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Wo entwickelt sich Hollywood hin?

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Ainor:

--- Zitat von: Raven Nash am  8.09.2024 | 12:01 ---Auf der anderen Seite reitet man alles tot, solange noch irgendwie Geld rauszupressen ist. Siehe Star Wars und Marvel. Man will gar kein Geld mehr in wirkliche Qualität stecken, man erhöht einfach den Ausstoß.

--- Ende Zitat ---

Wieso? Bei the Acolyte war ja nun dass Problem dass die Serie viel zu teuer war für die Anzahl der Zuschauer.
Und Ringe der Macht hatte wohl ein Milliardenbudget. Magelnde Bereitschaft Geld auszugeben ist doch eher nicht das Problem.


--- Zitat von: Vash the stampede am  8.09.2024 | 12:04 ---Aktuell herrscht die Content Mafia vor. Es geht um Franchises und Markenrechte. Risiko wird gescheut, bei gleichzeitiger Verlustaversion. Filme, und vor allem das Marketing, ist teuer und so wird der grösstmögliche Markt bei keinstmöglichem Risiko angestrebt.

--- Ende Zitat ---

Das Problem ist: ohne bekannte Namen gehen die Leute nicht ins Kino (oder schauen hin). Zumindest nicht genug um 200Mio Budgets zu rechtfertigen.  Früher hing das an den Stars, so dass Filme immer ähnliche Hauptfiguren hatten. Das funktioniert nicht so gut bei Serien entsprechend hat man jetzt die Franchises.
Aber grosse Budgets ohne Franchises oder Stars sind einfach nicht realistisch.

Runenstahl:
+1 für nobody@home. Ein Teil des Problems ist es das es oftmals gar kein Problem gibt. Nur eine Gruppe von sehr lauten Stimmen die behaupten es gäbe eines :)

Vielleicht würde es der Filmbranche gut tun wenn es ein Spiel gäbe bei dem man ein Filmstudio spielt und die Situation mal aus deren Sicht sehen kann.

Du kannst 250 Millionen für einen neuen Film ausgeben. Welchen produzierst du ? (Die Spoiler anklicken wenn du dich entschieden hast)

A - Ein echt tolles Drehbuch aber der Streifen gehört zu keinem bekannten Franchise und ist kein Remake. Die schlauen Köpfe dahinter schwören das sie den Film mit 120 Millionen produziert kriegen !
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Nach einem Jahr Drehzeit ist der Film zu 50 % fertig aber dem Regisseur ist das Geld ausgegangen. Es wird wohl nochmal 100 Millionen mehr kosten. Aber dann wird der auch garantiert fertig.

A - Wir stampfen das Projekt ein bevor wir noch mehr Geld verlieren.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Du hast 120 Millionen verloren und die Nerds sind sauer nachdem sie Teile des unfertigen Films gesehen haben und sicher sind das es ein Meisterwerk geworden wäre. Aber blöde Studios wie du verstehen ja nichts von Kunst und wollen nur Geld machen.
B - Wir geben das Geld raus, klinken uns aber in den Prozess ein damit wir die Kontrolle behalten und es nicht noch weiter aus dem Ruder läuft.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Der Film wird (vor allem dank deiner Kontrolle) tatsächlich mit dem neuen Budget von insgesamt 220 Millionen fertig gestellt. Er floppt aber. Der Regisseur und die Nerds sind sich einig das das nur die Schuld des Studios ist, das nichts von Kunst versteht aber sich überall einmischen muss weil es nur ums Geld geht.
C - Du vertraust das der Regisseur den Film mit den 100 Millionen jetzt fertig stellt.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Nach 6 Monaten ist der Film nun zu 75 % fertig. Für lächerliche weitere 80 Millionen kann der Regisseur mit Sicherheit den Rest fertig stellen. Du kratzt noch irgendwie 60 Millionen zusammen indem du Kredite von zwielichtigen Leuten aufnimmst. Der Film floppt. Regisseur und die Nerds geben dir, dem blöden Studio die Schuld weil du nicht in der Lage warst die künstlerische Vision des Regisseurs ausreichend zu unterstützen. Du musst außerdem abtauchen weil die Geldverleiher dich jetzt jagen...

B - Ein echt tolles Drehbuch zu einem bekannten und beliebten Franchise. Vielleicht ein bißchen zahm und nicht sehr gewagt. Zuschauer sind aber garantiert. Geschätztes Budget 180 Millionen.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Der Film wird fertig und spielt ein bißchen Gewinn ein. Der Grund für den eher mäßigen Erfolg ist wohl das die Fans gelangweilt sind. Blöde Studios wie du sind scheinbar nie bereit was zu riskieren und produzieren immer nur dasselbe.
C - Ein echt tolles Drehbuch zu einem bekannten und beliebten Franchise. Man geht neue Wege aber das könnte Fans verärgern. Aber jede Publicity ist gut, oder ? Geschätztes Budget 220 Millionen.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Der Film ist zwar in aller Munde aber vor allem weil die Fans verärgert sind. Massives Reviewbombing hilft dabei das normale Publikum dünn bleibt. Kritiker und einige wenige die den Film sehen, finden ihn ganz interessant aber am Ende war es ein riesen Verlustgeschäft.

Aedin Madasohn:

--- Zitat von: Ainor am  8.09.2024 | 15:57 ---Wieso? Bei the Acolyte war ja nun dass Problem dass die Serie viel zu teuer war für die Anzahl der Zuschauer.
Und Ringe der Macht hatte wohl ein Milliardenbudget. Mangelnde Bereitschaft, Geld auszugeben ist doch eher nicht das Problem.

--- Ende Zitat ---

sowohl Starwars als auch Herr der Ringe sind ja gute Beispiele:
- zu viel Geld wird für die Rechte ausgegeben
- dieses längst ausgegebene Geld generiert ja wahnsinnige Kapitalkosten
  (weil Kreditgeld Zinsen kosten; alleine dafür könnten Blockbuster abgefilmt werden),
  welche dann auf das "aktuell anstehende Projekt" mit ein paar 10er Mille draufschlagen - ohne dabei in der Produktion irgendeinen Mehrwert zu generieren
- wird das Verhältnis von "Filmkosten" zu "Rechtekosten" zu schlecht, "kosten" (schreiben ab) SW Serien 200 Mille und sehen aber nicht nach 200 Mille aus, was
  dann auch wieder berechtigten Spott hervorruft

HdR die Serie kostete ja auch ein Vermögen nur für die Rechte. Und erst_dann wird Geld bewilligt für den Teil der bewegten Bilder, welcher bei euch über den Bildschirm flimmert. Kommt das "zu hingerotzt billig" rüber, dann war es das auch mit der "HdR Exklusivität" und der Streaming "zieht" nicht mehr "wie von selbst" Kunden, sondern steht in Konkurrenz zu Reallive, Videogames, Hobbys, einer guten Runde pen&paper, Sport...

Jeder, der schon einmal eine Gruppenarbeit in der Schule und Uni erlebt hat, weiß, was ich meine.

bei einem 200 Mille Blockbu/ooster-Projekt wird Gruppenarbeit erwartbar in die Katastrophe führen. Arbeitsteilung ist das Zauberwort.

Da passiert es schnell, dass zu viele Köche den Brei verderben


da liegt die Wahrheit drin. Einer muss den Hut auf haben und die einzelnen Gewerke als (be)zahlender Auftraggeber so stringend führen, wie ein guter Projektleiter die Baugewerke auf der Baustelle zu führen hat. Ansonsten sind die Fenster montiert, bevor der Architekt final festgelegt hat, wo welcher (Funktions)Raum sein soll  ;D
Klofensterarangierung im Wohnzimmer  >;D...ja...hinterlässt eine gewisse Impression...würde man diese Gurkentruppe erneut beauftragen? hmmm...

- wer erst nach Drehbeginn den letzten "Investor" an Bord holt, welcher dann aber plötzlich auf "keine blanken Brüste und nur homöopatisch Blut" besteht, muss sich bei einem Snyder nicht über Probleme wundern...

kurzum, wenn Studiobosse ihren Laden führen wie Lehrer ihre "Gruppenarbeit"-Schulklasse, dann wird da nur gemäß gaußerscher Verteilkurve ein Klassiker drauß.


 

Raven Nash:

--- Zitat von: Ainor am  8.09.2024 | 15:57 ---Wieso? Bei the Acolyte war ja nun dass Problem dass die Serie viel zu teuer war für die Anzahl der Zuschauer.
Und Ringe der Macht hatte wohl ein Milliardenbudget. Magelnde Bereitschaft Geld auszugeben ist doch eher nicht das Problem.

--- Ende Zitat ---
Das Geld wird aber an den falschen Stellen ausgegeben. Neben den Rechten fließt da vor allem viel ins Marketing - und gerade das könnte man in Zeiten von Internet und Streaming deutlich billiger haben. Ich glaube mal nicht, dass RoP durch die Werbeplakate an Haltestellen deutlich mehr Zuschauer anlocken konnte. Die kosten aber deutlich mehr als ein Werbespot auf Prime.

Mit dem gesparten Geld könnte man dann gute Autoren bezahlen, gute Schauspieler und bessere Kostüme.

Zed:
Weil die "teuren" Rechte an Rings of Power öfter angesprochen werden:

Es kursiert im Internet die Zahl 250 Millionen Dollar, die für die Rechte geflossen sind. Das ist zwar viel, aber die Zahl muss man ja auf die 5 geplanten Staffeln aufteilen. Die erste Staffel soll darüber hinaus 462 Millionen Dollar gekostet haben.

Runden wir die Staffelkosten mal ab auf 400 Millionen, dann schätze ich die Gesamtkosten für 5 Staffeln auf 2 Milliarden Dollar. Da fallen die zusätzlichen 250 Millionen für die Rechte gar nicht mehr so ins Gewicht.

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