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Alien Communities (Hopepunk & Biopulp for Savage Worlds)

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Alexandro:
Schlaglicht: die New Incorporated Territories (NIT)
Die USA sind aktuell in keinem guten Zustand. Nachdem zu Ende des ersten Drittels des 21. Jahrhunderts die soziale Lage so angespannt war wie nie zuvor und die Positionen von reaktionären und progressiven Kräften in Politik und Kultur unvereinbar erschien, herrschten zeitweilig bürgerkriegsähnliche Zustände im Land, in denen der Herrschaftsanspruch der Präsidentschaft nur über Notverordnungen aufrecht erhalten werden konnte. Diese Atsanmaßung führte zu Versuchen von Judikative und Repräsentantenhaus, den Einfluss der US-Präsidentschaft zu beschneiden, und die Rechtstaatlichkeit wiederherzustellen, während der Präsident und seine politischen Gönner gleichzeitig versuchten, die breite Öffentlichkeit von der Notwendigkeit einer vereineinheitlichlichten Exekutive zu überzeugen. Den Höhepunkt dieses Konflikte bildete eine Anzahl von gezielten terroristischen Anschlägen rechtsgerichteter Gruppen auf „Hochburgen liberaler Eliten“, die Städte Seattle, San Francisco und Boston (ähnliche geplante Angriffe in New York und dem Großraum Los Angeles konnten verhindert werden).

Die Nachwirkungen dieser Anschläge sind noch heute zu spüren: die Vernichtung von wichtigen Standorten der industriellen Infrastruktur und der generellen Destabilisierung der nordwestlichen und nordöstlichen Region des Landes, führte dazu, dass selbst nicht von den Anschlägen betroffene Firmen ihre Standorte ins Ausland verlegten und die Arbeitslosigkeit in diesen Teilen der USA rapide anstieg. Die in der Folge auftretenden massiven Migrationsbewegungen aus den betroffenen Regionen und hin zu wirtschaftlich ertragreicheren Gebieten führten um ein Haar zum „Ausbluten“ und Verelendung von Teilen des Landes. Um eine noch schlechtere Arbeitsmarktsituation in den nicht-betroffenen Gebieten zu verhindern, erlies der US-Kongress eilig einige Katastrophenschutzgesetze, welche die Freizügigkeit innerhalb des Landes einschränkten und gerade den ärmeren Bevölkerungsteilen erhebliche bürokratische Hürden in den Weg legten, wenn es darum ging diese neuen Dritte-Welt-Bundesstaaten zu verlassen.

Auch ein halbes Jahrhundert später, und trotz einer Beschneidung der Exekutivgewalt der US-Präsidentschaft, hat sich die Situation der Sonderterritorien nur langsam verbessert. Öffentliche Verkehrswege, Schulen und Gesundheitswesen sind in einem desolaten Zustand und der Durchschnittslohn in Seattle oder Boston beträgt immer noch nur knapp 35% dessen, was man in anderen Teilen des Landes für dieselbe Arbeit bekommt. Viele Bewohner der NIT sehen keine Zukunft für sich und ihre Kinder und fühlen sich vom Rest der USA im Stich gelassen. Während Ausreisebewegungen in den letzten Jahrzehnten abgenommen haben (wer immer die Mittel und die Motivation hatte die NIT zu verlassen, hat dies bereits getan), sind Separatismusbewegungen und Fälle von zivilem Ungehorsam auf dem Vormarsch. Die USA haben zusätzliche Truppen in den NIT stationiert, um die lokalen Ordnungskräfte zu unterstützen – aber deren Präsenz heizt die Konflikte nur noch weiter an.

Spielbericht:
Die Charaktere haben Hinweise auf einen verschwundenen Kommunalpolitiker des „Seattle Independence Movement“ (streben eine Abspaltung des NWIT von den USA an), namens Bail Gwen. Sie wollen herausfinden, ob politische Gegner verantwortlich sind, und ob sich das vielleicht für eine Story eignen könnte.

Zuletzt wurde der Politiker in der Nähe südlichen Sektorgrenze gesehen (wohnt und arbeitet in unterschiedlichen Sektoren, und muss daher oft einen Checkpoint passieren). Sie versuchen mit dem Personal von SecureSphere, des für die Grenzsicherung verantwortlichen Sicherheitsunternehmen, ins Gespräch zu kommen, stoßen jedoch auf eine Mauer des Schweigens – irgendwas ist da definitiv faul.

Da sie auf diesem Wege keine Informationen zu kriegen scheinen, wenden sie sich stattdessen an ein paar Obdachlose in der Nähe – irgendeiner von denen könnte ja etwas gesehen haben. Zwar wollen nicht alle von denen mit ihnen reden (sie scheinen vor irgendetwas Angst zu haben) und diejenigen welche dazu bereit sind können sich nicht daran erinnern Mr. Gwen vorbeikommen gesehen zu haben, aber sie haben trotzdem eine nützliche Information: einige ihrer Freunde sind vor kurzem auch verschwunden, jeweils nachdem diese in Richtung des Checkpoints unterwegs waren. Die Polizei glaubt ihnen nicht, aber sie warnen sich zumindest gegenseitig, nach Möglichkeit erstmal die Grenzen zu meiden.

Ares schickt daraufhin eine seiner Spionagedrohne in den Stützpunkt, um den Computer anzuzapfen, und herauszufinden ob Bail dort durchgekommen ist. Dabei stellt er fest, dass es gegen 6:43 a.m. einen internen Datenwipe gab, offiziell durch einen Systemabsturz (er hat Zweifel daran, kommt aber nicht tief genug in die Systemarchitektur, um dies zu überprüfen).

Avery sucht seine Ex-Frau (Kontakt bei „respektabler Presse“) auf und erfährt, dass die Sache noch keine größeren Kreise gezogen hat. Allerdings weiß sie, dass es seit Kurzem einen Servicevertrag zwischen Fylaki Consolidated Logistics abgeschlossen hat, was ihr etwas seltsam vorkam – FLC stellt eher Bedarfsgüter her, keine Waffen und militärischen Güter (ihre Fabriken sind allesamt Gefängniswerkstätten) – normalerweise versucht SecSphere allen Bedarf über einen Zulieferer zu decken, eine Sonderausgabe mitten im Fiskaljahr ist nicht verboten, aber ungewöhnlich.

Da die Gruppe die Obdachlosen welche ihnen geholfen haben im Auge behalten haben, kriegen sie eine Razzia von SecSphere bei diesen mit. Sie platzieren einen Sender am Fahrzeug und verfolgen den Abstransport der Gefangenen zu einem Lagerhaus am Stadtrand. Dort finden sie ein sehr improvisiert wirkendes Gefängnis mit den gesuchten Personen vor, kurz bevor ein Laster ankommt, welchen sie über die Registrierung FLC zuordnen können. Die Gefangenen werden in Richtung des Lasters getrieben und sollen anscheinend abtransportiert werden.

Die Gruppe entscheidet sich, nach kurzer Diskussion dazwischenzugehen, bevor die Gefangenen irgendwo hin gebracht werden, wo sie keinen Zugriff mehr haben und starten ein fingiertes „Überfallkommando“ (durch vorher platzierte Sprengsätze wirken sie mehr und besser organisiert). Das reicht aus, um dem FLC-Personal ausreichend Angst zu machen, dass diese in ihre Laster springen und (ohne die Gefangenen) das Weite suche. Die SecSphere-Militärs sind kurz verwirrt, stellen sich aber dann zum Kampf.  Durch eine Überraschungsrunde und viel Würfelglück schafft es die Gruppe die Söldner lange genug zu beschäftigen, um die Gefangenen zu befreien und mit diesen zu fliehen.

FLC hat währenddessen die Beweise für eine Beteiligung verschwinden lassen (gefälschte Registrierungseinträge über den Verkauf der Transporter vor Jahren) und etwaige Beteiligte an unzugängliche Orte versetzt. Einen davon konnten sie jedoch (anhand der Aufnahmen von A-42) identifizieren und feststellen, dass er offensichtlich jetzt als ein Wärter in einem der privaten Ultramax Gefängniskomplexe eingetragen ist. Zumindest ein Anhaltspunkt, aber wie diesem nachgehen? Vielleicht müsste sich die Gruppe irgendwie ins Gefängnis einschleusen, oder auf andere Weise an einen Informanten auf der Innenseite dieser Mauern herankommen. Eine riskante Unternehmung, aber was tut man nicht alles für die Wahrheit(TM)...

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