Medien & Phantastik > Sehen
Collateral
Doc Letterwood:
Eigentlich hatte ich ja schon gehofft, gestern in der Sneak Resident Evil 2 zu sehen. Aber schließlich flimmerte Collateral über die Leinwand, und ich muss sagen, ich war positiv überrascht.
Es ist kein großartiger Blockbuster, aber ein imho genau aufeinander abgestimmter Film: Da stimmen Musik, Bilder, Schnitt und Fotografie wirklich verdammt gut miteinander überein. Michael Mann kann :). Schätze, das Kamerateam fand ca. ein Dutzend Perspektiven, zwei Menschen in einem Taxi einzufangen, noch dazu mit der beeindruckenden Lichtkulisse eines nächtlichen Los Angeles im Hintergrund.
Trotzdem schrammt der Film zur Hälfte hart am Rande des Klischees vorbei. Tom Cruise als Killer, verprügelt vom Vater, ohne Mutter aufgewachsen, ist der einsame Wolf, dem es "egal" ist, andere Menschen zu töten. Taxifahrer Max dagegen ist ehrlich, grundsolide und vielleicht ein bisschen naiv, ein von der Mutter überschatteter Mann.
Ihr Aufeinandertreffen, insbesondere am Schluss, ist klar Hollywood. Tom Cruise wird im Verlaufe des Filmes immer mehr zum Abziehbildchen. Schade eigentlich.
Die Dialoge aber - von diversen klischeehaften mal abgesehen - sind interessant und produzierten ob ihres Zynismus oder Sarkasmus oft einige Lacher, sowohl beim Publikum als auch bei mir.
Fazit: Man kann sich den Film anschauen - nicht unbedingt im Kino, aber als DVD-Ausleihe an einem regnerischen Wochenende lohnt er allemal.
Alrik:
Mich interessiert an dem Film eigentlich am Meisten, wie Tom Cruise sich so als "Bösewicht" macht. Ich kenn ihn ausnahmslos in Rollen, in denen er der Held ist, um den sich jeder schlägt. Hier scheint er ja ein etwas unmoralischer Killer zu sein. Kommt das echt rüber? Immerhin hat man sein Aussehen ja schon ein wenig verändert... graue Haare etc....
Doc Letterwood:
Ich denke schon. Bösewicht war er meines Wissens vorher ja nur in einer Rolle - Lestat in "Interview mit einem Vampir". Da er so auf die Rolle des Helden festgelegt ist, scheint es ihm auf jeden Fall Spaß gemacht zu haben, den "Bösen" zu spielen. Aber so schwarz-weiß ist der Film gar nicht. Manchmal hat man sogar Mitgefühl mit diesem gefühlslosen und deshalb wohl ziemlich einsamen Mann. Den größten Teil der Zeit aber ist er der effiziente Killer, der mit seiner Waffe aus jeder Situation herauskommt.
Wenn man sich geistig von dem Sunnyboy-Image lösen kann, kommt er wirklich solide als Killer rüber.
Alrik:
Stimmt, Interview mit einem Vampir hatte ich vergessen...
Tja, aber ich glaube, dass man dieses Sunnyboy Image nie vollkommen unterdrücken kann. Wenigstens sieht er anders aus.
Werd mir den Film mal bei Gelegenheit anschauen.
Doc Letterwood:
Was mich am meisten beeindruckt hat waren Fotografie und Musik, das geb ich ja zu :D. Den Soundtrack hätt' ich gern...
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
Zur normalen Ansicht wechseln