Autor Thema: Frage insbesondere an Nicht-Eingreifende*: Was bestimmen die Regeln, was Ihr?  (Gelesen 1863 mal)

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Offline Zed

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Dies ist eine Folgefrage an *diejenigen, die in dem Umfragethread "Wie häufig greift Ihr als SLs in die LP oder Würfelergebnisse ein?" mit "wirklich  n i e" geantwortet haben.

Wenn das System Eurer Wahl Wetter-, Moral- und/oder Mercenaryregeln hat, nutzt Ihr diese dann no-matter-what? Wenn nicht, warum ignoriert Ihr diese Regeln, während Ihr Euch zB an die Regeln zu Lebenspunkten genau haltet?

Wenn es im Regelsystem ein Vorwort gäbe nach dem Motto "Traut Euch, diese Regeln an Eure Bedürfnisse anzupassen", wäre es dann für Euch "okayer", nicht immer alle Regeln anzuwenden?

Kurz: Wo verläuft bei Euch die Linie, wo Ihr die Regeln ignoriert und unabhängig von ihnen gestaltet?

Offline Fillus

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Dies ist eine Folgefrage an *diejenigen, die in dem Umfragethread "Wie häufig greift Ihr als SLs in die LP oder Würfelergebnisse ein?" mit "wirklich  n i e" geantwortet haben.

Wenn das System Eurer Wahl Wetter-, Moral- und/oder Mercenaryregeln hat, nutzt Ihr diese dann no-matter-what? Wenn nicht, warum ignoriert Ihr diese Regeln, während Ihr Euch zB an die Regeln zu Lebenspunkten genau haltet?

Wenn es im Regelsystem ein Vorwort gäbe nach dem Motto "Traut Euch, diese Regeln an Eure Bedürfnisse anzupassen", wäre es dann für Euch "okayer", nicht immer alle Regeln anzuwenden?

Kurz: Wo verläuft bei Euch die Linie, wo Ihr die Regeln ignoriert und unabhängig von ihnen gestaltet?


Wenn so eine Regel nicht vorhanden ist, reagieren die NPCs für mich doch trotzdem logisch. Die wenigsten wollen sterben, also fliehen sie auch. Also entweder ich denke mir dazu selber eine Regel aus, oder die Logik der Situation entscheidet.
Aber, erstens kündige ich Hausregeln vor einer Runde an. Zweitens ist der Posten der SL für nur ein weiterer Platz am Tisch. Heißt die Spielenden sollen mir gerne sagen, falls ich einen Fehler mache, etwas unfähr beurteile. Es ist ein gemeinsames Spiel und alle wollen und sollen Spaß haben.

Offline chad vader

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Ich greife ein, BEVOR gewürfelt wird.

Ist die Entscheidung gefallen, dass die Würfel Fakten schaffen, dann bleibt es auch dabei.

Kurz: Wo verläuft bei Euch die Linie, wo Ihr die Regeln ignoriert und unabhängig von ihnen gestaltet?
Gruppenabsprache.

Die Frage im anderen Thread war aber auch nicht: "Erlaubt ihr euch die Nutzung von Interpretationsspielräumen und Hausregeln in euren Systemen und Modulen?" sondern sehr konkret "Wann greift ihr bei WürfelERGEBNISSEN und LEBENSPUNKTEN ein?"

"Ergebnis" impliziert für mich, dass wir uns alle einig sind und waren, dass und wofür hier ein Zufallswert ermittelt wurde. Korrektur von Missverständnissen und Regelfehler schließe ich da mal aus. Das ist natürlich was anderes.

"Eingriff bei Lebenspunkten" verstehe ich als "Nachträgliche Veränderung bereits etablierter Spielwerte ohne Ingame-Erklärung." Natürlich denke ich mir Spielwerte für selbst entworfene Monster aus und NSCs können im Spiel Lebenspunkte verlieren.

Beides sind aus meiner Sicht leicht vermeidbare Situationen.

Spannender wäre wahrscheinlich die Frage: Passt ihr durch NSC-Verhalten die Schwierigkeit eurer Abenteuer ad hoc an?

Zielt ab auf: Wie legt ihr fest, ab wann und wie lange Gegner angreifen / fliehen / verhandeln etc.?)

Das finde ich sehr viel weniger offentsichtlich vermeidbar und da kann sich wahrscheinlich tatsächlich keiner völlig davon frei sprechen, dass eigene Interessen/Sorgen/Metawissen das Verhalten der dargestellten NSC beeinflussen kann.

EDIT: Hab die Antwort aus dem anderen Thread noch ergänzt.
« Letzte Änderung: 10.03.2025 | 23:44 von chad vader »

Offline Zed

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Das sind in der Tat auch interessante Fragen. Machst Du einen Thread dazu auf?

Mir geht es in diesem Thread um eine Ausweitung der Fragen aus dem Umfragethread: Dort waren "Würfelergebnisse und Lebenspunkte" das Thema, hier geht es mir um die Ausweitung der Frage auf andere Regeln eines Systems, wie Wetter-, Moral- und/oder Mercenaryregeln.

Offline Runenstahl

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Wenn das System Eurer Wahl Wetter-, Moral- und/oder Mercenaryregeln hat, nutzt Ihr diese dann no-matter-what? Wenn nicht, warum ignoriert Ihr diese Regeln, während Ihr Euch zB an die Regeln zu Lebenspunkten genau haltet?

Wenn es im Regelsystem ein Vorwort gäbe nach dem Motto "Traut Euch, diese Regeln an Eure Bedürfnisse anzupassen", wäre es dann für Euch "okayer", nicht immer alle Regeln anzuwenden?

Kurz: Wo verläuft bei Euch die Linie, wo Ihr die Regeln ignoriert und unabhängig von ihnen gestaltet?

Wenn das System Regeln hat verwende ich die auch. Wenn ich das aus irgendwelchen Gründen nicht will, dann spreche ich das mit der Gruppe ab.

Unabhängig davon (und unabhängig davon was im Vorwort eines Regelwerkes steht) gilt bei mir am Tisch stets das der gesunde Menschenverstand wichtiger ist als Regeln. Damit sind solche Dinge wie die Peasant Railgun gleich vom Tisch.

Wo ignoriere ich Regeln ?
Ich möchte das meine Spieler die Möglichkeit haben zu tun oder zumindest zu versuchen was ein Held in einer gleichartigen Geschichte tun könnte. Wenn die Spieler coole Ideen haben gebe ich ihnen die Möglichkeit bestehende Regeln unter bestimmten Umständen zu brechen. Dafür habe ich aber quasi auch Regeln (selbst wenn die dann improvisiert sind).

Beispiele:

"Ich versuche mich durch die Orks durchzudrängen um zum Anführer zu gelangen !". Normalerweise kann man nicht einfach durch Feinde hindurch und müßte die erst mit einer "Shove" Aktion wegschubsen. Da improvisiere ich dann schon das man je nach Beschreibung mit guten Akrobatik oder Athletikwürfen durchkommen kann.

"Ich klettere am Drachen hoch und versuche ihm meine Klinge in den Hals zu rammen !". Es ist wenig heroisch aber bei D&D greift man (realistisch betrachtet) nur den linken Fuß von großen Gegnern an. Ich erlaube meinen Charakteren in solchen Fällen als Aktion am Gegner hochzuklettern (meist wird dabei auch ein Athletik oder Akrobatikwurf gefordert). In Folgerunden haben sie dafür dann die Wahl: Sie bekommen einen Vorteil auf ihre Angriffe oder sie greifen normal an aber jeder Treffer ist automatisch ein kritischer Treffer.

"Ich mache einen Sturmangriff auf den Oger." Wenn man nun feststellt das 5ft Bewegung fehlen damit man ankommt erlaube ich dem Charakter mit einem Wurf (Athletik) 5ft weiterzukommen und dann noch die Angriffsaktion zu machen. Schlägt der Wurf fehlt so kommt der Charakter auch an, muß dafür aber seine Aktion opfern und kann nicht mehr Angreifen (in der Erzählung macht er dann einen Angriff der aber fehlschlägt).

"Ich erhitze das Objekt mit wiederholten Feuerzaubern. Danach werfe ich dann einen Frostzauber und hoffe das der Temperaturunterschied das Objekt zerstört." Dafür gibt es keine Regeln bei D&D. Laut den Regeln haben Zauber nicht derartige Wirkungen. Aber wenn das für mich plausibel erscheint kann das wirken. Bei mir kann man mit Frostzaubern auch die Oberfläche eines Flusses für kurze Zeit einfrieren um damit eine provisorische Brücke zu erschaffen. Auch das ist ein Effekt den die Regeln nicht explizit hergeben. Aber wenn mir das logisch erscheint dann flunzt das.

Kurz: Die "Rule of Cool" und die "Regel der Logik" stehen bei mir über den Regeltexten (sofern es zum Setting passt).
"Reading is for morons who can't understand pictures"
   Gareth (aus der Serie "Galavant")

Offline ghoul

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Kurz: Wo verläuft bei Euch die Linie, wo Ihr die Regeln ignoriert und unabhängig von ihnen gestaltet?

AD&D ist eine gewaltige Toolbox für den DM.
Ich benutze möglichst viele dieser Tools, möglichst konsistent (bspw  Moral).
Es gibt auch einzelne Regeln, die ich bewusst nicht benutze.

Einige dieser Tools dienen mehr der Vorbereitung als der Spielsitzung. Diese verwende ich nach Bedarf, Lust und Laune.
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Offline chad vader

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Unabhängig davon (und unabhängig davon was im Vorwort eines Regelwerkes steht) gilt bei mir am Tisch stets das der gesunde Menschenverstand wichtiger ist als Regeln. Damit sind solche Dinge wie die Peasant Railgun gleich vom Tisch.
Das ist der Teil, der bei mir gestern noch gefehlt hat: Der einzige Fall außer Irrtümern, in welchem wir ein Würfelergebnis oder Spielfakt nachträglich abändern würden, ist, wenn die Regel Unsinn produziert, wir das aber erst in der Spielsituation bemerken.

Beispiele:
- Zufallsbegegnung mit einem Monster, das gar nicht durch die Tür des Raumes gepasst hätte.
- 5 % Schneegestöber im tropischen Regenwald.
- Ein stockfinsteres Gewölbe voller untoter Wächter, in deren Statblock die Dunkelsicht vergessen wurde.

Das sind in der Tat auch interessante Fragen. Machst Du einen Thread dazu auf?
Nein, weil ich glaube, dass man das schwer bis gar nicht für sich selbst überprüfen kann. Ich hatte nur den Eindruck, dass es dir hauptsächlich darum geht, auch uns "Puristen" mal aufzuzeugen, dass unsere Aversion gegen Würfeldrehen nicht vollständig verhindern kann, dass wir während dem laufenden Spiel Schwierigkeiten verändern ;-) Das gebe ich frei raus zu.

Offline ghoul

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Spannender wäre wahrscheinlich die Frage: Passt ihr durch NSC-Verhalten die Schwierigkeit eurer Abenteuer ad hoc an?
Nein. Das wäre Schummeln an der Spielwelt.
Zitat
Zielt ab auf: Wie legt ihr fest, ab wann und wie lange Gegner angreifen / fliehen / verhandeln etc.?)
Dafür sollte es Regeln geben, zumindest in Systemen mit Massenkämpfen.
Wenn es keine Moralregeln gibt, kann man manchmal über Einschüchterungswurfe der Spieler das Verhalten der Gegner bestimmen. Sonst bleibt nur eine Plausibilitätsabwägung.
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Offline chad vader

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« Letzte Änderung: 11.03.2025 | 07:55 von chad vader »

Marduk

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Wenn es im Regelsystem ein Vorwort gäbe nach dem Motto "Traut Euch, diese Regeln an Eure Bedürfnisse anzupassen", wäre es dann für Euch "okayer", nicht immer alle Regeln anzuwenden?

Diesen Passus gibt es in sehr vielen Regelwerken, bedeutet aber nicht das, was du meinst. Dies ist im Endeffekt nicht die Aufforderung zum Handwedeln, sonder sich die Regeln zu Eigen zu machen und anzupassen -in der Gruppe, durch Hausregeln.

Dir meisten Handwedeler, die mir untergekommen sind, machen das ohne Absprache mit der Gruope und das ist nicht in Ordnung. Wenn ich meiner Gruppe sage: „wir spielen D&D 5“ dann haben die ein Recht darauf, dass diese Regeln zur Anwendung kommen. Es wird immer Situationen geben, die durch ein Ruling geregelt werden muss, aber wenn eine Regel greift, sollte nur in Absprache mit der Gruppe davon abgewichen werden, sonst haben die Spieler keine Verlässlichkeit.

Offline ghoul

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@Chad Vader:
Wenn das System nicht die Schwierigkeit festlegt, wird es schwierig.
Dann tendiert man als SL dazu, die Schwierigkeit dramaturgisch festzulegen. Effekt: Werden die SC mächtiger, steigen die Schwierigkeiten. Die Spielwelt ist dann inkonsistent.

Dann lieber ein System mit guten Regeln spielen.
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Offline Streunendes Monster

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Entschuldige, wenn ich als Eingreifender einmal Position beziehe  ;D

Nehmen wir an, eine Gruppe Söldner wird von den SCs vermöbelt.
Die Söldner haben eine normale Moral, ihren Verhältnissen angepasst.
Nach zwei Runden haben die SC mit ihrem Fernkämpfer und dem Zauberwirker bereits die Hälfte der Söldner gelegt und die beiden Nahkämpfer haben den Rest im anspruchsvollen Infight gebunden.
Wenn ich als SL nun jeweils richtig gute Moralwürfe für die Söldner hinlege, die ganz objektiv gesehen keine Chance mehr haben zu gewinnen/überleben ... dann werde ich mit Augenmaß und Verstand die Würfelergebnisse überschreiben und die Söldner aufgeben/fliehen lassen.

Mir ist eine innerweltliche Plausibilität und Logik (von Realismus spreche ich hier gar nicht!) wichtiger, als ein Würfelwurf.
"Considerate la vostra semenza: fatti non foste a viver com bruti, ma per seguir virtute e canoscenza"

> brings more HârnMaster and RoleMaster to the par:T: <

Offline 1of3

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Meine Wahrscheinlichkeit eine Regel weniger zu beachten, steigt je weniger Öffentlichkeit sie hat. Wenn wir vorher ausgemacht haben, irgendwelche Wetterregeln nutzen zu wollen werden wir das wohl tun. Wahrscheinlich würde ich dann auch das Feststellen der aktuellen Wetterlage irgendwie deligieren. Eine Zufallstabelle können schließlich auch andere bewürfeln.

Was ich z.B. gelegentlich ignoriere ist bei Masks einen Villain Move zu machen, wenn ich dürfte. Passiert immer, wenn ein Villain getroffen wird und ändert irgendwie die aktuelle Situation. Hat sich genau einmal jemand nach erkundigt, als ich es nicht tat.

Offline Sphinx

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Ich würde jede Regel ignorieren oder ändern die mir missfällt oder nicht das hergibt was ich möchte. Das steht dann aber vorher fest und wird nicht einfach so nach Bauchgefühl während der Runde entschieden. Gibt für solche Regelanpassungen auch ein, für alle, einsehbares Dokument mit meinen Hausregeln.
Btw. wenn ich eine Regel während dem Spiel nicht schnell nachgeschaut bekomme entscheide ich auch nach Logik. Kommuniziere das dann auch genau so und bin auch für Argumente offen wenn das was ich mir ausdenke doof ist. Nach der Runde schaue ich die Regel dann nach und die richtige gilt wieder.

Anderes Beispiel: Zufallstabellen...bin eigentlich nie mit dem Ergebnis zufrieden und wähle lieber selbst eins aus. Deshalb spare ich mir einen Würfelwurf, den ich im Zweifelsfalle drehen würde, mittlerweile komplett. Da ist die Tabelle also nur eine Inspirationsquelle und weniger eine Spielmechanik.

Es ist auch ein großer unterschied, wenn ich vor der Spielrunde, einem Gegner 30 HP mehr geben weil Grund X. Aber ich gebe ihm nicht im Kampf 30 HP mehr, weil die Spieler ihn in Runde 1 schon zu weit runter gekloppt haben.

Ich bleibe dabei, wenn man öfter das Gefühl hat man muss am Würfel drehen weil ein Ergebniss nicht passt. Dann ist es das falsche Spielssystem für den Spielstiel den man hat.
Evtl. gibt es kein passenderes System, dann würde ich versuchen die Regeln entsprechend abzuändern das ich nicht mehr das Gefühl hätte was On-the-fly anpassen zu müssen.
Soren Johnson: Given the opportunity, players will optimize the fun out of a game |"Haben die Spieler die Möglichkeit, Optimieren sie den Spaß aus dem Spiel."

Offline chad vader

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Offline Skaeg

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Offline heja

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Da m. E. Rollenspiel letztlich auf einem sozialen Vertrag beruht und dem Vertrauen dass dieser von beiden Seiten - Spieler und Spielleiter - auch eingehalten wird: eine vereinbarte und allen bekannte Regel oder Entscheidung gilt immer, je weniger die Regel bekannt, bewusst oder bereits aufgetreten ist umso weniger verbindlich ist sie auch. Das ist nach meinem Laien-Verständnis auch wie realweltliche Rechtssysteme funktionieren: Gesetz > Gewohnheitsrecht und Präzedenz > neues Grundsatzurteil.

Kennen alle am Tisch jede letzte Detailregel und wollen buchstabengetreu spielen, dann ist das so.

In einem System wie Verbotene Lande sind auch die Hex-Reise- und Überlebensregeln Kernregeln und gelten daher hart auch wenn die Spieler sie vielleicht noch nicht verstanden haben. (Ging mir selber mal so.)

Wenn der Spielleiter bereits ein oder mehrmals entschieden hat dass man im Kettenhemd schwimmen kann, gilt das auch weiter. Wenn das noch nie zur Debatte stand und keiner die Regeln kennt oder es keine gibt muss der SL entscheiden was den meisten Sinn macht. Danach gilt das aber als Regel.

Übrigens, mein erster Satz auf Cons ist immer "Ich würfle offen und was gewürfelt wird gilt. Bei Charaktertod passiert Folgendes ...". Hatte manchmal komische Blicke aber noch nie Diskussionen oder Proteste.
Ja, mach nur einen Plan! Sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch ’nen zweiten Plan, gehn tun sie beide nicht.
[DCC, DSA, Traveller, Ars Magica, Verbotene Lande, Vaesen und fast alles andere]

Offline unicum

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Moralregeln setze ich eigentlich immer ein und ich find das Wetter hat jezt damit nicht wirklich etwas zu tun.
Ich benutze auch Moral "Regeln" wenn das System eigentlich keine hat, wegen dem gesunden Menschenverstand - mit dem ich auch Wetterregeln mache.



Wenn es im Regelsystem ein Vorwort gäbe nach dem Motto "Traut Euch, diese Regeln an Eure Bedürfnisse anzupassen", wäre es dann für Euch "okayer", nicht immer alle Regeln anzuwenden?

Kurz: Wo verläuft bei Euch die Linie, wo Ihr die Regeln ignoriert und unabhängig von ihnen gestaltet?

Steht das nicht so überall irgendwie drin?

Und nur weil ich keine Würfelergebnisse anpasse, heisst das ja noch lange nicht, das ich nicht die Regeln anpasse. Ich halte mich ja nicht an die Regel nur weil die Regeln eben so sind. Ich halte mich daran damit es auch für die Spieler leichter einschätzbar ist was zu erwarten ist. Wenn ich Regeln ändere (oder weglasse) dann wird das vorher komuniziert, es ist mir wichtig das die Spieler wissen woran sie sind. Aber wenn die Regeln mal fix sind, dann halte ich mich auch daran. Änderungen nach dem Spielabend.

Exemplarisch habe ich etwa leztes Jahr mal bei einem SL gespielt bei dem ich mir eben nicht sicher sein kann das die Regeln die er benuzt so sind wie sie im Buch stehen. Wir hatten einen Kampf gegen einen Drachen und, da ich im gleichen System auch als SL unterwegs bin muss ich sagen sein Drache hatte mal schlappe 300%+ der maximal möglichen Trefferpunkte. Da werde ich schon etwas confus wenn so etwas passiert. Sicher in der Situation dachte ich dann auch "ah dieser SL, Drache - das wird bestimmt so ein aufgebohrter XXXL Drache sein". War situatiov sicher auch passend da ein "normaler" Drache sicherlich keine (so große) herausforderung gewesen wäre (wir haben alle irgendwie Einman-Armeen gespielt).

Für den selten vorkommenden Fall das meine NSCs "zu schwach" oder "zu stark" sind - dann ist das eben so. Sind sie zu schwach kann auch mal eher das Problem sein das sie weglaufen (siehe moralregeln) und die Spielfiguren das Problem haben "oh wie halten wir die alle auf bevor sie Alarm schlagen?" für den lezteren Fall,... hm das lezte mal ist mir das vor 30+ Jahren passiert.

------

Zu der Ausgangslage: Ja ich könnte mir vorstellen in einem Regelwerk in welchem ich nicht gut abschätzen kann wie der Hase läuft auch mal Würfel zu drehen oder Dinge anzupassen. Es ist jezt nicht so das ich diese Sache völlig dogmatisch sehe und um mein Seelenheil fürchte nur weil ich mal als SL die Würfel drehe oder einen Wert im laufenden Spiel "anpasse". Wichtig ist mir aber auch darin - offene Kommunikation mit den Mitspielern: "Hey ich kenne dieses Regelwerk noch nicht so gut, es könnte sein das ich das ein oder andere 'unterwegs' anpasse"

Wenn ein System ohne "Gummipunkte, Bennies, etc" daherkommt dann ist so ein System möglicherweise das erste was ich einführe, vieleicht aber auch so eines in dem ich als SL auch irgendwie zugriff auf diese Resourche habe. (also Spieler nutzen einen Bennie, dann bekomme ich als SL einen, ich benutze den - die spieler bekommen einen, etc)

-------

Zusammengefasst: Kommunikation ist alles.


Offline Skaeg

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Du sprichst schon davon, du willst nur nicht das korrekte Wort verwenden, weil das in der Rollodiskussionsszene erfolgreich kaputtdefiniert und zu ih-bäh erklärt wurde.  >;D

Moralregeln beispielsweise gründen in Realismus. "Wenn ein denkfähiges und mit Selbsterhaltungstrieb ausgestattetes, wenn auch habgieriges oder hasserfülltes Wesen, in dieser Situation sähe, wie seine Komplizen getötet werden: Was würde es tun?" Was-wäre-wenn-Fragen mit Hilfe des rationalen Verstandes zu beantworten. Das ist Realismus. Und dabei auch das Verständnis von anderer Leuten Gedankenwelt einfließen zu lassen, ist psychologischer Realismus.
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Offline ghoul

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Nehmen wir an, eine Gruppe Söldner wird von den SCs vermöbelt.
Die Söldner haben eine normale Moral, ihren Verhältnissen angepasst.
Nach zwei Runden haben die SC mit ihrem Fernkämpfer und dem Zauberwirker bereits die Hälfte der Söldner gelegt und die beiden Nahkämpfer haben den Rest im anspruchsvollen Infight gebunden.
Wenn ich als SL nun jeweils richtig gute Moralwürfe für die Söldner hinlege, die ganz objektiv gesehen keine Chance mehr haben zu gewinnen/überleben ... dann werde ich mit Augenmaß und Verstand die Würfelergebnisse überschreiben und die Söldner aufgeben/fliehen lassen.

Mir ist eine innerweltliche Plausibilität und Logik (von Realismus spreche ich hier gar nicht!) wichtiger, als ein Würfelwurf.

Entschuldige aber warum würfelst du dann?
Mir sagt der gelungene Wurf, dass die Söldner Fanatiker sind, die "jetzt erst recht" in den Tod gehen. Es gibt historische Beispiele für solche Situationen:
Rocroi 1643: „Seine Exzellenz scheinen zu vergessen, dass er es hier mit einem spanischen Regiment zu tun hat!“
Waterloo 1815, Alte Garde: "Merde!" (wobei dieser Auspruch offenbar reine Legende ist).

Antwort des Eingreifenden bitte in dem anderen Thread.
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Offline Zed

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Ich hatte nur den Eindruck, dass es dir hauptsächlich darum geht, auch uns "Puristen" mal aufzuzeugen, dass unsere Aversion gegen Würfeldrehen nicht vollständig verhindern kann, dass wir während dem laufenden Spiel Schwierigkeiten verändern ;-) Das gebe ich frei raus zu.
Hier geht es mir darum zu verstehen, wie "Puristen" Abenteuer leiten: Was sie an die Regeln outsourcen, und wo sie sich auch mal gegen die Regeln stellen.

Ich zB würfle mal das Wetter aus, mal bestimme ich das Wetter so, wie ich es für passend halte (was genau ich hier anwende, kommuniziere ich nicht). Da kann das Wetter die epische Bedrohung dramaturgisch unterstützen (klassisch: Unwetter), oder das Wetter ist mit Absicht im Gegenteil kontrastierend zur Bedrohungslage.

Wetter hat durchaus auch spielrelevante Auswirkungen, wie beim Fernkampf im Schneesturm, also geht es hier potentiell um einen Eingriff in etwas, das in manchen Systemen von Regeln bestimmt worden wäre, die ich bewusst ignoriere.

Offline Alexandro

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Nehmen wir an, eine Gruppe Söldner wird von den SCs vermöbelt.
Die Söldner haben eine normale Moral, ihren Verhältnissen angepasst.
Nach zwei Runden haben die SC mit ihrem Fernkämpfer und dem Zauberwirker bereits die Hälfte der Söldner gelegt und die beiden Nahkämpfer haben den Rest im anspruchsvollen Infight gebunden.
Wenn ich als SL nun jeweils richtig gute Moralwürfe für die Söldner hinlege, die ganz objektiv gesehen keine Chance mehr haben zu gewinnen/überleben ... dann werde ich mit Augenmaß und Verstand die Würfelergebnisse überschreiben und die Söldner aufgeben/fliehen lassen.

Mir ist eine innerweltliche Plausibilität und Logik (von Realismus spreche ich hier gar nicht!) wichtiger, als ein Würfelwurf.

Für mich bestimmt Moral, ob die Einheit "gebrochen" ist: wenn ihre Moral versagt, dann ziehen sie sich nicht geordnet zurück, sie fliehen wie kopflose Hühner und können - wenn den SC danach ist - leicht niedergemacht werden, oder schmeißen ihre Waffen weg und hoffen auf Gnade.
Unabhängig davon könnte eine Einheit welche ihren Moralwurf besteht immer entscheiden, dass diese keinen Stich macht und versuchen sich (sofern es Möglichkeiten dazu gibt, und es nicht ihrer - vorher festgelegten - Persönlichkeit widerspricht) aus dem Gefecht rauszunehmen, indem sie versuchen sich (kontrolliert) aus dem Nahkampf zurückzuziehen, oder versuchen über den Kampflärm ihre Kapitulation zu verhandeln (ohne sich dabei den SC auszuliefern, bevor diese nicht zumindest Versprechen der Unversehrtheit der Söldner gemacht haben).

Es kommt immer darauf an, wie man die Regeln benutzt.

Zitat von: ghoul
Mir sagt der gelungene Wurf, dass die Söldner Fanatiker sind, die "jetzt erst recht" in den Tod gehen. Es gibt historische Beispiele für solche Situationen:

Mit Verlaub, aber so etwas möchte ich gerne VORHER wissen. Die SC haben schließlich Möglichkeiten herauszufinden, mit welchen Gegnern sie es zu tun bekommen könnten (wenn sie diese Möglichkeiten nicht nutzen: ihr Pech), und ob es sich dabei um Fanatiker/Veteranen oder um lustlose Gewohnheitssöldner handelt. Wenn diese Entscheidung erst "in situ" (durch einen Moralwurf) getroffen wird, während die SC bereits in einem fortgeschrittenen Gefecht mit dem Söldnern befinden - sich die Söldner also erst in diesem Moment in Fanatiker "verwandeln" - dann haben die Spielenden diese Möglichkeiten nicht, und ich würde mir in so einer Situation ziemlich verarscht vorkommen (ebenso bei den AD&D, wo "Wandernde Monster" mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ihren Hort um sich herum aufploppen lassen).
« Letzte Änderung: 11.03.2025 | 12:22 von Alexandro »
Ohne Dramaturgie gibt es kein Drama.

Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline Boba Fett

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Entschuldige aber warum würfelst du dann?
Mir sagt der gelungene Wurf, dass die Söldner Fanatiker sind, die "jetzt erst recht" in den Tod gehen. Es gibt historische Beispiele für solche Situationen:
Rocroi 1643: „Seine Exzellenz scheinen zu vergessen, dass er es hier mit einem spanischen Regiment zu tun hat!“
Waterloo 1815, Alte Garde: "Merde!" (wobei dieser Auspruch offenbar reine Legende ist).

Ich gebe Dir recht, wenn man das Handeln anhand der Situation abgeleitet und entschieden hat, braucht es danach keinen Alibi-Wurf mehr.

Dein Beispiel ist leider nicht besonders stimmig.
Rocroi 1643 - da hatte das Kapitulations-verweigernde spanische Tercio nicht nur eine gut zu verteidigende Position und die Spanische Verstärkung rückte an, so dass man nur lang genug aushalten musste. Und die durften - weil sie sich so gut geschlagen hatten - am Ende sogar ehrenvoll abziehen - also nix mit hoffnungslose Situation und "in den Tod gehen"...

Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline ghoul

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Mit Verlaub, aber so etwas möchte ich gerne VORHER wissen. Die SC haben schließlich Möglichkeiten herauszufinden, mit welchen Gegnern sie es zu tun bekommen könnten (wenn sie diese Möglichkeiten nicht nutzen: ihr Pech), und ob es sich dabei um Fanatiker/Veteranen oder um lustlose Gewohnheitssöldner handelt. Wenn diese Entscheidung erst "in situ" (durch einen Moralwurf) getroffen wird, während die SC bereits in einem fortgeschrittenen Gefecht mit dem Söldnern befinden - sich die Söldner also erst in diesem Moment in Fanatiker "verwandeln" - dann haben die Spielenden diese Möglichkeiten nicht, und ich würde mir in so einer Situation ziemlich verarscht vorkommen (ebenso bei den AD&D, wo "Wandernde Monster" mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ihren Hort um sich herum aufploppen lassen).

Mit Verlaub:
Das kann man ja machen. Wenn Spieler Aufklärung betreiben oder vorher den Feind demoralisieren, kann man entsprechende Moralmodifikatoren festlegen. Das ist aber ein Spezialfall, kein Widerspruch.
Wenn noch nichts festgelegt ist, würfelt man einfach und interpretiert.
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Offline ghoul

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Ich gebe Dir recht, wenn man das Handeln anhand der Situation abgeleitet und entschieden hat, braucht es danach keinen Alibi-Wurf mehr.

Dein Beispiel ist leider nicht besonders stimmig.
Rocroi 1643 - da hatte das Kapitulations-verweigernde spanische Tercio nicht nur eine gut zu verteidigende Position und die Spanische Verstärkung rückte an, so dass man nur lang genug aushalten musste. Und die durften - weil sie sich so gut geschlagen hatten - am Ende sogar ehrenvoll abziehen - also nix mit hoffnungslose Situation und "in den Tod gehen"...

Die hatten einen Bonus auf Moral durch ihre Position.
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Offline tartex

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Wenn das System Eurer Wahl Wetter-, Moral- und/oder Mercenaryregeln hat, nutzt Ihr diese dann no-matter-what? Wenn nicht, warum ignoriert Ihr diese Regeln, während Ihr Euch zB an die Regeln zu Lebenspunkten genau haltet?

Ich vergesse öfters Regeln anzuwenden. Allerdings habe ich noch nie die Regeln zu Lebenspunkten vergessen.
NSCs-Feats oder sowas vergesse ich aber leider fast immer.

Wenn ich bestimmte Regeln als umständlich oder idiotisch empfinde, lasse sie ich sie bewußt weg oder ändere. Aber dann als Grundsatzentscheidung und nicht nur in einer bestimmten Situation. Und ich kommuniziere das auch mit den Spielern, falls die sich für Regeln interessieren.


Wenn es im Regelsystem ein Vorwort gäbe nach dem Motto "Traut Euch, diese Regeln an Eure Bedürfnisse anzupassen", wäre es dann für Euch "okayer", nicht immer alle Regeln anzuwenden?

Der große Unterschied für mich ist einfach, ob ich das jetzt machen, um meine Story an einer bestimmten Stelle durchzudrücken, oder um die Regeln allgemein ändere, man sich aber dann noch darauf verlassen kann.

Und, ja: es gab mal eine Session bei der ich es im Nachhinein irgendwie bereut habe, mich nicht um 3% zu "verrechnen" (Prozentsystem bei TSR Marvel Super Heroes),  um den Charakteren an der richtigen Stelle einen geilen Erfolg zu ermöglichen. Da sehe ich das Problem dann aber auch im Regelsystem selbst und wechsle lieber das System als am Würfel zu drehen.
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Offline schneeland

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Da m. E. Rollenspiel letztlich auf einem sozialen Vertrag beruht und dem Vertrauen dass dieser von beiden Seiten - Spieler und Spielleiter - auch eingehalten wird: eine vereinbarte und allen bekannte Regel oder Entscheidung gilt immer, je weniger die Regel bekannt, bewusst oder bereits aufgetreten ist umso weniger verbindlich ist sie auch.
...
Kennen alle am Tisch jede letzte Detailregel und wollen buchstabengetreu spielen, dann ist das so.
...

Ja, das trifft es für mich auch ganz gut. Wobei ich auch bei weniger bekannten Regeln sagen würde: selbst, wenn ich selbige als SL vergessen haben sollte, gilt die natürlich trotzdem, solange nichts anderes verabredet ist. Das kann im Zweifelsfall auch eine ad-hoc-Absprache sein, aber es bedarf eben des Gruppenkonsenses. Wenn natürlich alle die Regel vergessen haben, kommt sie naheliegenderweise (erstmal) nicht zur Anwendung.

Ansonsten bleibt ja auch oft genug Spielraum, wenn es um die Frage geht, ob z.B. Feinde noch Nachschub oder Unterstützung erhalten, oder wie aggressiv einzelne SCs angegangen werden. Wenn der besteht, nutze ich den dann im Zweifelsfall auch aus (im Rahmen der spielweltlichen Plausibilität).
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Offline Mangu

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Mit Verlaub, aber so etwas möchte ich gerne VORHER wissen. Die SC haben schließlich Möglichkeiten herauszufinden, mit welchen Gegnern sie es zu tun bekommen könnten (wenn sie diese Möglichkeiten nicht nutzen: ihr Pech), und ob es sich dabei um Fanatiker/Veteranen oder um lustlose Gewohnheitssöldner handelt. Wenn diese Entscheidung erst "in situ" (durch einen Moralwurf) getroffen wird, während die SC bereits in einem fortgeschrittenen Gefecht mit dem Söldnern befinden - sich die Söldner also erst in diesem Moment in Fanatiker "verwandeln"

Ich denke er meint, es können AUCH Fanatiker sein, um ein extremes Beispiel zu haben, dass Söldner auch weiterkämpfen können, wenn sie eigentlich keine realistische Chance mehr haben.
Dies kann verschiedene Ursachen haben:
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- militärischer Drill (oder Gefahr der Exekution bei Rückzug)
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- Fanatiker

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Offline chad vader

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@ Skaeg
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Offline Alexandro

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Zitat
Die hatten einen Bonus auf Moral durch ihre Position.

Hatten sie den Bonus immer, oder erst wenn Spielende es versäumen die Stellung des Tercios auskundschaften? Sonst hätte man das Problem, dass schlechte Eigenschaften der Gegner erst "erschaffen" werden, wenn man Ressourcen zu Aufklärung einsetzt, solche welche den Gegnern nützen aber immer da sind.

Mit Verlaub:
Das kann man ja machen. Wenn Spieler Aufklärung betreiben oder vorher den Feind demoralisieren, kann man entsprechende Moralmodifikatoren festlegen. Das ist aber ein Spezialfall, kein Widerspruch.
Wenn noch nichts festgelegt ist, würfelt man einfach und interpretiert.
Play to find out.

So ein Spezialfall ist Aufklärung nun auch nicht. Und besonders wenn diese an Ressourcen gekoppelt ist:
z.B. der Feind rückt mit mit 5 Gevierthaufen an, die SC haben genug Aufklärungs-Ressourcen (Spione, etc.), um 3 davon zu überprüfen (und diesen dann einen Moralmalus reinzudrücken), die restlichen 2 sind "undefiniert" und könnten dann Veteranen sein oder auch nicht. Der Feind ist also nicht ressourcengebunden, sondern setzt seine Quantum-Veteranen dort ein, wo sie gerade ausgewürfelt wurden, nicht nach Ressourcen oder Kriegstaktik (u.U. hat er auf diese Weise - durch reines Würfelglück - mehr Veteranen/Fanatiker, als demographisch erwiesen sind, ganz abgesehen davon dass sich selbst die "feigen Normalos" trotz der Mods als standhaft erweisen können, was Aufklärung ziemlich entwertet).

Dürfen das dann auch Spielende? "Sorry, ich habe gerade ausgewürfelt, dass ich kein Magier der 4ten Stufe mehr bin, sondern ein Kämpfer der 8ten - hätte der Feind ja herausfinden können, wenn er mich vorher beschattet und was über mich herausgefunden hätte. Play to find out!"  ;D

Oder Dungeons erst spontan auswürfeln? (Wandernde Monster sind das was anderes: da weiß man ja schon dass sich diese Monster im Dungeon aufhalten, es wird nur gewürfelt, um zu sehen ob sie gerade in dem Raum sind welchen die SC betreten - es ist nicht möglich, dass auf einmal ein komplett neues Monster ins Dungeon kommt, und wenn man schon alle Exemplare einer Monstersorte getötet oder vertrieben hat (und keine signifikante Zeit vergangen ist, in der neue nachkommen können), dann gibt es auch keine Zufallsbegegnungen mit diesen Monstern mehr).
« Letzte Änderung: 11.03.2025 | 14:02 von Alexandro »
Ohne Dramaturgie gibt es kein Drama.

Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline Zed

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Meine ursprüngliche Hypothese war: Kein DM kann sich völlig davon frei sprechen, dass eigene Interessen/Sorgen/Metawissen das Verhalten der dargestellten NSC und damit indirekt den Schwierigkeitsgrad für die Gruppe beeinflussen kann.
Raus aus dem Spoilerteil!  ;D

Das glaube ich auch, und ich würde sogar verschärft formulieren:  Kein DM soll sich völlig frei sprechen, dass eigene Interessen/Sorgen/Metawissen das Verhalten der dargestellten NSC und damit indirekt den Schwierigkeitsgrad für die Gruppe beeinflussen.

Ich habe im Eingangspost auch nach Zufallstabellen zB fürs Wetter gefragt, und nur 1of3 und unicum haben dazu etwas geschrieben. Dabei kann das Wetter ja durchaus modifikationsrelevant sein.

Offline Mangu

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Ich habe im Eingangspost auch nach Zufallstabellen zB fürs Wetter gefragt, und nur 1of3 und unicum haben dazu etwas geschrieben. Dabei kann das Wetter ja durchaus modifikationsrelevant sein.

Ich spiele quasi ausschließlich in Dungeons/geschlossenen Gebäuden und da kann es draußen stürmen, regnen und schneien wie es will.
Und Reaktionen von Monstern vor dem Kampf bzw. Moral während des Kampfes spiele ich immer mit ausgewürfeltem Ergebnis und dies ist für mich auch plausibel begründbar.

Allerdings halte ich mich nie an Lastenregeln, da es mir zu aufwändig ist dies zu verfolgen. Hier spiele ich mit Slotsystem (ähnlich wie Cairn, Mausritter), aber solche Anpassungen werden auch vorher offen an die Spieler kommuniziert.
« Letzte Änderung: 11.03.2025 | 14:19 von Mangu »

Offline Skaeg

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Offline Zed

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Ich spiele quasi ausschließlich in Dungeons/geschlossenen Gebäuden und da kann es draußen stürmen, regnen und schneien wie es will.
Und Reaktionen von Monstern vor dem Kampf bzw. Moral während des Kampfes spiele ich immer mit ausgewürfeltem Ergebnis und dies ist für mich auch plausibel begründbar.
Spielst Du nur One-oder Fewshots? Für eine längere Kampagne kann ich mir "nur Dungeon" als Handlungsort nicht vorstellen.

Offline Skaeg

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Hatten sie den Bonus immer, oder erst wenn Spielende es versäumen die Stellung des Tercios auskundschaften? Sonst hätte man das Problem, dass schlechte Eigenschaften der Gegner erst "erschaffen" werden, wenn man Ressourcen zu Aufklärung einsetzt, solche welche den Gegnern nützen aber immer da sind.

So ein Spezialfall ist Aufklärung nun auch nicht. Und besonders wenn diese an Ressourcen gekoppelt ist:
Ich verstehe nicht, wo hier bei Anwendung eines D&D-typischen Moralsystems das Problem sein soll.

Den grundsätzlichen Ruf der Gegner bzgl. Standhaftigkeit (= ihren Moralwert) kann man ja in Erfahrung bringen. Wenn der so ist, dass die grundsätzlich nie oder nur sehr selten aufgeben, ist er eben entsprechend hoch. Für eine "normale" Eliteeinheit ist er dann auch zumindest gut.

Situationsbedingt gibt es Boni. Ob andere die Situation ausgekundschaftet haben, ist belanglos. Wenn sich die Einheit ihrer guten Stellung bewußt ist, stärkt das ihre Moral.

Und außergewöhnlich gute (oder schlechte) Würfe zeigen eben an, dass die Leute über sich und das, was man von ihnen erwartet, hinauswachsen (oder uncharakteristisch in Panik geraten). Die Militärgeschichte ist voll mit Beispielen für beides.
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Offline Mangu

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Spielst Du nur One-oder Fewshots? Für eine längere Kampagne kann ich mir "nur Dungeon" als Handlungsort nicht vorstellen.

Als Spielleiter nur One- bis Few-Shots und da möchte ich es möglichst einfach halten. Also eher als Art besserer Dungeon-Crawler.

Als Spieler spiele ich auch eine Kampagne (DnD 5e) mit, aber da gibt es bisher keinen großen Einfluss von Moralregeln, aber das hängt auch mit dem Setting zusammen (Untote und Vampire). Einmal hat der DM aber einen Gegner (plausibel) verschwinden lassen als es für uns schon knapp war. Ich denke, da hat er auch eher in die Spielmechanik eingegriffen, was mir wiederum eigentlich nicht so gefällt.

Offline ghoul

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@alexandro: Ich weiß nicht, was du von mir willst.
Was früher determiniert wird, muss später nicht neu determiniert werden. Was ich schon weiß, kann ich spielmechanisch modellieren. Was ich nicht vorher modelliert habe, muss ich eben spontan herausfinden.
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Offline ghoul

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Aber selbst AD&D-DMs ohne Homebrew sind davon betroffen, denn die dortigen Moralregeln sind explizit auf "Non-Leader-NPCs" eingeschränkt.

Entscheidungen von Leader-NPCs belassen auch die AD&D-Designer sehr gezielt im Ermessen und damit schlussendlich der Willkür des DMs.

Korrekt. Solche NSCs spiele ich nach Sportsgeist und Plausibilität. Antagonisten agieren antagonistisch, aber vielleicht nicht zur Selbstaufgabe.
Normalerweise würfle ich beim Erstellen eines solchen NSC ein paar Persönlichkeitsmerkmale jenseits der Gesinnung aus, das hilft mir zu wissen, was diese Person antreibt und über wie viele Klippen sie springen wird.
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Offline ghoul

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@Zed: Wetter - Ich kümmere mich ehrlich gesagt wenig darum, außer für Schlachten oder Seefahrt.
AD&D hat eine Wettertabelle, und einige Wargames haben ebenfalls interessante Lösungen.
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Offline unicum

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Dürfen das dann auch Spielende? "Sorry, ich habe gerade ausgewürfelt, dass ich kein Magier der 4ten Stufe mehr bin, sondern ein Kämpfer der 8ten - hätte der Feind ja herausfinden können, wenn er mich vorher beschattet und was über mich herausgefunden hätte. Play to find out!"  ;D

Oder Dungeons erst spontan auswürfeln?

Ich find das schon etwas grotesk,...

Gibt es ein System dass das hergibt? Also "on the fly" auswürfeln das man die Klasse und die Stufe wechselt?

Ich meine nur weil ich mich an Regeln halte die ich - zusammen mit der Gruppe - besprochen habe, ist doch nicht alles völlig willkürlich nur den Würfeln unterworfen.

Offline Zed

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@ghoul: Danke!

Ich meine nur weil ich mich an Regeln halte die ich - zusammen mit der Gruppe - besprochen habe, ist doch nicht alles völlig willkürlich nur den Würfeln unterworfen.
Was den Regeln, was den Würfeln und was der SL-Gestaltung unterworfen ist, und insbesondere wo die SL-Entscheidung von den Regeln abweicht oder die Regeln ignoriert werden - das würde ich gerne von den "Puristen" wissen.

Offline ghoul

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Ich denke während des Spiels anders als bei der Vorbereitung.

Im Spiel gelten Regeln.

Während der Vorbereitung des Kampagnen- oder Abenteuer-Milieus darf ein SL auch alles frei Schnauze niederschreiben, ohne Regeln zu beachten.
Allerdings haben Spiele wie AD&D Tools, die einem die Vorbereitung erleichtern (Generieren von Landstrichen, Ausgestaltung von Humanoidensiedlungen, Ermittlung von Monstern nach Dungeon-Level etc). Diese kann man benutzen, muss aber nicht.
Eingeschränkt ist man nur durch frühere Setzungen des Milieus.
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Offline gunware

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wo die SL-Entscheidung von den Regeln abweicht oder die Regeln ignoriert werden - das würde ich gerne von den "Puristen" wissen.
Ich bin zwar kein Purist, aber da ich die erste Frage angekreuzt habe...

Es ist ganz einfach. Solange es nicht thematisiert wurde, ist es frei. Ob die Würfel oder die SL die Entscheidung trifft, ist egal. Aber ab dem Moment, in dem ein Wert festgelegt wurde, ab da ist dieser Wert fest und wird nur durch die  Regelmechanik geändert. Falls gerade am Tisch oder im Regelwerk die Regel zum Verändern diese Wertes nicht vorhanden ist, dann ist dieser Wert nicht regeltechnisch relevant und fällt dadurch aus der Betrachtung dieser Frage raus.

Vereinfacht gesagt, solange es nicht am Tisch vorhanden ist, unterliegt es nicht den Regeln. (abgeschlossene Vorbereitung ist am Tisch, auch wenn die Spieler es noch nicht wissen.)

Edit. Deshalb ist die Frage irreführend. Nicht was, sondern ab wann bestimmen die Regel.
« Letzte Änderung: 11.03.2025 | 17:10 von gunware »
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

Offline unicum

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Was den Regeln, was den Würfeln und was der SL-Gestaltung unterworfen ist, und insbesondere wo die SL-Entscheidung von den Regeln abweicht oder die Regeln ignoriert werden - das würde ich gerne von den "Puristen" wissen.

Zugestanden ich weis das es da draussen "regelwerke" gibt die vieleicht wirklich so daherkommen das alles irgdnwie dirn ist und ausgewürfelt werden kann.

Darüber muss aber jemand anders schreiben.

Die meisten Regelwerke die ich zumindest einigermassen kanne haben was die "Gestalltung" betrifft noch ein paar Zufallstabellen etwa für Monsterbegegnung und was die dann als Schätze haben. Erinnern tue ich mich da aber nur an Regelwerle die ich vor 20+ Jahren angeschafft habe.

Das Design eines Abenteuers? Zumindest in den Regelwerken die ich kenne gibt es da keines da da wirklich harte Regeln hat. Das ist also ein Feld das ich ausfüllen kann.

Was mir wichtig ist wegen "An den Regeln festhalten" ist das es für Spieler abschätzbar sein soll wie gefährlich eine Aktion ist. Sei es nun ein Kampf oder eine Kletteraktion. Wenn die Spieler dann, trotz einer minimalen Chance eben eine Aktion durchzuiehen wissen sie eben auch um die konsequenzen, denn - ich drehe nicht an den Würfeln. Und ja - es kann auch durchaus sein das ich zu Spielern sage "das kann nicht funktionieren" (10 m Springen aus dem Stand, ohne Hilfsmittel eine Glaswand hochklettern, etc pp).

Aber ansonsten? Es ist ja nicht so das ich nicht auf Spielerwünsche eingehe, die suchen einen "Talismanladen" in einer niederlassung - ich hab dazu nichts vorbereitet/im Abeneteur steht nix drin (es ist aber 'platz' dafür) - ich überlege wie plausibel so ein Laden in der niederlassung ist und dann entscheide ich eben, ja es könnte sein das ich "würfle" oder eben auch nicht.
Aber - da sind wir vieleicht beim unterschied, wenn ich gewürfelt habe und mir fällt ein "oh das resultat passt mir aber eigentlich nicht" dann belasse ich es trozdem dabei, vieleicht entwicklet sich ja noch etwas passendes daraus.

Offline gilborn

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Wenn das System Eurer Wahl Wetter-, Moral- und/oder Mercenaryregeln hat, nutzt Ihr diese dann no-matter-what? Wenn nicht, warum ignoriert Ihr diese Regeln, während Ihr Euch zB an die Regeln zu Lebenspunkten genau haltet?
  • Ich nutze Regeln dann, wenn sie interessante / entscheidende Ergeben liefern. Wetterregeln erfüllen das momentan nicht.
    Würde ich irgendwann einmal ein Survivalrollenspiel Spieler vs. Wildnis spielen, wäre das vermutlich anders.
    Bzgl. deines Beispiels: Einflüsse auf Fernangriffe, ok, ganz nett, aber dafür extra eine Wetterregel - zu viel Regel für zu selten Einfluss für meinen Geschmack. Fällt für mich eher unter Encountergestaltung, dafür würde ich kein Wetter simulieren.
  • Lebenspunktregeln sind entscheidend, hier gehts immerhin um Leben und Tod, ebenso Moralregeln, da gehts um Sieg / Niederlage (selbst wenn ich noch nie ein Spiel gespielt habe das Moralregeln hat - bei meinen eigenen System wird es aber vermutlich welche geben).
  • Mercenaryregeln mag ich aus anderen Gründen nicht (zumindest wenn damit Hireling Regeln gemeint sind). Diese mitlaufenden Gestalten kann ich mit meinen SL Fähigkeiten kaum mit Leben füllen, ich hab schon Probleme damit, die SCs abwesender Spieler nicht zu vergessen. Spielern will ich es nicht aufbürden, in unserer Runde soll man sich ganz klassisch auf den eigenen SC konzentrieren und in Immersion aufgehen können. Hirelings mitschleppen geht dann Richtung Spielwelt managen, bis Aufbauspiel, und das im Rahmen von P&P RPG nicht meins.

Zitat
Wenn es im Regelsystem ein Vorwort gäbe nach dem Motto "Traut Euch, diese Regeln an Eure Bedürfnisse anzupassen", wäre es dann für Euch "okayer", nicht immer alle Regeln anzuwenden?
Wie oben angeklungen, ich bin sehr locker darin, Regeln wegzulassen die ich als "liefert keine relevanten Ergebnisse" einstufe.
Regeln werden in Absprache mit der Gruppe abgeändert (und dann erstmal getestet), wenn die bestehenden Regeln keine anhand der Settingprämissen plausiblen Ergebnisse produziert.
Ob es das oben genannte Vorwort gibt, oder nicht, ist dafür unerheblich: Es ist so oder so ok für mich.

Zitat
Kurz: Wo verläuft bei Euch die Linie, wo Ihr die Regeln ignoriert und unabhängig von ihnen gestaltet?
Die Relevanz am Spieltisch auf das Geschehen vs. den Aufwand der Regel. Ist eine Regel nicht entscheidend für SCs und / oder Storyverlauf, brauche ich sie nicht und belaste meine begrenzte Hirnkapazität nicht damit.
Ausnahme davon sind Regeln zum Erstellen von Abenteuern (Tabellen etc.). Diese nutze ich eigentlich kaum und ich würde sie eher nicht als Regeln sondern als Inspirationsquelle einstufen.

Offline chad vader

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Das glaube ich auch, und ich würde sogar verschärft formulieren:  Kein DM soll sich völlig frei sprechen, dass eigene Interessen/Sorgen/Metawissen das Verhalten der dargestellten NSC und damit indirekt den Schwierigkeitsgrad für die Gruppe beeinflussen.
Richtig. Aber das stellt umgekehrt die Bemühung nicht in Frage, diesen Effekt minimal zu halten.

Analog gesprochen: Deine Bude ist nie 100 % rein. Trotzdem macht es Sinn, dass du sie putzt.

Zitat
Ich habe im Eingangspost auch nach Zufallstabellen zB fürs Wetter gefragt, und nur 1of3 und unicum haben dazu etwas geschrieben. Dabei kann das Wetter ja durchaus modifikationsrelevant sein.
Ich hatte auch in einem Beispiel was dazu geschrieben. In den von mir gespielten/geleiteten Systemen war Wetter fast ausschließlich Kulisse und wenig spielrelevante Mechanik. Einzige Ausnahme, an welche ich mich erinnere, waren Stürme auf See als Random Encounter in einer Piratenkampagne (50 Fathoms) - aber die habe ich konsequent ausgespielt.

50 Fathoms bringt mich noch auf einen anderen Grund, warum ich Würfelwürfe verändere - um sich wiederholende Zufallselemente zu verhindern.

Wobei das der Gruppe auch recht schnell klar war, und auch von allen begrüßt wurde: Wenn der SL bei Zufallsbegegnungen den Wurf wiederholt, hatte er was gewürfelt, dass wir schon so oder so ähnlich behandelt haben. Der Schwierigkeitsgrad wurde dadurch nicht gezielt beeinflusst.
« Letzte Änderung: 12.03.2025 | 08:58 von chad vader »

Offline gunware

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edit falscher Faden
« Letzte Änderung: 15.03.2025 | 12:13 von gunware »
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Offline gunware

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Ich würde sagen, dass ich die Regel (egal ob SL oder Spieler) dafür nutze, um Einfluss auf das Geschehen zu nehmen.

Als SL kommt noch dazu:
Falls etwas nicht im Blickwinkel des Geschehens ist, ist es auch nicht notwendig mit einer Regelmechanik kontrolliert zu werden. Rückt es aber in den Fokus und es existieren Regel dafür, die jemand am Tisch beherrscht, dann benutzen wir die Regeln entsprechend. Wenn es sehr wichtig ist, dann schlagen wir nach. Falls keiner die Regel kennt oder wenn es nicht so wichtig ist, entscheiden wir, wie wir es spontan regeln und versuchen für das nächste Mal die Regel parat zu haben. (Irgendjemand am Tisch, es muss nicht unbedingt die SL sein.)

Deswegen wäre es für mich ziemlich schwierig, eine Regel zu verheimlichen zu versuchen. Dafür ist das Spiel zu offen und zu transparent. Was nicht heißen soll, dass es keine Geheimnisse geben kann. Öfters ist meine Antwort auch, "euch fehlen zur Zeit noch die Informationen, um das einzuschätzen. Deshalb kann die Regelung, an die ihre gerade denkt, nicht angewendet werden." Aber diese Aussage kommt immer seltener, weil die Spieler es auch wissen und es ist nicht notwendig, das jedesmal zu thematisieren. Im Nachhinein wird es ja klar sein, warum die andere passendere  Regelung genommen wurde.
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Offline gilborn

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Ich würde sagen, dass ich die Regel (egal ob SL oder Spieler) dafür nutze, um Einfluss auf das Geschehen zu nehmen.
Sprichst du von einer speziellen Regel?
Weil, als SL hat man ja Einfluss nach belieben auf das Geschehen.

Ich hatte es tatsächlich nur aus der SL Perspektive betrachtet, da gilt für mich das was ich oben geschrieben habe.

Als Spieler nutze ich die Regeln die das Regelsystem und / oder der SL,vorgibt.
Kommt mir etwas davon allzu unnötig und / oder zu kompliziert vor, spreche ich mit dem SL, oder, wenn die Regel alle betrifft, mit der Gruppe darüber.

Offline gunware

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Sprichst du von einer speziellen Regel?
Da fehlt ein n. Grundsätzlich alle relevanten Regeln.
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Offline tartex

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Ich würde gerne Wetterregeln anwenden, nur leider vergesse ich sie fast immer. Aber ich bin auch ein System-Jumper. Deshalb fehlt mir die Routine, bei Systemen, die sowas anbieten.

Realistisch betrachtet gibt es halt auch viele Session die maximal 30-Minuten-In-Game-Zeit dauern.

Ich sollte Wetter aber in die Zufallbegegnungstabellen integrieren.
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