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War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?

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Sashael:
Das stimmt allerdings. Was Settingbeschreibungen angeht, hatten AD&D und D&D 3 die Nase weit vorn.

Feuersänger:

--- Zitat von: Mouncy am 29.10.2024 | 10:48 ---Gefühlt ist 5e ist halt einfach die casual freundliche Version von 3.5 mit Stützrädern, mit einigen Einflüssen aus 4e die noch nachwirken wie ein Kater nach ner langen Nacht. 3.5 wird nach dem 3. Pils schwierig, 5e geht auch nach nem ganzen Sixpack noch. 5e ist ein Radler, ein Mixery oder so ein Schöfferhofer Grape, da hat eigentlich niemand was dagegen, und ist leicht bekömmlich, das D&D für alle und jeden. Über die 4e spricht man nicht. What happend in 4e stays in 4e.
Ich würde 3.5 nur dann nochmal spielen, wenn ausschließlich "Profis" am Tisch sitzen, die im System drin sind (und alle nüchtern). 3.5 ist wie Whisky, schmeckt nur den echten Kennern, und das drumherum muss stimmen.
AD&D2 ist die halb angetrunkene Flasche Asbach mit dicker Staubschicht die immer noch im Schrank steht. Weil dort viel Emotion und Nostalgie dran hängt wird die nicht weg geschüttet, aber wirklich anbieten will man das seinen Gästen ja nicht mehr.
Oldschool 1e usw. ist die gut gereifte Flasche Rotwein. Ein edles Getränk, das über lange Zeit genossen werden will, nichts für nen schnellen Umtrunk mit Biertrinkern.

--- Ende Zitat ---

 ;D

Sehr schön! Ich mag ja solche Metaphern. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich mit AD&D2 noch vor ca 10 Jahren eine der besten Runden meines Lebens hatte (Kampagne über ca 1.5 Jahre). Aber das war schon speziell.

Was die 3E angeht, sag ich ja immer: da ist es sehr wichtig, dass die Spieler alle auf einer Wellenlänge sind. Gerade weil das System so unglaublich weit und flexibel ist und so eine große Bandbreite zulässt. Da müssen sich die Spieler schon untereinander einig sein, was sie wollen, sonst rückt dann der erste mit einem wackeren Rittersmann an um die Artussage nachzuerleben, und der zweite mit einem geflügelten psionischen vierarmigen Gorilla.

Und das ist dann auch der größte Nachteil an der 3E: sie hat die Tendenz, mehr als andere Systeme einen gewissen Spielertypus anzuziehen, der eine besondere Freude daraus zieht, getroffene Vereinbarungen nur dem Buchstaben nach zu befolgen während er ihren Geist vollumfänglich unterläuft. Damit will ich nun umgotteswillen nicht alle 3E-Spieler über einen Kamm scheren - ich bin ja selber einer - aber es reicht halt wenn man einen solchen in der Gruppe hat, um das Spiel sehr anstrengend zu machen.

Arldwulf:

--- Zitat von: Sashael am 29.10.2024 | 11:25 ---Das stimmt allerdings. Was Settingbeschreibungen angeht, hatten AD&D und D&D 3 die Nase weit vorn.

--- Ende Zitat ---
Wobei man dazu sagen muss, dass 3.5 dort stark vom Forgotten Realms Campaign Setting der 3e lebte, der Players Guide der 3.5 war vom Umfang her natürlich deutlich geringer als das Campaign Setting plus Players Guide der 4e. Und die 4e hatte mit dem Dark Sun Campaign Setting und der Neuauflage von Eberron nochmal zwei weitere Settings in Petto plus einige sehr interessante Settingbücher z.B. zum Unterreich oder der Feenwildnis. Plus natürlich Elminster's guide to the Realms und die ganzen Materialien in den Magazinen.

Da kam schon einiges zusammen was ich auch heute noch viel nutze.

Aber die Realms sind ja ohnehin ein großartiger Steinbruch wenn man einfach Material aus allen Editionen nimmt. Ich hab eine Weile lang in Marsember gespielt z.B. da hat man die Entwicklung einer Stadt über Jahrhunderte mit Settingwerken unterstützt und kann dies dann natürlich in Abenteuer einfließen lassen.

Darum würde ich auch nicht zwingend sagen die 5e habe wenig Unterstützung für das Setting, die Bücher und Infos aus früheren Editionen sind ja noch da und nutzbar.

Aber ganz generell ist es gerade bei den Realms

1of3:

--- Zitat von: Arldwulf am 29.10.2024 | 11:14 ---Mhh, kannst du mal ein Beispiel nennen?

Denn die Dinge die du in dem Text nennst (Multiclassing, Hintergrundinfos fürs Barbie Spiel, Rassenwahl, Klassenoptionen) gibt es ja in allen D&D Editionen - aber in der 5e halt eingeschränkter als in 4e oder 3.5.

Und auch wenn du schreibst es geht dir nicht darum was im Spiel geschieht, sondern um den Charakterbogen bist du dir wahrscheinlich ja dennoch im klaren, dass für die Individualisierung von Charakteren das was sie im Spiel tun ziemlich wichtig ist.

--- Ende Zitat ---

Ja, das scheint vor allem für dich wichtig zu sein, wie du schreibst. Es gibt sicher andere Leute, die deine Priorität so teilen. Du musst mir nun glauben, dass es Personen gibt, für die exakt das interessant ist, was ich oben schrieb. Es sind offensichtlich unterschiedliche Schwerpunkte. Mehr kann ich dir dazu nicht.

Aber du möchtest noch einmal Ausführungen: Mein Charakter bei D&D5 hat notwendig eine Spezies, eine Subspezies, einen Hintergrund, eine Klasse, eine Subklasse. Ich kann das nicht nicht tun. Es ist Teil des Grundkonzepts des Spiels. Diese Auswahlen sind alle ikonisch. Bei D&D3 kann ich nicht als Rock Gnome, Folk Hero, Life Cleric anfangen. Möglicher Weise kann ich einen Gnomen Kleriker mit gewissen Domänen machen. Möglicher Weise kann ich noch passende Feats wählen oder sowas oder später eine Prestigeklasse. Aber es ist nicht BÄMM, BÄMM, BÄMM, BÄMM, BÄMM.

Skyrock:

--- Zitat von: Feuersänger am 29.10.2024 | 11:27 ---Was die 3E angeht, sag ich ja immer: da ist es sehr wichtig, dass die Spieler alle auf einer Wellenlänge sind. Gerade weil das System so unglaublich weit und flexibel ist und so eine große Bandbreite zulässt. Da müssen sich die Spieler schon untereinander einig sein, was sie wollen, sonst rückt dann der erste mit einem wackeren Rittersmann an um die Artussage nachzuerleben, und der zweite mit einem geflügelten psionischen vierarmigen Gorilla.

--- Ende Zitat ---
Dies - und es braucht auch ein gewisses Maß an Systemmeisterschaft, um überhaupt erst zu erkennen ob man über, unter oder komplett neben die angepeilte Machtkurve schießt. D&D 3.5 macht es unglaublich leicht, seinen Charakter unbeabsichtigt in alle drei Richtungen zu verhunzen. Das Spiel kann nur mit engagierten Spielern funktionieren, die Lern- und Leseaufwand auf sich nehmen.

Bücherbeschränkungen machen es eher noch schlimmer, da einige der gröbsten Schnitzer schon im PHB drinstecken und von da immer wieder abgeleitet und abgeleitet wurden. Der schnellste und einfachste Balance-Fix für 3.5 wäre es, einfach das PHB zu bannen.

Unter den publizierten Milieus mit eigener abgeschlossener Crunchlandschaft ist 3.0 Oriental Adventures überraschend gut balanciert, hauptsächlich weil vorbereitete Caster nur eine massiv reduzierte Spruchliste haben. Das nimmt viele viele Probleme mit Caster Supremacy weg, die selbst schon in einem reinen Core-Spiel auftreten.

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