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Reading Challenge 2025

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Irian:

--- Zitat von: Weltengeist am  5.01.2025 | 10:59 ---Ich bin ja jetzt nicht wirklich drin in der Materie, aber die Kombination der Worte "liebenswerte Charaktere" und "Warhammer 40K" lässt mich vorsichtig gesagt verwirrt zurück... :think:

--- Ende Zitat ---

Bei Ciaphas Cain würde ich sagen, bleiben viele Charaktere etwas blass (was natürlich auch an der "Ich-Perspektive" des etwas ich-bezogenen Erzählers liegt), aber die meisten längerfristigen Charaktere sind auch eher sympathisch als unsympathisch. Charaktersterblichkeit bei denen ist auch nicht besonders hoch. Deshalb da ja, eher weniger grim-dark als man das von WH40k erwarten würde. Auch wird nicht ständig betont, wie schlecht die Lebensumstände der Leute sind (also kein Dystopia-Porn), etc.

Menthir:
#1 Dan Jones - Essex Dogs

Ein erstaunlich erfrischendes Werk. Ist es ein historisches Werk? Dan Jones ist ja normalerweise für seine Sachbücher bekannt. Es hat zumindest ein historisches Thema. Die Sprache ist häufig stumpf, die historische Nähe bildet zwar einen bunten Hintergrund, wird aber nicht zu ernst genommen.

Stattdessen ist es ein tatsächlicher Roman, in dem die tatsächliche Geschichte nur der Inspirationsrahmen ist. Vielmehr ist es eine klassische Buddy-/Teamgeschichte, die gar nicht so richtig zünden will oder kann. Und das ist bewusst gesetzt, meines Ermessens nach.

Ich habe inzwischen viele Rezensionen gelesen, die fast verächtlich über das Werk schreiben, als hätte Jones die Verpflichtung, eine faktisch-trockene Geschichte des 100-jährigen Krieges schreiben. Andere mokieren sich, dass die Themen des Buches nicht klar erkennbar sein.

Das mag alles sein. Was Jones aber vorzüglich macht, ist die Verrohung und den Wahnsinn des Kriegsalltags zu beschreiben. Ja, auch das Lagerleben verkürzt er und opfert einiges, um seine Geschichte ausreichend spannend und kurzweilig zu halten, aber doch ist das zentrale Thema dieser Wechsel aus Hunger, Krankheit, Langeweile und die zunehmend stattfindende Verrohung der Teilnehmer. Und damit glorifiziert er das Wesen eines solchen Krieges nicht, und bildet seinen roten Faden. Und das verdient einiges an Aufmerksamkeit.
Gleichzeitig ist es ganz gefällig geschrieben. Er nutzt meist eine sehr einfache, ins Fäkale gehende Sprache für seine Protagonisten, aber trotzdem verbleibt dies in seinem Worldbuilding konsequent.

Obgleich er bisweilen diverse Charaktere breiter hätte aufstellen dürfen, und manche Unterschiede gerne hätte sorgsamer herausarbeiten dürfen - also bspw. das Ritterideal und sein verkommenes, "reales" Gegenbild - bleibt es eine kurzweilige Lektüre, mit genügend Selbstzweifel, mit Protagonisten die erkennbar, und dann am Ende trotz allem doch glaubwürdig auf Verschleiß konzipiert sind.

Ich werde also auch die weiteren Bücher dazu lesen.

7 von 10 Punkte.

Faras Damion:
Ich mache dieses Jahr auch mit. ^-^

Stand 01.01.25 (0/25, 0/100)
Stand 10.01.25 (1/25, 3/100) https://www.tanelorn.net/index.php/topic,129610.msg135257653.html#msg135257653
Stand 28.01.25 (2/25, 12/100) https://www.tanelorn.net/index.php/topic,129610.msg135261186.html#msg135261186

25 "volle" Bücher/Hörbücher und 100 Comic/Kurzgeschichten/Kinderbücher. :)

Da meine Stadtbücherei einen Wasserschaden hat, werden dabei viele alte Bücher zum wiederholten Male gelesen.

Menthir:
#2 - Bernhard Hennen u. Robert Corvus - Nordwärts - Die Phileasson-Saga #1

Die oben verlinkte Rezension kommt zu einem anderen Schluss als ich, das will ich fairerweise sagen.

Ich muss zugeben, dass ich kein regelmäßiger DSA-Spieler bin, aber ich kenne zumindest die Kampagne grob. Die Aussicht, diese auserzählt zu haben, fand ich inspirierend, weshalb ich mich damit beschäftigen wollte. Ich habe also die Kampagne im Schrank und zumindest den ersten Titel der Buchreihe an mich gebracht.

Im April 2024 habe ich angefangen, mich in das Buch einzuarbeiten und zu lesen. Und ich wurde jäh enttäuscht. Ich habe Ewigkeiten gebraucht, um mich durch das Buch zu kämpfen. Warum?

Ist es inhärent schlecht? Nein, der Grundsatz im Sinne von Jules Vernes "In 80 Tagen um die Welt" verbunden mit den Eigenarten von DSA und deutscher Fantasy ist verlockend. Aber tatsächlich habe ich mich lange nicht mehr so gelangweilt beim Lesen. Normalerweise ist das keine Kategorisierung, die ich vornehme. Aber hier wird mir v.a. das in Erinnerung bleiben.
Ich bewundere den Ansatz, möglichst viel Lore aus Aventurien einzubringen. Letztlich hat man sich aber für zu viele Charaktere entschieden, und in der Hoffnung, diese voneinander zu unterscheiden, übererzählt.

Übererzählung, das ist wohl das Wort, was ich am ehesten mit dem Buch verbinden wollen würde. Jede Szene, jede Charaktereigenschaft, alles ist übererzählt und dadurch zäh. Das Füllen mit Fakten und unzähligen Charakteren und Eigenarten, das wird detailverliebte Leser begeistert. Und das ist auch in Ordnung, wenn man dies mag.
Aber selbst die per se spannend angelegten Szenen sind dadurch zäh. Und trotz dieses Detailreichtum sind die Charakter durch die schiere Anzahl am Ende doch wieder stumpf und für mich nicht so interessant.

Nun habe ich dann überlegt, ob es vielleicht an der Art und Weise liegt, wie ich selbst lese; also habe ich mir noch das Hörbuch - von Detlef Bierstedt gesprochen - gegönnt und es nochmal probiert. Das fand ich noch störender als die fiktiven Stimme in meiner eigenen Lektüre.

Ich wähne, dass es nur an meinem eigenen Geschmack liegt. Aber das war einfach nicht my cup of tea.
So werde ich in Erinnerung behalten, dass die beiden Autoren sich viel Mühe gegeben haben, Lore einzubinden und alles in ein gewisses Spotlight zu rücken, aber meine Reise mit dem Foggwolf endet an dieser Stelle. Das wohl.

3 von 10 Punkte

Irian:
#4 Heather Fawcett - Emily Wilde's Encyclopaedia of Faeries (Emily Wilde #1)

...hatte mir Goodreads vorgeschlagen, also mal ausprobiert. Ich fand es... dahinplätschernd. Es ist jetzt nicht unbedingt schlecht, aber so richtig große Höhepunkte hat es nicht, große Gefühle in irgendeiner Richtung hat es auch nicht ausgelöst und die Darstellung der Feen ist ok-ish. Der Plot ist so lala und der Klappentext liest sich viel aufregender als der eigentliche Inhalt. Für totale Faery-Fans vermutlich nett, aber ansonsten... Ist nicht wirklich "cozy", nur falls man das denkt, aber wenn man was eher unaufgeregtes lesen will, evtl.  Na ja. Der nächste Teil muss nicht wirklich sein für mich.

2-3 von 5 Pilzkreisen



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