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D&D kann keine Diplomatie ! Wirklich ?
aikar:
--- Zitat von: Sashael am 17.02.2025 | 08:45 ---Was jetzt kein Argument dafür wäre, dass D&D (5) Diplomatie unterstützt.
Man kann halt mit Rulings etwas handwedeln und der Rest liegt am "Gesunden Menschenverstand" der SL.
Was übrigens für sehr viele Systeme gilt. Auch DSA unterstützt Diplomatie nicht wirklich explizit.
--- Ende Zitat ---
Das war primär mein Einwurf auf Tudor the Traveller's Hinweis mit den drei Säulen. Ich werde das aber auslagern, ich glaube, das ist für sich genommen ein interessantes Diskussionsthema. Aber doch, das ist für mich ein Argument, dass D&D(5) Diplomatie unterstützt. Weil es das ist, was viele Rollenspielende unter "Social Interaction" verstehen. Die Verregelung in ein Encounter-System ist die absolute Ausnahme.
Aber ich glaube da kommen wir nicht weiter als "Agree to disagree", weil das, was für die einen nicht nur ausreicht, sondern diesen Bereich des Spiels sogar ausmacht, von den Kritisierenden offenbar nicht als Lösung auch nur ansatzweise in Betracht gezogen wird. Für mich ist das halt so, wie wenn man kritisiert, dass Schach keine Würfel benutzt, andere Brettspiele haben das ja auch. Wobei der Vergleich noch besser passen würde, wenn nur ein winziger Bruchteil aller Brettspiele Würfel benutzen würden.
--- Zitat von: Sashael am 17.02.2025 | 08:45 ---Absurderweise gab es ausgerechnet für Broken Compass ein "What If?"-Highschool/Small Town Setting, das soziale Encounter mit dem eigentlich auf Pulp Action ausgelegten System verregelte und das war auch recht brauchbar.
--- Ende Zitat ---
Wiederum: Das ist eine Erweiterung, noch dazu eine Genre-Konvertierung. Von D&D gibt es Adaptionen für Doctor Who und My Little Pony. Ich habe kürzlich bei einem Crowdfunding für "Draconis - The peaceful way of playing D&D" mitgemacht.
--- Zitat von: Tudor the Traveller am 17.02.2025 | 09:01 ---Das bedeutet so Dinge wie Einbindung der Klassen und Ausschüttung von Erfahrungspunkten.
--- Ende Zitat ---
Ja, dass das deine Annahme ist, ist angekommen. Wie gesagt glaube ich aber, dass das nicht der Intention hinter den Säulen entspricht. Social Interaction nimmt in den meisten Runden einen gleichberechtigten Teil des Spiels ein. Auch wenn es nicht gleich stark verregelt ist. Aber siehe meinen ersten Absatz oben.
--- Zitat von: Tudor the Traveller am 17.02.2025 | 09:01 ---Bitte erklärt mir dafür, wie ich mit einem typischen Kämpfer mit Cha Dumpstat aus einer sozialen Interaktion Erfahrungspunkte generiere.
--- Ende Zitat ---
Wenn ich Erfahrungspunkte vergeben würde (was ich nicht tue, ich spiele mit Milestones) dann würde ich die für die soziale Interaktion an sich vergeben, nicht für den Erfolg in dieser. Und der Krieger mit Cha-Dumbstat wäre auch bei einem ausformulierten Social Encounter-System nicht erfolgreicher. Aber wie gesagt, da haben wir einfach sehr unterschiedliche Erwartungen.
1of3:
--- Zitat von: Runenstahl am 16.02.2025 | 00:55 ---Deshalb frage ich mal in die Runde:
1. Was muss ein System für soziale Encounter denn leisten damit es eurer Meinung nach gut ist ?
2. Welche Regelwerke haben so ein System ?
--- Ende Zitat ---
Es gibt genau ein Kriterium und das fehlt D&D: Transparenz.
Ich muss wissen, was ich gewinnen kann, wenn ich in diesen Skill investiere. Das das nicht so ist, zeigt sich in den Vielleichts der Erklärung. Ein Händler wird vielleicht 10% geben. Eine Stadtwache wird vielleicht die Charaktere hereinlassen, wenn...
Vergleiche mit einem Angriffswurf: Ein Gegner kriegt meine xDy Schaden, wenn ich seine AC schlage.
Man kann das auf viele Weisen machen, z.B. könnte man in unterschiedliche Aktionen unterscheiden: Eine Audienz bekommen, einen Konflikt deeskalieren usw. Und da könnte man dann entsprechend mit Mechaniken dran ansetzen.
Eine andere Variante ist Dungeon World.
--- Zitat ---When you have leverage on a GM Character and manipulate them, roll+Cha. Leverage is something they need or want. ✴On a 10+, they do what you ask if you first promise what they ask of you. ✴On a 7–9, they will do what you ask, but need some concrete assurance of your promise, right now.
--- Ende Zitat ---
D.h. es gilt zunächst herauszufinden, was der NPC vielleicht haben möchte (Leverage). "Ich verzichte darauf, dir den Schädel einzuschlagen", ist akzeptables Leverage, wenn das wahrscheinlich ist. Und bei 10+ tut der NSC dann was man will. Wir haben also genau einen Entscheidungspunkt vor dem Wurf. Ist das akzetables Leverage? Und dann macht der NSC potentiell alles in seiner Macht stehende. Bei 7-9 schaut man hinterher noch mal.
Runenstahl:
Mir selbst sind die Vorgaben die D&D macht genau genug. Denn sie müssen ja auf jeden Kontext passen. Und das kann man je nach Situation bei D&D ja auch vorher herausfinden.
Bei deinem Beispiel aus Dungeon World ist es ja nicht anders. Du versuchst die Wache davon zu überzeugen dich vorbei zu lassen. Welches "Leverage" brauchst du dafür ? Reichen 10 Goldmünzen oder würde sie für Geld niemals untreu werden ? Muss man vielleicht doch erst damit drohen das man weiß wo ihre Kinder spielen oder wäre das zuviel und würde eine sofortige agressive Reaktion hervorrufen ?
Da ist doch immer die SL in der Pflicht sich was aus den Fingern zu saugen und zu interpretieren.
Tudor the Traveller:
--- Zitat von: 1of3 am 17.02.2025 | 09:17 ---Es gibt genau ein Kriterium und das fehlt D&D: Transparenz.
Ich muss wissen, was ich gewinnen kann, wenn ich in diesen Skill investiere. Das das nicht so ist, zeigt sich in den Vielleichts der Erklärung. Ein Händler wird vielleicht 10% geben. Eine Stadtwache wird vielleicht die Charaktere hereinlassen, wenn...
Vergleiche mit einem Angriffswurf: Ein Gegner kriegt meine xDy Schaden, wenn ich seine AC schlage.
Man kann das auf viele Weisen machen, z.B. könnte man in unterschiedliche Aktionen unterscheiden: Eine Audienz bekommen, einen Konflikt deeskalieren usw. Und da könnte man dann entsprechend mit Mechaniken dran ansetzen.
--- Ende Zitat ---
Danke. Genau das. Edit: wobei nein, das ist nicht genau mein Kritikpunkt, aber Teil davon.
Die 4e hatte iirc so etwas zumindest für Barden. Da gab es ein wählbares Feature, mit dem man eine Audienz verlangen konnte.
--- Zitat von: aikar am 17.02.2025 | 09:07 ---Wenn ich Erfahrungspunkte vergeben würde (was ich nicht tue, ich spiele mit Milestones) dann würde ich die für die soziale Interaktion an sich vergeben, nicht für den Erfolg in dieser. Und der Krieger mit Cha-Dumbstat wäre auch bei einem ausformulierten Social Encounter-System nicht erfolgreicher. Aber wie gesagt, da haben wir einfach sehr unterschiedliche Erwartungen.
--- Ende Zitat ---
Die für mich entscheidende Frage ist, was der SC zum Erfolg beitragen kann. "Nichts" ist für mich keine akzeptable Lösung. Also kann man irgendwas frei labern und alles läuft auf Goodwill und DM Entscheid hinaus. Das finde ich aus Regelperspektive nicht gut.
Dass die Kämpfer mit Cha Dump sonst auch nichts beitragen würde, ist zu kurz gedacht. Das liegt ja daran, dass Cha-basierte Skills überhaupt die einzige Mechanik sind. Caster könnten immerhin noch irgend einen Zauber benutzen.
Es gibt auch keine Feats, die man da verwenden könnte. Dabei wäre das so naheliegend.
Mal ins Blaue:
Feat: Beeindrucken. Mit militärischen Auszeichnungen, Rituellen Tätowierungen etc. hat der SC gelernt, diese gewinnbringend einzusetzen, um andere zu beeindrucken. Dies kann einmal pro Szene eingesetzt werden. Der nächste Diplomacy Skillcheck eines Verbündeten, um die beeindruckten Personen zu überzeugen, erhält Vorteil.
Nix Charisma, nix Skill-abhängig. Könnte man auch in Richtung Classfeatures entwickeln.
1of3:
--- Zitat von: Runenstahl am 17.02.2025 | 09:30 ---Bei deinem Beispiel aus Dungeon World ist es ja nicht anders. Du versuchst die Wache davon zu überzeugen dich vorbei zu lassen. Welches "Leverage" brauchst du dafür ? Reichen 10 Goldmünzen oder würde sie für Geld niemals untreu werden ? Muss man vielleicht doch erst damit drohen das man weiß wo ihre Kinder spielen oder wäre das zuviel und würde eine sofortige agressive Reaktion hervorrufen
--- Ende Zitat ---
Nein. Die SL hat damit eher wenig zu tun. Der Ansatz des SCs muss nur plausibel sein. Ob er wirklich korrekt ist, sehen wir am Würfelwurf. Die Psyche von NSCs ist in diesem Sinne schwammig. D.h. jede Wache ist potentiell bestechlich. Bei 1-6 haben wir es mit der goldenen Ausnahme zu tun.
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