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Wo entwickelt sich Hollywood hin?
Outsider:
--- Zitat von: Runenstahl am 20.09.2024 | 00:23 ---Pink News haben sich hier (genau wie viele Kritiker) auf eine Aussage aus einem Interview gestürzt. Und diese Aussage wurde NICHT von Headland getroffen sondern ist eine eher witzig / absurd gemeinte Behauptung des Interviewers über die die beiden zunächst herzlich lachen. Hier der relevante Schnipsel aus dem Interview: https://x.com/TheWrap/status/1798118535987876159.
--- Ende Zitat ---
Der Artikel sagt ja auch nicht das Headland die Aussage getroffen hat. Was man da sieht ist aber ausreichend offengehalten, dass man damit einen Artikel verfassen kann in dem die Reaktion als "Zustimmung" ausgelegt wird. Dann ist es nur folgerichtig, dass auch die Kritiker das bemängeln dürfen.
--- Zitat von: Jiba am 20.09.2024 | 07:17 ---Leute, das sind echte Argumentationen online, die inzwischen nicht von wenigen Männern geteilt und Empörungspiralförmig auf immer neue Spitzen getrieben werden. Die Zeiten, in denen das eine kleine Gruppe Männer war, die man von links der Mitte belächeln konnte, sind vorbei. Nicht erst die Landtagswahlen und die Umfragen unter männlichen Jugendlichen zeigen: Die reaktionären Rollenverständnisse der 50er (oder davor noch) sind attraktiv für einen großen Teil heutiger Männer. Und "Frauen sind grundsätzlich schwächer als Männer und das muss immer so dargestellt werden", "Frauen sind grundsätzlich emotionaler (und damit weniger überlegt und rational) als Männer und das muss immer so dargestellt werden" und "Frauen sollen Männern gefallen und wenn sie das nicht tun, sind das quasi Filmfehler"... das sind die Argumente dieses Teils des Diskurses – mal offen, mal hübsch verklausuliert. Und diese Argumente fallen auf fruchtbaren Boden.
Machen wir uns da bitte keine Illusionen.
--- Ende Zitat ---
Ich glaube darüber macht sich hier keiner Illusionen. Aber selbst der von dir geteilte Beitrag aus TheGamer spricht von einer lautstarken Minderheit.
Die Kernaussage meines obigen Posts war es, dass ich es nicht gut finde Kritiken allein dadurch abzuwerten, dass man Menschen die ein Thema des Mediums aufgreifen und es kritisch sehen (möglicherweise gegen den eigenen Geschmack) Ecken zuweist in die sie nicht zwingend gehören.
Die von dir angesprochenen Punkte sind alle richtig und diese Stimmen sind da, es ist aber zu einfach Kritiken an den Ausreißern weniger (wenn auch lauten) zu messen.
Ainor:
--- Zitat von: 6 am 20.09.2024 | 02:40 ---Dass es meiner Meinung nach falsch ist, einen Film der eine Minderheit inkludiert, nur auf diesen Faktor zu reduzieren. Deine Rechnung geht davon aus, dass so ein Film automatisch nur von dieser Gruppe gesehen wird. Jiba hatte davon gesprochen, dass der Marktanteil groß genug ist um mit berücksichtigt zu werden.
--- Ende Zitat ---
Es ging ja um " Themen die nur ein Nischen Publikum interessieren" und
--- Zitat von: Jiba am 19.09.2024 | 07:17 ---... 9-10%. Das reicht womöglich für die Publikumsgröße eines regulären Mid-Tier-Genrefilms.
--- Ende Zitat ---
Ich hoffe wir sind uns einig das Black Panther kein Mid-Tier-Genrefilm ist.
--- Zitat von: Jiba am 20.09.2024 | 07:17 ---Ja, fein, Semantik. Was ich meinte ist, dass es z.B. feministische Filme gab, die große Erfolge waren. Und mit große Erfolge meine ich, dass sie ihr Budget mindestens doppelt oder dreifach wieder reingeholt haben. Und, wie ich glaube, durchaus auch weil sie sich thematisch mit Feminismus, Antirassismus und LGBTQI+-Themen beschäftigt haben. Das kann ein Element ihres Erfolgs gewesen sein,
--- Ende Zitat ---
Nun, es wird sicher niemand das Gegenteil, also "die Themen der Filme können nicht Element ihres Erfolgs gewesen sein" behaupten :)
--- Zitat von: Jiba am 20.09.2024 | 07:17 ---Die eigentliche Frage ist ja ohnehin eine andere, nämlich ob sich mehr Menschen von antirassistischen, feministischen oder queeren Filmen abgestoßen fühlen als sich dadurch angezogen fühlen oder es ihnen egal ist.
--- Ende Zitat ---
Genau. Weshalb die sinnvolle Fragestellung wäre: Sind diese Filme erfolgreicher als der Durchschnitt? bzw.: hat das Thema einen messbaren Einfluss auf den Filmerfolg? Das ist natürlich schwierig festzustellen, aber es ist halt eine ganz andere Frage als "gibt es erfolgreiche Filme mit diesen progressiven Themen". Und wenn man 40 Jahre zurückblickt erinnert man sich eh nur an die guten Filme. Die schlechten haben alle vergessen.
--- Zitat von: Jiba am 20.09.2024 | 07:17 ---Aber dann sollte man dennoch überlegen, ob das jetzt ein Grund sein soll, keine z.B. feministischen Filme mehr zu machen oder nicht eher ein Grund dafür, mehr feministische Filme zu machen.
--- Ende Zitat ---
Nun, das würde bedeuten Filminhalte aus politisch Gründen auszuwählen. Und wenn ich das richtig verstehe ist das der Hauptkritikpunkt am "woken Hollywood".
--- Zitat von: Jiba am 20.09.2024 | 07:17 ---Nein natürlich, über die nicht – die haben die Kritiker ja im jugendlichen Alter gesehen und verklären sie bis dorthinaus. Aber über moderne Filme, die eigentlich ganz genau so aufgebaut sind wie "Alien" oder "Kill Bill", was ihre weiblichen Protagonisten und deren Expertiselevel angeht?
--- Ende Zitat ---
Also ich würde Alien nicht speziell als feministisch bezeichnen. Die Rollen wurden übrigens geschlechtsneutral geschrieben: https://www.cbr.com/alien-meryl-streep-helen-mirren-almost-ripley-before-sigourney-weaver/ Klar, das war progressiver als Star Wars, aber auch für die 70er nicht besonders feministisch.
Abgesehen davon folgt der Film ja dem genauso dem "Final Girl" Schema wie viele andere Horrorfilme damals.
Was "Kill Bill" angeht: was wäre denn das heutige Äquivalent wo sich über das Expertiselevel viel beschwert wird?
--- Zitat von: Jiba am 20.09.2024 | 07:17 ---Mein Lieblingsbeispiel ist da eigentlich Rey. Klar hat die was drauf und man muss sich fragen, warum die das alles kann, so als Schrottsammlerin auf einem Wüstenplaneten.... aber das kann man sich bei Luke ganz genauso fragen, so als Bauernjunge auf einem Wüstenplaneten.
--- Ende Zitat ---
Luke verliert ja auch beim ersten Versuch. Das verbreitete Argument ist ja dass Luke eine Lernkurve hat, Rey aber nicht, und dass diese Fehler beim schreiben systematisch passieren weil ein "strong feamale character" keine Schwächen zeigen darf.
--- Zitat von: Jiba am 20.09.2024 | 07:17 ---Ist Rey eine toll geschriebene Figur? Auch Hölle nein! Aber das ist jetzt eine beliebige, männliche Figur in einem Pewpew-Actionblockbuster auch nicht unbedingt.
--- Ende Zitat ---
Ja, aber ist das ok nur weil es in irgendeinem Schrottfilm schrottige männliche Figuren gibt? Die Messlatte für einen Star Wars Film ist ein bisschen höher (z.B. andere Star Wars Filme).
--- Zitat von: Jiba am 20.09.2024 | 07:17 ---Lasst es euch gesagt sein: Es gibt diese Art misogyne Kritik online. Und sie ist laut. Sie ist für Filme laut und für Serien laut. Und für Videospiele ist sie noch viel, viel lauter.
--- Ende Zitat ---
Klar gibt es die. Es gibt ganz viel dummes und hässliches Zeug da draussen, und auf youtube wird nochmal zusätzlich polemisiert da Influencer von Aufregung leben. Aber das ist ja nun nicht die einzige Kritik. Insofern frage ich mich in wieweit dieses Geschrei hier relevant ist.
--- Zitat von: Jiba am 20.09.2024 | 07:17 ---Nicht erst die Landtagswahlen und die Umfragen unter männlichen Jugendlichen zeigen: Die reaktionären Rollenverständnisse der 50er (oder davor noch) sind attraktiv für einen großen Teil heutiger Männer.
--- Ende Zitat ---
Also wenn man mal über den Rand von Ostdeutschland hinausschaut weiss ich nicht so genau ob erfolgreiche europäische Rechtsparteien unbedingt für ein reaktionäres Rollenverständniss stehen, aber das ist ein ganz anderes Thema.
nobody@home:
--- Zitat von: Ainor am 20.09.2024 | 11:08 ---Ja, aber ist das ok nur weil es in irgendeinem Schrottfilm schrottige männliche Figuren gibt? Die Messlatte für einen Star Wars Film ist ein bisschen höher (z.B. andere Star Wars Filme).
--- Ende Zitat ---
Na, selbst damit wäre ich ein bißchen vorsichtig: auch an der verklärten Originaltrilogie ist aus dem passenden Blickwinkel heraus schon so einiges "schrottig", und entsprechende Figuren laufen auch dort herum -- Han beispielsweise wäre vermutlich gleich viel weniger erträglich, wenn die Filme um ihn anstelle von Luke gestrickt worden wären. ;)
Zed:
--- Zitat von: Ainor am 20.09.2024 | 11:08 ---diese Fehler beim schreiben systematisch passieren weil ein "strong feamale character" keine Schwächen zeigen darf.
--- Ende Zitat ---
Das ist mal eine starke These, zu der mir fast nur Gegenbeispiele einfallen. Nimmst D U so Hollywood wahr, oder ist das eine allgemein anerkannte Hollywood-Drehbuchregel? Im zweiten Fall: Wo kann man sie finden?
Grubentroll:
--- Zitat von: Alexandro am 19.09.2024 | 22:02 ---Rollerball
Wyatt Earp
Hudson Hawk
Heaven's Gate
Lolita
The Core
Postman
The Lone Ranger
Expendables 3+4
Alles High-Profile Blockbuster mit eher konservativer Message, die ordentlich gefloppt sind (die Liste ließe sich recht lange fortsetzen, ich denke für jeden von den üblichen Verdächtigen aufgeführten "woken" Flop, gibt es grob geschätzt mindestens 10 konservative Box Office Bombs). Und jetzt? Gibt es irgendeinen Erkenntnisgewinn, den man daraus ziehen kann?
--- Ende Zitat ---
Die Frage ist doch eher, welcher Film mit woker Message ist denn nicht gefloppt.
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