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[Erster Eindruck von] Wanderhome

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Seraph:
Das ist sehr interessant und gut auf den Punkt gebracht! :)
Kurze Anmerkung dazu:


--- Zitat von: Thandbar am  3.04.2025 | 23:42 ---Und das Regelwerk erzählt zwar von herrschsüchtigen Tieren, die die Macht innehaben und deren Herzen vergiftet sind, aber wehren kann man sich deren Dünkel nicht so recht. Man kann nur darauf vertrauen, dass sie nach und nach quasi von selbst die Schlüssel zur Kontrolle der Gesellschaft verlieren, weil sie gemieden und nicht mehr unterstützt werden.

--- Ende Zitat ---

Hier greift der einzige minimale Regelmechanismus - man kann jederzeit Marker ausgeben, um zu erkennen, was ein NSC braucht, um sich zum Positiven zu verändern, bzw. was ihn aktuell noch davon abhält. Letzten Endes werden sich, wenn man das ausspielen will, alle Antagonisten auch wieder läutern lassen können. Und es ist eine spannende Möglichkeit, die Spieler selber kreativ werden zu lassen.

Grubentroll:

--- Zitat von: Thandbar am  3.04.2025 | 23:42 ---Ganz zugespitzt würde ich sagen, dass Wanderhome ein in seiner Orientierung auf Cozyness und Harmonie sehr konservatives Spiel ist.

--- Ende Zitat ---

Sehr interessanter Satz. Eventuell sehe ich weil ich mich auch eher als konservativ wähne diese Probleme auch nicht, die ihr da oben aufmacht mit eventuellen Ungerechtigkeiten.

Ich akzeptiere die Prämisse des Spiels wie sie ist, und sehe da keine tieferen Widersprüche.


Auch hier wieder, das ganze Ding ist so gaga, dass ich diese anderen Dinge auch ohne Problem akzeptieren kann.

felixs:
Man könnte halt erwarten, dass ein eher "wokes" Spiel die Problematik "unserer Trennung von Mensch und Tier" nicht so einfach übernimmt. Eben weil veganes (nicht-speziezistisches) Denken in "woken" Kreisen sehr verbreitet sein müsste. Aber vielleicht spielt das einfach in der Agenda des Autors keine Rolle. Oder wird bewusst ausgeklammert, weil man dann einen weiteren Widerspruch hätte, den man lösen müsste.

Den Gedanken von Thandbar, dass vieles am Ende sehr konservativ wirkt, teile ich. (Hatte sogar angefangen, das auszuformulieren, das dann aber nicht getan, weil ich Abdriften der Diskussion fürchtete. Sehe ich jetzt anders.). Meinem Eindruck nach ist das genau die Richtung, in die sich die amerikanischen "Liberals" bewegen: Die Umsetzung der Kritik in der sozialen Praxis ist weitgehend gescheitert, man flüchtet sich also in eine konservative Idylle, gegen die Zumutungen einer neoliberalen, zunehmend autoritär-libertären Welt. Freilich ist das eine konservative Idylle, die nicht in die Vergangenheit, sondern in eine Utopie weist, welche "die gute alte Zeit" (von der man doch noch irgendwie ahnt, dass sie so gut nicht war) mit Elementen aus der eigenen Kosmologie ergänzt. Man landet dann quasi in einem queeren Beutelsend. Insofern ist das wahrscheinlich gar kein Widerspruch, sondern eher Ausdruck einer gewissen theoretischen Hilflosigkeit angesichts des realen Scheiterns der futuristisch-progressivistischen Utopien.
Ich hoffe, das ist trotz der Kürze und der teilweise etwas impressionistischen Terminologie einigermaßen nachvollziehbar.

Ich traue mich, das zu schreiben, weil ich den Eindruck habe, dass wir hier gerade einen Diskussionsfluss haben, in dem das nicht zur Eskalation führt. Sollte ich mich irren, darf mein Beitrag gelöscht werden.

Mr. Ohnesorge:
Sehe ich auch so und hätte ich als Gedanken vor der Auseinandersetzung mit Wanderhome gar nicht konkret benennen können. :d

tartex:
Ist halt die alte Diskussion: wie und warum konnten (viele) Hippies Tolkien toll finden?

Wanderhome ist doch eigentlich auch nur das Auenland mit Furries, oder?

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