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Warum braucht es Retro-Klone?

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Andropinis:

--- Zitat von: Tomas Wanderer am 11.11.2024 | 09:53 ---...
"Klon" unterstellt oder behauptet, dass sie mit den Originalen in einem hohen Maß identisch sind, was aber durch die Fehlinterpretationen der Autor:innen (oder deren gewachsene Spielpraxis) der Klone unterlaufen wird. Mit der Veröffentlichung der Originaltexte als PDF oder POD durch WotC hat sich die Stellung der Klone verändert (die kamen nach OSRIC, LL, S&W usw.). OSRIC ist weiterhin ein gutes Nachschlagewerk, aber es kann mMn nicht alleinig zum Erlernen der 1e genügen.

--- Ende Zitat ---

Ich würde aber sagen kommt drauf an, bei manchen gilt bzgl. Interpretationen "it's a feature not a bug" und man hat bewusst eigene Hausregeln etc. integriert, bei weiterhin hoher Kompatibilität. Ob die dann gut oder schlecht sind, ist eine andere Frage.

arkward:

--- Zitat von: aikar am 11.11.2024 | 10:34 ---Und damit hat die Verwendung der Originale für mich keinen Vorteil, aber durch altmodische Formatierung...

--- Ende Zitat ---

Der zum Faden umgeordnete Ursprungsbeitrag wurde aus dem Zusammenhang gerissen und bezog sich auf OSE.

Der Witz ist, dass Moldvay/Cook B/X generell sehr gut strukturiert ist und damals wie eine Art Manual konzipiert wurde. Daher profitiert B/X, im Gegensatz zu ODnD, von einem Klon bezüglich Strukturierung beziehunsgweise Formatierung nur marginal. Vor allem, wenn der Klon nur aus einer Notizsammlung ohne Kontext besteht.

Ich finde S&W übrigens schlechter geschrieben als B/X, weil B/X "like a manual" schneller und präziser auf den Punkt kommt. S&W verklausuliert Vieles in stream of consciousness Fließtexten oder offeriert für manche Regeln verschiedene Versionen samt historischen Erklärungen -- also scheint sich wohl nicht an "OSR-Casuals" zu richten.

aikar:

--- Zitat von: arkward am 11.11.2024 | 11:06 ----- also scheint sich wohl nicht an "OSR-Casuals" zu richten.
--- Ende Zitat ---
Es ist als ein einzelnes aktuelles Buch in Print und PDF verfügbar, alleine dadurch ist es für Casuals eher zugänglich.
Ich muss nicht wissen, was B/X ist und wie es sich von anderen D&D1-Versionen unterscheidet. Ich muss nichts über die Aufteilung in die verschiedenen Rulebooks wissen, ich muss es nicht bei DriveThruRPG über POD bestellen, sondern kann es evtl. einfach in meinen Laden vor Ort kaufen. Ich bekomme es auf Deutsch.
Und die Optik... S&W spricht mich an, B/X nicht. Klar ist das Geschmackssache. Aber es ist ein Grund, warum ich zum Klon greife.
All das würde auch für OSE auf Deutsch gelten.

Zed:

--- Zitat von: aikar am 11.11.2024 | 10:34 ---Jein.
Ja, Tipps, wie man mehr aus einem System und Spielerlebnis herausholt sind natürlich grundlegend mal gut. Es scheitert für mich dann oft daran, dass die "Experten" glauben, die einzig wahre Form "besser zu spielen" durchschaut zu haben und andere Herangehensweisen grundlegend ablehnen. Das ist jetzt natürlich kein alleiniges OSR-Thema, das ist auf eine Weise das selbe Problem, das z.B. auch DSA für Neulinge hat. Und viele andere Systeme genauso. Aber im OSR-Kontext ist mir dieser fanatische Überlegenheitsglauben persönlich am Häufigsten und Extremsten aufgefallen.

--- Ende Zitat ---
Das nehme ich auch so wahr. Ja, die Haltung der Experten/glühenden Anhänger einer Edition/Spielart hat schon (unnötig) viel Porzellan zerschlagen. Würden sie ihre Überzeugungen ohne Abwertungen anderer Herangehensweisen vertreten, würden sie mehr Interesse wecken. Aber mal aufgeschriebene, und vielleicht sogar herabwürdigende Postulate zu überdenken und deutlich abzumildern, das erfordert Fähigkeiten/Eigenschaften, über die anscheinend nicht alle verfügen - sonst wäre das schon geschehen. Das ist schade für den Diskurs, der ansonsten sicher viel anregender wäre.

ghoul:
Naja, es gibt schon so ein paar echte Problemfelder im OSR-Diskurs.
Da ist z.B. eine gewisse Tendenz zu Ultraleichtregelwerken zu beobachten, die zum Einstieg gut taugen, aber objektiv weniger für ein langfristig angelegtes Spiel beitragen können. Ergänzend wird dann Regelleichtigkeit durch diverse "Primer" verklärt, die aber entweder eines gewissen Kontexts bedürfen um verstanden zu werden oder im Extremfall einfach der Selbstvermarktung beschränkt versierter Gurus dienen.
Ich finde, da ist manchmal auch ein scharfer Widerspruch geboten.

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