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Abenteuer auf Istakhr

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Heute wurde zum ersten Mal seit 4 Jahren wieder FS gespielt, ich habe geleitet.
Das Spiel macht mehr Spass, als ich es in Erinnerung hatte. Es waren zwar nur 2 Spieler da und wir haben nur ein 1,5 stündiges Intro gespielt, aber dennoch war die Session ein Erfolg.
Hier die bisherige Zusammenfassung:

Protagonisten:
Sir Ivan Rochmaninow-Decados (ein Questing Knight mit extra-sensorischen Fähigkeiten, nur auf den ersten Blick der typische Decados)
Bruder Fabianus von den Schwertern des Lexitus (aka Sir Akira Heibishi Li Halan, ein religiöser Eiferer auf dem Weg zum Fanatismus)

Zeit:
August 4996 (Urth-Kalender)

Ort:
Samarkand, Ishtakhr, der Markt (wegen dem Dune-Flair)

Was bisher geschah:
Beide SCs sind getrennt voneinander auf Ishrakhr angekommen und haben sich an den Markt und seine Begebenheiten gewöhnt. Exotische Waren und Gerüche, die einzigartige Mischung zwischen High Tech und Barberei, die  Einsamkeit der Wüste und der poetische Fatalismus der Al-Malik haben beide in ihre Bann gezogen.
Kaum aklimatisiert, wurden beide in die Kathedrale von Samakand eingeladen, wo sie von Knight-Commander Jonathan Hawkwood erwartet wurden (ein berühmter Questing Knight, der beim heroischen Zurückwerfen einer Handgranate während der Emperor Wars beide Arme verlor. Er hat an ihrer Stelle cybernetische Gliedmaßen, welche es ihm ermöglichen, einen riesigen Zweihänder zu führen. In dem populären "Order of the Phoenix CCG" ist er eine begehrte Rare).
Dort machten sie sich miteinander bekannt und erfuhren den Grund der Einladung: In dem Ukar-Bezirk des Marktes flogen innerhalb der letzten 2 Wochen 3 Läden von ukarischen Juwelenhändlern in die Luft. Die örtlichen  Behörden unternahmen nichts: Sollen dei Aliens mit ihrem Kram alleine fertig werden. Nur einer der Ladenbesitzer hat überlebt und liegt im Koma (Nirr'ha, eine renommierte ukarische Kunsthandwerkerin). Als eine Geste des Guten Willens sowohl seitens der Kirche als auch der imperialen Administration sollen sich die SCs um die Aufklärung der Verbrechen bemühen.
Also machten sich Sir Ivan und Bruder Fabianus auf den Weg zu den Tatorten, Läden in einer unterirdischen Mall. Dort angekommen, entdeckten die SCs, daß die örtlichen Händler zur Verhinderung weiterer Anschläge eine Muster-Söldnereinheit angeheuert haben. Nach dem Vorzeigen der imperialen Vollmacht wurde den Helden von Lt. Tacitus (ein riesiger Eunuch) Private Smirnoff (eine freche 20 Jährige frisch nach ihrer Ausbildung) zur Seite gestellt. Nach der Untersuchung des ersten Tatortes (verstärkt durch Psionik & gesegnet durch den Propheten) kamen folgende Hinweise ans Licht:
- Die Bombe war in der Lampe versteckt, welche den Laden beleuchtete
- Der Sprengstoff riecht stark nach Parfüm
- Es wurde ein militärischer Zünder benutzt
Der Decados widerstand erfolgreich der Versuchung , die auf dem Boden verstreuten & in den Wänden steckenden Edelsteine einzustecken (das Tatort wurde, wie die anderen 2, von Muster-söldnern vor Plünderern bewacht).

Mal sehen, wann weitergespielt wird & wie es weitergeht... 

azentar:
Hat jemand Ideen für Plotwendungen & Komplikationen?

Es gibt einige Szenen, die im Abenteuer bei Gelegenheit vorkommen können (nicht unbedingt in der folgenden Reihenfolge):
- Ein Treffen mit Nomaden in der Wüste (arabisch angehaucht, tragen ähnlich wie Fremen Wetsuits)
- 1 weitere Explosion im Ukar-Bezirk (+ Graffiti: "Narbenfressen geht nach hause!", um eine Eskalation der Ereignisse herbeizuführen)
- Eine Verfolgungsjagd in Hoverbikes über dem Markt von Samarkand
- Showdown in einem gewaltigen Sandsturm (Kampf und/oder Verfolgungsjagd)
- Private Smirnoff könnte sich irgendwie heldenhaft für die SCs opfern oder ihre Aktionen sabotieren (oder beides?)

Die Sprengstoffatentate brauchen eine rationale Erklärung (abgesehen von dem üblichen Rassismus), ein Bösewicht muss her.

azentar:
Fortsetzung des Monologs  :-\

1. Warum wurden gerade 3 Ukar-Juweliergeschäfte als Ziele ausgesucht, wer zieht daraus einen Nutzen?
2. Woher kommt die militärische/professionelle Sprengausrüstung, wieso Sprengstoff in einer Lampe?

Zu 1:
Datum: April-August 4996
Von der orthodoxen Kathedrale wurde ein prunkvoller, juwelenbesetzter Tryptichon mit Motiven aus dem Leben des Propheten in Auftrag gegeben. Die 3 betroffenen Juweliere haben die Arbeit ausgeführt, jeder 1/3 des Objektes. Die Kathedrale auf Istakhr ist reich genug, um sich das leisten zu können. Trotzdem gab es viel Protest seitens der asketischer veranlagten Kirchenfunktionäre: Solcher Prunk entspricht nicht der Tugend der Mäßigung. Das Geld wäre besser den Bedürftigen zugute gekommen.
Daß Ur-Ukar mit der Herstellung beauftragt wurden (als symbolische Geste der Toleranz + wegen dem handwerklichen & künstlerischen Können), goss weiteres Öl ins Feuer. Jetzt machten sowhl die Asketen als auch die Rassisten Stimmung gegen das Altarbild. Flugblätter mit Hetzparolen wurden auf dem Markt verteilt und fanden ein Nährboden in den Kreisen der Unzufriedenen und Verzweifelten. Die betroffenen Juweliere konnten sich ohne Leibwächter nicht auf die Strasse wagen, es wurden Todesdrohungen gegen sie ausgesprochen, die Stimmung in Samarkand kochte.
Dann wurde unter strengen Sicherheitsmassnahmen (Brother Battle und Muster-Wachen) das Tryptichon in der Kathedrale enthüllt, und das Kunstwerk war überwältigend in seiner Schönheit. Beführworter und Gegner erstarrten in Ehrfurcht. In diesem Moment der Verzückung rannte ein einzelner religiöser Fanatiker auf den Altar zu. "Pancreator ich komme!" waren seine letzten Worte bevor er mit voller Wucht in den Tryptichon krachte und mit einem Schädeltrauma tot zusammenbrach. Verzückung wich dem Entsetzen, die feierliche Zeremonie wurde abgebrochen.
Jetzt war es an den Juwelieren, das beschädigte Kunstwerk zu repariern. Doch dazu kam es nicht: Schon am nächsten Tag flog das erste Juweliergeschäft in die Luft, ein paar Tage später das Nächste. Das Dritte explodierte kurze Zeit danach. Am folgenden Tag (4.8. 4996) betreten die SCs die Bühne der Ereignisse.

In der Entwicklung der Geschichte bin ich ziemlich offen, die Spieler haben bisher nicht viel in Erfahrung gebracht & können in jede denkbare Richtung handeln. Trotzdem sind ein paar sinnvolle Szenarien notwendig, ebenso wie ein Thema/Leitmotiv, und da habe ich im Moment einen Blackout. 


Zu 2:
Auch wenn es auf dem Markt alles zu kaufen gibt (genügend Firebirds vorausgesetzt) und man damit alles erklären kann: Die vorhandenen Hinweise sollten nicht ins Leere führen & Frust verursachen. Mögliche Ansätze:
- Es wurde in ein Lager der Muster (in der Wüste außerhalb von Samarkand) eingebrochen. Sprengstoff, Zünder und Waffen wurden gestohlen. Um den eigenen Ruf besorgt, hält die Gilde diese Tatsache geheim. Die Söldnereinheit, welche für die Sicherheit der Ukar sorgt, hat gleichzeitig eine zweite Mission: Die Einbrecher zu finden und zu bestrafen (versklaven?). Private Smirnoff (welche den SCs zur Seite steht) ist primär an dieser zweiten Mission interessiert und will sich profilieren.
- Für die Anschläge ist eine Terrorzelle, bestehend aus wenigen Veteranen der Emperor Wars, verantwortlich. Jemand hat sie für die eigenen Zwecke benutzt und sie mit genauen Infos über das Lagerhaus der Muster & die Ukar-Juwelengeschäfte versorgt. Ein Mitglied der Zelle ist der Hausmeister der Mall, wo die Anschläge stattfanden & konnte unbemerkt die Bomben platzieren.

Vash the stampede:
Wie wäre es damit:
Die Juweliere hatten vor dem Auftrag die Anfrage einer Zelle erhalten, die die Diamanten für Lasergewehre benötigte. Doch alle drei und auch ein vierter (du hattest geschrieben es soll noch ein weitere Explosion folgen) lehnten ab, da die Juweliere (zumindest die drei), um das Einsatzgebiet der Gewehre wussten und zudem dem Pancreator gefällig sind. Doch diese Zelle gab sich nicht mit einer einfachen Rache ab, da ihr Ziel sowieso war gewaltsame Unruhe zu stiften, verlegte sie ihren Plan auf einen Rassenkonflikt. Die Zelle könnte eine Verbindung innerhalb der Muster sein, die in beiden Fällen (erster wie zweiter Plan mit Einheiten/Material Profit machen wollten und zeitgleich das Machtgefüge zu ihren Gunsten verschieben) ein Interesse an einem Konflikt hätten. Leider rechnete keiner damit das ein paar Leiter der Muster das anders sahen und die Unruhen ablehnen und sich stattdessen auf andere Kerngeschäfte konzentrieren würden (Ein netter Konflikt in den eigenen Reihen steht somit bevor. Natürlich sind die Pläne nie als Unruhe aufgeführt worden, sondern als Verkauf an Waffen, usw. an verfeindete Gruppen). Trotz dieses Widerstandes, und natürlich ohne das Wissen einer Zelle innerhalb der Gilde, planten die Verschwörer weiter ihre Pläne. Hatten sie vorerst vor Mittels den Gewehren (alte Gewehre, aber ohne die wichtigen Diamanten) Überfälle vor, die darin münden würden, dass Sicherheitspersonal angeschafft würde, so wechselten sie ihren Plan als dieser zu scheitern drohte. Wie der Zufall es wollte war einer der Gegner der Verschwörer der Verwalter eines Waffenlager (das von dir besagte). Somit erhielten die Verschwörer sogar auch noch die Möglichkeit einen unliebsamen Gildenbrüder auszuschalten. Mit ihrem Wissen über die Gegebenheiten war es ein leichtes den Einbruch zu planen und durchzuführen. Zeitgleich konnte auf gildenpolitischer Ebene der Lagerverwalter ausgeschaltet werden. Doch all diese Pläne konnten nicht ohne Hilfe vollführt werden, so kamen die Nomaden gerade recht. Sie wurden erst vor kurzem von einigen Ukarhändlern übers Ohr gehauen (es war eigene Dummheit oder wirklich ein Betrug der Händler, wie du willst). Für die Verschwörer war es nun ein leichtes die Nomaden für ihre Pläne einzusetzen (der Hausmeister könnte ein ehemaliger Nomade sein). Doch ihre Belohnung ist kläglich ausgefallen, doch glaubt ihnen niemand, da alle Wissen das sie einen Groll gegen die Ukar hegen. Keiner kam jedoch auf den Gedanken warum eigentlich die Juweliere, die wirklich keine Schuld traf, ihre Ziele waren. Da bisher keine Beweise vorlagen und einige Details noch fehlten, wurde die Hatz auf die Nomaden auch noch nicht begonnen.  Die Spieler könnten einen Hinweis erhalten, dass die Nomaden mit der Geschichte etwas zu haben könnten. Woraufhin ein paar Nomaden von den Spielern verfolgt fliehen (die Verfolgungsjagd). Leider hatte diese Jagd nicht den gewünschten Erfolg. Da die Spieler jetzt wissen, das sie nun vorsichtig sein müssen, kommt es zu einen Treffen mit einem Nomadenanführer über einen Kontakt. Mit dessen Hilfe erhalten die Spieler weitere Hinweise, auch auf die Gilde der Muster. Doch ihre Suche in den „eignen“ Reihen wird durch den vierten Anschlag erschwert, plus der Tatsache das die Fährte auf die Nomaden gelenkt wird. Wobei hier auch schon Private Smirnoff Informationen weiterleitete. Innerhalb der Bevölkerung entwickelt sich ein Konflikt. Während ein Teil die Nomaden in ihren Aktionen begrüßen, verurteilen die anderen sie und unterstützen stattdessen die Ukar, die natürlich nicht wehrlos sind. Doch bei all dieser Unruhe hebt sich nun der Drahtzieher besonders hervor und macht Stimmung für einen Konflikt. Den Spielern könnte ein Detail auffallen, das nur der wahre Täter kennen könnte und somit wäre der Bösewicht entlarvt. Wie er nun ergriffen wird liegt bei dir, aber hier lässt sich eine Flucht in einen Sandsturm mit dazugehörigem Showdown leicht einbinden.   

Ich weiß, ich weiche in ein paar Punkten von deinen Ideen ab, aber du schriebst ja, dass du für alles offen bist. Zudem soll es ja nur eine Hilfe sein.

azentar:
@Vash: :d Danke! Hat echt weitergeholfen!

Besonders viele Möglichkeiten (und eine weitere Variante für die Story) eröffnen IMO:


- Anfrage für Diamanten als Bestandteile für Laserwaffen, oder noch besser - für Diamantbohrer!
 
Vielleicht hat jemand bei den 3 Juwelieren eben jene Steine (absolute Präzisionsarbeit) angefordert und will hinter sich die Spuren verwischen? Da kommt die Tryptichon-Geschichte als Ablenkung genau passend! Das Schüren von Unruhen in der Stadt (zusätzlich verstärkt durch die 4. Explosion mit dem Graffiti) bindet die Sicherheitskräfte, so daß der Tresor der Marktverwaltung (oder ein interessanteres Ziel) ungestört aufgebrochen (dafür der Diamantbohrer) und leergeräumt werden kann (frei nach "Stirb Langsam 3").
Hier können die SCs glänzen, vielleicht als einzige den Dieben im Weg stehen (viel Action nach einem langen Nachforschungs-Abschnitt).
Den entscheidenden Hinweis könnte die überlebende Juwelierin liefern.
Ansonsten gibt eine zivile Aufruhr sowieso genug Abenteuermöglichkeiten.   


- Konflikt innerhalb der Muster in Verbindung mit dem Lager-Einbruch
 
Das ganze Unternehmen wird von einem hochrangigen Mitglied der Muster geplant und durchgeführt (da wäre der gewünschte Bösewicht!).  Er weiß über die Sicherheitslage des Marktes bescheid, er kennt die Besitztümer seiner Gilde, er hat Connections in Veteranenkreisen (und konnte so die Terrorzelle für seine Zwecke einspannen), er konnte die Behörden am Handeln hindern, so daß die Situation eskaliert.
Gleichzeitig konnte er durch den Einbruch im Lager Rivalen diskreditieren, ausschalten und wichtige Posten mit ihm ergebenen Leuten besetzen.
Auf der anderen Seite stehen eben die ausgeschalteten Rivalen, welche ihre Stellung wiederherstellen wollen und ein Komplott ahnen.
Falls die Verbindung zwischen dem Einbruch und den Anschlägen ans Licht kommt, geraten die SCs genau zwischen die Fronten.


- Nomaden?

Diese könnten in den Mienen außerhalb der Stadt gearbeitet & den Juwelieren die Diamanten geliefert haben. Sie könnten jemanden einen alten, abgenutzten Bergbau-Bohrer verkauft haben... 

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