Autor Thema: Wie sollte ein Regelwerk optimal strukturiert sein?  (Gelesen 1510 mal)

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Offline Zanji123

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Re: Wie sollte ein Regelwerk optimal strukturiert sein?
« Antwort #25 am: Gestern um 07:47 »
Finde ich immer dann gut, wenn man ein "settingsagnostisches" Regelwerk hat, mit mehreren Settings/Settingvorschlägen im Anhang.

Für ein Spiel bei dem das Setting im Vordergrund steht, gerade wenn es sich nicht um ein semi-generisches EDO-Fantasy-Setting handelt, finde ich das eher unschön - zudem in einem solchen Fall viele Regeln auch dann erst überhaupt Sinn machen, wenn man den Fluffteil gelesen hat.

ich hab nur selten das Gefühl bei Rollenspielwerken das Setting und Regeln so dermaßen tief verwurzelt sind, man sagen muss "da machen Regeln erst Sinn wegen dem Setting"

9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Offline Ikarus

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Re: Wie sollte ein Regelwerk optimal strukturiert sein?
« Antwort #26 am: Gestern um 08:56 »
Ich bin auch gerade im Lektorat meines RPGs Dunkle Zeichen (Low-Mid Fantasy, ich würde nicht sagen Horror, aber doch eher auf der düsteren Seite) und habe mir zur Struktur eines RPGs gewisse Gedanken gemacht:

1) Was ist ein Rollenspiel?: Habe ich weggelassen. Mein RPG wird wahrscheinlich an Leute gehen, die genau wissen, was ein Rollenspiel ist und wenn es wider Erwarten durch die Decke geht, dann gibt es eine zweite Auflage. Generell finde ich sowas auch deutlich besser in einem Schnellstarter aufgehoben, der sich explizit an neue Spieler richtet. Dort würde ich auch ein Einstiegsabenteuer und grundlegende SL-Tips verankern. Diese Sachen schleppt man sonst später im Regelwerk mit, im wahrsten Sinn des Wortes, obwohl man sie nicht mehr anschaut.

2) Ob das Setting vor oder nach den Regeln verortet ist, finde ich Geschmacksache. Tendenziell würde ich sagen, je abgefahrener die Sache, desto eher davor. Man kann auch zwei Bücher daraus machen, wenn ein Buch zu dick würde (ab ca. 300 Seiten).

3) Ich persönlich finde es besser, die Characktererstellung/Steigerung nach den Regeln anzusetzen. Ansonsten hat der Leser nur ein sehr begrenztes Verständnis davon, was er da überhaupt steigert und wie die eine Fertigkeit sich jetzt auf xy auswirkt.
« Letzte Änderung: Gestern um 08:59 von Ikarus »

Offline Metamorphose

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Re: Wie sollte ein Regelwerk optimal strukturiert sein?
« Antwort #27 am: Gestern um 10:11 »
Ich bin ja seit Jahren an meinem Keys RPG und habe erst kürzlich eine Struktur fürs Grundregelwerk geschaffen - damit ichs mal fertig stelle ;) Ich habe die Datei angehängt, dabei sind noch kleine Notizen usw für mich drin, die mir beim zusammentragen helfen. Ich erläutere kurz meine Überlegungen:

Das Buch ist in 4 Bereiche unterteilt, die sich entsprechend an dem Interesse der spielenden orientiert. Eine SL liest alles, die Spielenden den Bereich der Spielenden usw...
  • Spielende: Hier wird alles für Spielende vorgestellt, sprich eine Einführung, Charaktererschaffung, die Regeln, usw...
  • Welten: Die Welten werden in mehreren Seiten portraitiert.
  • Erweiterungen: Optionale Module und Varianten die das Spielgefühl verändern oder erweitern werden hier vorgestellt.
  • Spielleitung: Alles was die Spielleitung braucht habe ich hier gesammelt. Einführung ins leiten, Begegnungen, Zufallstabellen, Probeabenteuer, ...

In der Einführung sind die Welten in Kürze dargestellt, damit man weiss, was man als SC bespielen kann. Die Konzepte sind wichtig, um ein Verständnis der Idee von Keys zu erhalten. Es folgen die Spielcharaktere und alles damit zusammenhängende. Ich wollte zuerst eigentlich die Regeln stellen, jedoch werden so viele Male die Begriffe der Charaktere verwendet, dass es nicht trennbar ist. Ich habe auch überlegt, ob es eine Kurzeinführung für den Charakter geben soll, der dann weiter hinten im Buch detailliert samt entsprechender Kapitelsammlung behandelt wird, bin aber davon abgekommen.

Ich denke nicht, dass die Struktur optimal ist, jedoch eine mit der ich arbeiten kann :) Feedback natürlich gerne erwünscht.
Keys RPG - Durchgeknalltes Universalrollenspiel in verschiedenen Welten
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Thread zu rezis von "Buffy - Im Bann der Dämonen"

Online Zouan81

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Re: Wie sollte ein Regelwerk optimal strukturiert sein?
« Antwort #28 am: Gestern um 21:44 »
Mensch, hier sind ja auch viele Kreative am Start.  :d

Die Strukturierung gefällt mir so schon ganz gut. Die äußere Aufmachung von Keys sieht auch schon vielversprechend aus.

Beim Spielleiter-Teil muss man immer gucken, wie umfangreich dieser wird. Sollen vielleicht noch weitere Features untergebracht werden, kann sich das evtl. auch schon empfehlen, aus dem SL-Teil ein eigenes Buch zu machen.


Zu Punkt 3) von Ikarus:

Ja, mir fällt auf, dass die Charaktererschaffung auch bei vielen RPGs ziemlich am Anfang kommt. Dabei denke ich auch, sollte der Leser erst einmal die Attribute und Skills kennen, um erst einmal zu wissen, aus welchen Daten ein Charakter erst einmal besteht.




Gespielte Regelsysteme:

D&D, DSA, RdW, Saga, Earthdawn