Eigentlich sehe ich hier überhaupt keinen Diskussionsbedarf
Ein Reveal kann doch auch nur seine Wirkung entfalten, wenn es ordentlich vorbereitet ist und überall Krumen ausgelegt wurde. Es muss in irgendeiner Form eine Beziehung zu dem Reveal aufgebaut worden sein.
Komischerweise wieder Star Wars: ...
Das war der Grund warum ich das Zitat oben eingestreut hatte. Denn da kann man gut sehen, wann es gut läuft und auch, wann es suboptimal läuft.
Die "Luke, ich bin Dein Vater!" Szene war ein perfektes Reveal, vor allem, weil im vorausgehenden "Star Wars - A new Hope" diese Situation vorbereitet wurde,
weil Obi Wan dem lütten Luke erklärte, dass Anakin ein Jedi, sein Freund und einer von den guten gewesen sei. Der Schock, dass Vader Lukes Vater und was aus Anakin geworden ist, war damals für die (weniger abgestumpften Kinogänger) echt breathtaking.
Was weniger gut lief, ist, dass es dann inflationär wurde. Leia die Schwester, Chewbacca der Kumpel von Joda aus alten Tagen, Droiden früher im Besitz der Eltern und so weiter und so weiter.
Die Spitze war dann für mich die Auflösung, dass angeblich der Imperator in weiser Voraussicht Anakin ... ich lasse das, die drei Filme gehören für mich genau so wenig zum Kanon wie "die Ewoks" oder "Karavane der Tapferen". (und das ist auch subjektive Meinung, darf jeder anders sehen!!!)
Wo waren wir? Ach ja: Da sieht man wenn es gut läuft und wann nicht.
The Audience is fiebering mit, de Reveal has been excellent vorbereitet und so weiter. Gosh! The Held is the son of the schwarze Ritter! How shocking!
Ah, Han ist also Prinz Locke von Ord Mantell und Krabbelgruppenkumpel von Leia? Und dem Boba haben die in dieser Gruppe immer mit der Schippe eins auf den Kopf? How boring, aber da erklärt sich der Helm-Fetisch...

Und insofern widerspreche ich dir und mir selbst. Das kann man auch spontan einflechten, wenn man merkt, dass man genau so eine Situation hat.
Die nötige emotionale Verbindung ist da, man hat eine Person (oder Situation), die man twisten kann und die plötzlich sind die Verhältnisse ganz anders als ursprünglich gedacht. Wenn man das dann in eine schockierende Situation platzen lässt, kann man das auch von einer Sitzung auf die andere entscheiden, hypothetisch von einem Moment auf den anderen.
Allerdings wirft sowas auch die ganze Kampagne über den Haufen. Wer ergebnisoffenes Rollenspiel schätzt, wird das mögen.
Aber es wird möglicherweise auch abgelehnt werden - vom Spielleiter selbst, weil der sich nicht die Arbeit machen will. Von Spielern, die ihren Charakteren eine ganz andere Entwicklung angedacht haben ("Wie, wir arbeiten für die böse Seite und die ganzen Drachen, die ich geslayed habe, waren eigentlich die guten? Aber, aber ich bin doch ein Paladin..."). Shit happens - aber nicht jeder mag das.
Und die Überlegung mit den Konsequenzen umzugehen kann auch mal ne Gruppe auseinander-reissen oder Charaktere ins Exil treiben.