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Wo entwickelt sich Hollywood hin?

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Ainor:

--- Zitat von: nobody@home am  9.09.2024 | 12:54 ---Es gibt genügend Leute, die mit allen möglichen Maschen hauptsächlich deshalb durchkommen, weil ehrliche Leute echte Probleme damit haben, ihnen unbekannterweise Unehrlichkeit zumindest im tatsächlich vorliegenden Ausmaß überhaupt zuzutrauen -- und wie genügend Skandale samt vermutlich deutlich höherer Dunkelziffer belegt haben sollten, funktioniert das auch in industrieller Form noch ganz gut. Was also sollte deiner Meinung nach ausgerechnet die Werbeindustrie, deren Daseinszweck ja gerade in versuchter Meinungsmache besteht, davon ausnehmen?

--- Ende Zitat ---

Ich weiss nicht wo hier die Unehrlichkeit und Skandale herkommen. Es geht darum dass man viel Geld investieren muss um einen Film bekannt zu machen. Was passiert wenn man das nicht tut hat BBB schön beschrieben.


--- Zitat von: BBB am 10.09.2024 | 07:51 ---Überhaut war Streaming ein Game Changer für Hollywood - im guten wie im schlechten. Finde das Interview gerade nicht, aber wenn ich mich richtig erinnere sagte Ben Afflek mal, dass durchs Streaming der gesamte Zweitverwertungsmarkt für Filme kollabiert sei. Deswegen gibt es keine 60-80 Mio Filme mehr (oder kaum noch), denn wenn du an der Kinokasse floppst, war es das. Übers Streaming nehmen die Studios kaum Geld ein.

--- Ende Zitat ---

Also wenn ich mich bei Streamingfilmen so umschaue sehe ich vor allem alte Klassiker und neuere Filme mit sehr schlechten IMDB Werten. Viele Filme gibt es nur zu kaufen/mieten, daran dürften die Studios verdienen.
Das Problem ist am ehesten dass es "gratis" Konkurenz gibt wenn man mindestens ein Streamingabo hat.


--- Zitat von: BBB am 10.09.2024 | 07:51 ---Marketing kannst du dir dann sparen, wenn du schon sehr erfolgreiche Vorgänger produziert hast. Womit wir wieder bei big Franchises wären...

--- Ende Zitat ---

Genau das. Die ganzen Fortsetzungen kommen nicht daher dass den Studios nichts mehr einfällt sondern weil  Filmmarkt so funktioniert.   

Ein Dämon auf Abwegen:
Ich schätze mal über kurz oder lang wird Hollywood zum einen die Productions Kosten für die Franchise Blockbuster iregendwie senken müssen, und zum anderen wieder mehr Risiken in Kauf nehmen um neue Franchises zu etablieren.

Runenstahl:
Es gibt ja durchaus Beispiel für Filme die mit vergleichswenig Geld tolle Specialeffekte hinbekommen haben (zuletzt "The Creator"). Auch wenn das Ausnahmen sind zeigt es ja, das es nicht unmöglich ist.

Was das Marketing angeht: Selbst wenn man einen neue Film des Superfranchises XY rausbringt MUSS man Geld ins Marketing stecken. Von ganz alleine wird der Film auch nicht geguckt werden. Kinotrailer etc machen da durchaus Sinn. Das da bisweilen über das Ziel hinausgeschossen wird ist aber Sicherlich auch der Fall.

Bei den Kosten für Werbung geht es stets darum wie man welche Zielgruppe am Besten erreicht. Wenn ein Fantasy-Film Geld ausgibt damit Werbeanzeigen in einem Golfer Magazin erscheinen wird das weniger Wirkung haben als wenn man für dasselbe Geld ein Plakat an einer Bushaltestelle mietet. Aber vielleicht ist es noch besser wenn man für dasselbe Geld Critical Role davon überzeugt in ihrer Pause einen Trailer zu zeigen. Mit mehr Geld kann man letztlich theoretisch mehr Menschen erreichen (auch die Anzeige in der Golfer-Zeitschrift wird vielleicht 3 zusätzliche Zuschauer bringen) aber irgendwo ist der Punkt erreicht wo die Kosten um weitere Leute zu begeistern höher sind als der Gewinn den man dadurch erzielt.

Meines Wissens nach läuft der Prozess übrigens nicht so ab das das Studio sagt "Wir wollen Zuschauer für XY generieren, wieviel kostet das ?" sondern das die Werbefirma sagt "Ihr wollt Zuschauer für XY generieren. Wieviel wollt ihr dafür ausgeben ?". Die Werbefirma erstellt dann eine Strategie die versucht mit dem zur Verfügung stehenden Geld die möglichst große Menge der Zielgruppe zu erreichen. (Meine Frau macht als "Media-Strategist" genau diesen Job, wenn auch nicht für Filme).

Alles in allem gehe ich davon aus das große Studios sehr viel Erfahrung haben. Sowohl in der Art wie sie ihre Projekte finanzieren als auch wie sie dafür Werben. Die Geschichte ist natürlich voller von Experten die mit Entscheidungen tief ins Klo gegriffen haben, aber insgesamt würde ich wetten das die Studios diese Dinge besser wissen als wir Stammtisch-Tanelornies. Wir haben leicht reden denn es ist ja nicht unser Geld um das es geht.

Und bei allem Gejammer sollten wir nicht vergessen das wir derzeit ein Überangebot von Filmen und Serien haben und das da auch sehr viel sehr guter Stoff dabei ist.

tartex:

--- Zitat von: Alexandro am  9.09.2024 | 20:37 ---Die Effekte von "Tron" oder "Der Rasenmäher-Mann" sind nicht gut gealtert

--- Ende Zitat ---

Was ist an Tron nicht gut gealtert?

Früher gab es halt geschätzt einen Nerd-Film pro Jahr. Da hungerte man danach. Heute ist man übersättigt und hat außerdem schon alles x-mal gesehen.

Ich hoffe die Franchises sterben alle aus, weil die Kinder nur noch Tiktok schauen. Würde nicht schaden.

Und ja: ich bin Fan und liebe Star Wars, Marvel, Doctor Who, etc und habe an viel von dem neuen Zeug auch sehr viel Spass, um nicht zu sagen (positive) Gänsehaut.

Aber man sollte nicht ewig mit Franchises weitermachen.

Aedin Madasohn:
es ist ja nicht unser Geld

an der Kinokasse (und den Wegekosten, um zum Kino zu kommen) bzw. Abogebühr ist_es_unser_Geld

und vorallem Zeit

schlechte Drehbücher sind für mich der Grund, nicht mehr ins Kino zu gehen. Spare ich mir die Zeit für den Weg und die Wegekosten.
einfach nur vom Sessel aus anzappen - da lasse ich mir noch was an schlechten Drehbüchern servieren, ist aber unter dem Strich billiger als Kino und lebenszeiteffizienter.
im Kino eher rausgehen tut wegen des Zeitinvestments weh, schlechten Film vorspulen/wegzappen nicht ganz so furchtbar  ;)

Von ganz alleine wird der Film auch nicht geguckt werden. Kinotrailer etc machen da durchaus Sinn

joah...
Streamingdienste "sitzen" da ja an der Quelle. Aber eine gefällige "Trailershow in eigner Sache" fehlt echt

Beispiel:
aufbauend auf den jeweiligen Sehgewohnheiten kriegt man einen Button angezeigt, wo ohne_weitres_Gedrückegefummele sagenhafte mehrere Metier-ähnliche Trailer hintereinander einem zugestreamt werden. Einmal anklicken und dann (etwa 4 Stück) Trailer schauen (mit Funktion, einen Trailer sofort weiterzuclicken, wenn der einem komplett nicht schmeckt oder man ihn schon kennt), danach Maske, die die nächste Trailershow vorstellt (auch für andere Genres auswählbar...)
als auch die angesehenen Trailer als Button zum Anschauen des Films vorgibt.

Gemütlichkeitsaffine Dareichungsform mit fernbedienungstauglicher Weniginteraktion  ;D ~;D >;D

klaro, kann mir ein Bild&Titel anzeigen lassen und mich dann vorwärts_Fummel bis zum YT Trailer und dann weitersuchen oder den Fim gucken...

wenn ich mir hingegen die gesammelte Neuheiten-Trailershow auf YT anschauen will, zerhackstückelt YT für seinen eigenen Kommerz die mit seiner Werbung  ;D

also, ich sehe da sehr wohl noch Verbesserungsmöglichkeiten von meinem Stammtisch aus  ;)

jetzt sind streaming (Netflix und Amazon) und klassisches Filmstudio ja nicht identisch. also sollten die Filmstudios sich was einfallen lassen
etwa ihre Kinoneuheiten per gefällig-rasanten Trailer anpreisen und per Erklärbär/making-of-Trailer für "Liebhaber" noch was nachschieben können  - und zwar an einem "Ort", wo man sie wiederfindet und sich auch keine Zerhackstückelung durch dritte gefallen lassen muss.

Klassische Kinowerbung kostet Geld, Werbeplakate an Bushaltestelle kosten Geld, YT Werbung kostet Geld und ein eigner (werbefrei)-Channel/eigener Server kosten Geld.
also, wie BBB sagte, ganz ohne Kosten geht es nicht.

jemanden mit einem Bushaltestellenplakat daran zu erinnern, mal nach aktuellen Kinofilmen zu googeln (in die Fimstudioplattformen reinzugucken)?
joah...
viel Werbekosten für vielleicht_ein_Ticket, nicht?

@Mittelbau fehlt
das die 60 - 80 Mille Filme "fehlen", weil per VHS/DVD Geld bei den Studios landete, im Streaming aber nicht - ist ein reines Verkäufer-Problem der Studios gegenüber den Streamern, nicht? Wenn Studio-Manager aber nicht kaufmännisch verhandeln können, dann gehen sie zu recht unter.
Nennt man Marktbereinigung und die ist in Intervalen immer mal nötig. Schwemmt das tote Manager-Holz weg.

Bugetmangement für Kinoleinwand (andere Kameraqualitäten; Effekte auf großer Leinwand wirken anders als auf dem 75" Fernseher oder Smartphondisplay) und direkt2stream (etwa als HD oder 4K) sind ja verschiedene paar Schuhe. Interessant, das gerade die Horrorfim-Fabrikanten damit sehr gut umgehen können.

Also, noch ist das Abendkinoland nicht bankrotto-abgebrannto; die Horror-Schaffenden stehen als bugeteffiziente errettende Licht(spielhaus)-Gestalten schon vor der Tür!
(hat der Jackson doch vorexerziert  ^-^ )







 


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