Ich finde nicht dass es sinnvoll ist, einen Begriff zum Kampfbegriff zu erklären, nur weil er uneinheitlich verwendet wird.
Doppelt, wenn diejenigen, welche den Begriff "uneinheitlich sehen" wollen auch diejenigen sind, die ih zum Kampfbegriff erklärt haben und damit den möglichen Opfern ihres Verhaltens den kommunikativen Fokuspunkt entziehen.
Dazu wird haufenweise exotische Situationen herangezogen um zu zeigen, dass Schummeln angemessen sein könnte (um dann auf das chmale Brett zu kommen, wenn es einen solchen Punkt geben sollte, der besteht, wäre der gesamte Schummelvorwurf hinfällig), aber auch die Fälle, welche bereits als außerhalb des Schummelns eingestuft wurden trotzdem immer wieder auf den Tisch zu legen.
Und statt sich an dem Schummeltatbestand argumentativ zu arbeiten, wird das Ganze auf eine extremst zweifelhafte moralische Ebene gehoben und versucht den Vorwurf des Schummelns selbst als verwerflich zu propagieren - und damit Schumlern freie bahn zu schaffen.
Eine wesentliche Ursache dieser Diskussion sehe ich aber darin, dass zu viele hier nicht auf dem Schirm haben, dass es eben zahlreiche Arten Rollenspiel mit unterschiedlichen, teilweise inkompatiblen Quellen von Spaß gibt, bzw. ein paar möglicherweise diese Unterschiede kennen, aber glauben, sie wären berechtigt eine Runde nach ihren persönlichen Vorstellungen in eine andere Richtung zu drehen - am häufigsten hier in der einen oder anderen Form angedeutet: die "bessere" Geschichte.
Und während dem SL abseits der fixen Regeln auch noch ein gewisser weiterer Bereich mit erheblichen Gestaltungsmöglichkeiten gegeben ist, hängt das "Bescheißen" dort daran, ob er mit seinen Setzungen vorsätzlich gegen die erklärte Leitidee des Spiels verstößt.
Kommen wir zu einem denke ich recht wesentlichen Nebenaspekt der Sache: Eine Gruppe hat oft genug keine homogene Vorstellung davon, was dann am Spieltisch Priorität haben soll. Da sind die Wahl des Regelsystems und des erklärten Spielstils oft genug ein Kompromiss, wo jeder irgendwo ein paar Kröten schlucken muss. Aber kompromissfähig und damit spieltischtauglich kann man nur sein, wenn man auch bereit ist dann zu der Verabredung zu stehen, wenn die einem weniger schmeckenden Bereiche auf den Tisch kommen. Die anderen werden dann an anderen Stellen schlucken müssen oder haben es schon.