Das Wort "szenisch" im Titel hat mich gedanklich erst irre geleitet, weil ich etwas ganz anderes erwartet habe.
Dito...
Wobei ich finde, das kann man auch gedanklich verbinden.
Denn das Ausspielen der Situation (Ich nenne es mal "schwelgen in Beschreibung, Stimmung und Atmosphäre) fällt ja leichter, wenn man Szenen im Voraus gestalten kann.
Das kann man eben nicht immer, wenn man nicht 100% des Abenteuerverlaufs im Voraus definiert. Man kann aber wichtige Inseln schaffen, wo man weiß, dass die Spieler dort mit einiger Wahrscheinlichkeit landen werden.
Und genau so machen wir das... Ich möchte Abenteuer nicht mehr scripten. Auch, weil ich mich gern selber überraschen lassen möchte, wo die Reise hingeht.
Aber natürlich kennt man als Spielleiter, Orte, zu denen Richtungsweiser zeigen. Und man kennt auch seine Spezis, und weiß, welche Trigger oft funktionieren und woran die Spaß haben. Die Spur führt zu einem gruseligen Ort, wo früher schröckliches geschahahahaha... oder so.
Da kann man (und ich versuche das) Ideen vorbereiten und diese Situationen dann nutzen, um sie ordentlich zu präsentieren. Manchmal funktioniert das improvisiert und manchmal fliegt es einem auch um die Ohren, weil irgendwer da einen Kasper gefrühstückt hat. Und manchmal stellt man fest, dass etwas viel intensiver rüberkam, als man es geglaubt hätte.
Deswegen kann ich für mich die Frage "Wie Szenisch spielt ihr?" nur mit "kommt drauf an" beantworten. Wenn es die Situation zulässt, bemühen wir uns um Atmo.
Wenn nicht, denn nicht - erzwingen klappt eh nicht.
Und es stehen ja auch jede Menge Begrenzungspfeiler im Weg. Während man im Warmen gemeinsam am Tisch mit Chips & Coke sitzt soll man die Atmosphäre von irgendwelchen besonderen Situationen inhalieren? Gleichzeitig summt das Smartphone. Jemand geht eine Rauchen. Der Pizzabote klingelt... Alle sind müde von der Arbeit und die Stunde zwischen Feierabend und spielen zertrampelten die Kinder einem die Nerven?