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Ist Logik eigentlich völlig egal??

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Lord Verminaard:
Ich habe gerade "Am wilden Fluss" gesehen, ein hochgelobter Film, über den ich noch nie ein negatives Wort gehört habe und der auch Tagestipp in der TV-Movie war. Der Film ist mE ziemlich unlogisch. Einer der wesentlichen Konflikte des Films ist, dass die beiden flüchtigen Bankräuber durch die Höllenschlucht wollen und Meryl Streep sie da durch bringen soll. Aber: Warum sie überhaupt da durch müssen, wird nicht erklärt. Erstaunlich, zumal man (wie der Meryls Mann beweist) zu Fuß wesentlich schneller am anderen Ende der Schlucht ist. Ich meine, selbst wenn es eine Erklärung dafür gäbe, wäre es nicht die Aufgabe eines Drehbuchs und einer guten Erzählung, so was darzustellen?

Eine der grundlegendsten Regeln überhaupt, wenn man eine spannende Geschichte erzählt, ist, die Konflikte im Schmelztigel zu halten. Man muss jederzeit dafür sorgen, dass die Protagonisten "gezwungen" sind, die Konflikte einzugehen, und keine einfache Möglichkeit haben, sich den Konflikten zu entziehen. Das ist lebensnotwendig für die Glaubwürdigkeit und Kohärenz der Geschichte. Diese Dinge scheinen den Filmemachern von heute allerdings völlig egal zu sein. Allein in dem Film heute sind mir noch ein paar andere Beispiele aufgefallen, bei denen ich sagen würde, das Verhalten der Hauptfiguren machen einfach keinen Sinn.

Scheint egal zu sein, solange es Action und Dramatik satt gibt. Mir geht es extrem oft so, dass ich mich bei Filmen über mangelnde Plausibilität aufrege. Euch auch?

Guardsman:
Jap! Aber was willst Du machen? Boykott? Das Publikum findet die Darbietung trotzdem toll und daher wird sich nichts ändern. Ich empfehle immer Hirn ausschalten und ja nicht mitdenken, sonst wars das mit dem gemütlichen Kino-/Fernsehabend.

Samael:
Jupp mir auch. Vor allem, da es meist sehr einfach gewesen wäre Logiklöcher zu stopfen oder Ungereimtheiten plausibel zu machen.

Eye Of Gruumsh:
Tja, wie Guardsman schon sagte, machen kann man da wohl nichts. Mich persönlich stört so etwas auch, aber solange der Rest des Films gut ist, bin ich bereit, darüber hinwegzusehen.

Preacher:
Dazu kann ich ganz eindeutig sagen: Kommt auf den Film an. In einem Arnie-Streifen, jedem beliebigen James Bond, Triple X, jeder Mantel&Degen-Film(die Liste ließe sich beliebig fortsetzen) erwarte ich keine Logik und keine Plausibilität - höchstens in ganz rudimentären Ansätzen. Die Zielsetzung solcher Filme ist auch nicht, eine logisch wasserdichte Geschichte zu erzählen, sondern das Auge des Zuschauers zu erfreuen - Popcorn-Kino zum Hirnausschalten eben, wie Guardsman bereits so richtig sagte. Wenn bei sowas keine wirklich gravierenden Brüche in der Konsistenz auftreten, sehe ich gerne darüber hinweg.
Eine andere Geschichte sind "Autorenfilme", Dramen, oder Thriller wie  Sieben, Das Schweigen der Lämmer, Die üblichen Verdächtigen, etc...
Hier geht es darum, eine Story zu erzählen, und die soll dann auch gefälligst plausibel und ohne Brüche der Logik aufgebaut sein. Ein paar Kleinigkeiten können da meinetwegen auch passieren, aber die diesbezügliche Toleranzschwelle ist deutlich niedriger, als bei der ersten genannten Kategorie.

Den von dir genannten Film hab ich nun noch nicht gesehen, aber nach allem was ich darüber gehört habe, soll das an sich ein Film der zweiten Kategorie sein - und dann hätt mich das wahrscheinlich auch gewaltig gestört. Aber was dagegen tun kann man wohl leider tatsächlich nicht  :-\

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