Die Science braucht bei den Vorgaben eine Menge Phantasie, um zu einer "funktionierenden" Welt zu kommen. Die größten Hürden für mich scheinen die Wassertiefe und die Luftatmosphäre zu sein.
Soweit ich weiß, lösen sich alle Anteile der Luftatmosphäre im Wasser (wenn auch je nach Gas etwas unterschiedlich) - darum führt der steigende CO2 Gehalt der Luft aktuell ja zu mehr CO2 in den Ozeanen, wo sie durch Bildung von Kohlensäure zu saurem Wasser führen, was insbesondere Lebewesen, die Kalk zum Wachsen brauchen, bedroht. Hat die Luftatmosphäre keinen Sauerstoff, ist auch im Wasser kein Sauerstoff gelöst.
Bei der angedachten Wassertiefe braucht es enormen Materialaufwand, um an mehr Material auf und unterhalb des Meeresbodens zu kommen. Es braucht einen weiten "Stretch" der Vorstellungskraft, dass tatsächlich Unterwasser-Bergbau in mehreren hundert Metern Wassertiefe realisiert wird.
Die nicht-atembare Atmosphäre und die enorme Wassertiefe würde ich abschwächen, zB weil dann weniger Ressourcen nötig sind, um stellenweise auch mal zum Meeresboden zu kommen.
Meine Idee wäre, dass im Wasser ein Stoff gefunden wurde, der sich leicht "ernten" lässt und gut zu verarbeiten ist, und der Eigenschaften hat, die irgendwas zwischen Plastik und Stahl sind. Aus diesen werden gewaltige Kugeln geformt, die an einer Stelle schwerer sind - hier könnte die zB "Haustechnik" liegen: die Entsalzungsanlage, eine Unterwasserschleuse, Heizung/Kühlung etc. Diese Kugeln sind mit Wohnebenen durchzogen und haben die Größe von einem Einfamilienhaus bis zum Volumen eines Wolkenkratzers.
Das Konzept: Im Grundzustand funktionieren diese Kugeln wie Lebensrettungskapseln: Sie schwimmen, man kann über die Teile, die über Wasser liegen, Luft in die Kugel bringen. Im Sturm wird die Kugel zwar ordentlich durchgeschüttelt, aber sie wird von Natur aus nicht untergehen oder kentern. Alle Schotten sind im Notzustand dicht, so dass kein Wasser eindringen kann.
Das ist aber nur der Not-/Grundzustand. Im Normalfall sind die Kugeln unterhalb der Wasseroberfläche verankert. Mit einer Seil-Dynamo-Konstruktion hebt und senkt der Wellengang die Kugeln sanft und produziert dabei Strom. Alternativ können seitlich Turbinen ausgefahren werden und die Kugel in eine Meeresströmung gesetzt werden - dann produzieren sie Strom analog zu einem Gezeitenkraftwerk.
Über seitliche Schleusen und ausfahrbare Gänge können die Kugeln miteinander verbunden werden. So schließen sie sich (zeitweise?) zu großen Städten zusammen. Sollte ein Megasturm oder eine Explosion oder ähnlich die Kugeln auseinanderreißen, schließen sich die Schleusen automatisch und die Kugeln nehmen den oben beschriebenen Notzustand ein.
Ernährung läuft hauptsächlich über Fischfang und Algenernte, bei großen Exemplaren durch Harpunen. Fischfang kann mit Netzen oder Stromstößen geschehen.
Wenn eine dieser Kugeln über besonders viele Ressourcen verfügt, dann kann sie senkrechte Röhren herablassen und Unterwasserbergbau betreiben oder starke Motoren einsetzen und schnell und kontrolliert zu reisen. Die einfacheren Kugeln spannen vielleicht Segel auf der schwimmenden Oberseite der Kugeln auf, wenn sie von Wind (und ansonsten von Strömung) angetrieben Distanzen zurücklegen wollen.
Anstelle einer Kugeln (oder etwas kugelartigem) kann das ganze Gebilde sich aber auch mehr an der
portugiesischen Galeere orientieren, einer Quallenart mit einem segelartigen Teil über Wasser, einem Korpus unter Wasser und Fangarmen, die sowohl dem Fischfang dienen als auch - in der RGP-Variante - als Anker.