Autor Thema: Bazaar  (Gelesen 53260 mal)

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Offline Megan

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #150 am: 12.11.2004 | 22:37 »
So viele Namen! Da kann man sich ja gar nicht entscheiden. Und welcher ist Euer Lieblingsname? hätte sie gerne gefragt, aber soetwas ziemt sich nicht.
Megan geht ein wenig die Puste aus. Es ist seltsam, sich mit einer Adeligen über ein Sternfahrerthema zu unterhalten. Man kann sich nicht wirklich entspannen.

"Die Azara dürfte für ihre Größe ziemlich zufriedenstellend gerüstet sein. Wir haben sie noch etwas modifiziert, jetzt hat sie richtig Feuer. Die Schilde sind verstärkt,
ein weiterer Laser und eine zusätzliche Denkmaschine...aber davon könnt Ihr Euch ein eigenes Bild machen, wenn wir sie besichtigen..."
Megan unterdrückt mit aller Gewalt ein Gähnen, kurz spannt sich ihr Kiefer.

"Nun, Baronin, wenn es Euch Recht ist, würde ich mich dann für diese Nacht verabschieden. Es ist spät und wir hatten einen langen Tag..."

Im Geiste bereitet sie sich schon auf die Fortsetzung der ungemütlichen Nachtwache vor. Vielleicht hat Enkidi ja Erbarmen mit sich. Eine leise hoffnung macht sich
in ihr breit - nein, Enkidi hat noch nie eine Buße abgebrochen. Da müsste schon die Station gesprengt werden...

Offline Elisabeth Hawkwood

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #151 am: 13.11.2004 | 15:15 »
"Das ist auch ganz in meinem Sinne, Commander, es ist ja mittlerweile doch schon recht spät geworden. Ich freue mich schon sehr auf die Besichtigung der Azara! Ich wuensche euch eine angenehme Nacht."

Während sie sich so von der Sternenfahrerin verabschiedet, in der Hoffnung tatsächlich bald deren Schiff sehen zu können das wäre eine Erholung, fuer eine Zeitlang auf einem Schiff zu sein, Sternenfahrer kann man immerhin einschätzen, bemerkt sie aus den Augenwinkeln, wie Sophia aus richtung des Kirchenfluegels herbeieilt.
"Verzeihung Mylady, Commander" sie zögert kurz und spricht dann aber doch weiter: "Ich unterbreche ungern, doch ich muss Euch mitteilen, dass bei den Eskatonikern offenbar bereits alle zu Bett gegangen sind, ich werde morgen frueh einen Termin fuer Mylady absprechen, wenn das recht ist?" Elisabeth nickt: "Danke Sophia, ich denke wir sollten uns nun auch zurueckziehen."
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Bazaar

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #152 am: 14.11.2004 | 00:15 »
Commander Wolf unterdrückte ein Gähnen, als Lieutenant Ferris ihm zum Ende der Schicht noch einmal kurz und präzise Bericht erstattete. Eine Schlägerei im Vergnügunssektor, zwei Verletzte, einer im Arrest. Beendigung der Wartungsarbeiten an den Luftschleusen zu Frachthangar 27. Vier Schiffe gestartet, zwei angedockt. Die Fregatte unter Aufsicht der Ingenieure, Verletze von Bord an die Krankenstation übergeben. Zwei Tote, vielleicht noch mehr im Verlauf der kommenden Stunden. Ein Jammer, dachte er. Er würde morgen den Captain des Schiffes treffen, um Details zu erfahren.
Morgen. Er nickte Ferris zu und winkte sie mit einer höflichen aber bestimmten Geste aus seinem Büro. Er gähnte, nahm seine Jacke von der Sessellehne und warf sie sich über die Schulter. Als er die Brücke zu den Fahrstühlen verließ, kam ihm Lietenant Hawkins entgegen, mit einer Zigarette im Mundwinkel und lässig salutierend. Wachwechsel.
Wolf freute sich auf die kargen sechs Stunden Schlaf, die vor ihm lagen. Er gähnte erneut und drückte den Schalter, der ihn zu seinem Quartier bringen würde.


(Gespostet von Enkidi Li Halan)

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #153 am: 14.11.2004 | 00:16 »
Gegen fünf Uhr ertönte leise die Glocke zum Ersten Gebet. Enkidi öffnete langsam die Augen und war dankbar für das Ende der Nacht. Mühsam richtete er sich auf und kniete noch einen weiteren Augenblick vor dem Altar des Herren – mehr um zu sich zu kommen, als dem Schöpfer für die Gunst der Buße zu danken. Dann ein letztes Gebet und er stand auf. Jeder Muskel seines Körpers tat weh, er fror und seine Augenlider wogen Tonnen. Trotzdem fühlte er sich besser.
Megan lag unter zwei Decken zusammengerollt auf einer der Holzbänke und schlief. Sie hatte ihn nicht allein gelassen. Enkidi lächelte müde und strich sanft eine Stähne aus ihrem Gesicht. Sie schlug die Augen auf.
"Bist du fertig, Baron?" murmelte sie verschlafen.
"Ja." Er küsste sie auf die Stirn. "Lass uns gehen."
Er half ihr auf und sie verließen den Kirchensektor, gerade rechtzeitig bevor die ersten Brüder sich auf den Weg in die Morgenmesse begaben.
Als sie ihr Quartier erreichten, forderte die Erschöpfung endgültig ihren Tribut. Enkidi schaffte es gerade noch, sich seiner Kleidung zu entledigen, sank dann zitternd in die weiche Umarmung seines Bettes und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

Offline Elisabeth Hawkwood

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #154 am: 14.11.2004 | 21:28 »
Baronin Elisabeth fand keinen Schlaf mehr, sie hatte ja am Nachmittag geschlafen, nachdem sie die Fregatte den Engineers uebergeben hatte.  Doch sie liess ihre Diener schlafen und legte sich selbst zum Ruhen auf das Bett. sie musste sich an die Zeiten hier gewöhnen.  In ihrem Kopf jagten sich die Gedanken.
Rahmhorst tot, was soll ohne ihn aus der Truppe werden? Ich kann nicht einfach Jemanden Neuen einstellen. Die Gefahr ist zu gross und er weiss zu wenig. Am liebsten wuerde ich sie alle hierlassen, aber dazu ist die Felizitas zu gross. Und sie wuerden es nicht zulassen. Wir haben solange gesucht. Und nun, da wir endlich eine Spur gefunden hatten... . Niemand wird mich jetzt verlassen wollen. Feodor zu finden ist genauso ihr Ziel geworden wie es meines von jeher ist. Nein es geht nicht. Was fuer eine Irnonie des Schicksals, nun, wo wir wissen, dass die Barbaren gar nichts damit zu tun hatten, wenn ueberhaupt nur ein Werkzeug waren, da schicken sie sieben Schiffe und wir muessen um unser Leben kämpfen, obwohl ich all diesen wahnsinnigen Hass aufgeben will. soll es denn immer so weitergehen? Vielleicht war sogar SEIN Tod gar nicht urspruenglich ihr Werk? Was mache ich, wenn das alles eine riesige Intrige sein sollte? Aber warum? Und wer ist es? Und warum lassen sich Barbaren als Werkzeug benutzten? Und welche merkwuerdige spur hat mich hierher gefuehrt? Gerade hierher? Ich wuesste gerne wie kalt sie ist... .
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Offline Managarmr

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #155 am: 14.11.2004 | 22:36 »
Im Einklang mit sich selbst kehrte Bruder Erland zusammen mit den Novizen von den Preces Matutinae zum Vorraum der Eskatoniker zureuck. Nicosius setzte sich an die Konsole und tippte eifrig. Was an diesen Dingern so fasziniert sein soll. Sie lenken nur vom eigentlich Wesentlichen ab.
"Bruder Erland, die Dienerin der Hawkwood-Baronin hat eine Nachricht im System hinterlassen, sie bittet um einen Termin zur Beichte, ausserdem hat sie wohl besondere Vorstellungen fuer eine Totenfeier."
Adlige. Nun, aber immerhin Hawkwood, also wohl nichts ausgefallenes, aber man weiss ja nie. Warum sie wohl hier beichten will? Sehr eigenartig...
Nicosius sah Bruder Erland, der (mal wieder) in Gedanken versunken vor sich hinstierte, erwartungsvoll an. "Ähm, ja, natuerlich, mach doch bitte einen Termin fuer 9:00 aus, es scheint ja wohl sehr dringend zu sein. Wenn das nicht funktioniert, schicke mir eine Nachricht." Widerwillig fischte Bruder Erland einen dieser nervigen Piepser aus den Papierbergen. "Wo muss ich nochmal druecken?"
Einige Minuten später, nachdem die Novizen es ihm erklärt hatten, durchquerte Bruder Erland schnellen Schrittes den Sektor D. An den zentralen Turboliften angekommen, reihte er sich in die Schlangen ein, und nahm den Lift zum schreiend roten Security Sektor F. Persönliche Anfragen haben vielleicht mehr Wirkung....
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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #156 am: 16.11.2004 | 13:51 »
Sie erwachte nach aus einem langen und erholsamen Schlaf. Ihr Blick fiel auf das triste Grau der Decke und ihre Laune sank schlagartig. Dies metallene Scheußlichkeit ertrug sie nicht mehr lange. Und wessen Schuld war das? Der vorgetäuschte Triebwerksschaden war nur Mittel zum Zweck. Oh wie sie Sir Xavier Brucatus hasste. Immer nur diese halben Andeutungen. Er schickte sie quer durch die bekannten Welten. Doch das wahre Ziel blieb ihr verborgen. Er war der einzige, der es vermochte Geheimnisse erfolgreich vor ihr zu verbergen. Sie wagte es einfach nicht ihn zu verärgern. Was hatte er nur an sich?

Sie schüttelte energisch den Kopf um diesen Gedanken zu vertreiben. Der plötzliche Schmerz riss sie in die Realität zurück. Zwei Ihrer Zofen waren damit beschäftigt ihr Haar zu kämmen. Diese plötzliche Anfall ihrer Herrin war nicht vorherzusehen und absolut unerwartet. Doch ausser einem Klagelaut gab die Herrin nichts von sich.

Nach der ausführlichen Morgen Toilette, entschied sie sich für das rote Seidenkleid. Dazu passend erwählte sie das Rubin Geschmeide. So gewandet schritt sie zum Frühstück. Ihr Leibdiener Quong Li begrüsste sie: „Guten Morgen meine Lady. Unsere Leute haben einiges in Erfahrung gebracht. Möchtet Ihr darüber informiert werden?“

Sie setzte sich mit einem betont gelangweilten Gesichtsausdruck an den Tisch und gab ihrem Diener mit einer knappen Handbewegung zu verstehen er möge fortfahren.

„Der LiHalan der gestern zusammenbrach ist mittlerweile wieder auf den Beinen. Die Decados, bei denen er sich recht lange aufhielt, haben dies wohl bewirkt. Der Priester war nicht mit in den Räumlichkeiten, wartete aber solange, bis der LiHalan und seine Pilotin wieder die Räumlichkeiten verliessen. Der Priester begab sich danach in die Räumlichkeiten seines Ordens wo er später von eben diesem bewussten LiHalan und der Piloten aufgesucht wurde. Leider konnten von dem Gespräch keine Aufzeichnungen angefertigt werden.“

Ihre Augen verengten sich, jedoch sagte sie kein Wort. Quong Li wich ein paare Schritte zurück, fuhr aber fort. „Der LiHalan begab sich dann mit der Pilotin in die Kapelle und verharrte dort bis heute morgen. Die Pilotin hingegen traf sich mit einer Hawkwood Adligen. Den Namen eruieren wir gerade. Diese Dame ist gestern mit einer havarierten Fregatte eingetroffen. Desweiteren hat auch diese Dame Kontakt mit dem Eskatoniker Priester gesucht.“

„Mehr habt ihr nicht herausgefunden? Was hatte unser lieber LiHalan mit den Decados zu besprechen? War diese Ohnmacht nur vorgetäuscht um in das Quatier dieses Graf Mandin zu gelangen? Was will der LiHalan hier und was die Hawkwood? Verdammt, wenn einer von denen mir meine Pläne durchkreuzt, lasse ich dich auspeitschen!“ Der Appetit schien ihr vergangen zu sein. „Wo ist der Priester jetzt?“

„Er war auf dem Weg in den Sektor F, my Lady.“

Sie warf sich den schwarzen, seidenen Umhang über und verliess das Quartier. Unauffällig folgten vier Mann ihr nach.
Sprach der LiHalan Herzog zum orthodoxen Erzbischof: "Halt du sie dumm, ich halt sie arm."

Elantil Enbaran, danke Enkidi LiHalan http://www.byzantiumsecundus.com/elantil_color.jpg

Offline Elisabeth Hawkwood

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #157 am: 16.11.2004 | 21:47 »
Irgendwann riss sie sich von ihren Gedanken los und sprang wieder auf. Es nuetzte nichts, wenn sie hier herumlag und gruebelte, sie wuerde es merken, wie kalt oder heiss die Spur war. Erst einmal musste sie heute diesen Eskatoniker treffen. Und sie sollte am Nachmittag zu Commander Wolff kommen, um ausfuehrlichen Bericht zu erstatten. Bis dahin war noch genug Zeit zu ueberlegen was sie ihm sagen sollte. Hoffentlich habe ich auch Zeit diese Sternenfahrerin zu treffen und mir ihr Schiff anzusehen. Aber erst einmal sollte ich mir ueberlegen, was ich beichte..... Auf jeden Fall sollte ich hier mehr auf meine Kleidung achten, dunkle Farben kann ich wieder tragen, wenn wir auf der Felizitas sind. Sophia sollte fuer die Zeit hier meinen Kleiderschrank umräumen. Nein lieber nicht, damit fuehle ich mich vielleicht doch unwohl, dunkelblaue Seide passt ja auch ganz gut.
Als die Baronin gerade fertig frisiert war, betrat Sophia das Zimmer mit besorgter Mine: "Mylady, Jemand versucht Euch nachzuspionieren..."
- "Nun, damit hatte ich gerechnet. Wer?"
- "Das weiss ich leider noch nicht, sollen wir es herausfinden?" Elisabeth ueberlegte einen Moment, "nein, lass es mal, ich möchte nicht, dass ich zuviel Aufsehen errege. Aber lass bitte verhindern, dass sie mehr in Erfahrung bringen, als gemeinhin auf Leminkainen von mir bekannt ist. Und wenn sich zufällig Hinweise ergeben welche Adligen und welche Kirchenleute sich hier aufhalten, dann möchte ich sofort informiert werden, aber keine speziellen Nachforschungen. Wir sind hier zufällig mit der Felizitas gestrandet und wollten eigentlich nach Leminkainen zurueck! Dass wir vorher woanders hinwollten, weiss ja nicht einmal die Mannschaft, also braucht es auch Niemand sonst zu erfahren. Und je weniger auffällig ich bin desto besser! Zumindest auffällig in der Richtung."
Sophia nickte und ging dann wieder. Wenig später war sie bereit ihre Herrin zum Kirchenbereich zu begleiten.
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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #158 am: 16.11.2004 | 22:30 »
Acht Uhr morgens nach Bazaar-Zeit. Megan liegt wach. Enkidi hat im Schlaf seinen Arm um sie geschlungen. Versuchte sie, sich aus dem Griff zu befeien, würde er aufwachen. Er ist immer noch kalt. Lange mustert sie sein Gesicht. Trotz des Schlafes wirkt es verkrampft und die Spuren der Erschöpfung haben sich tief hinein gegraben. Er sieht wesentlich älter aus, als er ist. Behutsam fährt ihre Hand über seine leicht geöffnteten Lippen. Sie würde alles für ihn tun.

Die sanfte Berührung reicht, um ihn zu wecken. Natürlich. Irgendwo in ihm hält immer etwas Wache und dieser Instinkt scheint sehr genau zwischen bewußten und unbewußten Berührungen unterscheiden zu können. Seine dunklen Augen liegen in tiefen Höhlen, als sie sie verschlafen mustern. Sie lächelt ihn an.

"Es ist acht Uhr, Du wolltest geweckt werden.."

Versonnen fährt sie die Konturen der Tätowierung nach, die sich über seinen Oberarm und die Schulter windet. "Frierst Du noch?" Wie erwartet gibt er keine Antwort. Er würde sich eher die Zunge ausbeißen, als soetwas zuzugeben. Megan rückt näher, schmiegt sich eng an die glatte, weiche Haut. Sie spürt die Muskeln darunter arbeiten, kein Gramm Fett ist an seinem Körper zu finden. Sie liebt diesen Körper, die Geschmeidigkeit, die Kraft. Sie liebt diesen Mann, der im Grunde so schwach ist, bei all seiner Stärke. "Komm," flüstert sie, während ihre Hände wandern, "der Eskatonier kann noch ein wenig warten..."

Bazaar

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #159 am: 17.11.2004 | 21:00 »
Ensign Ferris schloss den Eintrag in die zentrale Sicherheitsdenkmaschine mit dem letzten Suprema-Befehl ab. Von nun an wuerden die Patrouillen Ausschau nach Vater Remigius halten. Er öffnete einen Kanal zu Officer Kylemore.
"Ensign Ferris an Administration"
"Kylemore hier, Was gibts in der Registratur?"
"Sir, hier war gerade ein Bruder der Eskatoniker. Ein Erland Bjarnø von Gudbrandsol. Er hat gemeldet, dass Vater Remigius seit gestern morgen abgängig ist. Sir, ich habe gerade die Dockingdaten ueberprueft. Bruder Erland ist vor drei Tagen eingetroffen, an Bord der Cillians Dog. Bruder Remigius ist offiziell auf keinem Schiff abgereist. Ich habe gerade die Patrouillenrichtlinien aktualisert. Soll ich weitere Schritte einleiten, Sir?"
"Ensign, unterrichten sie mich, wenn Remigius gesichtet wird. Kylemore Ende"
Remigius. Hmm. Was ist da wohl passiert? Officer Kylemore drehte sich in seinem Antigravsessel, und schaute durch das zentimeterdicke Panzerglas versonnen auf die verblassenden Sterne im Hintergrund ueber der Werftsektion. Irgendwo hatte er den Namen Gudbrandsol schon mal gehört, bloss, wo?

(Gepostet von Managarmr)

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #160 am: 17.11.2004 | 23:16 »
Eine Stunde später nahm Enkidi das zweite Frühstück. Er lächelte. Zwar spürte er noch immer jeden seiner Knochen, aber die Kälte war endgültig aus seinen Gliedern gewichen. Dieser Tag begann weitaus angenehmer, als der vorige.
Er leerte seinen Tee und winkte Darius zu sich.
"Herr?"
"Schick Itaru zu Hauptmann Ras Chandra Decados. Er soll für den frühen Mittag ein Treffen mit ihm vereinbaren." Enkidi stand auf, durchquerte den Raum und blieb unter dem großen Panoramafenster stehen. Die Station hatte sich gedreht, so dass man jetzt den Planeten sah. Das tiefe Blau eines Meeres, über dem Wolken wirbelten. Vielleicht hatten sie in den kommenden Tagen noch Gelegenheit, auf die Oberfläche zu fliegen. Nach der endlosen Reise durch den Raum sehnte er sich nach festem Boden unter den Füßen. Er griff nach Umhang und Waffengurt, die auf der Sitzgruppe lagen, und legte beides an.
"Oh, und finde heraus, ob es hier auf der Station eine Niederlassung der Maskenspielergilde gibt", sagte er beiläufig. "Ich will informiert sein, nur für den Fall, dass wir länger bleiben, als erwartet."
Darius' linke Augenbraue hob sich ein Stück.
"Die Maskenspielergilde?" Er machte sich daran, das Geschirr abzuräumen. "Ihr solltet nicht so viel auf den Tratsch dieser Leute geben, Herr."
Enkidi lachte. "Tratsch? Wohl kaum, Darius. Eher Informationen, die nicht durch die Zensur eines Hauses oder der Kirche gegangen sind. Ich schätze das." Darius schüttlte fast unmerklich den Kopf und öffnete kurz den Mund, um etwas zu sagen. Dann erinnerte er sich seiner Position und verkniff sich den Kommentar. Enkidi grinste. Darius stammte von Kish. Zweifellos mißbilligte er einige Dinge, die sein neuer Herr tat, sagte oder gar dachte.
"Verzeiht, Herr. Wir ihr wünscht."
Enkidi nickte amüsiert und verließ das Quartier. Er unterdrückte ein Gähnen, lockerte kurz seine verspannten Rückenmuskeln und ging den Gang hinunter, um Megan abzuholen. Er lächelte spitzbübisch, als sie herauskam – frisch geduscht, lässig gekleidet und bereit, die Station zu erkunden. Sein Blick wanderte für einen Moment prüfend ihre Kurven hinab.
"Fertig, Commander?"
Sie legte den Kopf schräg und grinste.
"Aye, Baron."

Sie machten sich auf den Weg zu den Eskatoniern.

Offline Managarmr

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #161 am: 18.11.2004 | 19:29 »
Er eilte den schmalen Verbindungsgang von der Zentralachse entlang, und musste sich ab und zu an Ceramstahlträgern vorbeischlängeln. Eigentlich war dieser Gang nur fuer Wartungsarbeiten gedacht, bot aber eine sehr praktische Abkuerzung zum Sektor D. Nach wenigen Augenblicken liess er den geriffelten Stahlblech und Lueftungsgitter-Boden hinter sich und gelangte auf den Pseudomarmor des Hauptkorridors im Sektor D.
Bei St. Hombor! Da ist sie ja schon wieder. Diese Justinian kann schon penetrant werden. Aber, vielleicht kann ich der "armen" Dame ja helfen, auch wenn ich es bezweifle. Bringen wir es hinter uns.
Bruder Erland hielt geradewegs auf die Justinian und ihren Anhang, die ihn noch nicht bemerkt hatte, zu.
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The_Kossack

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #162 am: 18.11.2004 | 20:56 »
Den Schmerz zu spüren, nach der Zeit.

Die Wunde ist aufgerissen worden, sie würde weiterbluten. Wenn er nach außen der seltsame Kossacke war, der den Helm so selten trug, fast als >bestehe< er darauf, nicht gesichtslos zu sein wie die anderen Gesichtslosen, so würde Nacheiko aus ihm ragen wie die abgebrochene Klinge eines Rapiers nach einem Duell. Gerade so abgebrochen, daß nur ein rotes Mal verriet, wo der Stahl steckte. Ein wahrhaft kunstvoller Fechter konnte den Gegner so kunstvoll töten, daß er keinen einzigen Tropfen Blut vergoß. Angeblich eine Technik, die erfunden worden war, nachdem Salandra Decados einen ihrer Getreuen dafür hatte hinrichten lassen, daß er ihr den Teppich ruiniert hatte.

Eine von unendlich vielen Schauergeschichten.

Als er sich noch an die komplizierten Tänze hatte erinnern können, und wie sich die Schrittfolgen von Monat zu Monat veränderten - nicht, weil sie eleganter wurden, sondern weil sie den Tölpel entlarvten, der nicht ein Vermögen aufbrachte, um mit der Mode im doppelten Sinne Schritt zu halten - da hatte er genug Schauergeschichten erlebt. Wohl mehr in den flüsternden Hallen der Paläste als auf dem Schlachtfeld. Weshalb ihm das zweite jetzt auch Heimat war. Ganz einfach. Ein Kossacke kämpfte, bis er starb. Das reichte.

Die Hand in seinem Haar stockte für einen Moment - ein Zeichen, daß der Graf seine Aufmerksamkeit erwartete. Ras blickt auf und sah von unten in die grün glitzernden Augen des Grafen, der ihn mit einem Lächeln betrachtete. "So schwere Gedanken, Ras. Ich hoffe, die Quälerei hat einen Sinn. Oder ... führt zu etwas."

Ras senkte den Blick wieder und richtete ihn auf den flachen weißen Bauch, auf dem er geruht hatte. Sehnige Muskeln, die sich überrascht spannten, als seine Lippen über die Haut streiften. Der Atem schien sich zu beschleunigen, für einen Moment, köstlich, zu sehen, wie der Graf reagierte, ihm gegenüber nicht kalt war. Warum der Graf mit einem seiner Kossacken schlief, gelegentlich, wußte Ras nicht. Er vermutete, daß es mit Grischa zu tun hatte, aber der diente jetzt dem Imperium. Kossacken-General und Questing Knight. Eine vage beunruhigende Vorstellung. Aber da lag der Schlüssel. Nacheiko war seine Wunde, und der Li Halan - Enkidi, das war der Name - rührte daran. Und er war ein Kossacke, wie Gregorij Soljenkov, ein anderer Lehnsmann des Grafen - und er berührte den Stachel der Lust in Graf Mandins Seele.

Spiegellungen. Ein verzerrtes Gesicht im schwarzen Spiegel des Kossackenvisiers.

Wir lieben nie, was wir glauben zu lieben.

Wir hassen nie, was wir glauben zu hassen.

"Ich bin nur ein einfacher Mann, my lord", murmelte Ras gegen den Bauch, der sich unter seinem Atem wieder spannte. Der Graf bekundete Interesse an einem weiteren Gang, wenn er das Zögern richtig deutete.

"Und das du mir das nicht vergißt." Andrei lachte tonlos. "Nacheiko ist tot. Du solltest die Wunde heilen. Selbst, wenn es bedeutet, dir diesen Li Halan zum Sohn zu machen."

Adoption? Nein - das wäre zu einfach. Der Graf sprach über etwas anderes. Eines dieser komplexen Spiele, die schon zu seinen Zeiten als Adliger und Duellant nicht wirklich aufgegangen waren. Er hatte nicht das nötige Talent, vermutlich. Nicht den Geist für mehr als Abwehrmanöver.

Aber das hatte nun keine Bedeutung. Er würde später darüber nachdenken.

Offline Elisabeth Hawkwood

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #163 am: 18.11.2004 | 21:29 »
Da es noch etwas Zeit bis zum Termin um neun bei dem Eskatoniekerpriester war, beschloss Elisabeth den Weg ueber die Haupthalle zu nehmen und sich dort noch ein wenig umzusehen. Sie wollte ja schliesslich unauffällig wirken, da wäre es seltsam, wenn sie einen Bogen um die Marktstände machen wuerde. Nun war hier deutlich mehr Leben und Gedränge und Geschiebe als noch vor wenigen Stunden. Elisabeth zwang sich zu der ihr eigenen Ruhe, nach einer Weile gelang es ihr auch die vielen Menschen soweit auszublenden, dass sie sie nicht mehr störten. Vielleicht zum Schmuckstand? Der liegt mitten im Gedränge, da habe ich einen guten Ueberblick ueber die Gänge und ueber alle, die sich hier so bewegen. ausserdem erregt es da keine Verwunderung, wenn ich mich länger aufhalte. Unschluessig zu tun, sollte ja keine Kunst sein...
Mit eleganter wuerde, Sophia hinter sich, steuerte sie durch die beiseite weichenden Menschen auf den Schmuckstand in der Mitte der Halle zu.
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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #164 am: 18.11.2004 | 23:03 »
Sie nahmen den schnellsten Weg durch die verworrenen Gänge der Station. Enkidi hatte es zwar eigentlich nicht sonderlich eilig, wieder den Kirchensektor aufzusuchen, doch sie hatten wichtige Dinge zu erledigen.
Unterwegs achtete er sorgsam auf die Umgebung, auf die Menschen, die ihnen begegneten. Die Ereignisse des gestrigen Tages mahnten zur Wachsamkeit, noch mehr als sonst an einem unbekannten Ort. Ein Attentäter... die Station bot unzählige Möglichkeiten, zuzuschlagen. Besser, man war vorbreitet.

Wenig später traten sie durch das Hauptschott des D-Sektors und bogen in den Korridor zum Eskatonier-Flügel ein.

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #165 am: 19.11.2004 | 00:06 »
Später.

Wieviel so ein Wort wiegen konnte. Später konnte der Moment nach einer Raumschlacht sein oder der Moment, in dem die Hebamme aus dem Gemach tritt und die Geburt eines Jungen verkündet. Später war immer ein Moment im Leben, und der Tod nichts weiter als der Moment, der kein >Später< mehr besaß.

Andreis Augen glitzerten, als sich der Graf zu ihm hinabbeugte und seine Lippen erneut küßte - sie bebten beide, zitterten in dem, was sie geteilt hatten und was Ras niemand wegnehmen konnte. Früher hatte er einmal so über eine Frau gedacht, aber sie war nun weg, und er schloß die Augen, spürte den schlanken Leib auf seinem und den Hunger Andreis an seinen Lippen. Hunger. Er würde Andrei ohne zu fragen, ohne mehr zu empfinden als Dankbarkeit und Nähe, mit seinem eigenen Fleisch und Blut nähren - Askorbiten, und das war es, was Andrei liebte, wohl das einzige, was er wirklich aus ganzer Seele liebte, Askorbiten waren Blutsäufer. Ras kannte ihre Umtriebe nur zu gut, und Andrei war ganz gewiß nicht menschlicher, nur weil Ras ihm im Bett Gesellschaft leistete. Aber als Mensch zählte wohl keiner von ihnen mehr.

Andrei würde immer fremd bleiben, ein Teil von ihm jedenfalls, den kein Kuß, kein Gedanke erreichen konnte. Er schnappte hart nach Ras' Unterlippe, der den Schmerz im Abklingen der Lust kaum spürte, bis er sein eigenes Blut schmeckte. Andrei zog die Wunde zwischen die Zähne und saugte daran - der Schmerz durchzuckte Ras jetzt, aber auch die finsterste, dunkelste Lust, daß auch der Schmerz und das Blut Geschenke waren. Andrei grinste mit blutigen Lippen, zog ihm mit dem Daumen den Kiefer nach unten und ließ Blut und Speichel in seinen Mund laufen. Ras schluckte, hielt zugleich den anderen Leib mit einem Arm umschlugen, hob den Oberkörper zu einem letzten Kuß, der schmerzte, weil Andreis Zähne ihm die Lippe gründlich zerbissen hatten.

Andreis Gesicht zeigte sein Vergnügen über diese Reaktion - er legte beide Hände auf Ras' Brust und neigte sich über ihn wie die Mantis selbst, gebogen und elegant wie die Klinge eines Säbels. "Vielleicht, Ras, werde ich dich eines Tages töten. Wenn du dir das so sehr wünschst." Er tastete nach etwas jenseits von Ras' Blickfeld, dann sah Ras, wie eine Spritze in seinem Blickfeld auftauchte. Er zuckte leicht mit den Brustmuskeln, aber Andreis Blick bannte ihn wie ein Insekt in Bernstein. Was nun? Schmerz? Lust? Drogen? Und wenn Drogen, warum jetzt erst?

Andrei legte die Spitze so gegen seine Schlagader, daß Ras sie spürte. Spüren mußte.

Da war keine Angst.

Und da war ein Später.

Aber es war ein Später, in dem jede Ader seines Körpers brannte, als koche sein Blut, und er begann zu schwitzen, während sein Körper einen Kampf gegen etwas führte, das weder Droge noch Folter war. Er rang um sein Bewußtsein, konnte spüren, wie sein Körper aufbegehrte gegen einen Schmerz, der weder willkommen noch Geschenk war. Und wie sein Körper gewann - der Schmerz blieb spürbar, aber er zuckte nicht und wimmerte nicht, er bebte nur still und schwitzte, atmete ruhig, verdrängte jeden Schmerz, bis dieser zur Intensität seiner zerbissenen Lippen geschrumpft war.

Andrei hatte sich erhoben und steckte sich gerade das Haar auf - eine schwarze Robe bedeckte seine Schultern, bildete die feinen Linien seines Körpers ab, alterslos und fremdartig. Ras konnte sehen, wie Andrei ihm Spiegel lächelte, während er sich mit schrägen Kopf selbst betrachtete.

"Du wirst mir nun länger Gesellschaft leisten. Das ist nicht metaphorisch gemeint, Ras." Er hob eine Augenbraue, betrachtete Ras über den Spiegel. "Du bist für den Tag von deinen Pflichten entbunden, heute abend haben wir ein diplomatisches Gefecht; du solltest den Attentäter finden. Ich schätze es nicht, wenn mein Gegenüber vergiftet mit dem Gesicht auf den Tisch fällt, weil mir einer unserer liebenswerten Cousins den Plan durchkreuzt."

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #166 am: 19.11.2004 | 09:18 »
Scheinbar ziellos streifte sie durch die Station. Doch ihre Schritte lenkten sie wie von allein in den Sektor D. Vorbei an unzähligen Ständen. Sie fand sich plötzlich vor dem Schmuckstand wieder und unterzog die Auslagen einer kritischen Würdigung. Dann jedoch musste sie feststellen, das hier nichts angeboten wurde das ihrer Schönheit würdig war.

Sie setzte ihren Weg fort. Hinein in das Getümmel, das trotz der relativ frühen Morgenstunden schon recht beachtlich war. Kritisch musterte sie ihre Umgebung wieder und wieder. Langsam musste bei einem Beobachter der Eindruck eines kreisenden Adlers entstehen. Die Krallen ausgefahren und jederzeit zum zupacken bereit. Die Knöchel ihrer linken Hand traten weiß hervor, während sie am Knauf des Schwertes spielte. Tief in Gedanken und doch fast alles realisierend was um sie herum geschah. Fast.

Eine gedrungene Gestalt steuerte direkt auf sie zu. Im ersten Moment wollte sie zur Waffe greifen, um diesen Rüpel eine Lektion zu erteilen. Dann jedoch besann sie sich, als sie Bruder Erland erkannte. Den Namen nun kennend, brachte es sie keine Stück weiter. Wo hatte sie Ihn kennen gelernt? Und warum war er ihr so nachhaltig im Gedächtnis geblieben? Zumindest hatte sie diesen Eindruck bei ihrer erneuten Begegnung. Eine Unmenge von Alarmglocken begann zu schrillen, wenn sie auch nur in seiner Nähe kam. Irgendetwas war an diesem Priester. Sie wollte wissen was das war. Aber das musste sie behutsam anstellen. Auch wenn sie in diesem Augenblick nicht wirklich in Stimmung war um eine gepflegte Konversation zu halten. Woher wusste sie dass dieser Priester jede ihrer Schwächen gnadenlos ausnutzen würde? Ja, sie musste sehr behutsam vorgehen.

Dann stand er auch schon vor ihr. Sie legte ihr liebenswürdigstes Lächeln auf. Die blauen Augen strahlten vor Freude. So erwartete sie seinen Anfang der Konversation.
Sprach der LiHalan Herzog zum orthodoxen Erzbischof: "Halt du sie dumm, ich halt sie arm."

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #167 am: 19.11.2004 | 11:58 »
Bruder Erland verbeugte sich tief. Mit natuerlich-freundlicher Stimme sprach er "Einen wunderschönen guten Morgen im Lichte des Allschöpfers, Mylady. Ich hatte den Eindruck, Ihr sucht mich. Vielleicht kann ein einfacher Diener des Allschöpfers Euch helfen?"
Erland, zuegele Deinen Sarkasmus, das ist dem Glauben nciht zuträglich
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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #168 am: 19.11.2004 | 12:13 »
Davon abgesehen, dass es an diesem Stand nichts gab, dass sie sich auch nur annähernd an sich vorstellen konnte viel zuviel Gold, wer soll das tragen?, waren auch ansonsten nur Gildenleute zu sehen. Die interessieren mich ausnahmsweise einmal weniger... Ganz kurz meinte sie in der Ferne den Umhang eines Phönixritters zu sehen, doch in der nächsten Sekunde war nichts mehr zu sehen, wahrscheinlich hatte sie sich getäuscht. Schade, wenn ein Phönixritter hier wäre, dann wäre mir schon einmal deshalb geholfen... . Naja, das hilft nichts.
Sie machte sich also auf den Weg in den Kirchenbereich. War das da vorne nicht die Sternenfahrerin von heute Nacht? Das neben ihr, war also dann wohl der Li Halan Baron. Interessant, was wollen die denn hier bei den Eskatonikern? Nun, das werde ich ja vielleicht gleich erfahren, hoffentlich lässt man sie da vorne ein bisschen warten, das wäre doch ein nettes zufälliges Treffen.
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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #169 am: 19.11.2004 | 13:07 »
„Einen wunderschönen guten Morgen Bruder Erland. Dem Schöpfer zum Gruße.“ säuselte sie ihm entgegen. Einfacher Diener? Das ich nicht lache! „In der Tat suchte ich Euch. Verzeiht wenn dies zu aufdringlich geschah.“ Bei dem kann das nicht aufdringlich genug sein!

„Ich frage mich, woher ich Euch kenne. Seit ich Euch sah zermartere ich mir meine Hirn. Doch ich kann mich einfach nicht erinnern. Bitte Bruder, erlöst mich von meinem Martyrium.“ Ja, sag mir es endlich. Dann komme ich schon dahinter warum du mir so im Gedächtnis geblieben bist.
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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #170 am: 19.11.2004 | 13:56 »
"Das ist mein bescheidener Name, Mylady, wenn Ihr mir den Euren nennt, kann ich Euch entsprechend gebuehrend ansprechen. Ich habe bereits einen Verdacht, wo wir uns gesehen haben könnten, doch wird Euer Name meinem Gedächtnis natuerlich auf die Spruenge helfen."
Was ziert Sie sich heute, so. Pass auf, Erland, Tretminen. Unw wieder eine Pruefung des Schöpfers...
Mit absolut freundlichen Augen hinter den dicken Brillengläsern funkelnd, die knubbligen Hände hinter seiner unmöglichen "Kutte" verschränkt, schaute er die Justinian erwartungsvoll an.
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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #171 am: 19.11.2004 | 15:27 »
Er will mir also weiß machen mich nicht zu kennen. Pah! „Verzeiht Bruder Erland. Ich bin Lady Josephine Lucretia Justinian.“ Leicht beschämt ob der Zurechtweisung in Etikette durch einen Priester, blickt sie zu Boden. Dabei entgeht dem guten Bruder Erland der funkelnde Blick vollends. Was bildet er sich ein? Aber ich werde ganz ruhig bleiben. „Ich hoffe inständig dass ihr mit diesem Namen etwas anfangen könnt. Vielleicht ist Euer Gedächtnis nicht ganz so lückenhaft wie das meine.“ Mit Sicherheit weiß er eine ganze Menge. Nun ist es an mir an diese Wissen zu gelangen. Bei diesen Worten richtet sie ihren Blick wieder auf den Priester. Hoffnung und Erwartung spiegelt sich im engelsgleichen Gesicht wieder. Ihren Oberkörper verlagert sie unmerklich, um so ihre Reize vollends zum Ausdruck zu bringen. Ihr Lippen verziehen sich leicht zu einem Schmollmund. Rufen die nicht förmlich „Küss mich?“ So Priester. Kannst du mir widerstehen?
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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #172 am: 19.11.2004 | 17:50 »
"Hocherfreut, Mylady. Das hilft mir natuerlich weiter. Wir sahen uns auf dem Ball von Baronin Isabella Yolande Francesca de la Albacete Dulcinea Hazat. Ihr fuehrtet ein angeregtes Gespräch mit seiner Exzellenz Bischof Gabriel von Thessaloniki, in dessen Gefolge ich mich an jenem Abend fand."
Hmm, was bei St. Horace möchte sie aus mir herausbohren?
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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #173 am: 19.11.2004 | 20:21 »
Bischof Gabriel von Thessaloniki. Ja natürlich, das war es. Dieser Bischof hatte ihr auf dem Ball ja fast die Schau gestohlen. Wie konnte ein Mann nur so gut aussehen? Allerdings war die Unterhaltung mir seiner Exzellenz sehr interessant gewesen. Sie konnte sich plötzlich sehr gut daran erinnern, wie der Bischof etwas an Gesichtsfarbe verlor, als sie ihn auf seinen Sekretär ansprach. Eben diesen Bruder Erland. Ein nicht besonders gut aussehender Mann. Und noch dazu Eskatoniker in solch einer Position? Seine Exzellenz hatte lediglich und das auch recht reserviert von einem Kontrast gesprochen. Nun das hatte sie verstanden. Wer wie sie und er mit einer solchen Schönheit vom Pancreator belohnt wurde, würde sich freiwillig mit Leuten umgeben, die die Blicke anderer ablenken würden? Allerdings erregter dieser Bruder Erland ihre Aufmerksamkeit. Schon damals hatte sie etwas gestört. Heute würde sie der Sache weiter nachgehen. Ein erfreutes Lächeln huscht über ihr Gesicht. „Vielen Dank Bruder. Jetzt wo Ihr es erwähnt. Der Ball von Baronin Isabella Yolande Francesca de la Albacete Dulcinea Hazat. Wie konnte ich das nur vergessen. Es war ein wunderschöner Ball. Tatsächlich kann ich mich an Euch erinnern. Ihr hattet wohl nicht besonders viel Spaß damals? Was treibt Euch hierher, wenn mir diese Frage gestattet ist?“ Ich bin nicht in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. Dieser Mann ist widersprüchlich. Was will er hier? Doch bestimmt nicht nur seinen Orden besuchen und in Büchern stöbern. Das kann er mir nicht weiß machen!
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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #174 am: 19.11.2004 | 20:54 »
"Ja, Mylady, ein durchaus bemerkenswerter Ball mit einer Vielzahl an noch bemerkenswerteren Anwesenden." Bruder Erland lächelte Lady Josephine strahlend an. "Eine Schau der Opulenz, vielleicht sogar ein wenig hedonistisch, besonders Angesichts dessen, dass dieser Ball Santa Flamma Dies gewidmet war. Cciardi hätte ihn sicher als ein Schauspiel der Eitelkeit, des ueberheblichen Stolzes und gefährlich verdammenswerter Lust gebrandmarkt, allerdings ist jedoch auch ein Gespräch zwischen St. Amalthea und Zebulon selbst ueberliefert, welches sich folgendermassen deuten lässt, dass, um eine innere Flamme gesund und leuchtend zu halten, Freude in Gemeinschaft wichtig und ein edles Gut ist. Mylady, duerfte ich fragen, wie Ihr das seht?"
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