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Religion in Mittelerde (und auch in "Rings of Power")

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Bilwiss:

--- Zitat von: caranfang am 20.09.2024 | 15:52 ---MERS fällt allein dadurch aus dem Rahmen, weil ICE damals alles, was Tolkien über Mittelerde geschrieben hat, verwenden durfte.

--- Ende Zitat ---
Nein wie alle Spiele/Medien die von Middle-earth Enterprises(früher Tolkien Enterprises) lizensiert sind, hat MERS nur die Lizenz vom Hobbit und vom Herr der Ringe.

Zed:
Mit Tolkien-Material, "Rings of Power" und irdischen Vorbildern vom Verhältnis zwischen Gottheiten und Menschen haben wir schon genug zu vergleichendes Material.

Darum lasst uns MERS bitte hier raushalten.

Macht dafür doch einen eigenen Thread, so etwas wie "Wo ist MERS kein Tolkien mehr?" - wäre auch interessant.

Lyonesse:

--- Zitat von: Zed am 20.09.2024 | 17:21 ---Warum sorgten die irdischen Alltäglichkeiten der griechischen Gottheiten nicht dafür, dass den Menschen der Respekt fehlte, um ihnen Tempel zu bauen?

--- Ende Zitat ---
Weil auch die griechischen Götter so unberechenbar waren, dass man sie besänftigen musste.
Was sonst sollte man auch gegen Missernten, Krankheiten, Seuchen, Kriege, Unwetter, etc ... machen?

nobody@home:
Religion ist in Welten mit real existierenden Göttern halt immer so eine Sache. ;)

Speziell bei Tolkien kann ich mich tatsächlich nicht an ausdrücklich beschriebene "religiöse" Praktiken in den Romanen erinnern. Das ergibt aus meiner Sicht auch einen gewissen Sinn: Eru als der eine "richtige" Gott, dem gegenüber die Ainur eher so was wie seine Engel (samt abtrünniger Luziferfigur Melkor/Morgoth) darstellen, hält normalerweise eher Abstand von der Welt, in der seine Geschöpfe spielen, und sein berühmtester direkter Eingriff führte direkt zum Untergang von Numenor -- so jemanden verehrt man, wenn überhaupt, lieber leise und aus der Ferne, als daß man ihn ständig um Gefallen anbettelt. Und natürlich ist er als ganz realer Schöpfer von allem sonst, was existiert, auch nicht wirklich jemand, der auf ausdrückliche Anbetung irgendwie angewiesen wäre...wir sind hier ja in Mittelerde und nicht z.B. auf Faerûn. :)

caranfang:

--- Zitat von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 20.09.2024 | 16:58 ---Nee, nicht wegen Widersprüchen zu History of Middle Earth - ich empfand das damals schon beim Erscheinen von MERS-Publikationen so, da gab es die HoME ja noch gar nicht.

MERS hat einen Spagat versucht zwischen dem, was im Fantasyrollenspielbereich der damalige Standard war , und der Welt Tolkiens.
Da haben sie dann jede Menge Magic User mit klassischen RPG-Zaubern zugelassen, die aber nicht dem Wesen der Zauberei entsprechen, wie es bei Tolkien vorgegeben ist. Kein zauberisch affiner Charakter bei Tolkien teleportiert, oder verwandelt Gegner in Statuen etc., aber mit MERS-Charakteren geht sowas.

Und jede Location wimmelt von magischen Gegenständen, Runen, die Feuerstrahlen spucken usw.
Ist ja nicht so, dass bei Tolkien selber nicht vieles zauberisch wäre, aber viel subtiler.  :)

--- Ende Zitat ---
Wir reden hier eindeutig aneinander Vorbei. Du redest von den Regeln, nicht von den Hintergrundbeschreibungen, von denen ich aber die ganze Zeit rede. Ignoriere die Werte. Ignoriere die von D&D ispirierten magischen Gegenstände. Ignoriere die Zauber. Schau nur auf die Beschreibungen. Hier hat man sich sehr viel Mühe gegeben. Bei jedem Volk gibt es eine kurze Kulturbeschreibung, inklusive Religion.
Außerdem irrst Du Dich, was das Veröffentlichungsdatum von HoME betrifft. Der erste Band erschien 1983, die erste Edition von MERP 1984. Im gleichen Jahr in dem die zweite Edition von MERS veröffentlicht wurde, erschien auch der zehnte Band.

--- Zitat von: Boba Fett am 20.09.2024 | 17:02 ---Soweit ich gelesen habe kaum bis gar nicht.
Die Vala Situation ist ja kompliziert.
Der Schöpfer Iluvater brachte den Valar (die er selbst schuf) das Lied der Schöpfung bei und erschuf so die Welt und deren Geschichte im gemeinsamen Gesang.
(Da gewinnt das Wort Kanon eine ganz neue Bedeutung...)
Einer sang schief und wurde aus dem Chor rausgeworfen. Aber die Disharmonie war angerichtet und bahnte sich quasi durch Melkor als personifiziertes Böse seinen Weg auf die Welt.
Genau genommen ist also der Vala Singsang die Story aus dem Silmarillion selbst. Und Melkors disharmonische Death Black Metal Einlagen quasi die Geschichte um Morgoth und Sauron. Da der Gesang durch das Eingreifen von Iluvatar ("Melkor? Schnauze! Raus! An jetzt singt der Chor ohne Dich! Tulkas, Du bleibst und singst weiter, Melkor braucht keine Abreibung, jedenfalls jetzt noch nicht...!") ja am Ende wieder harmonisch ausgeht, gibt es ein Happy End im Ringkrieg.

Die anderen Vala widmeten sich ihren favorisierten Gebieten (suchten sich quasi ein Hobby), wodurch sie irgendwo zu spezialisierten Göttern wurden, so wie man das aus der griechischen und römischen Antike in etwa kennt.
Aber: Wenn die Valar auf Dere wandeln, sind es auch nur Wesen und vieles von ihren "göttlichen Fähigkeiten" geht ihnen dabei verloren. Unter anderem wissen sie auch nicht den Werdegang des Geschehens.
Das galt auch für Melkor / Morgoth, sonst hätte der ja gleich die Sache sein lassen können.

Dementsprechend haben die Elben die Valar ja nur in ihrer Wesen-gewordenen Version kennen gelernt und da dürften sie als äußerst mächtige Mentoren wahrgenommen worden sein und nicht als Götter.
Die Edain (Menschen) haben die Götter gewissermaßen gar nicht selbst wahrgenommen, weil die Valar nach deren Entstehen eigentlich nicht mehr wirklich (höchstens in der aller frühesten Zeit) in Mittelerde rummachten, sondern nur durch die Elben von ihnen gehört.
Naja und wie Menschen so sind, werden die wohl interpretiert haben und daraus kann je nach Volk dann entsprechend Religion entstanden sein.
Es gibt aber keine Beschreibung, dass die Númenorer oder die Menschen in Arnor oder Gondor eine Religion gehabt haben. Ich meine, wäre auch komisch, an einem Altar jemandem anzubeten, von dem Deine etwas ältere Kumpeline aus dem Elbenvolk weiß, wie dieser Gott so war, weil die den aus Valinor noch persönlich kennt. "Was? Ja, der schnarcht schrecklich und putzt sich nie die Zähne. Warum? Hallo... Wassergott...?"
Ob die anderen Menschen vielleicht Morgoth angebetet haben, so aus lauter Angst (haben die Christen ja auch - Verdammnis und so) steht auch nirgends, wäre aber auch nicht unplausibel.

Und letztendlich könnte man auch sagen, dass die eigentlich wirkliche Gottheit Iluvatar wäre, weil der ja alles schuf, selbst die Valar. Aber der schert sich ja nicht, denn er hat in dem Lied, dass er mit den Valar musizierte ja den Werdegang erzählt und da wir quasi Teil seiner Musik sind (Na, Du D moll?), was soll ihn bitte da an Gebet erreichen? Das wäre ja wie ein verselbstständigtes Echo.

--- Ende Zitat ---
Im Prinzip hast Du recht, aber die wenigsten Noldor hatten überhaupt Kontakt mit den Valar. Außerdem gab es in Armenelos auf Numenor ein Heiligtum für die Valar, welches später von Sauron mit einen Tempel für Morgoth überbaut wurde, und dann natürlich das Eru-Heligtum auf dem Gipfel des Meneltarma. Soweit ich weiß, ist dies die einzigen Beispiele für Heiligtümer der Valar oder Erus in Tolkiens Werk.

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