So, am Mittwoch haben wir Wanderhome weitergespielt.
Eigentlich passt dieses Spiel perfekt zu uns - wir suhlen uns in Atmosphäre und characterplay und kommen kaum mit dem Plot voran

Deshalb ist heute auch gar nicht so viel passiert. Die Gruppe besprach sich beim Frühstück in der Herberge der Klosteranlage, was sie nun tun wolle. Unser Eichhörnchen entrollte die Schatzkarte und der Graureiher entdeckte darauf eine kleine Zeichnung von einem meditierenden Mönch. Die Gruppe ging darauf zum Kräutergarten, was mir herrliche Beschreibungen der Umgebung, der Gerüche und der Natur ermöglichte. Sie trafen auf einen Uhu-Mönch, der dort arbeitete und unser Hasenlehrer konnte die Augen nicht von den gewaltigen Mohrrüben abwenden, die dort wuchsen. Der Mönch erzählte der Gruppe, dass der "Alabasterne Mönch" ein Monument und ein beliebter Wallfahrtsort im Kloster sei. Er befinde sich in den Katakomben unter dem Kloster. Das Eichhörnchen sprach den Mönch noch auf den verstorbenen Abt des Klosters an (man merkt, wie misstrauisch die Spieler noch von anderen Systemen sind

) und erkannte echte Trauer bei dem Ordensbruder.
Die Gruppe war nicht sehr begeistert davon, unter Tage gehen zu müssen, fasste sich dann aber ein Herz. Eine lange Treppe, viel zu groß für Tiere (das Kloster war ja von Riesen erbaut worden), führte in die Tiefe. In Wandnischen erhellten Öllampen mit bunten Flammen die Gänge - aber nur alle 10m, weshalb Teile der Gänge im Dunkeln lagen. Hier kam sogar so etwas wie leichte Gruselstimmung auf. Die Gruppe hörte Schritte und Geräusche in der Dunkelheit und beschloss, nachzusehen. Der Graureiher-Spieler (der es gerne eskalieren lässt), beschloss, dass eine tolle Idee war, sich aufzuteilen und rannte davon in die Dunkelheit. Hase und Eichhörnchen tapsten bibbernd in die andere Richtung und trafen bald auf einen zunächst gruseligen, dann aber freundlichen Dachs-Mönch, der die Aufsicht über die Katakomben und die Lampen hatte. Er war blind und orientierte sich allein durch sein hervorragendes Gehör.
Der Graureiher hatte unterdessen eine tiefer gelegte Kammer mit einer alabasternen Statue gefunden - das war das Monument! Die Statue stellte einen meditierenden Biber dar. Der blinde Dachs führte die anderen beiden Spieler unterdessen ebenfalls zu dieser Kammer und ließ die Gruppe dann alleine, um weiter zu arbeiten.
Der Hase fasste sich ein Herz und entzündete mit einer der blauen Flammen der umliegenden Feuerschalen kleine Kerzen, die auf einem Wasserbecken vor der Mönchsstatue schwammen. Daraufhin verlieh ich ihm einen Marker, weil er "alten Gottheiten und Wesenheiten gehuldigt hatte". Das Eichhörnchen gab seinen Marker aus der letzten Runde daraufhin aus, um "der Weisheit der vielen kleinen und vergessenen Gottheiten zuzuhören" - woraufhin der Geist des Bibers, der einer der ersten Mönche war, die das Kloster nach dem Weggang der Riesen besiedelten, aus dem Wasserbecken erschien. Das Eichhörnchen überwand seine Furcht und erzielte dem Geist von seiner Schatzkarte.
Der Biber erzählte, dass die Schatzkarte auf ein wundersames Land "jenseits der Berge" hinweise, wo es Nahrung im Überfluss gebe und die Flüsse vor Milch und Honig überquellen. Der verstorbene Abt des Klosters sei vor Jahren bereits dorthin aufgebrochen, aber mit einem Fieber aus den Bergen zurück gekehrt, an dem er letztendlich erlegen sei. Allerdings sei er jetzt bei ihm, denn der Tod sei nicht das Ende, sondern nur der Beginn einer weiteren Reise.
Wir schlossen die Runde damit, dass beim nächsten Termin der Kern von Wanderhome, nämlich das Reisen, beim nächsten Mal weiter gehen sollte und wir uns auf den Weg in die Berge machen.
Alles was dann passiert, wird - wie bisher auch - komplett dem Zufall überlassen. Ich bin schon gespannt, was uns die Würfeltabellen für wundersame Orte in den Bergen aufzeigen, wohin die Riesen verschwunden sind und ob die Spieler der Krankheit begegnen, die den Abt dahingerafft hat
