Autor Thema: Krasses Nerfen von Charakteren als geiles Rollenspiel  (Gelesen 4361 mal)

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Offline Johann

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Re: Krasses Nerfen von Charakteren als geiles Rollenspiel
« Antwort #150 am: Heute um 12:10 »
Ich bin damit auf den Trichter gekommen, Werte der Charaktere der Reihe nach auszuwürfeln. [...] Und ich freue mich dabei über niedrige Werte genauso wie über hohe Werte, am liebsten sind mir statistische Ausreißer.

Amen.
Im Reich der Nibelungen ist eine Spielwelt mit eigenwilligen magischen Gesetzen für Swords & Wizardry Continual Light. Mehr dazu bei Blogger und DriveThruRPG (dank Fans auch auf Französisch und Englisch).

Offline Galatea

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Re: Krasses Nerfen von Charakteren als geiles Rollenspiel
« Antwort #151 am: Heute um 13:01 »
:think:
Ich rate mal: Denke, dass Kaufabenteuer mehrheitlich einen bestimmten Schwierigkeitslevel haben.
Um diese Abenteuer heil zu bestehen, will man möglichst wenig riskieren.
Daher werden vermutlich mehrheitlich Figuren bevorzugt, die "Was können."
Manchen Leuten macht es auch einfach Spaß, sich ein System zu nehmen und zu testen, was man "rausholen" kann - da geht es weniger um den Charakter oder Rollenspiel, sondern um die Herausforderung das System selbst zu "gewinnen".

Kurioserweise kenne ich auch Leute, die bei Spielen wie Shadowrun oder D&D die absoluten Powergamer sind, aber bei Spielen wie Ratten, PP&P, Orks! und anderen "nicht so ernst gemeinten" Spielen zu totalen Fluffhasen werden.
Hatte u.a. einen Mitspieler aus einer langjährigen Runde, der bei DSA, D&D und SR totale Monster zusammengezimmert hat und dann bei Midgard (sehr fluffige Runde mit wenigen Kampfherausforderungen, aber tatsächlich größtenteils Kaufabenteuer) einen Charakter gespielt hat, der zwar sehr speziell war (einziger echter Magier der Gruppe), aber bei Kämpfen so gut wie keinen Einfluss hatte und primär durch großartiges Rollenspiel aufgefallen ist.

Hab das Gefühl bei einigen Spielen/Brands/Settings besteht in den Köpfen mancher Spieler ein gewisser "Leistungsdruck", der aber irgendwie an das entsprechende Spiel selbst gebunden ist.
« Letzte Änderung: Heute um 13:02 von Galatea »
We should respect all forms of consciousness. The body is just a vessel, a mere hull.

Offline Alexandro

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Re: Krasses Nerfen von Charakteren als geiles Rollenspiel
« Antwort #152 am: Heute um 18:31 »
Das Zuballern von Charakteren mit Nachteilen ist tatsächlich so eine Sache (als ich mal zum Test einen DSA4.1 Charakter gebaut habe, hatte ich - nachdem ich alle für das angedachte Konzept sinnvollen Nachteile ausgewählt hatte - gerade mal etwas über 1/4 der erlaubten Nachteilspunkte bekommen) - bei so vielen Nachteilen pro Charakter werden die im Spiel fast immer vergessen, weil es sehr schwer ist so viele immer auf dem Schirm zu behalten. Dann lieber weniger, aber dafür definierendere, Nachteile.

Bei GURPS kommt erschwerend hinzu, dass einige der Vorteile (wie z.B. "Berserker") in der Praxis viel mehr Nachteile sind, als manche der eigentlichen Nachteile.  ;)

Also einen neuen Charakter gemacht, einen Troll, der glaubte ein Paladin zu sein. (Und festgestellt, dass obiger Charakter bisher für alles schriftliche zuständig war, weil er der einzige war, der regulär lesen konnte. Nun musste der Troll mit dem dicken Finger auf dem Blatt Geschriebenes Buchstabe für Buchstabe laut vorlesen.

Erinnert mich an unsere 3.5-Zeit, wo wir einen halborkischen Bar-Barden in der Runde hatten, der entschieden hat (obwohl in den Regeln steht, dass Barbaren lesen lernen, sobald sie eine Zweitklasse nehmen), dass sein Charakter immer noch Analphabet ist. Und der dann feststellte, dass er mit seiner INT 12 der cleverste Charakter in der Gruppe war.  ;D
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.