Wie ist das für euch mit dem Vertrauen beim Rollenspiel? Gibt es Spiele, Spielformen oder Spielinhalte, die mehr oder weniger Vertrauen erfordern? Wie geht ihr damit um?
Ursprungsthema:
Du fragst konkret nach Spielformen und Spielinhalten.
Geschrieben dazu hatte ich:
Vertrauen in das gemeinsame Spielziel sollte schon vorhanden sein.
Bei Vertrauen geht es ja um Zuverlässigkeit und bedingt auch um Tugendhaftigkeit. Das legt jede/r etwas anders aus und gewichtet da sicherlich individuell.
Wie ich im anderen Thread schon schrieb, gibt es bei Rollen-/Spielen zwei Ebenen von Vertrauen.
Einmal auf die Einhaltung der technischen Regeln.
Und einmal auf die Einhaltung der sozialen Regeln.
Das erfordert Kommunikation (welch Erkenntnis
), was bei dem Medium Rollen-/Spiel mit mehr als 1pax doch irgendwie selbstverständlich sein sollte.
und dies:
Gedanke dazu: es gibt auch Leute, die ein bescheidenes Privatleben im RSP kompensieren. Die haben es nicht leicht, ihnen liegen zentnerschwere Steine im Weg und der Umgang mit und in unser sauschnellen Gesellschaft, von der sie schlicht überholt wurden, fällt ihnen extremst schwer.
Wenn es dann an einem gedrehten Würfelwurf liegt, ob Spielspaß und Escape als gelungene Abendveranstaltung herhält, dann könnte man das auch -absprachegemäß!- annehmen.
Was mich bei der Diskussion stört ist, dass mehrere Leute an einem Tisch sitzen, das gleiche spiel zocken und dennoch aus unterschiedlichen Themen ihre Kraft, Ablenkung, Spaß oder Erfüllung ziehen. Wenn jemand durch eisenhartes Würfeln seinen SC in und aus Situationen manövriert, kann der doch mit einem Würfeldreher am Tisch sitzen. Warum die Anspruchshaltung, dass alle konform dem Einen WegTM folgen müssen?
Disclaimer
Nochmal: absprachegemäß! Wenn man sich auf etwas sozial und technisch geeinigt hat, dann wird das bitte auch eingehalten.
Und da liegt das Vertrauen, welches in in meiner Gruppe bevorzuge:
ich kenne meine Pappenheimer und ihre Bedürfnisse, auch die Verborgenen. Da muss man auch gar nicht weit psychologisieren, aber etwas Menschenkenntnis und eine gemeinsame, halbwegs freundschaftliche Basis miteinander, braucht es (für mich).
Dann kann ich auch auf die Einhaltung technischer und sozialer Komponenten/Regeln vertrauen.
Bei Wildfremden fällt mir das schwer. Einerseits fremdel ich da etwas aus Gründen und andererseits habe ich früher nicht die besten Erfahrungen mit neuen/anderen Gruppen gemacht. Rollenspiel ist so'n Bisschen safespace und last escape vom Reallife, Alltag und dem normalen Wahnsinn da draußen. Das teile ich nicht mit Leuten, wo kein Vertrauen herrscht. Also auch keine grundlegende, freundschaftliche Sympathie.
Dann kann man gut auf die Marotten der Spielenden eingehen, ggfs ungeäußerte Bedürfnisse (kann nicht verlieren / kompensiert versemmeltes RL / etc) eingehen und auch mit unterschiedlichen Vorlieben im gleichen Abenteuer sitzen und Spaß haben.
Das setzt eine vertraute Kommunikation voraus und da sind wir also wieder

redet miteinander. Und auch das erfordert meinem Ermessen nach ein grundlegendes Vertrauen.
Aktuell ist mein Vertrauen in den gesunden Verstand und das von mir propagierte Augenmaß angeknackst und ich werde mir etwas genauer überlegen, ob/wie ich eine neue Gruppe aufbaue. Tatsächlich passt das Thema im Zuge meines Wegzuges aus HH gerade ganz gut in meinen Überlegungshorizont.
Konnte ich Dir damit meine Befindlichkeiten zum Thema Vertrauen etwas besser erläutern?
Ist ja leider im Zuge des Verlaufes dieses Threads abgebogen und überholt worden.