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Wo entwickelt sich Hollywood hin?
6:
--- Zitat von: Isegrim am 21.09.2024 | 17:35 ---Der Unterschied zwischen dem politischen Aspekt von StarWars, James Bond uä früheren Hollywood-Blockbustern und den hier kritisierten neueren Filmen: Da war nichts umstritten dran.
--- Ende Zitat ---
Und das obwohl teilweise sehr ähnliche Themen angesprochen wurden (z.B. die Blaxploitation Filme in den 70-er und 80-er angeführt von dem Publikumsliebling Shaft). Ach ja. Das waren Actionfilme und das Publikum hat sich nicht im Geringsten an dem politischen Aspekt damals gestört.
Ludovico:
Also gehe ich meine Liste mal durch:
Ghostbusters 2016 und Charlies Angels 2019 hatten Marketing-Probleme. Das hat sich darauf konzentriert, dass die Filme feministisch seien und sich darauf konzentriert.
Elizabeth Banks meinte dazu
--- Zitat ---"I'll just be in trouble. Let me say I'm proud of the movie. I loved Kristen Stewart being funny and light. I loved introducing Ella Balinska to the world. I loved working with Patrick Stewart. It was an incredible experience. It was very stressful, partly because when women do things in Hollywood it becomes this story. There was a story around Charlie's Angels that I was creating some feminist manifesto. I was just making an action movie. I would've liked to have made Mission: Impossible, but women aren't directing Mission: Impossible. I was able to direct an action movie, frankly, because it starred women and I'm a female director, and that is the confine right now in Hollywood. I wish that the movie had not been presented as just for girls, because I didn’t make it just for girls. There was a disconnect on the marketing side of it for me."
--- Ende Zitat ---
https://www.nytimes.com/interactive/2022/09/26/magazine/elizabeth-banks-interview.html
Das war auch das, was ich zuvor meinte in Sachen Marketing. Mit solchen Messages ganz nach vorne gekehrt, kriegt man nur in seltenen Fällen Kinosäle gefüllt.
Was James Bond angeht, so war auch die vom Marketing propagierte Message bei Spectre (und auch danach), dass die Reihe nun feministisch werde, Female Empowerment... Aber mehr hat man auch nicht über die Filme erfahren. Stattdessen wurde marketingtechnisch immer ein vermeintlicher gesellschaftspolitischer Aspekt hervorgeholt.
Das ist auch bei den Marvel-Filmen. Keine Ahnung, wann es genau los ging, aber es würde mich nicht wundern, wenn gerade das dazu führte, dass die Fortsetzung von u.a. Captain Marvel nicht gedreht wurde und dazu beitrug es eine gewisse Übermüdung des Publikums gibt.
Ich hab übrigens gezögert, darauf einzugehen, weil ich genau mit einer solchen Reaktion wie bei Bridgerton rechne. Chaos hat meinen uneditierten Post ja zitiert.
Ich bin mir auch ganz sicher, dass es so kommen wird.
@Jiba
Zu Deinem letzten Post:
In Deinem Post wird mir auch wieder ein fundamentaler Unterschied klar:
Es gibt Menschen, die sehen überall Politik (wahrscheinlich auch in "Ey man, wo ist mein Auto", "American Pie" und "Space Balls").
Und dann gibt es Leute, die sehen nicht überall Politik - wollen damit sogar in Ruhe gelassen werden (wie der Großteil der US Amerikaner, wenn man sich die Wahlbeteiligung ansieht).
Und Internetkritiken sind nur relevant, wenn man ihnen Relevanz eingesteht.
Wenn man sie ignoriert, haben sie auch keine Auswirkungen, zumal das Leben Online sich komplett von dem Offline unterscheidet.
YY:
--- Zitat von: Jiba am 21.09.2024 | 16:41 ---Zu unterschiedlichen Zeiten hat es unterschiedlichen Filmen unterschiedliche feministische Figuren gegeben. Und daher ist wichtig zu betrachten: Wie weit war man denn damals mit der Darstellung dessen, was Frauen in Filmen tun dürfen und was nicht.
Und ich muss da leider konstatieren: Wir waren schon mal weiter. Zumindest, wenn man sich den Online-Diskurs anschaut.
--- Ende Zitat ---
"Wir" waren auch schon mal weiter, was die Darstellung angeht.
Schräger Online-Diskurs ist das eine, aber es wird immer mehr zum Normalfall, dass man (siehe 6) schlecht geschriebene Charaktere filmhandwerklich schlecht darstellt und bei der darauf recht zwingend folgenden Kritik sich auch noch damit zu retten versucht, dass den Film ja überhaupt nur Misogynisten, Rassisten und diffus Ewiggestrige schlecht finden könnten.
Worauf man im Marketing den Fokus legt - geschenkt. Aber mit nachträglicher Publikumsbeschimpfung braucht man sich über massiven Backlash nicht wundern.
--- Zitat von: Jiba am 21.09.2024 | 16:41 ---Äußerst selten bezweifelt bei männlichen SciFi-, Action- oder Fantasyhelden jemals jemand die Kompetenz, weil die Codes dieser Genres für männliche Protagonisten halt auch einfach so eingeschliffen sind. Frauen brauchen im Diskurs schon mal eher eine Trainingsmontage, damit die Kinozuschauer das glauben.
--- Ende Zitat ---
Das hängt schwer davon ab, wer was wie spielt.
In Haywire schlägt freilich die Darstellerin schwer auf die Rolle durch, aber der ist in der Hinsicht über jede Kritik erhaben.
Und sonst hängt es eben davon, wie überzeichnet das ganze Ding an sich ist.
Eine Mila Jovovich mit ihrem gefüht knapp zweistelligen Kampfgewicht geht in Das Fünfte Element genau so klar wie in den Resident Evil-Filmen, aber wenn ein Film etwas bodenständiger rüberkommen will, muss er in der Hinsicht auch was liefern. Da gilt dann:
1. Erwiesenermaßen geht das, wenn man sich ein kleines bisschen Mühe gibt.
2. Bei dieser Art Film werden sehr ähnliche, wenn nicht identische Maßstäbe an männliche Protagonisten angelegt.
nobody@home:
--- Zitat von: Ludovico am 21.09.2024 | 19:37 ---Es gibt Menschen, die sehen überall Politik (wahrscheinlich auch in "Ey man, wo ist mein Auto", "American Pie" und "Space Balls").
--- Ende Zitat ---
Die beiden anderen Filme habe ich tatsächlich nie gesehen, aber zumindest bei Spaceballs gehen eine ganze Reihe von Seitenhieben definitiv auch in Richtung Politik. Primär natürlich mit dem Ziel, das Publikum mitlachen zu lassen...aber damit das klappt, müssen die Pointen eben auch sitzen. ;)
--- Zitat ---Und dann gibt es Leute, die sehen nicht überall Politik - wollen damit sogar in Ruhe gelassen werden (wie der Großteil der US Amerikaner, wenn man sich die Wahlbeteiligung ansieht).
--- Ende Zitat ---
Hm, ja. Das sind dann die Leute, die sich ihre Enttäuschung schon selbst vorprogrammieren, weil die Politik ihrerseits eben niemanden auf Dauer in Ruhe läßt. Da hilft auch die beste Kopf-in-den-Sand-Strategie nur begrenzt.
Prisma:
Jiba, ich finde Dein Argument mit der Trainingsmontage merkwürdig. Männliche Charaktere haben diese doch auch. Luke hat sie, James Bond, Superman, Batman gleich mehrmals. Conan hat sie. The Shadow, Juan Rico, bei Judge Dredd mit Stallone wird diese angesprochen. Captain America hat sie, usw. ¯\_(ツ)_/¯
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