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Spielweisen und -gewohnheiten - Ein Laberthread
schneeland:
Ich glaube, den ersten Spielekontakt hatte ich mit dem NES, das meine Eltern Anfang der 90er für meinen Bruder und mich gekauft hatten. Zum Start gab es ein Modul mit Super Mario Bros., Tetris und Nintendo World Cup. Entsprechend habe ich z.B. Super Mario Bros. sehr oft durchgespielt ;D. Einen C64 gab es erst später - hauptsächlich, weil es Zusatzmodul für eine Lernsoftware , aber, wie bei Sashael, kam der mit zwei Diskettenboxen mit handbeschrifteten "Sicherheitskopien". Das Bewusstsein, dass das möglicherweise so nicht ganz in Ordnung war, hat sich erst deutlich später entwickelt.
Die meiste Spielzeit habe ich aber ohnehin bei meinem damaligen besten Kumpel, der schon früher einen C64 und dann auch einen Amiga 500 hatte.
Wenn ich so zurückdenke, dann war's damals tatsächlich relativ normal, Spiele im Trainermodus mit unendlich vielen oder zumindest einer größeren Zahl von Leben zu spielen. Vielen Sachen merkte man ja auch an, dass sie aus der Spielhalle kamen und darauf optimiert waren, den Spielern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Bei den Spielen, die wir häufig gespielt haben (ich erinnere mich an: Giana Sisters, Bubble Bobble, Yie Ar Kung Ku, Midnight Resistance, Silkworm) ging der Trend dann allerdings relativ schnell dahin, ohne Cheats/Trainer zu spielen. Die meisten Spiele, die wir zu der Zeit gespielt haben, waren 2D-Action-Sachen, aber zu der Zeit war ja auch noch alles neu und spannend. Durchspielen war zwar noch nicht so relevant, aber der Anspruch war schon häufiger, zumindest möglichst weit zu kommen.
Auf der Konsole ging es derweil mit Zelda schon ein bisschen in Richtung Rollenspiel und damit auch Richtung abschließen von Spielen (bitter: kurz vor dem letzten Dungeon hatte die Pufferbatterie einen Aussetzer und der komplette Spielfortschritt war weg). Ich erinnere mich aus der Zeit auch noch vage an Star Tropics und Kirby's Adventure, die ich, wenn ich das richtig rekonstruiere, von einem Klassenkameraden geliehen hatte und beide durchgespielt habe - rückblickend betrachtet war das echt schräg, dass mir da jemand einfach so über Wochen seine Spiele und später sogar mal sein SNES geliehen hat, aber es waren irgendwie einfachere und zumindest in dieser Hinsicht glücklichere Zeiten.
Der Anspruch, Sachen durchzuspielen, setzte sich dann auch am PC fort, wo es mit den ersten Rollenspielen (Eye of the Beholder, Might and Magic IV+V) losging und dann kurz darauf noch Echtzeitstrategie (Dune 2, Command&Conquer, Warcraft), Rundenstrategie (Civilization) sowie Shooter (Duke Nukem, Doom) und Action-Adventure (Tomb Raider) dazukamen. Wobei es speziell bei den Adventures dieser Zeit schon so war, dass man halt irgendwo festhing und weil es kein Internet gab und die Spielezeitschrift auch nicht immer eine Antwort wusste, hat man dann halt irgendwann frustriert aufgegeben (ich glaube, Maniac Mansion ist eines der wenigen Spiele aus der Ära, die ich wirklich ohne Hilfe durchgespielt habe).
So grob zu der Zeit gab's dann auch den Trend weg von den handbeschrifteten Disketten (und später CDs) und hin zu selbstgekauften Sachen. Und wenn man ein halbes Jahr gespart hat, um sich für 130DM ein neues Spiel zu kaufen, ist der Antrieb, natürlich nochmal ein bisschen erhöht. Aber im Grunde hat sich dadurch tatsächlich nur ein bestehendes Muster nochmal verstärkt. Und zumindest bei den Konsolenspielen habe ich v.a. ab der Xbox/PS2-Zeit auch häufiger mal gebrauchte Spiele gekauft, was den finanziellen Schmerz nochmal etwas reduziert hat.
Spieleseitig blieb's dann längere Zeit dabei, wobei ich Anfang der 00er-Jahre und Ende der 00er/Anfang der 10er-Jahre auch mal Phasen hatte, in denen ich wenig bis gar nicht gespielt habe, weil andere Dinge (Uni, Frauen, Musik, etc.) gerad' spannender waren. Dazu kam eigentlich nur, dass gerade in meiner WG-Zeit in der zweiten Studienhälfte Couch-Koop an der Konsole wieder wichtiger wurde und wir dann auch mal um einen Fernseher gesessen, Call of Duty 2 gespielt und uns dabei gegenseitig (freundlich) beschimpft haben :)
Irgendwann gab's dann ja auch Steam und die berühmten Steam-Sales (zu Anfang noch mit den kurzen, aber besonders lukrativen Flash-Sales) und ab da ging es da mit der Anzahl der Impulskäufe nach oben. Gleichzeitig haben dann aber irgendwann Alter und Arbeitsleben zugeschlagen, weshalb meine Spielzeit deutlich nach unten ging (der letzte Titel, in den ich wirklich >100h am Stück versenkt habe, war Skyrim). Außerdem gab's dann da auch noch Mass Effect 3, was es geschafft hat, dass meine Begeisterung für ein Spiele-Franchise schlagartig von 100 auf 0 gegangen ist.
Mittlerweile hat sich das Ganze auf niedrigem Niveau wieder eingependelt. Ich habe zwischendurch mal meine Steam-Bibliothek ausgemistet und einen Großteil der Impuls- und Bundle-Käufe nach kurzem Anspielen wegsortiert, und spiele jetzt im Schnitt so 1-2 kleine (<15h) bis mittelgroße (25-50h) Titel im Jahr. Außerdem spielt kooperativer Multiplayer wieder eine größere Rolle und ich habe einigermaßen regelmäßig erst Vermintide 2 und dann Diablo 2 Resurrected gespielt und spiele jetzt so alle 2-4 Wochen einen Abend Deep Rock Galactic.
Im gleichen Zug habe ich mich dann auch vorerst aus der Konsolenwelt verabschiedet, was zunächst ein bisschen seltsam war, weil ich lange Zeit eben in jeder Generation mindestens eine Konsole besessen habe und speziell bei der Playstation bis zur PS4 in jeder Generation ein paar Spiele gespielt habe. Aber die PS5 war dann ja erst nicht verfügbar, und, seit Sony Spiele auch häufiger auf den PC portiert, auch weniger essentiell, so dass ich aktuell dann nur noch am PC spiele. Das allerdings mittlerweile in 90% der Fälle mit dem Controller - von wenigen Ausnahmen abgesehen schlägt der höhere Komfort für mich deutlich die höhere Präzision der Maus. Ich spiele allerdings auch generell eher gemütlich und zum Abschalten und habe keinen Anspruch, ein hohes Leistungsniveau zu erreichen.
Was speziell das Thema Achievements/Trophäen und Completionism angeht: für Completionism bin ich anfällig, habe aber mir versucht, das soweit wie möglich abzugewöhnen - bei God of War (dem neuen) habe ich z.B. bewusst dagegen entschieden, einige Nebenquests zu beenden und auch die meisten Sammelaufgaben links liegen gelassen, was dem Spielerlebnis deutlich gut tat. Gelingt mir leider nicht immer, weil angebrochene To-do-Listen bei mir immer noch ein Stück weit den Impuls zum Abschließen auslösen, aber ich werde langsam besser. Insofern bin ich dann aber auch kein Freund von Achievements - bestensfalls stören sie nicht, schlimmstenfalls machen sie mein Spielerlebnis aktiv schlechter, weil sie mich in Richtung Completionism schubsen.
JS:
Ich spiele seit dem Commodore C128D, dann über Atari ST zum PC bis heute, außerdem Konsolen von der Philips G7000 über die erste XBox zur XBox 360 zur Playstation 4 Pro zur Switch 1. Schwerpunkte waren immer Rollenspiele, ARPG, Action und Shooter, seltener Strategiespiele, Rennspiele, Adventures, Indies und Co. Zwischendurch mal intensiver Cozy-Games - niedlich.
2015 kam ich zu den MMORPG und stieg mit WoW Retail in den PvE-E-Sport für Raids und Dungeons ein (Server First, National Top 50); zwei Jahre lang täglich 6-10 Stunden Training und über 1000 Runs. Das endete, weil mir die folgende Erweiterung nicht gefiel. Also Pause und alle anderen MMORPG und ARPG auf dem Markt getestet und viel gespielt, vor allem Elder Scrolls Online, Lost Ark und Diablo 4, allerdings seit Jahren so gut wie keine Solotitel mehr. Inzwischen bin ich mit War Within wieder bei WoW Retail eingestiegen und extrem glücklich mit dieser Entscheidung.
Ohnehin ist das mein liebstes Hobby seit früher Jugend: mal intensiver, mal weniger intensiv, aber immer präsent. Das Hobby teile ich seit langem nun mit meiner Partnerin, die dafür die gleiche Leidenschaft besitzt, weshalb es immer etwas zu spielen, zu ergründen, zu entdecken und zu diskutieren gibt. Sehr lebhaft jeden Tag. Wir sind beide DD, mein Herz gehört darüber hinaus dem Tanken, ihres dem Heilen.
Spielstil: Ehrgeizig, aber nicht verbissen; komplettistisch, aber nicht perfektionistisch; neugierig, ohne alles durchdringen zu müssen; motiviert, aber nicht getrieben. Interessensschwerpunkte sind heutzutage vor allem Herausforderungen (Bosse, Dungeons), umfangreiche Klassenkenntnisse, Builds und natürlich In-Game-Kosmetik. Das Analysieren und Optimieren überlasse ich dabei gerne den richtigen "Theorycraftern", probiere dann deren Empfehlungen aus und passe sie meinen Bedürfnissen an. Eigenes "Builden" hat mir nie großen Spaß bereitet, denn ich lerne lieber von Leuten, die in diesen Bereichen mehr wissen und besser oder intensiver spielen als ich. Damit fuhr ich dann mit eigenen Modifikationen immer gut.
YY:
--- Zitat von: Sashael am 2.02.2025 | 12:23 ---Was seid ihr für Gamer? Wie habt ihr euch im Laufe der Jahre verändert? Wie schnell langweilen euch Spiele? Reagiert ihr auf Achievements? Welches Genre ist euer Favorit?
--- Ende Zitat ---
Ich habe auch mit dem C64 angefangen und dann zum PC gewechselt.
Eine eigene Konsole habe ich nie besessen und die letzte Konsole, die mich gereizt hätte, war das SNES.
Auf dem C64 habe ich noch alles Greifbare gespielt, später hat sich dann eine Vorliebe für Taktik- und Strategiespiele sowie Shooter rauskristallisiert.
Nach viel Online-Spiel in den 2000ern und 2010ern bin ich mittlerweile fast komplett zum Einsiedlerkrebs geworden - mit Leuten, die ich kenne, spiele ich gerne hier und da eine Runde PvE-Shooter oder ein RTS, aber fürs Spielen mit Wildfremden und sich ständig - i.d.R. zum Schlechteren - verändernde Onlinezwang-Spiele fehlt mir längst der Nerv.
Ebenso hat sich der komplette AAA- und nahezu der ganze AA-Bereich in eine Richtung entwickelt, die mir so gar nichts mehr gibt; das kann mir alles gestohlen bleiben.
Heute spiele ich fast nur Indies und ältere Spiele, insbesondere Taktikspiele, Roguelites und -likes, hier und da mal ein ARPG oder einen Twin-Stick-Shooter.
Achievements sind mir nicht wichtig und Grind lehne ich ab. Ich will Spiele, die mich als Spieler fordern und nicht meine Lebenszeit verschwenden. Dass ein Spiel ab und zu mal einen Ragequit verursacht, ist für mich ein Qualitätskriterium ;D
Wenn ich so mein Steam-Profil durchschaue, ist der Standardwert in Sachen Spielzeit um die 25-35 Stunden. Das ist i.d.R. die Zeit, die man für einen Durchgang braucht und dann ist das Ding meistens auch erledigt.
Einige wenige Spiele werden aber zu echten Dauerbrennern und kommen auf drei- oder sogar vierstellige Stundenzahlen. Da bin ich inzwischen extrem selektiv und schaffe mir nur noch Spiele mit der gleichen Ausrichtung an, die ernsthafte Kandidaten dafür sind, eines aus dieser Riege abzulösen. Im Zweifelsfall spiele ich eines der zeitlos guten Spiele weiter und mache keine Experimente.
Edgar Allan Poe:
Ich bin gestartet als Konsolero. C64 oder Amiga gab es bei uns nicht. Mein erstes Videospielgerät war der klassische Game Boy. Aber so eine richtige "große" Konsole ... das ging lange nicht. Geld war immer etwas knapp bei uns und da hat es bis zu meiner Kommunion gedauert, bis ich das Geld hatte, um mir selbst mal etwas zu kaufen um Videospiele spielen zu können. Und da hab ich sogar noch richtig Glück gehabt. Denn ich kannte und liebte das NES - das hatte meine Cousine besessen und ich habe viel darauf gespielt. Also wollte ich das auch haben - nur war das Teil da schon hoffnungslos veraltet. Der SNES längst auf dem Markt.
War mir egal. Ich kannte das NES. Ich wollte das NES. Also habe ich das NES gekauft.
Zuhause aufgebaut. Uuuuuund ... komisch ... das Spiel pausierte sich immer selbst. Das Ding war also defekt. Meine Eltern haben das Teil dann zurück in den Laden gebracht - es war aber das einzige, das sie noch hatten. Also ... weil ich wollte ja zocken ... hab ich dann zum SNES gegriffen. Damit hatte ich viele Jahre viel Spaß. Vor allem die großen Rollenspiele wie Secret of Evermore, Illusion of Time, Secret of Mana und so weiter hatten es mir angetan. Aber ich hab auch viel Schrott gekauft. Spiele waren damals ultra teuer (Standardpreis war immer so 129,95 DM) ... also mussten solche Käufe immer wohl überlegt sein. Das Club Nintendo-Magazin hat geholfen. Aber manchmal gab es hier in den Läden auch spezielle Angebote. Da wurden dann Spiele plötzlich für 30 DM rausgehauen. Und da hab ich dann immer schnell zugegriffen - obwohl das fast immer Schund war. Aber als Kind war man froh, wenn man neue Videospiele hatte ... weil ... die waren halt teuer für ein Kind.
Jahre später zog dann der erste Familien-PC in unser Haus ein. Da hab ich dann vor allem Strategiespiele gespielt. Warcraft 2 war mein absolutes Lieblingsspiel, dass ich viele Jahre später noch ein zweites mal kaufen würde, um es im Battle.net zocken zu können.
Dann kam die Playstation 1 (ja, die klassische). Dann die Playstation 2. Dann der erste eigene PC. Dann die Playstation 3. Dann die Playstation 4. Der eigene PC wurde immer wieder durch neuere Modelle ausgetauscht.
Bis jetzt. Ich hatte mir eine Switch gekauft. Die hab ich schon kaum noch genutzt und dann verkauft. Die PS5 interessiert mich null vom Spieleangebot her. Den PC nutze ich fast nur noch zum Schreiben. Ich spiele zwar immer noch damit ... aber es wird merklich weniger. Ich glaube nicht, dass ich noch als "Gamer" gelte.
Feuersänger:
Echt, so teuer waren SNES Spiele? :o Das wusste ich gar nicht mehr, obwohl es damals sicherlich zu meiner "ich bleibe beim NES" Rationalisierung beigetragen hat.
Mein Vater übrigens hatte so einen Narren an den Zelda-Spielen gefressen, dass er sich extra dafür ein SNES gekauft hatte. Und dann auch Secret of Mana. Das war allerdings alles in einer Zeit wo ich ihn jahrelang nicht besucht hatte (er lebte in Kanada).
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