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Spielweisen und -gewohnheiten - Ein Laberthread
Sashael:
Hiho, liebe PCler und PClerinnen, Konsoleros und Konsoleras, Mobilisten und Mobilistinnen und alle Anderen auch!
Nach dieser Aussage
--- Zitat von: Raven Nash am 2.02.2025 | 09:42 ---Aber durchgespielt hab ich damals kein einziges (aber gut, das tu ich heute noch kaum, weil mich eigentlich jedes Game irgendwann langweilt).
--- Ende Zitat ---
habe ich mal darüber nachgedacht, wie ich eigentlich Spiele gespielt habe und wie ich heute zocke.
1990 habe ich meinen ersten C64 bekommen und habe sehr lange mit "Sicherheitskopien" gespielt. Oft auch mit Cheatcodes, weil die Spiele hart bis an der Grenze zur Unfairnis waren. Die waren damals halt auch nicht so lang und man wollte ja nicht, dass die Spieler in zwei Tagen den Endboss legen. Ich erinnere mich noch an Last Ninja II, wo wir in einem Screen ein Dutzend Versuche brauchten, um von einem Dach auf ein anderes zu hüpfen, ohne in die Tiefe und damit den Tod zu stürzen. So viele Leben hat man ohne Cheatcodes gar nicht. ;D
Nur wenig später hatte ich mehr Spaß daran, Spiele ohne Codes zu spielen. Das fühlte sich einfach erfüllender an. Allerdings zockte ich größtenteils weiterhin mit "Sicherheitskopien", was dann dazu führte, dass zu schwere Spiele sehr schnell wieder von meiner Liste flogen. Und sich mein Interesse auch deutlich mehr in Richtung Rollenspiele (SSI Adaptionen von AD&D) und Adventures verschob.
Erst als eine beliebte Spieleschmiede, deren Games gefühlt jeder zockte, aufgrund zu geringer Absatzzahlen aufgab, setzte bei mir ein Umdenken in Bezug auf "Sicherheitskopien" ein. Und damit auch eine andere Spielweise. Ich wollte die von mir gekauften Spiele auch ordentlich genießen und spielte viele komplett durch, weil sich meine Investition ja auch lohnen sollte.
Konsolen wurden zu meiner Leidenschaft. SNES, PS 1 (die echte Nummer 1, nicht das Nachfolgemodell PSOne ;) ), PS2, PS3, XBox, XBox360, PS4 und nun PS5. Zwischenzeitlich auch immer mal wieder Ausflüge ins PC Gaming (Egoshooter, Adventures, RTS), aber Maus und Tastatur sind für mich immer mehr in den Hintergrund getreten. Finde ich persönlich für mich nicht bequem genug beim Zocken.
Heutzutage bin ich ein (halber) Completionist. Ich will Spiele gerne durchspielen. Auch die, bei denen das irgendwann zu Arbeit ausartet. Denn der höhere Schwierigkeitsgrad der Spiele aus den 80ern und 90ern wurde und wird heutzutage oft durch Grind ersetzt. Torchlight 2 war da wirklich ein brutales Beispiel, bei dem ich irgendwann darum gebetet habe, dass jetzt endlich mal der Endboss erreicht sei. Ich hätts auch abbrechen können, aber ich wollte, nein musste das durchspielen. Okay, als ich dann endlich fretig war, hab ich es auch von der Platte geschmissen. Das war kein Type 1 Fun. ;D
Bei anderen Spielen kann ich mich aber in den Grind versenken. Dreamlight Valley motiviert mich z.B. immer wieder mal, sinnlos im Kreis zu laufen und Edelsteine abzubauen, die ich gar nicht brauche. ~;D
Andere Spiele (Rollenspiele, Actionadventures) haben Nebenquesten, in die ich viel Zeit versenke, obwohl ich ausser ein paar Texten nur mehr vom selben bekomme. Die meisten Spiele des Soulsborne-Genre spiele ich sehr sehr grindig, weil ich lieber zwei Stunden einen Stat hochsetze oder Material für bestimmte Items farme, als mich von den Bossen zum hundertsten Mal als Wischlappen missbrauchen zu lassen, weil ich die Ausweichrolle und den Konterschlag nicht auf die viertel Sekunde genau getimed habe. Es geht auch mit der Taktik "Mehr Firepower". ;)
Die Einführung von Achievements im Gaming hat meine Spielweise dahingehend auch bestärkt. Ich mag die eigentlich total nutzlosen "Pats on the shoulder". Ich bin auch gerne mal bereit, ein Spiel zu platinieren, also auf "100% durchgespielt" zu bringen, allerdings nur in überschaubarem Maß. Diverse Shooter haben für mich nahezu unschaffbare Achievements. Bin schließlich kein 14jähriger mit Kobrareflexen mehr, sondern ein alter Sack. Mit mehr Geduld und Frustrationstoleranz, aber auch mehr Einsicht, wann meine müden Knochen zu langsam für manche Spielbestandteile sind. :D
Ich freu mich allerdings immer wieder nen Keks, wenn ich es bei einem Spiel schaffe, die Platintrophäe freizuspielen. Mein Neanderthalergehirn schüttet für dieses virtuelle Lob dann sinnlos Dopamin aus. ;D
Was seid ihr für Gamer? Wie habt ihr euch im Laufe der Jahre verändert? Wie schnell langweilen euch Spiele? Reagiert ihr auf Achievements? Welches Genre ist euer Favorit?
6:
Du fragst, Du bekommst ne Antwort.
Angefangen habe ich Mitte der 80-er mit dem C64 und der damaligen Spielkultur (mit samt Tauschbörsen untereinander mit vielen, vielen Spielen zur Auswahl). Damals war das so, dass man jedes Spiel ausprobiert hat und alles was keinen Spass gemacht hatte, rückte in der Sammlung ganz nach hinten. Bei mir hatte das aber genau den gegenteiligen Effekt wie bei Dir, Sashael. Ich kannte ziemlich viele Cheats, aber ich habe sie nur sehr selten verwendet. Schon damals ging sehr schnell die Motivation flöten, wenn ich mich durch ein Spiel gecheatet habe. Ich habe damals mich wirklich an ein paar Spiele rangesetzt und Stunden um Stunden damit verbracht. Besonders in Erinnerung war bei mir M.U.L.E., Archon, die diversen Summer Games oder wie die alle hiessen und natürlich Bard's Tale 1. Ja, ich habe Bard's Tale 1 ohne Cheat gespielt, aber mit einem Trick, der nahe am Cheaten war: Ich wusste aus einer PC-Zeitung, dass ein Gegner, an dem man relativ einfach ran kam, einen teuren Gegenstand erbeuten konnte. Ich habe mir also Charaktere mit sehr guten Werten erwürfelt und immer wieder das Monster angegriffen. Immer dann wenn die Leute es gerade so überleben und den Gegenstand erbeutet haben, ging es zurück und ich meine man konnte dafür wertvollen Kram kaufen. Erst als die Charaktere gut genug waren, ging es dann ins eigentliche Spiel. Wie gesagt: Kein Cheat, aber nahe dran.
Ansonsten war ich schon sehr früh ein Guidespieler. D.h. wenn ich Adventures gespielt habe und Spiele mit kniffeligen Rätseln, war der Guide dafür nicht weit weg. Das war für JRPG auf der Playstation dann ganz wichtig gewesen. (Suikoden habe ich direkt im ersten Anlauf mit allen Charakteren geschafft... mit Anleitung. ;))
Was den Schwierigkeitslevel angeht, ist es so, dass ich da immer intoleranter im Alter werde. Alles Soulslike gehen garnicht an mich ran. Ich spiele zum Relaxen und nicht um mich zu fordern. UA deshalb flog Wuthering Waves von der Platte, obwohl es ansonsten ein völlig normales Open-World-Gacha-Spiel ist.
Was ich aber dann bei Minecraft und noch stärker bei Final Fantasy 14 gemerkt habe ist, dass ich unheimlich gerne grinde. Ich muss aber ein definiertes Ziel vor Augen haben und bitte keine zu große Kreativität egal wodurch erwarten. Das Ziel darf dann ruhig Jahre dauern (Ich habe da ein Final Fantasy 14 Mount ergrindet, für das ich immer noch von Gildenkollegen für völlig durchgeknall gehalten werde und das 1,5 Jahre gedauert hat, zu bekommen). Mittlerweile ist das Grinden mit definierten Ziel meine absolute Liebslingsbeschäftigung beim Spielen. Das dürfte auch erklären wieso Gacha-Spiele absolut perfekt für mich sind. Sie verbrauchen nicht viel Zeit pro Tag. Ich kann jeden Tag nach Herzenslust grinden und das Spiel motiviert mich jeden Tag ins Spiel zu gehen.
So gesehen dürfte ich ein relativ seltsamer Gamer sein.
Raven Nash:
Damals in den 80ern am C64 hab ich genau EIN Spiel durchgespielt, und das war Pool of Radiance. Den Endkampf hab ich auch nur wegen eines Bugs geschafft - den toten Zwergenkämpfer mit Animate Dead belebt, und irgendwie war der Drache dann mit einem Treffer kaputt...
Aber ich hab's geliebt, mit dem gedruckten Journal, in dem man die Texte nachschlagen musste, der Runen-Übersetzungsscheibe...
Leider war dasn dann bei Curse of the Azure Bonds alles nicht mehr da.
Aber grundsätzlich langweilen mich PC-Games sehr schnell. Es ist alles bald repetitiv, mein Belohnungszentrum im Hirn arbeitet sowieso nicht so, wie es soll, da bleibt die Motivation schnell auf der Strecke.
AC Odyseey hat mich zumindest soweit gefesselt, dass ich die Hauptquest-Reihe durchgespielt hab, mit ein paar Nebenquests. Aber mehr ist dann auch nicht drin.
Ich hab auch grundsätzlich kaum Frustresistenz bei Dingen, die keine Bedeutung haben. Wenn's mich nervt, lass ich es.
Skasi:
Eine meine ersten Erinnerungen ans Zocken waren regelmäßige Treffen mit einem Schulfreund, um Rick Dangerous zu spielen. Bei jedem Tod war der andere dran...
In der Ausbildung haben wir viel Zeit in Age of Empires 2 und Quake gesteckt.
Was ich auch in guter Erinnerung behalten habe, sind wöchentliche Online-Treffen mit einem Kumpel zu Split/Second auf der PS3. Für mich ein absolut unterschätzte Juwel.
Ein paar Jahre habe ich auch EVE Online gezockt, da aber mehr das Handeln und Bauen als PvP. Ich war mächtig stolz auf meinen ersten komplett selbst gebauten Sprungfrachter (inkl. eigener Blueprints, Herstellung der Komponenten etc.). Den (und weitere) habe ich im High-Sec verkauft.
Zuletzt war ich schwer begeistert von Hollow Knight. Das ist in meinen Augen eins der besten Spiele aller Zeiten.
Kurz:
Keine Festlegung auf PC oder Konsole und auch nicht so recht auf's Genre.
Wobei ich inzwischen definitiv zu alt und langsam bin für Shooter.
Feuersänger:
Hmmm ich bin mir grad nicht sicher, ob ich irgendwie in ein bestimmtes Muster falle. Es gibt Spiele, die ich halt mal ein paar Stündchen zocke und dann das Interesse verliere, und es gibt Spiele die ich auch nach 10 Jahren noch immer wieder anschmeisse und hunderte Stunden drauf geloggt habe.
Wenn mir das Spiel an sich gefällt, versuche ich schon es durchzuspielen (sofern es überhaupt was zum Durchspielen gibt, also eine Kampagne oder so).
Manchmal kommt es auch vor - das ist mir etwas peinlich zuzugeben - dass sich bei einem Spiel ein gewisser "Habit" bildet. Also "Sucht" wäre jetzt zuviel gesagt aber schon so ein Drang, immer wieder reinzuschauen und weiterzumachen. Das geht dann ein paar Wochen, vielleicht auch ein paar Monate, bis ich mir denke "Was mach ich eigentlich hier" und dann -- einfach aufhöre. Das kann ich zum Glück ganz gut.
Das toxischste Spiel in dieser Hinsicht war eindeutig World of Tanks, das ich on and off 13 Jahre gespielt habe (bei mir meistens so, dass ich im Winter zocke und im Sommer andere Dinge mache). Da kam noch eine Sunk Cost Fallacy dazu, da es ja ein Freemium Game ist und ich da über die Jahre dann doch einiges an Knete reingesteckt habe -- vielleicht 100, 120€ oder so, ich will es gar nicht so genau nachrechnen. Und da denkt man sich ja dann "Wenn ich das Spiel jetzt lösche ist das ganze Geld ja verloren". Aber da hat es dann Wargaming (der Entwickler) selber geschafft, mir da rauszuhelfen, indem sie das Spiel dermaßen scheisse und unerträglich gemacht haben dass es wirklich nur noch frustriert und keinen Spaß mehr gemacht hat. Selbst gewonnene Premiumzeit habe ich nur noch als Belastung empfunden ("Scheisse jetzt muss ich da noch die Multiplikatoren ausnutzen"). Da kam dann auch irgendwann, endlich, der "Was mach ich eigentlich hier" Moment und ich bin raus.
Dann zum Thema Achievements, im Sinne von "Plaketten um der Plaketten Willen, ohne Auswirklungen im Spiel selbst":
sowas lässt mich völlig kalt. Ist mir wirklich absolut scheißegal ob ich irgendein Achievement bekomme oder nicht. Entweder es kommt von alleine oder nicht, aber ich werde garantiert niemals irgendein Level stundenlang ablaufen in dem Bemühen, alle 13 Dotterblumen zu finden, oder irgendeinen Skill auf 100 zu grinden der für meinen Spielstil irrelevant ist, nur weil es dafür eine Plakette gibt. Entsprechend ist auch das "platen" von Spielen so weit weg von meiner Spielphilosophie, wie es nur irgendwie sein kann.
Nebenbei bemerkt grinde ich auch nicht gerne. Auch hier wieder bin ich der Meinung, der Level-Fortschritt meiner Spielfigur sollte automatisch mit dem Spielfortschritt einhergehen. Auf künstliche Spielzeitverlängerung durch repetitive stumpfsinne Tätigkeiten hingegen spreche ich gar nicht gut an.
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