigt "nur" dann ein (Schwermetall)wurm auf, während der Ernter "abfällt"  :think:
wie bekämpft man übriegens einen Wurm voller Metallo-organischer Einlagerung, der "massiv" wie ein Kampfpanzer ist  ;D

wenn es in einem solchen "turbulenten" Umfeld (mit "natürlichen" Störgrößen noch und nöcher) auch noch Metalldiebe/Piraten gibt, welche über Saboteure und Infiltratoren/Gekaufte Corporationsarbeiter verfügen, dann kann schon so einiges an Spiel in den Lebenshabiaten (lower Decks) hergeben sowie zeitkritische "Runs" in einem Ernter gegen ein Entführungskommando der Piraten

es gab mal einen SR Roman über so ein Unterwasserhabiat in der absoluten Tiefsee. Bei so viel Druck kommt das Wasser bei einem Riss mit der Gewalt einer Höchstdruckdüse zum Schneiden heraus.
war für mich absolut unplausibel, so viel Tech und Menschen in einer solchen "genau ein Problem, gleich alle Milliarden NuYen weg" Sackgasse zu packen.
daher würde ich hier mit dem von den Atom-Ubooten seit Jahrzehnten gehändelten Bereichen arbeiten wollen, wo man ein paar Bonusmeter schenkt und gut.





Offline Ainor

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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #20 am: 3.09.2024 | 15:00 »
Ohne magische Supertechnologie kommt man nur ein paar Kilometer tief und ist permanent davon bedroht, wie ein Titaniktauchuboot zu "nichts" zusammengequetscht zu werden. Da würde ich auf gar keinen Fall wohnen wollen.

Also Piccard hat schon 1960 die volle Meerestiefe erreicht. Und wenn man nicht grade ein Carbontauchuboot baut sind solche Tiefen durchaus beherrschbar. Ich glaube 100km wären mit entsprechenden Investitionen auch heute schon machbar. Zumindest gibt es 10000bar Hochdrucktechnik.

Aber ja, dort unten wohnen macht wenig Sinn. An oder knapp unter der Oberfläche ist deutlich einfacher. Aber Forschung oder eben "Berg"bau wären schon denkbar.

Ich überlege auch immernoch mit Flüssigkeitsatmung herum. Das gibt es im Setting definitiv (es gibt so "angepasste" Menschen die auf der Erde unter Wasser leben können und die Kiemen oder etwas ähnliches haben). Wenn man ein Uboot mit Flüssigkeit füllt sollte es doch eigentlich nicht implodieren, egal wie tief man geht. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

Das Uboot ist weniger das Problem, eher die Leute da drin. Auch wenn man die Lunge mit Atemflüssigkeit füllen kann wäre ich mir nicht sicher ob Menschen so viel Druck aushalten, z.b. Augen, Schädel, Trommelfell, etc. 

Ganz spannendes Buch zum Thema Tiefsee (nichtfiktional):
Susan Casey: The Underworld (ka ob es das auf Deutsch gibt).
« Letzte Änderung: 4.09.2024 | 00:41 von Ainor »
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
Meine 5E Birthright Kampagne: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122998.0.html

Offline Quaint

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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #21 am: 3.09.2024 | 15:02 »
Das sind doch ein paar gute Hinweise. Müsste auch nochmal in Lodland und Blue Planet reingucken. Aber ich glaube Blue Planet schummelt ein bissle weil die dort auch einiges an Inseln haben, und dazu keine so arg große Bevölkerung, die können also einiges auch "konventionell" machen.

Und ein paar Sachen habe ich auch schon gelernt zu Druck und Tiefsee.
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Offline sma

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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #22 am: 3.09.2024 | 15:41 »
Also Piccard hat schon 1960 die volle Meerestiefe erreicht. Und wenn man nicht grade ein Carbontauchuboot baut sind solche Tiefen durchaus beherrschbar. Ich glaube 100km wären mit entsprechenden Investitionen auch heute schon machbar. Zumindest kibt es 10000bar Hochdrucktechnik.
Aber es ging doch darum, ob das bio-engineerte Menschen auch ohne solche Schutzhüllen schaffen würden, etwa, indem sie angereichter Flüssigkeit statt Luft atmen. Und das bezweifle ich.

Übrigens, 1000 Bar sind 10x mehr als an der Oberfläche der Venus, wo bislang auch alles nach kurzer Zeit implodiert ist, was man da hingeschickt hat (was aber auch daran liegen kann, dass die Sonden nicht beliebig massereich sein können).

Offline unicum

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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #23 am: 3.09.2024 | 15:45 »
Ich musste gerade an Stargate: Atlantis denken wo die Stadt irgendwie auf dem Wasser schwimmt,...

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Re: Wasserwelten-Kolonisierung
« Antwort #24 am: 3.09.2024 | 15:48 »
Eine Wasserstoffatmosphäre, in die Menschen Sauerstoff eintragen, ist bei kleinsten Lecks hochexplosiv.

In der Mischung ja, aber getrennt brennt H² ziemlich gesittet ab. Ansonsten wäre die Hindenburg ja nicht so langsam abgebrannt.
Da die beiden Reagentioen H² und O² sehr radikal sind, kann man Lecks auch recht leicht detektieren.
Eine Spezies die Weltraumfahrt gemeistert hat sollte da in der Lage sein gegenzusteuern.