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Wo entwickelt sich Hollywood hin?

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unicum:

--- Zitat von: Ludovico am 19.09.2024 | 09:25 ---Aber im Zeitalter von Internet tritt man immer irgendwem auf die Füsse.

--- Ende Zitat ---

Ich denke das ist auch so eine Sache,...
Ich denke sogar das man mitlerweile sogar jemanden auf die Füsse treten muss um erfolg zu haben.

Und eben das die Konkurenz immer größer wird, es immer schwerer wird wirklich etwas neues herauszubringen. Ich denke wir als gesellschaft sind auch ein Teil des Problemes. Hat man noch vor über 100 Jahren sich unterhaltung aktiv suchen müssen und etwa ins Theater oder ins Kino gehen müssen um sich dann einen Stummfilm anzusehen kann man sich heute Jahrelang vor einen Fernseher setzen ohne auch nur eine minute das gleiche sehen zu müssen. Früher war das alles noch sehr überschaubar,.. doch heute? Um noch Menschen ins Kino zu locken (die keine der typischen häufigen Kinogänger sind) muss man schon etwas reisserisches machen. Früher war auch die Nachvermarktung noch kein Ding, heute kommen die Filme dann gegebenenfalls gleich auf den Fernseher und nicht erst auf die Kinoleinwand.

nobody@home:

--- Zitat von: unicum am 19.09.2024 | 09:59 ---Ich denke das ist auch so eine Sache,...
Ich denke sogar das man mitlerweile sogar jemanden auf die Füsse treten muss um erfolg zu haben.

Und eben das die Konkurenz immer größer wird, es immer schwerer wird wirklich etwas neues herauszubringen. Ich denke wir als gesellschaft sind auch ein Teil des Problemes. Hat man noch vor über 100 Jahren sich unterhaltung aktiv suchen müssen und etwa ins Theater oder ins Kino gehen müssen um sich dann einen Stummfilm anzusehen kann man sich heute Jahrelang vor einen Fernseher setzen ohne auch nur eine minute das gleiche sehen zu müssen. Früher war das alles noch sehr überschaubar,.. doch heute? Um noch Menschen ins Kino zu locken (die keine der typischen häufigen Kinogänger sind) muss man schon etwas reisserisches machen. Früher war auch die Nachvermarktung noch kein Ding, heute kommen die Filme dann gegebenenfalls gleich auf den Fernseher und nicht erst auf die Kinoleinwand.

--- Ende Zitat ---

Ich denke, das ist auch so ein Punkt: wie lange ist das Konzept "Kino" eigentlich noch tragfähig, wenn sich die Leute die Filme, die sie wollen, doch bis vielleicht aufs generell zeitlich begrenzte Daumendraufhalten der Macher schon heute praktisch überall und jederzeit anschauen können? Klar, völlig verschwinden wird es allein schon deshalb nicht, weil es immer auch noch Leute geben wird, die auf das spezielle Erlebnis Kinobesuch nicht verzichten wollen...aber ein Zusammenschrumpfen auf eine potentiell selbst eher kleine Nische am Markt könnte ich mir im Lauf der kommenden Jahre und Jahrzehnte durchaus vorstellen.

Kurna:
Bin ich mir gar nicht so sicher. Das Event als Gegensatz zum alleine zuhause streamen wird ja auch in anderen Bereichen eher stärker. Siehe zum Beispiel die ganzen Megakonzerte, die wir zuletzt so hatten. Aber vielleicht irre ich mich auch und die sind nur die Reaktion auf die Covid-Beschränkungen.  :think:

Ainor:

--- Zitat von: Jiba am 19.09.2024 | 07:17 ---Sagen wir, die Menschen, die sich LGBTQI+ zurechnen, kommen in Deutschland auf 7-8% der Bevölkerung. Rechnet man da noch die unumstößlichen Allies hinzu, die sich auch für das Thema interessieren, bist du bei 9-10%. Das reicht womöglich für die Publikumsgröße eines regulären Mid-Tier-Genrefilms.

--- Ende Zitat ---

Mal für die USA grob überschlagen: 300Mio, davon sagen wir die Hälfte geht überhaupt ins Kino, und die Karten kosten 10$.
Die grossen Erfolge liegen bei etwa 750Mio $, also etwa die Hälfte der Kinogänger oder ein Viertel der Bevölkerung geht hin.
Die typischen Marvel Blockbuster (300-400 Mio $) sind etwa die Hälfte davon.

Wenn jetzt die Zielgruppe nur 10% der Bevölkerung sind dann wäre, selbst wenn "alle" hingehen, bei 150 Mio $ das Maximum.
Relistischer ist ein Viertel, also etwa 40 Mio, oder 100 Mio Global. Dann hätte man vielleicht ein maximales Budget von 50 Mio,
oder vermutlich noch ein Stück drunter. Wenn das die Definition von Mid-Tier ist kommt das hin.

Die Rechnung zeit ganz gut dass bei einer eingeschränkten Zielgruppe die realistischen Budgets recht schnell ziemlich klein werden.


--- Zitat von: Jiba am 19.09.2024 | 07:17 ---Und bei feministischem Film... also, sorry: 50% der Kinozuschauer sind Frauen. Filme mit weiblichen Hauptrollen und feministischen Themen (also: Gleichberechtigung von Frauen, Rolle von Frauen in der Gesellschaft, Perspektive von Frauen auf zeitgenössische Themen, Befreiung von Frauen aus Unterdrückungsstrukturen) sind seit mindestens 60ern immer und immer wieder Garanten für große Kinerfolge gewesen. "Alien"? Riesenerfolg! "Das Schweigen der Lämmer"? Riesenerfolg! "Kill Bill"? Riesenerfolg! "Natürlich blond"? Riesenerfolg! "Die Tribute von Panem"? Riesenerfolg! "Fury Road"? Riesen-Riesenerfolg! "Barbie"? Riesen-Riesen-Riesenerfolg!

--- Ende Zitat ---

Das ist nicht das was das Wort "Garant" bedeutet. Garant bedeutet dass die Eigenschaft den Erfolg (nahezu) garantiert. Es gibt aber ebenso Filme mit der Eigenschaft "weiblichen Hauptrolle" die gefloppt sind. Insofern zeigt die Aufstellung nur dass es Filme mit weiblichen Haupt- (bzw.) Titelrollen gibt die erfolgreich waren. Ich wüsste jetzt allerdings nicht dass das je ein strittiges Thema war. 


--- Zitat von: Jiba am 19.09.2024 | 07:17 ---Lassen wir uns da mal von den YouTube-Würstchen, deren männliches Ego auseinanderfällt wie ein Kartenhaus, nur weil sie in einem Film sehen, wie eine Frau einem Mann im Nahkampf den Arsch verzwiebelt, nicht täuschen.

--- Ende Zitat ---

Kenne mich bei Youtube nicht so aus, aber ich bezweifele dass das ein verbreitetes Argument ist. Zumindest würde es mich wundern wenn es viele grosse Kanäle gäbe die sich über Alien oder Kill Bill beschweren.


--- Zitat von: Kurna am 19.09.2024 | 10:49 ---Bin ich mir gar nicht so sicher. Das Event als Gegensatz zum alleine zuhause streamen wird ja auch in anderen Bereichen eher stärker. Siehe zum Beispiel die ganzen Megakonzerte, die wir zuletzt so hatten. Aber vielleicht irre ich mich auch und die sind nur die Reaktion auf die Covid-Beschränkungen.  :think:

--- Ende Zitat ---

Ich glaube bei der Musik ist es so das das Geld das vorher in riesige CD Sammlungen geflossen ist jetzt in Konzertkarten fliesst.

Aedin Madasohn:

--- Zitat von: gilborn am 19.09.2024 | 09:08 ---Die Leute wollen gute Filme sehen. Fuer die meisten ist eine feministische oder woke Ausrichtung des Films ziemlich egal, solange es ein guter Film ist.

--- Ende Zitat ---
:d


--- Zitat von: Ainor am 19.09.2024 | 15:32 ---Ich glaube bei der Musik ist es so das das Geld das vorher in riesige CD Sammlungen geflossen ist jetzt in Konzertkarten fliesst.

--- Ende Zitat ---

würde ich auch so sehen

Kino ist teuer, Unterhaltungselektronik-Wohnzimmer ist teuer, lauter Abos sind teuer
Lohnsummenentwicklung unter Inflationsberücksichtigung: rückläufige Kaufkraft

einerseits sehen wir (noch) abgehobene Liebhaberpreise für "Unterhaltung", doch die Trägerschaft diesen Konsums errodiert. Workingpoor ist in D angekommen.
das da einige Boomer jetzt noch mal ordentlich Geld ausgeben ist davon ja unbenommen, doch was kommt nach dem Aussterben der Fan-für-alles-Wale?  >;D

vielleicht ist das den die Nische für das Hollywood-Kino: wo das Geld für 1000 Euro Flimmerkasten-Soundbar-Wohnzimmer  und monatliche Abos bei drölfdreißig Streamern nicht reicht, wird sich einmal im Monat ein Ticket im Kino geleistet.
"In der Woche", "Mittags" und "Samstagabend", da lässt sich preismäßig auch ein geldsensibles Publikum gemäß K-variabel Stückkostendeckungsrechnung mit ins Kassen-Boot holen.   

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