Bitteschön, überführe mich einer konkreten Lüge! Also nicht der rhetorischen Zuspitzung, sondern der Falschaussage. Bin gespannt.
Okay, ich hoffe, es wird nicht zu lang, das aufzudröseln, sonst sorry für einen langen Beitrag:
Da ich dich gar nicht der Lüge bezichtigt habe, hätte es auch wenig Sinn, auf diese Forderung einzugehen. Ich bezog mich auf folgenden Beitrag Zeds, in dem er dich(?) zitiert:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,130052.msg135269937.html#msg135269937Ich habe erklärt, inwiefern ich die Kommunikationsstrategie, die du darin für dich in Anspruch nimmst, für fundamental unaufrichtig halte. Insbesondere beziehe ich mich damit auf diese Aussage von dir(?):
Ich persönlich finde ja meine provokativeren Beiträge sehr lustig. Manche Leser finden sie ebenfalls amüsant, andere weniger. Letztere sind, wenn sie sich darüber aufregen, allerdings Teil des Spaßes, ohne es zu merken.
Wenn die Leser, die es weniger amüsant finden, Teil des Spaßes sind, OHNE ES ZU MERKEN, bestünde deine moralische Pflicht bei einer aufrichtigen Kommunikation darin, sie darüber aufzuklären. Du lässt sie hingegen bewusst in dem Irrtum, die Adressaten deiner Kommunikation zu sein. Sind sie aber gar nicht - sie sind dir Mittel zum Zweck der Zuspitzung. Dass sie dabei eventuell Schaden nehmen (sozial, psychisch, oder körperlich) ist dir anscheinend egal (oder du hast noch nicht darüber nachgedacht, oder es ist ein erwünschter Nebenzweck).
Das ist schlicht und einfach Lüge durch Auslassung. In dem Zusammenhang muss man auch dringend zwischen der "Lüge" (einer vorsätzlichen Handlung, die darauf gerichtet ist, eine andere Person etwas Unwahres als wahr zu vermitteln) und einer "Falschaussage (einer Aussage, die inhaltlich nicht zutrifft) unterscheiden. Wenn du schon so formalistisch sein willst, dann solltest du von "Falschaussagen" schreiben, nicht von "Lügen".
Ein Beispiel zur Verdeutlichung:
Wenn jemand zu dir sagt: "Sie sind doch Professor der Philosphie, nicht wahr? Wollen Sie uns nicht den kategorischen Imperativ nach Kant erklären?", und du bist kein Professor der Philosophie, antwortest aber: "Mit Vergnügen tue ich das!", dann hast du zwar formal keine Falschaussage getätigt, aber gelogen, indem du den einleitenden Irrtum nicht korrigiert und damit als Grundlage der anschließenden Kommunikation implizit bestätigt hast.
Wenn du deinem Kommunikationspartner bei deiner Provokationsstrategie also nicht SAGST: "Pass auf, ich will dich hier nur provozieren, damit Pep in den Thread kommt, mir ist ganz egal, ob es dabei zu einer sinnvollen Kommunikation mit dir als Person kommt", dann hast du durch Auslassung gelogen; "Lügen" nenne ich das, weil du es deiner eigenen Schilderung zufolge ganz bewusst tust. Du nimmst dabei auch Schaden an der Person deines Kommunikationspartners in kauf.
Ich habe dich GEFRAGT, ob die von Zed zitierte Textpassage wirklich von dir stammt (und mich würde auch interessieren, ob du hinter ihr stehst). Falls ja, dann würde ich behaupten, dass du bewusst eine unaufrichtige Kommunikationsstrategie, die maßgeblich auf Lügen fußt, verfolgst.
Und bitte sieh mir nach, wenn ich nicht mit dir über psychische Probleme sprechen möchte. Möchte ich eben nicht.
Ich auch nicht. Wie kommst du darauf? Ich habe von "Ausübung psychischer Gewalt" geschrieben. Die ist natürlich ein Problem, das nun aber echt nix mit Seelenschau zu tun hat. Gewaltvolle Kommunikation lässt sich gut benennen, ohne dabei auf irgendwelche "psychischen Probleme" der einen oder anderen Seite einzugehen.