Autor Thema: Rückblick: Wie hat die Pandemie dein Rollenspiel und das Rollenspiel verändert?  (Gelesen 1858 mal)

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Offline Hotzenplot

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Ich sitze hier ganz harmlos und freue mich auf eine kleine Rollenspielrunde, die gleich online stattfinden wird. Und dabei fällt mir ein: Vor der Pandemie war online Rollenspiel nichts für mich, habe nichtmal drüber nachgedacht.

Ungefähr fünf Jahre ist es her, als es losging. Die Pandemie oder die Auswirkungen davon haben viele von uns ganz persönlich betroffen. Wie sind die Wirkungen auf unser Hobby Rollenspiel gewesen, halten sie noch an oder sind sie bei euch schon längst vorbei oder haben sie euch nie betroffen? Ich würde es gerne von euch wissen.

Vielleicht als hilfreiche Fragen:

Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?

Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?

Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?

Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?

Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?


Offline 6

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Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?
Ja. Ich weiss jetzt, dass Onlinerunden nichts für mich sind, weil ich da sehr einfach abgelenkt werde.
Zitat
Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?
Weniger Rollenspiel
Zitat
Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?
Online spielen ist jetzt eine Option geworden, wenn man sich nicht treffen kann.
Begeistert bin ich persönlich davon nicht, aber hilft trotzdem bei festen Runden.
Zitat
Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?
Nicht durch die Pandemie selber, aber ja, ich habe eine geringeres Bedürfnis aufs Spielen
Zitat
Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?
Nicht durch die Pandemie.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline JS

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Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?
Ich spiele nur noch online, und wer das aus meinem Umfeld nicht (mehr) wollte, kehrte zu den Tischrunden zurück, aber ... ohne mich. (Die meisten dieser Tischrunden sind inzwischen allerdings unter den Tisch gefallen. Pech.)

Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?
Während der Pandemie sehr viel mehr und mit neuen, tollen Leuten (u.a. hier aus dem T), inzwischen nur noch wenig mit langen Pausen dazwischen. Das hat aber mit der Pandemie nichts mehr zu tun.

Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?
Komplett technisiert mit Forge Server, Foundry VTT, Discord und unzähligen PDF. Ohne will keiner mehr. Papierprodukte kauft hier auch niemand mehr.

Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?
Während der Pandemie quantitativ und qualitativ sehr gut. Nach der Pandemie deutlich verringert und auf wenige Systeme und noch weniger Personen reduziert; quantitativ schlechter, qualitativ besser als vor der Pandemie.

Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?
Ja. Alles ist viel ruppiger geworden, meine Ignorierliste hier im T ist auch deshalb stark angewachsen, und zu einigen Personen, die klar ersichtlich zu Querdenkern/Leugnern/Rechtsabbiegern wurden, habe ich den Kontakt abgebrochen und damit auch das gemeinsame Rollenspiel. Damit bin ich sehr glücklich, weil ich jetzt die (für mich) besten Spieler mit meinen Lieblingssystemen und auf die (für uns) beste Spielart habe. So hat die Pandemie mit ihren Folgen zu einem großen "Kehraus" in meiner Rollenspielwelt geführt und davon das übriggelassen, was zählt und wertvoll ist.
Unter dem Strich brachte die Pandemie inkl. Verhalten bestimmter Personen(gruppen) für mich und meine Familie sehr viel Unheil, aber für mein Sozial- und Rollenspielleben eine hilfreiche Reinigung und Neubelebung. Gerade das damals boomende und immer noch breiter akzeptierte Online-Rollenspiel trug wesentlich dazu bei.
« Letzte Änderung: 8.02.2025 | 11:43 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Fezzik

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Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?
Nicht durch die Pandemie. Kurz davor war die Trennung von meiner Frau und das hat den Freundeskreis und die Rollenspielrunde zerschossen.

Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?
Zur Zeit der Pandemie fast gar nicht.

Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?
Während der Pandemie war online spielen angesagt. Heute würde ich wieder reale Treffen jeder online Runde vorziehen und das obwohl ich eigentlich nicht gern unter Menschen bin.

Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?
Ich würde gerne noch mehr spielen als aktuell. Leider klappt das nicht weil ich durch das Privatleben, die Arbeit, andere Hobbys weniger Zeit habe als früher.

Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?

Die Leute dich ich vom Verein kenne und von Cons sind nach wie vor sympathische Menschen mit denen ich gern spiele (vielleicht hab ich da Glück).
Allgemein gehen mir Menschen (die breite Masse) mehr auf den Sack als früher. Vielleicht werde ich aber nur selbst ein alter grummeliger
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Es kommen seit dem weniger Leute aufs Tanelorn-Treffen. Ansonsten habe ich keine Veränderungen wahrgenommen. Jedenfalls, was das Rollenspiel angeht. Mein Glaube an die Menschheit generell ist geschrumpft.

Online Weltengeist

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Die größte Änderung durch die Pandemie war bei mir, dass ich angefangen habe, Voicechat und Videokonferenzen mit "Arbeit" zu assoziieren und dadurch aufgehört habe, noch Onlinerunden zu spielen. Also quasi das genaue Gegenteil dessen, was bei den meisten anderen passiert ist, die durch die Lockdowns überhaupt erst angefangen haben, online zu spielen.

Meine letzte Online-Runde ist auch indirekt an den Folgen der Pandemie verstorben, weil ein Spieler während des Lockdowns wegen psychischer Probleme in die Klinik musste und die Gruppe hinterher nicht mehr zusammengefunden hat.

Eine weitere Änderung ist, dass uns während der pandemiebedingte Unterbrechung eine (Tischrunden-)Spielerin abhanden gekommen ist, die wir sehr vermissen. Vermutlich hat auch ihr Verschwinden etwas mit der Pandemie zu tun, aber das ist Spekulation und soll hier nicht breitgetreten werden.

Naja, und dann wäre da noch der Punkt, dass zumindest bei einigen Spielern seit der Pandemie (und dem Dauerbeschuss mit Weltuntergangsmeldungen seither) das Bedürfnis nach Tragik am Spieltisch ziemlich gegen Null geht. Unsere Runden sind daher optimistischer geworden und haben einen positiveren Bier-und-Brezel-Touch als vorher.

Über die Rollenspielwelt allgemein kann ich nichts sagen, weil mein Radius durch den Wegfall der Onlinerunden doch deutlich geschrumpft ist. Aber was 1of3 schreibt, kann ich bestätigen: Die einzige Con, zu der ich noch ab und zu gefahren bin, ist inzwischen mangels Beteiligung eingeschlafen.
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Offline Issi

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Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?
Nein

Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?
Ähnlich viel, dank WG

Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?
Nein

Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?
Ja. Aber das liegt vor allem an unserer süßen Erstgradlerin. Spielen geht. Leiten ist noch zu aufwendig

Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?

Das kann/mag ich nicht beurteilen.
Glaube Greifenklaue gibt es nicht mehr.
Das fand ich ziemlich traurig
« Letzte Änderung: 7.02.2025 | 22:55 von Issi »

Offline Femenmeister

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Dadurch, dass man eher Zeit und Muße für virtuelle Ausflüge hatte, hat sich mein System-Horizont erweitert. Sprich, auch wenn ich sie nicht ausprobiert habe, bin ich auf recht viele Systeme gestoßen, von denen ich vorher keine Ahnung hatte, dass sie existieren.

Technische Neuerungen wurden tatsächlich danach gemieden wie der Teufel das Weihwasser. Die Leute in meinem Freundes- und Rollenspielkreis hatten einfach genug davon, alles über einen Bildschirm oder ähnliches abzuwickeln und wurden Pandemiebedingt viel mehr "retro" als vorher.

Was unsere konkrete Art zu spielen angeht, hat sich tatsächlich nicht wirklich etwas verändert. Allerdings konnte ich das Hobby nach der Pandemie eine Weile noch mehr genießen als sonst. Zusammen mit anderen Personen spielend und lachend an einem Tisch zu sitzen erschien mir angesichts der vorherigen Monate als ein großes Privileg. Was es ja wahrscheinlich auch ist.

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Technische Neuerungen wurden tatsächlich danach gemieden wie der Teufel das Weihwasser. Die Leute in meinem Freundes- und Rollenspielkreis hatten einfach genug davon, alles über einen Bildschirm oder ähnliches abzuwickeln und wurden Pandemiebedingt viel mehr "retro" als vorher.

Ach, dann bin ich ja doch nicht der einzige... ;D
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Offline aikar

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Während der Pandemie habe ich aus Notwendigkeit heraus meine ersten Online-Runden gemacht. Danach sind wir aber schnell wieder zum Spiel vor Ort zurückgekehrt. Manchmal schalten wir jemanden online zur Tisch-Runde dazu, aber das ist eine Ausnahme.

In unserem Verein und der örtlichen Community haben wir die Pandemie als einen Antreiber bemerkt. Nach den Lockdowns waren viele, gerade auch jüngere Leute, sehr interessiert daran, wieder Freizeitgestaltung ohne Computer zu haben. Das hat uns viele Neulinge in den Verein geschwemmt und es läuft immer noch ziemlich gut.
Chefredakteur des neuen Myranor. Fragen gerne unter Myranor 5e (Uhrwerk)

Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Online Zed

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Es kommen seit dem weniger Leute aufs Tanelorn-Treffen.

Wieviele waren es zuvor, und wieviele sind es jetzt?

Offline gilborn

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Ich bin wegen meiner "umstrittenen" Meinung zu dem Thema vermutlich auf der Ignore Liste einiger Tanelornis gelandet, siehe zweite Antwort ~;D

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Im Privaten hat sich an den Runden in erster Linie geändert, dass vor und nach der Session viel mehr politisiert wird. Das finde ich kacke, aber ehrlicherweise bin ich dann auch einer der sich mitreissen lässt und munter mitmacht (und sich hinterher über sich selber aufregt).

Am Spielinhalt selber hat sich tatsächlich so ziemlich 0 geändert.

Rollenspiel per Video wollte ich noch nie und werde ich auch nie mögen. Ich bin da altmodisch, ich schätze es, mit realen Leuten am Tisch zu sitzen.
Während der Pandemie waren es durch diese Vorliebe konsequenterweise weniger Runden, zumindest in Lockdownzeiten.

Die Rollenspielcommunity ist mMn zusammen mit der gesamten Gesellschaft intoleranter geworden: Differenzierte Blickwinkel haben wenig Platz, da wird kurz die politische Position abgeklopft und wenn jemand nicht auf der eigenen Seite steht, wird moralisch und intellektuell abgewertet und der Diskurs abgebrochen (wohlgemerkt, egal bei welchen Spektrum man hinschaut) - beim Rollenspiel vermutlich noch schneller als im realen Leben, da man sich ja lediglich zweckgebunden trifft.

Offline Saffron

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Sehr interessantes Thema, danke dafür!

Kurze Antwort: Mein Rollenspiel-Horizont hat sich durch die Pandemie immens erweitert, und ich durfte viele neue Menschen kennenlernen.
Jetzt die lange:

Vor der Pandemie

Eine Tischrunde mit Freunden, die seit 30 Jahren zusammen spielen, am liebsten unendlich lange Kampagnen, ca. 25 Abende im Jahr plus ein langes Wochenende.

Leider sind das Leute, die nur mit Mühe bewegt werden können, mal was Neues auszuprobieren. Das Tanelorn-Treffen war meine einzige Gelegenheit, über Rollenspiel zu quatschen und neue Rollenspiele und Spielstile zu erleben.

Während der Pandemie

Meine Freunde wollten nicht online spielen, auch nicht mal zum Testen. Selbst nach Aufhebung der Beschränkungen dauerte es ewig, bis diese Runde sich dann endlich wieder zusammengerauft hatte: 3 Jahre Pause.

Ich suchte nach Möglichkeiten, online zu spielen, entdeckte Discord, beschaffte mir Hardware. Früher besuchte ich aus Zeitmangel nie Cons, vor allem weit entfernte. plötzlich fanden die aus der Not heraus aber alle online statt. 

Während ich vorher meist klassische Systeme spielte, lernte ich plötzlich viel mehr Erzählspiele und Indie-Systeme kennen.

Ich spielte dreimal auf englisch, was für mich eine große Herausforderung war, aber erstaunlich gut geklappt hat. Vor allem waren das auch Runden bei bekannten Spiele-Designern, die zu meinen absoluten Highlights gehören. 

Ich spielte fast nur One-Shots oder Few-Shots mit wechselnden Leuten, weil es mir bisher nicht gelungen ist, längerfristige Runden zu finden, bei denen Termine und Spielstil passen. Dafür spielte aber ca. 20-30 verschiedene Systeme pro Jahr, an ca. 50-60 Abenden.

Außerdem lernte ich viele neue Menschen kennen, die ich zwar nur über die Kamera oder sogar nur übers Mikro kenne, die ich aber trotzdem sehr schätze, und denen ich so weit vertraue, dass ich mit ihnen auch bedenkenlos Spiele mit heiklen Inhalten spiele.

Nach der Pandemie

Irgendwann 2023 ging unsere alte Tischrunde weiter und läuft immer noch, wegen Terminfindung aber eher schleppend. Zusätzlich spiele ich aber weiterhin online, weil mir diese neue Rollenspielwelt inzwischen wichtiger ist als die kleine, etwas muffige und behäbige Welt unserer alten Tischrunde. Auch weil ich mich darauf freue, zumindest virtuell die Menschen zu treffen, die mir ans Herz gewachsen sind, auch wenn sie mehrere hundert Kilometer entfernt sitzen.
Ich leide nicht an Realitätsverlust. Ich genieße ihn.

Online Zed

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Wir spielten selten vor der Pandemie (4 bis 5 Mal im Jahr), und wir haben unsere alte Frequenz wieder aufgenommen. Onlinespielen kam für meine Gruppe nicht in Frage.

Während der Pandemie haben wir vielleicht zweimal im Sommer auf dem Balkon gespielt.

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Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?

Ja, wir haben das Online-Spiel als Alternative integriert. Dadurch fallen weniger Sessions aus, weil kurzfristig auf online oder hybrid umgestellt werden kann, z.B. wenn jemand platt von der Arbeit oder kränklich ist. Standard bleibt aber das Treffen am Tisch. Aktuell müssten wir ohne die Hybridvariante dauerhaft auf einen Spieler verzichten und das fände ich schade.


Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?

Weniger, meine ich.

Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?

Ja, siehe oben.

Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?

Nein, meins nicht.

Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?
[/quote]

Sicherlich, vor allem eben durch den Boost für VTTs. Ansonsten glaube ich nicht, dass die Änderungen primär mit der Pandemie zusammenhängen.
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Wieviele waren es zuvor, und wieviele sind es jetzt?

Wir hatten die Burg einmal voll mit 120, danach waren es längere Zeit wieder 60 bis 80. Nach Corona war es einmal ausgefallen. Jetzt werden so 40 Plätze bestellt und voll. Also Peak war schon deutlich vor Corona, danach wurdens aber noch mal weniger.

Offline sma

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Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?
Ein Spieler unser seit 30+ Jahren bestehenden Runde ist gestorben.
Zitat
Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?
Mehr.
Zitat
Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?
Nope. Ich spiele seit 2012 regelmäßig online (tatsächlich mehr als offline).
Zitat
Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?
Nope.
Zitat
Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?
Ein paar mehr Leute lehnen Online nicht mehr konsequent ab und haben vor allem dank Homeoffice inzwischen auch besseres Equipment - und vielleicht auch besseres Internet. Das finde ich gut. Ansonsten – in meiner Bubble hat sich kaum was verändert.

Ich habe natürlich wahrgenommen, das Verlage – angefangen bei WotC – gehofft haben, die goldenen Zeiten, die während der Pandemie geherrscht haben, würden so weitergehen und das dies nicht der Fall war. Das Hoch des Rollenspiels ist IMHO vorbei, so langsam wird es wieder weniger cool – was mir persönlich aber total egal ist.

Actuals Plays und das Gucken von Rollenspiel-inspirierten Impro-Theater-Shows hat meiner Meinung nach einen größeren Einfluss auf Art des Spiels und Zusammensetzung der Spieler als das Covid-19-Virus.

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Für mich hat die Pandemie fast das Hobby gekillt. Direkt vor der Pandemie haben wir (abzüglich der Ferienzeiten) ca. 2-3 Mal im Monat gespielt, in der Regel bei mir mit mir als SL in 2/3 bis 3/4 der Sitzungen.
Seit 220 hat dich unsere Gruppe von 4-5 auf 3, Spieler reduziert - ich selber spiele vielleicht noch viermal im Jahr ( ich bin die 0,1) - nicht nur wegen der Pandemie, sondern wegen einem ganzen Hagel kleinerer und größerer und Kalamitäten im Privat- und Berufsleben und durch Krankheiten.
Das hat nichts mit der Gruppe zu tun (die besteht seit 1983 und der "Neue" kam 2000 dazu).
Die anderen haben tapfer ohne mich weitergespielt, was einerseits schade ist,da ich viel verpasst habe, aber sehr gut war, da so die Gruppe überhaupt noch besteht.

Insgesamt wird aber weniger gespielt - statt so 30 mal im Jahr vielleicht so 15-20 Mal.
Ich bin in der Zeit als SL fast gänzlich ausgefallen (habe in den letzten 6 Jyhren vielleicht 4 mal geleitet.
Ich habe das mi Minisbemalen kompensiert und habe da viele Fortschritte gemacht - das einzig Positive an der Pandrmie des Hobby.
Ich habe meine Spielesammlung etwa abgeschmolzen.

Ich hoffe, dass uch dieses Jahr endlich wieder mehr zum Spielen komme und zum Sommer oder Herbst auch wieder eine Kampagne starten kann. Aber ich will lieber nichts beschreiben- gerade sieht es mal Glieder eher bescheiden aus (kein Glück und dann kommt noch Pech dazu ...).
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Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?
Mir fallen zwei Dinge ein:
Erstens weiß ich das gemütliche Zusammensein einer offline Runde mehr zu schätzen, als vorher. Nicht, dass es mir vorher egal gewesen wäre oder ich mich nicht darauf gefreut hätte. Aber nachdem es eine Weile nur schwer oder gar nicht möglich war und einige Leute auch durchaus schwer erkrankt waren, lebe ich das bewusster.

Zweitens: In der Pandemiezeit habe ich sehr viele (online) Runden gehabt. Ich habe so viel gespielt wie nie zuvor und auch mit so vielen verschiedenen Leuten wie nie zuvor. Das ist 2023 dann wieder stark eingebrochen, aber die Erfahrungen aus der Zeit des Vielspielers Hotze habe ich natürlich mitgenommen.

Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?
Wesentlich mehr, teilweise völlig übertrieben. Ich glaube, zum Teil haben meine zahlreichen Rollenspielrunden meine mangelnden Kontakte kompensiert. Da ich in der Zeit auch viele Monate krankheitsbedingt nicht gearbeitet habe, haben mir Kontakte durchaus gefehlt (und das, obwohl ich Familie habe und da ja auch immer irgendwas los ist). Rollenspiel hat das zum Teil ausgeglichen.

Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?
Ja, nochmal mehr als vorher. Meine eigene Kampagne leitete ich auch vorher schon technikunterstützt, aber ich habe 2020-2022 viel über die Tools gelernt, die man so anwendet (bei mir war es hauptsächlich roll20). Einiges davon benutze ich nach wie vor, auch in den offline Spielrunden.
Ansonsten hat sich das Verhältnis von digitalem Rollenspielmaterial zu analogem Rollenspielmaterial in meiner Sammlung verändert. Die digitale Sammlung ist inzwischen deutlich umfassender. Wobei das nicht nur eine Wirkung der Pandemiezeit ist, aber die Pandemie war dafür bei mir ein Katalysator.

Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?
Innerhalb ja, wie oben schon beschrieben. Die Nachwirkungen sind wie gesagt das stärkere Bewusstsein dafür, was man hat. Ein Stück weit kommt bei mir auch der Wunsch hoch, ganz deutlich wieder "Pen & Paper" (also komplett ohne Technik) zu spielen, was ich allerdings bisher kaum umgesetzt habe und mir offen gestanden auch nur für die kleinen one- oder fewshots vorstellen kann. Das liegt auch daran, dass ich viel von meinem Material inzwischen eben nicht mehr in Papierform habe, sondern digital.

Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?

Teile der Community sind digitaler geworden. Man hat sich glaube ich stärker online vernetzt. Ich bin mir noch nicht sicher, wie nachhaltig das ist, das wird sich noch zeigen.
Leider hat die Pandemie auch Risse durch die Rollenspielcommunity gezogen. Wobei die gegensätzlichen weltanschaulichen Themen auch vorher schon für manche Runden oder für das Miteinander in der Community schwierig waren (man denke nur an die Speakers Corner hier im Forum). Persönlich kann ich das von meinen Runden gar nicht so sehr sagen.


Offline Rorschachhamster

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Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?
Nö.

Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?
Jein, am Anfang weniger (bzw. gar nicht), dann, als ich spät Online ging, etwas mehr.

Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?
Nö, vielleicht ein bisschen, aber ich leite schon länger vom PC aus. Das einzige, wie gesagt, ist überhaupt das Online spielen.  :)

Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?
Nö, würde ich nicht sagen, das Nichtspielen war schon scheiße, aber ich hab das Bedürfnis dann mit kreativer Arbeit gefüttert.

Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?
Keine Ahnung. Wenn ich von mir ausgehe, vielleicht eine höhere Akzeptanz von Onlinespielen? Aber gibt es eine Rollenspielcommunity?  :think:
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline Blizzard

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Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?
Ja, hat es. Und zwar ausschließlich zum Negativen hin. Vor der Pandemie hatte ich 3 Spielrunden. Nach der Pandemie hatte ich keine mehr, bzw. Eine hat mit Müh & Not überlebt, musste aber neu aufgebaut werden.
Fairerweise muss man sagen, dass Runde#1 zu dem Zeitpunkt schon unter argen Termin-Problemen gelitten hatte, und es eh' fraglich war, ob sie weiter fortbestehen würde. Aber da hat Corona dann für das endgültige Aus gesorgt.
Spielrunde #3 stand quasi in den Startlöchern, es fehlte nur die Session Zero zum Besprechen der wichtigsten Dinge. Diese hat dann -dank Corona- nie stattgefunden.
Und Runde #2 ist diejenige, die mehr oder minder überlebt hat- auch wenn es ein harter Kampf war. In Zeiten von Lockdown & anderen Beschränkungen hatten wir erst die Hoffnung, dass Corona sehr schnell wieder verschwinden und Normalität einkehren würde. Als dann klar war, dass dies erstmal nicht der Fall sein würde und wir uns erstmal längere Zeit nicht (persönlich) sehen können, haben es einige von uns online probiert. Aber nach 2-3 Mal haben wir es dann aufgegeben, das war und ist für den Großteil von uns einfach nix. Als es dann- wenn auch unter Beschränkungen- wieder möglich gewesen wäre, musste ich feststellen, dass ich leider einige Impfgegner in jener Spielrunde hatte. Tja, das sorgte dann für einen Mitspielerschwund in jener Runde (nein, gestorben ist da afaik keiner) aber ich habe mich geweigert, mich mit ungeimpften Personen an einen Tisch zu setzen und nachdem es auch einige als zuviel fanden, sich vorab zu testen, führte eins zum Anderen.

Immerhin gelang dann der Neuaufbau wesentlich einfacher und schneller als gedacht. Und die Runde war dann auch von der Spielerkonstellation her besser besetzt. Dank eines größeren Spielerpools waren auch die Terminprobleme zunächst weniger.Erst jetzt zum Ende hin (ja, die Runde existiert nicht mehr) wurde die Termin-Problematik wieder schwieriger - was aber nicht alleine ausschlaggebend war für das Aus der Runde. Und wir hatten summa sumarum eine ganz solide RPG-Zeit in den letzen 2-2,5 Jahren.

Ich habe mich jetzt rollenspieltechnisch neu aufgestellt und bin froh, diesen Schritt gemacht zu haben. Das jedoch hat letzten Endes aber wohl, wenn überhaupt, nur indirekt mit Corona & seinen Folgen zu tun (gehabt).

Zitat
Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?
Deutlich weniger (s.o.). Es ist bei mir teilweise fast zum Stillstand bzw. Erliegen gekommen während der Pandemie.

Zitat
Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?
Online-Rollenspiel ist nach wie vor nichts für mich. Ansonsten haben sich die Rahmenbedingungen nur dahingehend geändert, dass ich mich rollenspieltechnisch neu aufgestellt & ausgerichtet habe (in 1. Linie geographisch; in 2. Linie rundentechnisch (Spielerkonstellation) und in 3. Linie systemtechnisch).

Ich selbst stehen dem Online-Rollenspiel auch nicht mehr so grundlegend ablehnend gegenüber, auch wenn ich jederzeit das Tisch-Rollenspiel bevorzuge. Allerdings verstehe ich, dass es unter gewissen Voraussetzungen (Mitspieler wohnen weit weg; Terminsuche ist einfacher, etc.) für manche die einzige Möglichkeit darstellt, überhaupt Spielen zu können. Und das ist dann doch allemal besser, als gar nicht zu spielen. Unter dem Gesichtspunkt finde ich das tatsächlich eine gute Sache.

Zitat
Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?
Ja und zwar hatte ich ganz stark das Bedürfnis nach mehr Rollenspiel. Und ich wollte auf jeden Fall wieder öfter(s) Spielen & Leiten. Das ist mir immerhin ein Stück weit gelungen.

Zitat
Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?
Ja, ich glaube schon. Durch die Pandemie sind denke ich, einfach allgemein mehr Menschen zum Rollenspiel gekommen. Viele, die neu zum Hobby gekommen sind, haben sich davor vorab mit Rocket Beans und Formaten beschäftigt, um eine erste Vorstellung und einen ersten Zugang zum Hobby zu bekommen. Und einige haben auch (notgedrungen) ihre ersten Erfahrungen online gemacht und nicht am Tisch. So komisch das auch klingen mag, aber ich habe den Eindruck, dass die Pandemie in der Hinsicht auch was Gutes hatte bzw. zu einem Boom an Mitgliedern in der Szene geführt hat. Bestes Beispiel dafür ist ein RPG-Verein in der Nähe wo ein geradezu unerwarterer Zuwachs an Interessenten festgestellt werden konnte (wurde sogar statistisch erfasst).
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Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?

Ja, sehr: Bis zur Pandemie hatte ich in RPG-Podcasts mehrfach von der Drachenzwinge gehört aber keinerlei persönliche Erfahrung mit Online-P&P (Online-Rollenspiel finde ich als Begriff suboptimal, weil Verwechslungsgefahr mit Computerspielen besteht). Alle Runden sind dann auf online umgestiegen, mit Roll20 als VTT. Auf der Drachenzwinge war ich bis heute übrigens nicht.
Aktuell habe ich drei regelmäßige Runden. Eine ist nur online (der SL lebt 500 km entfernt), eine ist meistens online mit seltenen live Intermezzos, die dritte findet rein am Tisch statt. Ich würde also ohne die Onlineoption viel weniger spielen.


Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?

Vor der Pandemie hatte ich zwei sehr regelmäßige Runden, seitdem im Schnitt drei. Außerdem diverse one- bzw. fewshots online, von denen so einige vom Tanelorn ausgingen 8).


Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?

Bei den live Intermezzos der einen Runde wird Roll20 per Beamer auch am Tisch genutzt.


Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?

Ich habe immer viel Bock auf Rollenspiel, also nein. Allerdings habe ich festgestellt, dass mit sympathischen Menschen am Tisch sitzen und live interagieren für mich eine Qualität hat, an die Online-P&P nicht rankommt. Umso dankbarer bin ich daher, seit vier Monaten wieder eine feste Tischrunde zu haben. Unter ansonsten gleichen Bedingungen bekommt eine Tischrunde 10/10 Spaßpunkten, eine online Runde 8/10.


Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?

Viele Menschen sind offen für die Option Online-P&P. Das finde ich toll, weil so mehr Runden stattfinden können.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittel-crunchiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Online Sashael

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Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?

Ja, seit dem Lockdown weiss ich, dass ich auch mit Onlinerunden sehr viel Spaß haben kann.

Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?

Deutlich mehr.
Meine Corioliskampagne wurde als Tischrunde günstigenfalls 1x im Monat gespielt. Als Onlinevariante pur über Discord (ohne Video) spielten wir mindestens 1x pro Woche, ein paar Mal sogar öfter als das.
Die Kampagne wurde zu meiner ersten eigenen Kampagne, die tatsächlich  (episch) beendet wurde und nicht eingeschlafen oder auseinandergefallen ist.

Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?

Ja, ich spiele weiterhin auch Online.

Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?

In der Pandemie hatte ich soviel Rollenspiel, wie ich nur konnte. Jetzt leider nicht einmal ansatzweise soviel und mein Bedürfnis ist deutlich höher geworden.
Allerdings ist mein Bedarf nach endlosen Kampagnen stark geschrumpft. Oneshots, Fewshots oder Minikampagnen sind jetzt eher mein Ding.

Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?

Zunächst einmal ist die deutlich größere Akzeptanz von Onlinerunden zu bemerken.
Aber auch die Kommunikation und ihre Wege haben sich (nicht immer zum Guten) verändert.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Von Conan über d'Artagnan über Indiana Jones über John Wick bis Ellen Ripley ... if there's Action, then outgun it!

Online Fillus

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Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?
Nein, überhaupt nicht. Allerdings sind durch die Pandemiepause auch einige Runden zerbrochen wegen Schwangerschaften, anderen Jobs etc. Da wurden einfach neue gegründet.

Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?
Mehr

Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?
Überhaupt nicht, so analog wie möglich.

Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?
War schon immer, soviel wie möglich, machbar und umsetzbar.

Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?
Ja, es haben viele neue ins Hobby gefunden. Viele sind offener für Systeme abseits vom Mainstream. Ich sehe das ganze sehr positiv.
Ich könnte es mir einbilden, aber ich meine das die Menschen auch etwas refletierter daher kommen. Oder es liegt daran das ich im Laufe der Jahre gelernt habe, A-löcher gar nicht erst an die Tisch zu lassen.

Offline Selis

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Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?
Hätte "eigentlich nicht" geschrieben.
Ich bin 2018 umgezogen und habe meine Runden nur einmal im Monat spielen können.
Es lag auch nicht an der Pandemie, das ich nicht mehr hinfahren konnte, sondern daran das ich 2019 den Job verloren hatte.

Eine andere Gruppe, die ausschließlich online spielte, hatte ich seit 2015 schon aber die löste sich tatsächlich in der Zeit auch in Wohlgefallen auf.

Allerdings die steigende Anzahl von Leuten, die das online Spiel für sich entdeckten ermöglichte mir, mehr zu spielen.

Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?
Mehr, weil das Angebot stieg und durch die Rolle, die Discord anfing einzunehmen es auch leichter zugänglich machte.

Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?


Ich fing schon vorher am Tisch an, Technik einzusetzen.
D.h. die ersten versuche ein Tablet zu nutzen, die Charaktere in der Cloud zu speichern und mit dem SL zu teilen.

Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?
Bis 2021 war ich arbeitslos. Das Hobby hat sehr geholfen das durchzustehen aber wenn finde ich den Umstand online zumindest theoretisch schnell mal für ein paar Stunden spielen zu können sehr schön.

Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?
Die Rollenspiel Community ändert sich doch ständig.

Es gibt online den wirklich nervigen Punkt, das es für viele sehr unverbindlich geworden ist.
Man hält keine Termine mehr ein, man fängt an zu ghosten usw.

Es war vorher nicht anders aber am Tisch musste man sich den Leuten noch stellen und konnte nicht einfach mitten drin abhauen.
« Letzte Änderung: 8.02.2025 | 19:06 von Selis »
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Online Raven Nash

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Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?
Die eine Runde ist endgültig gestorben, die andere ist inzwischen größer geworden - aber erst nach der Pandemie.
Und ich habe festgestellt, dass ich Online nicht spielen will.

Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?
Eigentlich gleich. Einmal die Woche.

Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?
Ich hab jetzt ein Tablet, über das ich bei D&D die Init-Reihenfolge und Gegnerverwaltung gemacht hab. Für Dragonbane spiele ich nur noch Musik drauf ab.

Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?
Nope.

Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?
Ich weiß nicht, ist vielleicht auch nur eine Frage der Wahrnehmung, aber es ist wie überall: Fronten haben sich verhärtet, Bubbles kapseln sich mehr ab, gegenseitige Meinungsbestätigung ist wichtiger als Diskussion.
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Offline Edwin

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Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?

Eine Runde hatte schon vorher lange Online statt gefunden, da sich die Spielerinnen und Spieler schon vorher über Deutschland verteilt hatten. Diese haben wir relativ unverändert weiter betrieben. Meine damals bestehende Offline-Runde war schon vorher wacklig (stets schwierige Terminfindung), diese hat die Pandemie nicht überlebt.

Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?
Zeitweise weniger durch den Wegfall der Offline-Runden (inklusive One-Shots in einem Rollenspiel-Buchladen), dann mehr weil ich eine weitere Online-Runde initiiert habe.

Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?
Prä- und post Pandemie Technik zur Video-/Sprachkommunikation ist wie Tag und Nacht. Vorher hatten wir permanent die Telefonie-Software gewechselt, weil es immer bei irgendwem Probleme gab. Heute funktionieren alle üblichen Anbieter eigentlich gleich gut. Außerdem besitzt jetzt jeder ein brauchbares Headset. Rollenspiel-Software selbst (Roll 20 etc.) wurden auch nochmal etwas besser über die Zeit.

Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?
Hatte zwischen drin etwas exzessiv für meine Verhältnisse Computer-Spiele online gespielt und daher weniger RPG, dann aber gemerkt, dass ich es ziemlich vermisse.

Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?
Online-Spiel war vorher ein Randphänomen, jetzt mindestens so wichtig wie offline. Wobei das die Pandemie nur beschleunigt hat - schon vorher ist das Hobby gealtert und damit wird die Zeit knapper (Familie+Kinder+Job statt Studium und Schule) sowie Freundeskreise verstreuen sich national und international.
Guten Tag! Ja, ich bin ein sprechendes Pferd mit einer Kerze auf dem Kopf, aber kommunizieren Sie doch bitte mit mir so unbefangen wie mit bipedalen vernunftsbegabten Lebewesen auch!

Offline YY

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Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?

Kurz vor der Pandemie hatte sich eine längere regelmäßige Runde zerschlagen und mit dem ersten Lockdown war dann auch ein gerade angesetzter Beginn einer anders zusammengesetzten Runde wieder vom Tisch.

Quasi zeitgleich kam der Nachwuchs von der Frühchenstation, dementsprechend war dann auch in den lockdownfreien Phasen kein sinnvoller Neustart möglich.


Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?

Zuerst weniger, dann ging die frei gewordene Zeit in ein Übersetzungsprojekt und als das durch war, habe ich wieder deutlich mehr gespielt (s.u.).


Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?
Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?

Online spielen war und ist für mich keine sinnvolle Option, daher habe ich mich alternativ auf Solospiel verlegt. Zuvor war ich zu 95% SL und kurioserweise habe ich erst spät in meinem Rollenspielerleben gemerkt, dass Solospiel fast alles abdeckt, was mir als Spieler am Rollenspiel Spaß macht, teils sogar besser als in der Gruppe.



Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?

Wie viele vor mir schon geschrieben haben: Online-Spiel ist nicht nur akzeptiert, sondern für viele die einzige Option geworden.
Das begrenzt letztlich den Pool, aus dem ich Spieler für eine regelmäßige Präsenzrunde ziehen könnte, aber im Grunde kann mir das egal sein.
Selbst spielen kann ich auch so und leiten werde ich bis auf Weiteres erst mal nur auf Cons und zu besonderen Gelegenheiten im unmittelbaren sozialen Umfeld.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline unicum

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Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?

Das hätte sich auch ohen Corona stark geändert in etwa der gleichen Zeit.
Ich hab kurz vor Corona geheiratet und bin währned Corona Papa geworden.
Beides Dinge die nicht gerade das Rollenspiel fördern.

Eine Runde hat aber alles überlebt. Zwischendurch halt auch mal online.


Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?

Ich bin immer noch bei weniger als vor der Pandemie, aber bin guter Dinge das sich das irgendwann mal wieder auf das alte Level einpendelt.


Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?

Es ist jezt auch so mehr technik am Spieltisch, selbst wenn wir offline Spielen. Ich mag das ein oder andere nicht mehr missen.


Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?

Nein, es ist eigentlich immer noch gleich geblieben.


Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?

Das dem Onlinespiel hat es definitiv einen gewaltigen Schub gegeben.

Online Vash the stampede

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Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?

Ja, eine bestehende und funktionierte, regelseitig überarbeitete Shadowrun Anarchy-Runde und -Kampagne wurde abgebrochen und nie wieder aufgenommen. Die Konstellation trifft sich zwar noch gelegentlich, aber der Kern ist zerstört.

Eine neue Runde hat sich nun erst über die Arbeit wieder gefunden, welches meine einzige Tischrunde geworden ist. Von gelegentlichen One Shots oder Treffenbesuchen, seit neustem nicht mehr das Tanelorn-Treffen, abgesehen.


Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?

Zunächst mehr, weil Online, inzwischen deutlich weniger, weil ich davor zumindest gelegentlich noch Online spielte und nun inzwischen weniger.


Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?

Zu Beginn ja, inzwischen nein. Online ist für mich keine Lösung, weil mir das Zwischenmenschliche und Menschliche fehlt.


Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?

Auch hier, zu Beginn ja, weil es eine Möglichkeit war, Kontakt zu anderen aufrecht zu halten. Dann begann jedoch die Diffusion auf die Online-Foren und Plattformen (wie z.B. Discord). Dort haben sich ebenfalls die altbekannten In-Group-Out-Group-Dynamiken gezeigt, welchen ich mich jedoch nicht mehr stellen wollte.

Im Prinzip hat sich mein Bedürfnis nicht viel verändert oder anders gesagt, es hat sich wieder normalisiert. Meine Sicht auf die Inhalte haben sich jedoch geändert. Vor allem in jüngerer Vergangenheit, was jedoch nicht in der Pandemie begründet liegt, sondern an den Polykrisen.


Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?

Wie oben angedeutet, hat es in meiner Wahrnehmung einen Schub zu den Online-Plattformen gegeben. Sie haben den Vorteil, dass das Spielen selbst mehr im Fokus stehen. Sowie ein direkterer, unmittelbarer Austausch. Zugleich gab es eine Zerfaserung und mir sind viele Plattformen zu toxisch, um den Modebegriff zu benutzen.

In diesem Sinne empfinde ich das Tanelorn z.B. trotz Moderation und dem einen oder anderen Bias noch immer offener und toleranter als die meisten Discord-Sphären, von der breiten und generellen Nützlichkeit ganz abgesehen. Die selektiven Streams machen mir mehr Arbeit, als das sie mir nützen. Und schön zu bedienen sind sie zudem nicht. [/rant]

Aber ich nutze selbst weiterhin Discord zum gelegentlichen Spielen, weil es einfach dort seinen Dienst ganz passabel tut.

Die RSP-Community kommt mir heute grösser und kleiner zugleich vor. Die Masse ist gestiegen, wie ich daran merke, wie viele Arbeitskollegen am Spielen Interesse haben oder es tun. Doch sind die Spiel- und Interessenkreise kleiner geworden. Man vereinigt sich (wieder?) stärker auf seine unmittelbare Umgebung oder (dank der Technik) auf ein System bzw. Spielweise.
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Online schneeland

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Schönes Thema! Und zwar ein Stück erwartbar, aber trotzdem interessant die Spannbreite der Antworten zu sehen.

Wenn ich bei mir persönlich zurückschaue:

Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?

Vor der Pandemie habe ich noch ab und zu mit Freunden aus Studienzeiten gespielt. Die Runde zeigte aber auch schon vorher Auflösungserscheinungen - sowohl aufgrund von Zeitbudgets als auch räumlicher Entfernung - insofern hat die Pandemie lediglich dafür gesorgt, dass Wiederbelebungsversuche ausblieben.

Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?

Anfangs wurde es deutlich mehr. Einerseits, weil ich das Glück hatte, dass sich hier im Tanelorn-Umfeld zwei neue Gruppen ergeben haben, andererseits weil es mehr Online-Cons und Gelegenheit zu One-Shots gab. Damit war ich zwischenzeitlich bei 2-3 Spielsitzungen pro Woche. Das hat sich allerdings relativ schnell normalisiert und auf ungefähr 1 Spielsitzung / Woche eingependelt - was zwar immer noch deutlich mehr ist als mein Spielpensum direkt vor der Pandemie, aber ungefähr dem entspricht, wie häufig ich während Schulzeit und Studium gespielt habe (wenn auch bei kürzeren Sitzungen).

Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?

Wir hatten mit obiger Gruppe aus Studienzeiten schon vorher mal Gehversuche zum Online-Spiel per Skype unternommen - wenn ich das richtig in Erinnerung habe, so etwa 2016 - aber das war insgesamt eher unbefriedigend. Da haben dann 5 Jahre technische Entwicklung und der Schub, den quasi sämtliche Lösungen im Bereich "Dinge remote zusammen tun" während der Pandemie erhalten haben, schon für einen merklichen Unterschied gesorgt.
Mein Eindruck war auch (wie ja auch von einigen Leuten hier bereits geäußert), dass durch die erzwungene Beschäftigung mit dem Thema und den Wegfall alternativer Freizeitgestaltungsmöglichkeiten die kritische Masse erreicht wurde, ab der das Thema Online-Spiel zum Selbstläufer wird - nicht als Lösung für alle, aber eben als gleichberechtigte Spielart neben dem traditionellen Zusammentreffen am Tisch.
Persönlich bin ich ungefähr seit Pandemiebeginn (wenn ich mich richtig erinnere, März 2020 als der :T:-Discord seinen offiziellen Status erhalten hat) regelmäßig auf Discord aktiv, und Discord hat sich in diesem Rahmen auch als Basislösung für Online-Runden etabliert. Mitunter kamen auch noch Owlbear Rodeo oder Foundry hinzu (die ja auch eine ordentliche Entwicklung hingelegt haben), allerdings spielen wir in meinen beiden regelmäßigen Runden aktuell ohne VTT (allerdings mit Würfel- und Kartenkamera) bzw. mit sehr wenig VTT-Einsatz (ab und zu Owlbear fürs Teilen von Karten). Und in beiden Fällen würfele ich hier lokal am Tisch. Es bleibt also technisch relativ bodenständig.

Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?

Nachdem ich ja vor der Pandemie eine ganze Weile Spielpause hatte, war anfangs der Spielbedarf ziemlich groß, aber es hat sich dann wieder eingependelt (s.o.). Wobei ich theoretisch immer noch Lust auf mehr Rollenspiel hätte, aber es eine Reihe von Faktoren gibt, die sich limitierend auswirken (andere Hobbies, Außenwelt ist auch wieder hochgefahren, Gesundheit braucht mehr Aufmerksamkeit), so dass am Ende 1 - 1.5 Spieltermine / Woche wohl mittelfristig das Maximum darstellen.

Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?

Ich habe den Eindruck, dass sich die gesellschaftlichen Fronten insgesamt verhärtet haben und es weniger Differenzierung, weniger Nachsicht und weniger Bereitschaft zum Kompromiss gibt, dafür mehr Lagerbildung und klare Feindbilder. Das macht dann auch vor der Rollenspiel-Community nicht halt und ich habe den Eindruck, dass die Polarisierung zugenommen hat. Gleichzeitig ist es aber m.E. immer noch so, dass es wesentlich schlimmere Ecken im Internet gibt als das :T:, insofern relativiert sich das auch etwas.
Und als Kehrseite der positiven Entwicklung von Discord als Werkzeug für das eigene Online-Rollenspiel haben wir dann auch noch den Trend weg von Foren und dem "offenen"/per Suchmaschine durchforstbaren Internet zu Verlags-Discords als (halb-)geschlossenen Lösungen. Das zahlt sicher auch nochmal auf die stärkere Fragmentierung der Community ein, wobei ich den Eindruck habe, dass die grundsätzliche Segmentierung auch ohne diesen Schritt eingetreten wäre.
« Letzte Änderung: 11.02.2025 | 18:40 von schneeland »
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Online Weltengeist

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Schönes Thema! Und zwar ein Stück erwartbar, aber trotzdem interessant die Spannbreite der Antworten zu sehen.

Ich fand den Thread superinteressant - auch, weil hier einige Sachen als "Folge der Pandemie" gelistet wurden, die bei uns auch eingetreten sind, die ich aber noch gar nicht mit Lockdown & Co. in Verbindung gebracht habe. Ich habe viel gelernt aus euren Antworten! :d
On Probation.

Offline Boba Fett

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Während der Pandemie habe ich soviel gespielt wie Jahre zu vor schon nicht mehr.
Unser Glück war, dass alle mit dem nötigen "Online Zeug" ausgerüstet waren, schnelles Internet hatten und vor allem bereit waren, das auszuprobieren.
Deswegen konnten wir zwei mal, teilweise sogar drei mal in der Woche was spielen.
Das hat mir gezeigt, wie toll unser Hobby ist, denn es hat allen gut getan, eben nicht isoliert zu sein.
Und es hat uns gezeigt, dass "online" anders, aber nicht unbedingt schlechter und schon gar nicht undenkbar ist.
Und wir hatten viele sehr Stimmungsvolle Runden.

Nach der Pandemie war dann erst mal "Juhu, wir können raus!" angesagt und Rollenspiel ebbte deutlich ab, was die Häufigkeit angeht.
Irgendwann waren dann aber alle wieder am Spieltisch versammelt.

Ein Spielleiter zu leider weg - aber zum Glück spielen wir online weiter, weil die Pandemie uns gezeigt hat, dass man das kann.
Lediglich Terminfindung ist aktuell sehr schwierig, was aber an den Mitspielern und nicht an der Distanz liegt.

Ein Paar durfte sich aus meiner geleiteten Runde verabschieden, weil ich mich zu oft zu sehr über deren Eigenschaften aufgeregt habe.
Den Stress tue ich mir nicht mehr an. Dass es so stressig ist, mag auch aus der Pandemie resultieren, da die Resistens dagegen deutlich gesunken ist.
Wir sind noch befreundet, aber eben "weil" es meine geleitete Runde nicht mehr betrifft.

Und ich habe diese Freizeitbeschäftigung noch mal wieder ganz anders schätzen gelernt, denn das war für uns alle so ein Safe Space, und Sanity Stabilizer.
Wir haben in den Rundenkonstellationen während der Pandemie auch online Sylvester miteinander gefeiert - jeder für sich zu Hause.
Und ich weiß es zu schätzen, wenn man miteinander am Tisch zockt und Spaß hat, weil es eben inzwischen nicht mehr selbstverständlich ist.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Horsinand

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Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?

Das Rollenspiel selbst hat sich nicht verändert.

Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?

Etwa gleichbleibend.

Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?

Online spielen ist eine Option - wir machen aber nur eine Telco und lassen den anderen Firlefanz weg ;-)

Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?

Während der Pandemie war es ganz cool, sich so treffen und etwas Sinnvolles machen zu können (die meisten haben ja nur online ein Bier getrunken - wir haben beides gemacht).

Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?

Die Digitalisierung ist vorangeschritten (wäre sie vermutlich aber auch ohne Pandemie).

Offline Johann

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    • Im Reich der Nibelungen
Ein Paar durfte sich aus meiner geleiteten Runde verabschieden, weil ich mich zu oft zu sehr über deren Eigenschaften aufgeregt habe.
Den Stress tue ich mir nicht mehr an. Dass es so stressig ist, mag auch aus der Pandemie resultieren, da die Resistens dagegen deutlich gesunken ist.
Wir sind noch befreundet, aber eben "weil" es meine geleitete Runde nicht mehr betrifft.

Was war das Problem? Und vor allem: Wie hast Du das geschafft?
Im Reich der Nibelungen ist eine Spielwelt mit eigenwilligen magischen Gesetzen für Swords & Wizardry Continual Light. Mehr dazu bei Blogger und DriveThruRPG (dank Fans auch auf Französisch und Englisch).

Offline tanolov

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Ich hab auch schon vor der Pandemie fast ausschließlich (und vor allem viel lieber) online gespielt. Insofern hat sich bei mir selbst erstmal nichts verändert.
Durch die Pandemie hat remote dinge tun aber an sich einen riesen Sprung bekommen, weswegen es plötzlich viel viel einfacher war Spieler für runden zu rekrutieren.   
Dadurch das es so einen Zustrom an Spielern gab und man sich sehr zielorientiert und auch etwas unpersönlich nur noch online getroffen hat, hab ich das Gefühl, dass rollenspiel als identitätsstiftende Eigenschaft nach der pandemie in den Hintergrund gerückt ist.
Vorher war man rollenspieler und allein der Fakt das man irgendein rollenspiel gespielt hat, hat einen mit anderen rollenspielern verbunden. Das ist jetzt nicht mehr so. Finde das aber auch eine sehr positive und gesunde Entwicklung. Zusammengehörigkeitsgefühl über etwas anderes als Sympathie bringt ja mitunter echt schwierige Konstellationen hervor.

Fronten verhärtung und Zersplitterung, die hier ja viel beschrieben wird, seh ich im rollenspiel gar nicht. Online hat man sich seid mindestens 30 jahren wegen jeder Kleinigkeit bis aufs Blut bekämpft. Offline ist es zumindest in meinem Umfeld viel diverser geworden. Mehr Spieler, mehr Systeme und alles ist Durchlässigkeit, da man xyz mal ausprobieren möchte.

Offline Taktikus

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Toller Faden, ich habe erst kurz hinten angefangen und dann, was ich selten mache, ganz vorne neu angefangen und tatsächlich alles durchgelesen, sehr interessant fand ich. Dank an Hotzenplot  :d

Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?

Nein, aber ich hatte vorher keine, jedenfalls keine länger dauernde gut funktionierende, und die die ich hatte hat sich aus völlig anderen Gründen erledigt.

Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?

Während und nach sehr viel mehr, aber ich hatte es im Grunde vorher nicht richtig etabliert als Hobby.

Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?

Hm, ich habe vorher wenig bis garkein RP betrieben, und quasi mit Online angefangen, dann kurz analog probiert, und mit Online weitergemacht.

Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?

Nein

Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?

MMn hat die Pandemie unsere Gesellschaft auf sehr grundlegende Art und Weise völlig auf den Kopf gestellt und sehr stark verändert. Wenn ich an die Zeit vor der Pandemie denke ist die Zeit für mich sehr viel weiter weg als die popeligen 5-8 Jahre. Vorher lief alles wie gewohnt seit 20 Jahren unverändert, nach der Pandemie mussten sich alle neu finden und die eingefahrenen Wege, die wir alle gegangen sind gibt es nicht mehr. Das davon unabhängig, ob es mir gefällt oder nicht. Ich denke wir müssen uns alle neu einsortieren und neue Gruppen bilden. Das wird etwas dauern, und dann ... wird alles so sein wie früher? Nein, anders, aber auch gut ;) .

Ich mag übrigens online lieber als analog, aber das liegt daran, daß für mich als Autisten Gesellschaft sehr anstrengend ist wenn analog, unabhängig davon ob ich die Gesellschaft mag oder nicht. Am Ende des Tages ist es immer Arbeit. Dann stellt sich für mich die Frage, ob es sich lohnt. Und nach meinen bisherigen Erfahrungen mit analogen Gruppen, und der Erfahrung, daß online-spielen für mich wg. des räumlichen Abstands viel weniger anstrengend ist bleibe ich wohl eher beim online-spielen.
Veni, Vidi, Vomiti

Ich kam, ich sah, ich übergab mich

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Vorher war man rollenspieler und allein der Fakt das man irgendein rollenspiel gespielt hat, hat einen mit anderen rollenspielern verbunden. Das ist jetzt nicht mehr so. Finde das aber auch eine sehr positive und gesunde Entwicklung. Zusammengehörigkeitsgefühl über etwas anderes als Sympathie bringt ja mitunter echt schwierige Konstellationen hervor.

Guter Punkt, den ich bei mir noch gar nicht so präzise im Blick hatte, obwohl er auf mich voll zutrifft. Durch die zwischenmenschlichen Erfahrungen während der Pandemie erzeugt Rollenspiel (und jedes andere Hobby) nicht mehr automatisch einen Sympathievorschuß mit einem gewissen Verbundenheitsgefühl bei mir. Speziell beim Rollenspiel ist eher das Gegenteil der Fall. Faszinierend.
 :think:
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

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Zitat von: tanolov
Vorher war man rollenspieler und allein der Fakt das man irgendein rollenspiel gespielt hat, hat einen mit anderen rollenspielern verbunden. Das ist jetzt nicht mehr so. Finde das aber auch eine sehr positive und gesunde Entwicklung. Zusammengehörigkeitsgefühl über etwas anderes als Sympathie bringt ja mitunter echt schwierige Konstellationen hervor.
Guter Punkt, den ich bei mir noch gar nicht so präzise im Blick hatte, obwohl er auf mich voll zutrifft. Durch die zwischenmenschlichen Erfahrungen während der Pandemie erzeugt Rollenspiel (und jedes andere Hobby) nicht mehr automatisch einen Sympathievorschuß mit einem gewissen Verbundenheitsgefühl bei mir. Speziell beim Rollenspiel ist eher das Gegenteil der Fall. Faszinierend.
 :think:
Finde ich auch interessant, was tanolov aufgebracht hat. Das deckt sich mit meiner damaligen These, dass das Hobby sich weiter verbreitet, aber auch dafür sorgt, dass der Anteil der großen Silberrücken-Grognards abnimmt und der Anteil derjenigen, die Rollenspiel "nebenbei" als weiteres Hobby unter anderen betreiben, zunimmt.

Diese These und eine Frage, wie sich Rollenspiel entwickeln wird, war übrigens auch der Grund für diesen Thread, denn vor einigen Jahren hat mich der Megavolt im Eskapodcast genau danach gefragt. Wohlgemerkt  mit "in 10 Jahren", aber man kann ja schon mal nach 4,5 Jahren Zwischenbilanz ziehen. ;)
Das war in Folge 157, ungefähr bei 44.45 Minuten, hier der link, wer nochmal nachhören möchte.
https://www.eskapodcast.de/2020/10/11/folge-157-am-ende-der-zeit-the-quest-for-tanelorn-interview/

Auch die wilde These, die mir Megavolt in den Mund gelegt hat, "Pandemien fördern das Rollenspiel", war ein Grund für diesen Thread. Das habe ich aber nicht in den Titel geschrieben, weil ich nicht so ein übler Clickbaiter sein wollte. ^^

Online Namo

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Also ich mag euch alle und bin euch total verbunden obwohl ich euch erst ein Jahr kenne  ;D Ein Forum alter Nerds gibt einem im reallife viel Rückhalt. Da draußen sind ganz viele Verrückte wie ich, die besser über Rente und Politik nachdenken sollten, wie über den nächsten Rollenspielabend.
« Letzte Änderung: 12.02.2025 | 15:00 von Namo »

Offline Megavolt

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Dadurch das es so einen Zustrom an Spielern gab und man sich sehr zielorientiert und auch etwas unpersönlich nur noch online getroffen hat, hab ich das Gefühl, dass rollenspiel als identitätsstiftende Eigenschaft nach der pandemie in den Hintergrund gerückt ist.
Vorher war man rollenspieler und allein der Fakt das man irgendein rollenspiel gespielt hat, hat einen mit anderen rollenspielern verbunden. Das ist jetzt nicht mehr so. Finde das aber auch eine sehr positive und gesunde Entwicklung. Zusammengehörigkeitsgefühl über etwas anderes als Sympathie bringt ja mitunter echt schwierige Konstellationen hervor.

Ich wollte exakt das gleiche schreiben, meine Bewertung ist aber genau die entgegengesetzte.

Vor der Pandemie waren wir Rollenspieler alle Brüder, eigentlich sogar Mitglieder in einer Geheimbruderschaft, die beispielsweise aufgrund einer unter normalen Leuten halb geraunten und dann gegen alle Wahrscheinlichkeit dennoch verstandenen DSA-Bemerkung sofort eine magische Verbundenheit hatten. Daraus konnte sich alles entwickeln, das war ein echtes, schweres Pfund über alle sonstigen Grenzen hinweg. Ich habe das geliebt und mich dieser Gemeinschaft sehr verbunden gefühlt, quasi europahymnenmäßig. Es war etwas Besonderes.

Die Pandemie hat dann zu viele Leute im gleichen (online-)Wohnzimmer eingesperrt. Unter Erwachsenen geht das, alle müssen sich halt ein bisschen zusammenreißen und man vermeidet einfach Reizthemen, bleibt höflich und rücksichtsvoll und am Ende war es ja sogar vielleicht ganz nett miteinander. Aber wenn ich mal exemplarisch das Tanelorn betrachten darf (ist ja eine Rollenspielcommunity im Sinne des Threads): Nichts hat mich mehr irritiert als dieser scheiß Corona-Thread, wo immer die gleichen 1W4 Leute ihre Positionen durchzelebriert haben, rauf und runter, volle Lautstärke, gnadenlos. Das ist jetzt nur ein willkürliches Beispiel, aber das waren einfach nicht mehr die Leute, mit denen ich in einem Team sein wollte. Das fiel plötzlich auf, wo es vorher nicht aufgefallen war.

Dann kam zeitgleich und ebenfalls zwangslagenbefeuert das schöne Spiel: "Wir politisieren jetzt das Hobby und nein, du kannst dem nicht entgehen. Keine Chance." Ich entfalte das jetzt nicht, aber ich könnte euch Geschichten erzählen, da würde es euch die Socken ausziehen, ihr würdet erbleichen, ergrauen, etc. Auch hier: Vielen Dank, nein.

Am Ende bleibt für mich, dass mir durch die Pandemie etwas von meiner - sicherlich treudoofen - Naivität verlorenen gegangen ist und dass ich der Rollenspielerschaft mit sehr viel mehr Reserven und Sicherheitsroutinen gegenübertrete. Irgendwie bin ich dadurch auch wacher und wachsamer geworden und habe viel gelernt, aber ein bisschen schade ist es trotzdem.

Hat sich mein Rollenspiel persönlich verändert?

Ja, ich besitze nun eine gewisse DnD-Kompetenz, die ich vorher nicht hatte.

Bitte testet mich nicht, ich möchte mich wenigstens der Illusion hingeben können.  ~;D

Habt ihr mehr oder weniger Rollenspiel betrieben?

Ich habe schon viel Rollenspiel betrieben, aber ich kann das nicht mehr in Relation zu der Zeit "vor" der Pandemie setzen, weil ich das schlicht nicht mehr weiß. Es war anfangs weniger, dann gabs aber schon dicht mit Rollenspiel gefüllte Phasen. Die vielen Online-Cons waren ganz cool.

Ich habe auf der Gen-Con gemeistert. Nice, oder?  ~;D

Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?
Nein, es hat sich aber normalisiert. Vorher war Distanzrollenspiel freaky, jetzt ist es halt einfach nur eine Option.

Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?
Nein.
« Letzte Änderung: 12.02.2025 | 17:21 von Megavolt »
afuera!

Online Namo

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Für mich ist nicht klar, ob das aber was mit Rollenspiel an sich oder der Pandemie und den Menschen im allgemeinen zu tun hat. Warum sollte man jetzt anderen Rollenspieler per se nicht mehr zugewandt sein. Noch immer ist es ein Nischenhobby. Wenn da nun mehr Menschen in die Nische drängen, mögen da auch welche hinzu kommen, mit denen man sich nicht grün ist. Aber nach meiner Erfahrung war man sich auch früher schon nicht mit allen Rollenspielern grün. Im Gegenteil. Ich erinnere mich daran wie Vampire plötzlich groß wurde. Da war man als AD&D Spieler plötzlich eine minderbemittelte Gattung von Rollenspieler. Denn viel cooler und echter spielen ja die Vampirespieler. Was musste man sich damals nicht alles anhören. D.h. in der Szene selbst gab es schon immer Sympathien und Antipathien. 

Umgekehrt ist aber auch so wie mit uns Saarländern. Auch hier mag ich nicht jeden. Treffe ich im Urlaub oder sonst wo außerhalb des Saarlandes auf einen Saarländer wird das abgefeiert. Das muss aber nicht heißen, dass ich den in der Folge nicht doch irgendwie nervig finde. Und so empfinde ich das eigentlich als Rollenspieler auch ein wenig. Für mich ist es schön eine gewisse "stressige" Rollenspielzeit scheinbar übersprungen zu haben und noch in meiner Rollenspielblümchenwelt zu leben. Wenn ich jetzt irgendwelchen Menschen am Rande erzähle, dass ich wieder Rollenspiele spiele, ist es total witzig, wie häufig mein Gegenüber darauf anspringt: "Ah ja wie witzig, das habe ich früher auch lange gespielt!" Das ist schön zu sehen und auch schön einen gewissen Glanz im Auge meines Gegenübers zu sehen. Diese Freude möchte ich mir doch gerne bewahren. 

Offline Megavolt

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Diese These und eine Frage, wie sich Rollenspiel entwickeln wird, war übrigens auch der Grund für diesen Thread, denn vor einigen Jahren hat mich der Megavolt im Eskapodcast genau danach gefragt. Wohlgemerkt  mit "in 10 Jahren", aber man kann ja schon mal nach 4,5 Jahren Zwischenbilanz ziehen. ;)
Das war in Folge 157, ungefähr bei 44.45 Minuten, hier der link, wer nochmal nachhören möchte.
https://www.eskapodcast.de/2020/10/11/folge-157-am-ende-der-zeit-the-quest-for-tanelorn-interview/

Auch die wilde These, die mir Megavolt in den Mund gelegt hat, "Pandemien fördern das Rollenspiel", war ein Grund für diesen Thread. Das habe ich aber nicht in den Titel geschrieben, weil ich nicht so ein übler Clickbaiter sein wollte. ^^

Okay wow, ich habe den Thread vor meinem Beitrag nicht komplett gelesen und hatte das Zitierte gar nicht auf dem Schirm.

Oh je, jetzt bin ich voll ertappt und weiß gar nicht, was ich da vor einer Halbdekade so alles erzählt habe. :)
« Letzte Änderung: 12.02.2025 | 17:19 von Megavolt »
afuera!

Online Weltengeist

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Oh je, jetzt bin ich voll ertappt und weiß gar nicht, was ich da vor einer Halbdekade so alles erzählt habe. :)

So wie du das schreibst klingt das irgendwie so wie in "vor einem halben Jahrhundert"... ;D
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Offline Hotzenplot

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So wie du das schreibst klingt das irgendwie so wie in "vor einem halben Jahrhundert"... ;D

Wie du weißt, ist das in unserem Alter das gleiche.  ~;D

Offline Megavolt

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So wie du das schreibst klingt das irgendwie so wie in "vor einem halben Jahrhundert"... ;D

"vor fünf Jahrtausend-Promille"  ~;D

Und dabei fällt mir ein: Vor der Pandemie war online Rollenspiel nichts für mich

Der korrekte Fachbegriff lautet "Distanz-Rollenspiel", gell? Wir achten hier im Tanelorn auf unsere Wortwahl.

Jetzt hast du das im Eingangsbeitreag falsch formuliert und alle sind dir hinterhergetrottet in ihrem Unverstand. Lemminge!
« Letzte Änderung: 12.02.2025 | 18:08 von Megavolt »
afuera!

Online Weltengeist

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Wie du weißt, ist das in unserem Alter das gleiche.  ~;D

Was meinst du mit "in unserem Alter"?
Ich bin immer noch 35, ja? Okay, seit ca. 20 Jahren, aber trotzdem. :korvin:
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Offline tartex

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Mag komisch klingen, aber ich habe einen Monat nach Pandemie-Beginn alle Online-Runden, die ich schon ein paar Jahre als Spielleiter am Laufen hatte hingeschmissen. Habe stattdessen Musik gemacht. Es war toll.

Unsere Tisch-D&D5-Runde ist online gegangen, obwohl eigentlich OSR ausgemacht war. Ich habe aus Höflichkeit ein Jahr lang bei einem neuen Spielleiter mitgespielt, bis ich gemeutert habe und wir auf OSR gewechselt sind. Das ist dann irgendwann gestorben, aber da war die Pandemie schon eher vorbei.
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
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Offline Ludovico

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Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?

An sich nicht. Vorher hatten wir mal Hybrid-Lösungen versucht und Leute online zugeschaltet. Während der Pandemie war es anfangs rein online und als wir die Möglichkeit hatten ging es wieder an den Tisch. Heutzutage lassen wir Hybrid-Lösungen komplett.

Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?

So viel wie vorher. Aktuell spiel ich mehr, was aber nichts mit der Pandemie zu tun hat.

Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?

Ich hab in der Pandemie festgestellt, dass ich das Spiel online ablehne. Alle Spieler, mit denen ich spiele, freuen sich über die Tischrunden.
Pandemieunabhängig nutzen wir bei D&D mittlerweile eher Smartphones wegen DnDBeyond und bei meiner Star Trek-Runde nehme ich lieber den Laptop als die ganzen Printregelwerke.

Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?

Mein Bedürfnis änderte sich dahingehend, dass ich keine Online-Runden mehr wollte.

Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?

Es suchen nun mehr Leute Online-Runden und Tischrunden-Gesuche sind ganz deutlich und klar ausgeschrieben.

@Megavolt
Zitat
Vor der Pandemie waren wir Rollenspieler alle Brüder, eigentlich sogar Mitglieder in einer Geheimbruderschaft, die beispielsweise aufgrund einer unter normalen Leuten halb geraunten und dann gegen alle Wahrscheinlichkeit dennoch verstandenen DSA-Bemerkung sofort eine magische Verbundenheit hatten. Daraus konnte sich alles entwickeln, das war ein echtes, schweres Pfund über alle sonstigen Grenzen hinweg. Ich habe das geliebt und mich dieser Gemeinschaft sehr verbunden gefühlt, quasi europahymnenmäßig. Es war etwas Besonderes.

Hab ich nie so empfunden. Ich hab auch nie wirklich eine Art Community unter Rollenspielern gesehen. Dafür sind wir viel zu heterogen unterwegs finde ich.
« Letzte Änderung: 13.02.2025 | 08:42 von Ludovico »

Offline bolverk

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Hat sich das Rollenspiel bei euch persönlich (in/mit eurer Runde, die ihr vorher schon hattet) verändert?
Wir sind schnell auf Onlinespiel umgeschwenkt. Keine technischen Probleme, alle haben den Umschwung gut überstanden und waren es zufrieden, weil einfach Fahrtzeit und Aufwand weggefallen ist. Deswegen sind wir auch nach Ende der Pandemie beim Onlinespiel geblieben.

Habt ihr weniger oder mehr Rollenspiel betrieben?
Mehr. Viel mehr. Wir haben schnell angefangen, uns zweimal die Woche zum Spielen zu treffen und das ziemlich ausdauernd durchgezogen, bis ich nach einer etwa 14 Monate dauernden Kampagne einfach genug davon hatte, zusätzlich zu zwei Spielabenden noch zwei Abende vorzubereiten.  Aber generell werden Termine auch eingehalten oder Ausweichtermine gesucht. 2020 bis 2023 hatten wir im Schnitt bestimmt 1,5 Spielabende die Woche, wenn nicht mehr.

Haben sich Rahmenbedingungen (z. B. der Einsatz von Technik wie im Online-Rollenspiel üblich) bei euch verändert, mehr oder weniger durchgesetzt?
Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wie ich ohne den ganzen Kram in meinem Onlinespeicher klarkommen sollte.

Hat sich euer Bedürfnis nach Rollenspiel innerhalb oder nach der Pandemie verändert?
Ich bin, ich nehme an bedingt durch den hohen Zeitaufwand, zweimal knapp am Spielleiterburnout vorbeigeschrammt. Nach dem letzten Mal hat es fast ein halbes Jahr gedauert, bis ich wieder Enthusiasmus beim Gedanken an eine Rollenspielrunde empfunden habe. Jetzt lasse ich es ruhiger angehen. Höchstens ein wöchentlicher Spieltermin, gespielt werden zunächst hauptsächlich Kaufabenteuer, da muss ich nur lesen.

Um ehrlich zu sein, die zwei- dreimal, die wir uns in der Zwischenzeit am Tisch zusammengefunden haben, waren richtige Highlights (getroffen haben wir uns öfter, dann aber zu anderen Aktivitäten, Grillen, Wandern, Kanufahren, Geburtstagsfeiern, etc. Es ist immer ein bisschen schwierig, meine Leute zum Tischrollenspiel zu überreden, denn "das machen wir doch schon sonst immer"). Ist doch was deutlich anderes als nur online zu spielen. Dafür haben wir aber auch jedesmal Oneshot geeignete Leichtsysteme ausgesucht und die Abenteuer am jeweiligen abend beendet. Das war toll.

Hat sich die Rollenspielcommunity eurer Meinung nach durch die Pandemie und ihre Folgen verändert und wenn ja, wie?
Uff keine Ahnung, das liegt weitestgehen außerhalb meiner Bubble. Ich lese längst nicht mehr so viel zum Thema Rollenspiel wie noch vor ein paar Jahren und ich spiele seit 2017/2018 mit der selben Gruppe, in der die Spieler eigentlich auch außerhalb nicht wirklich rollenspielaktiv sind.
"Anyone can be a winner if their definition of victory is flexible enough."
- DM of the Rings