Autor Thema: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel  (Gelesen 11448 mal)

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Offline Thalamus Grondak

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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #25 am: 21.10.2004 | 00:57 »
Also kommerzielle downloads kann man natürlich anbieten.
Aber die wenigsten, einschließlich mir, sind dazu bereit ein Buch in elektronischer Form zu bezahlen.
Wenn, dann müsste es zum Absoluten Spottpreis angeboten werden.
Solche sachen wie bei rpg-now, wo man 30€ für ein PDF zahlen soll, sind in Deutschland denke ich nicht zu machen.
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Offline Cyberdance

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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #26 am: 21.10.2004 | 01:27 »
Dann anders gefragt - wieviel wärt ihr bereit, für ein elektronisches Rollenspiel (ca. 400 Seiten) zu bezahlen?

@Thalamus: Warum meinst Du, kann man in Deutschland elektronische Regelwerke nur zu einem "Spottpreis" (wieviel wäre das überhaupt?) verkaufen? Das Medium bietet doch immerhin gewisse Vorteile gegenüber einem Buch (von dem Du nur eine einzelne Kopie hast).
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Preacher

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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #27 am: 21.10.2004 | 08:37 »
Aber auch gewisse Nachteile.
Ich für meinen Teil hab lieber ein Buch in der Hand als einen Stapel Ausdrucke - liest sich einfach angenehmer.
Vom Lesen ganzer Bücher am Bildschirm will ich gar nicht reden - wäre nichts für mich. Eine Bekannte von mir hat den Herrn der Ringe komplett als E-Book gelesen - da muß man doch durchdrehen.

Was ich damit sagen will: Ich zahle lieber 15 Euro für 72 gebundene Seiten (Inspectres) als 10 für 400 Seiten PDF (Liquid). Und der Inhalt stimmt wohl bei beidem.

Wolf Sturmklinge

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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #28 am: 21.10.2004 | 09:00 »
Seitdem ich rpgnow kenne und einen paypal account habe, habe ich mir etliche (180+) ADND 2nd Edition Bücher gezogen (Besonders Sachen an die man nur schwer rankommt, Hellbound, Planes of Law/Chaos) und komme damit super zurecht. Ich habe außerdem eine mobile 2,5" Festplatte, die all diese PDF's (Sowie alle meine 3rd Edition Werke)  enthält und somit brauche ich (sofern Computer vorhanden) nicht ein Buch mit mir zu schleppen.

Meine alten Sachen habe ich genau im richtigen Moment bei ebay verhökert und noch ein Schweinegeld verdient (100 Euro für ein signiertes Return to the Tomb of Horror). Meine Meinung zu elektronischen Rollenspielbüchern:  :d

Offline Fredi der Elch

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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #29 am: 21.10.2004 | 09:17 »
Dann anders gefragt - wieviel wärt ihr bereit, für ein elektronisches Rollenspiel (ca. 400 Seiten) zu bezahlen?
Ich will überhaupt kein 400 seitiges Rollenspiel... Auch nicht elektronisch. Aber wenn es ein schönes PDF mit 50-100 Seiten wäre, dasfür würde ich schon 10 Euro hinlegen. Evtl. auch mehr (hab mir Dogs in the Vineyard gekauft, 100 Seiten, 14$ = 12 Euro)
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Offline Le Rat

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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #30 am: 21.10.2004 | 09:28 »
Ein kleiner Einwurf vom Rande:
Sind Rollenspiele nicht eh Nischenprodukte? Selbst von DSA können nur ein, zwei Leute wirklich ihren Lebensunterhalt bestreiten. In dem Sinne ist dann doch im Prinzip jeder ein Underground-Unterstützer.

Offline Boba Fett

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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #31 am: 21.10.2004 | 09:33 »
Dann anders gefragt - wieviel wärt ihr bereit, für ein elektronisches Rollenspiel (ca. 400 Seiten) zu bezahlen?
Antwort: EUR 5,- bis EUR 10,-
Das hängt vom Regelwerk und der Qualität ab.

Wenn ein Rollenspiel als PDF verfügbar ist, dann entfallen dem Verlag die Druckkosten, Lagerkosten und Versand.
Ausserdem werden die Margen für die Zwischenhändler auch eliminiert.

Für den Konsumenten ist das Lesen auf einem PDF weniger bequem, dafür kann er bestimmte Inhalte vervielfältigen.
So kann man die Grundregeln, Charaktererschaffung oder spezielle Regelungen (Zaubersprüche) den Spielern zur Verfpgung stellen.
Bei Quellenbüchern entfällt dies meistens.

Daher würde ich für Regelwerke 10 EUR zahlen, für Quellenbücher nur 5 EUR.
Einen Preis zu zahlen, der minimal unter den Kosten für ein gedrucktes Regelwerk liegt übersteigt allerdings mein Verständnis bei weitem.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #32 am: 21.10.2004 | 09:36 »
Ich bin mittlerweile auch an dem Punkt, wo mir alles das länger als 50-100 Seiten lang ist, einfach zu viel ist. Wobei es mir dann auch schnuppe ist, ob das 300 Seiten Machwerk nun 2/3 Hintergrund hat oder nicht. (Deswegen habe ich z.B. auch Degenesis nur angelesen..)

Aber ich denke auch, dass Deutschland überhaupt nicht reif ist für kostenpflichtigen PDF-Release. Zumal man dann eh sagen muss: PDF gegen Geld? Nicht im ernst oder?

Schreiben tu ich es eh, es in ein PDF zu konvertieren dauert keine Minute, Upload kostet mich nix (Flat) und meinen Webspace hab ich eh. Warum soll ich also Leuten Geld aus der Tasche ziehen, dafür, dass sie mein Spiel "bewundern" dürfen!? (Zerzittert vor meiner Schaffenskraft...!?)

@LeRat: Comic ist auch "Underground". Das hat sich erst mit der Mangawelle etwas geändert. Trotzdem gibt's aber immer noch Indepent Underground. Echte Nischenprodukte, die originell sind, und die du in der Form nicht von einem "kommerziellen Anbieter" kriegen kannst.

Da ist auch die Analogie für mich beim RSP. Sicherlich mit RSP wird niemand reich werden (okay, außer WotC und WW), aber trotzdem hat sich IMO über die Jahre auf dem Markt ein starkes Maß an Gleichschaltung breitgemacht. Vorallem was die (IMO überspitzten) Ansprüche ans Layout betrifft.

« Letzte Änderung: 21.10.2004 | 09:52 von Ein »

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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #33 am: 21.10.2004 | 09:48 »
400seitige Mammutwerke mit "Standard-Regelsystem" und "nettes, aber toll ausgearbeitetes Setting" will ich gar nicht haben.

Ein interessantes Nischenprodukt mit durchdachten Regeln und einem passenden Background von ca. 70-120 Seiten würde ich als PDF für ca. 10€, als irgendwie gebundenes Büchlein für ca. 15-20 € kaufen.

Für Supplements gelten die gleichen Preise. Aber auch die würde ich nur dann kaufen, wenn sie wirklich etwas substantielles zum Spiel beizutragen haben, und nicht nur neue NPCs, Plotideen, Waffen, Settingausbau, etc. [für ein Positivbeispiel s. Sorcerer].
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Offline Wawoozle

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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #34 am: 21.10.2004 | 09:50 »
Also 400seitige Mammutwerke mit schönem Hintergrund, Layout und netten Bildern sind gern gesehen.
Kleinvieh macht auch mist, das is schon richtig, aber oft ist es eben auch genau das.

(Nicht das das bei Elefantenbullen anders wäre, da sind halt die Haufen grösser, aber die sind dafür seltener (also die Bullen, nicht die Haufen) ;) )

Positives beispiel der 300+ RPG's: Degenesis
« Letzte Änderung: 21.10.2004 | 09:54 von Wawoozle »
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

Offline Thalamus Grondak

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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #35 am: 21.10.2004 | 10:28 »
Dann anders gefragt - wieviel wärt ihr bereit, für ein elektronisches Rollenspiel (ca. 400 Seiten) zu bezahlen?

@Thalamus: Warum meinst Du, kann man in Deutschland elektronische Regelwerke nur zu einem "Spottpreis" (wieviel wäre das überhaupt?) verkaufen? Das Medium bietet doch immerhin gewisse Vorteile gegenüber einem Buch (von dem Du nur eine einzelne Kopie hast).
Die Vorteile wiegen aber lange nihct die Nachteile auf.
1€ - 5€ würde ich sagen kann man machen. Mehr nicht.
Dabei hätte man dann noch mehr Gewinn, als man es bei einem Buch schaffen könnte.
Natürlich gibt es Leute, die Bücher gerne oder sogar Lieber in Elektronischer Form haben(auch wenn ich das ganz und garnicht verstehen kann)
Aber die große mehrheit liest nicht gerne am Bildschirm, die wenigsten haben beim Rollenspiel ein Laptop dabei, und wenn ich das Regelwerk erst noch wieder ausdrucken muss, um bei der Sitzung darin Nachzuschlagen, kommt es mir teurer, als wenn ich ein Buch kaufe.
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Offline Cyberdance

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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #36 am: 21.10.2004 | 11:07 »
Ich glaube ihr verkennt die Kosten, die durch Server, Datenbank und Online-Shop anfallen... So billig ist das ganze nämlich nicht, Freunde.

Mir scheint elektronisch ein Preis zwischen 10 und 20€ angemessen. Unter 10€ ist wirklich lächerlich und bestenfalls für ein kleines Supplement angebracht. Mir scheint es scheint wirklich so etwas wie eine deutsche Zugreif-Mentalität zu geben - kein Wunder in der Tat, das sich in Deutschland mit unabhängigen Rollenspielen nichts tut. Unabhängigkeit muss auch von der Community unterstützt werden und jede Menge Freebies helfen keinem (vermutlich bezahlt ihr auch die Shareware, die ihr benutzt, nicht - gelle? ;) ).
Ich wäre bereit auch was für ein gutes, elektronisches Buch zu investieren. Ich kann mir vom Inhalt Hardcopies machen, wie ich lustig bin und gehe nicht das Risiko ein, das dem Original etwas passiert. Darüberhinaus habe ich mittlerweile ein deutliches Bild von der Arbeit und Zeit, die in einem solchen Projekt steckt und das sollte durchaus auch etwas kosten. Welchen Anreiz sollte jemand haben, seine harte Arbeit einfach zu verschenken?

Ab welchem Umfang ein Regelwerk zu groß oder zu dünn ist, hängt schwer vom System ab, würde ich sagen. Interessant, das Ihr das einfach so pauschalisieren könnt. Auch auf das Risiko hin, mich unbeliebt zu machen - aber das klingt ein wenig danach, als ob Euch das wirklich egal ist. Es ist "independent", also wertlos.
Genau diese Einstellung, die hier rüber kommt, verhindert ein kreatives (und kommerzielles) Wachstum in der deutschen RPG-Szene. Ihr seid im Gegenzug aber bereit, horrende Preise für gedruckte, häufig inhaltlich minderwertige, Produkte auszugeben. Erstaunlich, was man mit Marketing und ein wenig bunter Verpackung alles erreichen kann. ;)
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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #37 am: 21.10.2004 | 11:25 »
Zitat
Ich glaube ihr verkennt die Kosten, die durch Server, Datenbank und Online-Shop anfallen... So billig ist das ganze nämlich nicht, Freunde.

Ich gehe mal von mir aus...
Server = 0 EUR
Datenbank = 0 EUR
Online Shop = habe ich keinen ... kann ich aber selber schreiben ergo 0 EUR

Zitat
Mir scheint elektronisch ein Preis zwischen 10 und 20€ angemessen.
Ich finde 20 EUR lächerlich viel.
Für 25 EUR kreigst du Das DORP-GRW im Hardcover mit farbigen Spielkarten und teilweise in Farbe gedruckt. Das steht doch in keinem Verhältnis...
Ich biete im übrigen alles was sich aus meinen Fingern in die Tastatur ergießt gratis zum download an.

Zitat
. Darüberhinaus habe ich mittlerweile ein deutliches Bild von der Arbeit und Zeit, die in einem solchen Projekt steckt und das sollte durchaus auch etwas kosten. Welchen Anreiz sollte jemand haben, seine harte Arbeit einfach zu verschenken?
Ich weiß nicht ich sehe das irgendwie anders als du ... Rollenspiele zu schreiben ist doch mein Hobby. Ist das dein Job? Warum sollte ich von anderen LEuten Geld für die Ausübung meines Hobbies bekommen, macht für mich keinen Sinn, wenn ich tauche muss ich auch die Ausrüstung bezahlen und noch vieles mehr...
Wenn du das schaffen von einem Rollenspiel als harte Arbeit empfindest, dann lasse es doch bleiben. Ich mache es weil es mir Spaß macht. Es ist ja auch nicht so, dass ich in irgendeier Form Druck hätte (sonst hätten mich die Leute, die auf das DORPendium warten längst aufgeknüpft...) und ich sehe keinen Grund anderen Leuten dafür Geld abzunehmen, dass ich meinem Hobby nachgehe.
Ich verschenke meine "harte Arbeit", weil ich sie sowieso mache ... und dann darf die auch jemand lesen.
Wenn mir jemand seine Annerkennung mit Geld zeigen mächte habe ich natürlich nichts dagegen ;-), aber Lob oder Kritik sind mir da fast noch lieber...

Zitat
Es ist "independent", also wertlos.
Totaler Blödsinn.
Schau dir mal das an.
Die von Fredi genannten Systeme sind alle independent. Und auch viele andere hier besitzen so manches dieser Spiele. Wohlgemerkt alle gekauft. Die sind nicht gedruckt und auch keine Hochglanzprodukte.
Wie passt das zu deinem letzten Abschnitt?

Offline Cyberdance

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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #38 am: 21.10.2004 | 12:30 »
Ich gehe mal von mir aus...
Server = 0 EUR
Datenbank = 0 EUR
Online Shop = habe ich keinen ... kann ich aber selber schreiben ergo 0 EUR
Ich hoffe, Du bist mir nicht allzu böse, wenn ich sage: Was für ein Argument soll das denn sein? Schön für Dich, dass Du das umsonst bekommst, die meisten bezahlen dafür nämlich, wie es sonst auch Gang und Gebe ist. Ich bin Screendesigner/Texter und kein Programmierer. Ich bin auf bestehende Datenbankprodukte angewiesen - darüberhinaus habe ich bei denen auch eine Funktionsgarantie, die für ein kommerzielles Unterfangen leider unverzichtbar ist.

Zitat
Ich biete im übrigen alles was sich aus meinen Fingern in die Tastatur ergießt gratis zum download an.
Es steht Dir natürlich frei, die Früchte Deiner Arbeit zu verschenken aber Du kannst nicht automatisch verlangen, dass das jeder so machen soll. Im Übrigen finde ich auch, das man diese Freebie-Mentalität nicht fördern sollte. Es hat einen Grund, warum es dieses System von Leistung und Lohn gibt.

Zitat
Ich weiß nicht ich sehe das irgendwie anders als du ... Rollenspiele zu schreiben ist doch mein Hobby. Ist das dein Job? Warum sollte ich von anderen LEuten Geld für die Ausübung meines Hobbies bekommen, macht für mich keinen Sinn, wenn ich tauche muss ich auch die Ausrüstung bezahlen und noch vieles mehr...
Vielleicht möchte man sein Hobby auch mal zu seinem Job machen? Wenn alle Entwickler beim Hobbystatus geblieben wären, gäbe es heute keine Rollenspielszene und D&D hätte die USA nie verlassen.
Dein Vergleich hinkt weiterhin: Sicherlich hast Du bereits wesentlich mehr als 20€ für RPG-Bücher ausgegeben, für die Du dennoch noch weiteres Zubehör brauchtest.

Zitat
Wenn du das schaffen von einem Rollenspiel als harte Arbeit empfindest, dann lasse es doch bleiben.
Zwar ist Deine Anschauung des Themas irgendwie putzig aber es ist so, das Arbeit, egal wieviel Spaß sie einem macht (und wenn Du anfängst, das wirklich ernsthaft zu machen, ist es nicht immer lustig) immer noch Arbeit ist und somit Zeit kostet. Es gehen hier nicht alle zur Schule oder studieren - neben einem Job musst Du sehr kritische Entscheidungen treffen, was die Aufteilung dieser Zeit betrifft. Wenn ich mich andererseits nur so oberflächlich mit dem System beschäftige, das es immer lustig und spaßig für mich bleibt, dann meine ich es wahrscheinlich nicht ernst damit und ich gebe Dir Recht - für so einen halbherzigen Ansatz würde ich auch kein Geld investieren wollen.
Ich glaube, wir reden hier von zwei grundlegend verschiedenen Ansätzen und Ansprüchen, was die Qualität des Endergebnisses betrifft.

Zitat
Wenn mir jemand seine Annerkennung mit Geld zeigen mächte habe ich natürlich nichts dagegen ;-)
Aha. ;)

Zitat
Wie passt das zu deinem letzten Abschnitt?
Es passt insofern, als das die wenigsten dafür einen angemessenen Preis zahlen würden (und einige hätten - mit etwas mehr Schliff - durchaus einen solchen verdient).

Das kannst Du beschönigen, wie Du magst aber es hat einen Grund, warum Deutschland die Hochburg der Medienpiraten ist. Wir sind es gewohnt, so ziemlich alles elektronisch geschenkt zu bekommen und das ist - rein moralisch schon - nicht richtig (oder auch nur halbwegs anständig).

Folgende Dinge fallen an Kosten bei der Entwicklung eines Spiels an: Zeit (das ist relevant, wenn man für seinen eigenen Lebensunterhalt aufkommen muss), Software (ja, ich weiss - die hat *Dich* vermutlich auch nichts gekostet ;) ), Server/Datenbank/etc (egal, wie billig Du das bekommst, normalerweise zahlt man dafür. Punkt.) und Illustrationen. Um den verzückenden Schleier der Illusion mal zu lüften - Illustratoren verlangen brutale Mengen an Schotter für ihre Arbeit (auch wenn sie für ein unterhaltsames Thema illustrieren, die schlimmen Finger, wie können sie nur?). Vielleicht hat man das immense Glück, einem enthusiastischen Idealisten mit herausragendem Talent zu begegnen, der Dir Deinen Behemoth von einem Buch für lau illustriert - die Wahrscheinlichkeit ist jedoch eher gering und auf Wunschdenken zu bauen ist nicht sehr klug. Ich wage mal ganz keck zu sagen, das die Illus bei den meisten Büchern das teuerste sind. Ich schätze mal, Marvel konnte sein Rollenspiel zu so einem geringen Preis herausbringen, da ihnen zum einen die Verlagsmaschinerie, zum anderen aber auch die Rechte an den Illus bereits gehörten.
Ironischerweise ist Marvel mit seinem wirklich moderaten Preis eingegangen, weil es nicht genug einbrachte. Soviel dazu.

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Offline Arbo

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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #39 am: 21.10.2004 | 12:31 »
Hm, mir scheint das Ganze etwas aus dem Ruder zu laufen. Deshalb von mir nochmal der Hinweis, dass es - zumindest mir - eher darum gehen würde, (wenigstens) etwas von den Herstellkosten wieder herein zu bekommen. Praktisch sieht es ja so aus, dass man - als Hobby-Autor - gerne einmal seine Sache in der Hand halten möchte. Einzeln ist das KEIN Problem ... da zahlt man (für sein eignes Werk) gerne die 15,00 € (aufwärts) - Copy-Shop, Bindung.

Würden andere das Gleiche auch tun?

Wenn ja, könnte man selbst vielleichtauch über andere Wege nachdenken, indem man das alles selbst macht (Laserdrucker, Supertacker/Bindegerät, Schneidedingsbums usw.).

Die Frage ist nun also, ob andere - die Community - solche Hobbyarbeiten honorieren und ggf. mit einem "minderen" Aussehen Vorlieb nehmen würden. Denn machen wir uns nichts vor ... professionelle Illustrationen sind Glücksache! So sehr man das für "nötig" erachten will, weil sie einfach Blickfang sind, so schwer ist es das auf einer gleichwertigen Indy-Ebene (= für lau) mit dem gleichen Engagement zu bekommen. Deshalb werden Indy-Sachen m.E. eher Copy-Shop-Qualität (Skript-Form) sein.

Gleichwohl ... die meisten Indy-Spiele sind in Sachen Präsentation und Kundennähe den Zielgruppen wesentlich näher als das u.a. im kommerziellen (semi-kommerziellen) Bereich der Fall ist. Zumindest ist dies meine Beobachtung. Es kann also gut sein, dass durch Präsenz, Nähe usw. ein ebenfalls sehr hohes Maß an Qualität - aber des entsprechenden Indy-Rollenspiels - geboten werden kann - halt nur auf einer anderen Ebene. Ich denke da ist viel Potenzial drin. Wird dies aber entsprechend honoriert?

Dies führt mich u.a. auch zu einer anderen Frage, nämlich: Wird freies Rollenspiel in der Rollenspielszene überhaupt honoriert?

In den letzten Jahren habe ich diesbezüglich schon positive Beobachtungen machen können (Dank z.B. den Möglichkeiten, die das PrO bietet).

-gruß,
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #40 am: 21.10.2004 | 12:41 »
100% Zustimmung für Marcel.
Independent ist nicht gleich schlecht, aber zu erwarten, mit einem selbstgestrickten PDF-RPG mehr Gewinn(pro Buch) zu machen als die Profis, ist wohl etwas hochgegriffen.
Du glaubst doch nicht das WoC mit einem verkauften Spielerhandbuch 10€ Gewinn machen.
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #41 am: 21.10.2004 | 12:45 »
@Arbo
Ein Buch selber machen = lass es bleiben, das kommt dir teurer, als wenn du es drucken lässt.
Vorschlag, nimm den proofed way, wie es schon mit DORPund DEGENESIS geklappt hat, entwerfe es als PDF, lass die Leute sehen, was sie erwartet.
Dann wirst du in kürzester Zeit, durch das Feedback, Wissen, ob es sich lohnt, über ein Buch nachzudenken.
Wenn du zu dem Schluß gekommen bist, das es sich lohnen könnte, nimm Vorbestellungen an, und kalkuliere dann nochmal.
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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #42 am: 21.10.2004 | 13:05 »
@Cyberdance

Ich weiß nicht, was du für ein Prolem hast. Schau dir RPGNow an. Da gibt es PDF-Downloads deutlich unter den von dir genannten Preisen. Die meisten unter 10$, viele unter 5$. Dazu kommt, dass RPGNow den gesamten Vertrieb übernimmt: Server, Datenbank, Software, Abrechnung. Ich weiß nicht, wieviel die haben wollen (Fix und Prozentual), aber scheinbar klappt es ja mit den Preisen von ca. 10$ pro Werk gut, sonst gäbe es sie nicht.

Die Tatsache, dass RPGNow läuft, zeigt uns, dass PDF-Downloads zu verkaufen sind. Aber Preise von 20 Euro pro Buch sind sicher schwierig vermittelbar, wenn man für 5 Euro mehr schon ein Printbuch bekommt.

Und leben kann man davon sicher nicht. ;)
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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #43 am: 21.10.2004 | 13:27 »
@ Thalamus Grondak:

Nochmal ... es geht nicht darum, ein Buch zu drucken, sondern den Leuten ggf. etwas "in die Hand" zu geben. Das wird - wie ich oben ausgeführt habe - in etwa Skript-Qualität haben. Also kein Harcover mit bunten (oder sw) Bildchen drin.

Das mit dem "Selber machen" bezog sich daher auch NUR auf diese Skript-Qualität.

Was übrigens die Vorbestellungen betrifft ... halte ich das für eine SEHR bedenkliche Angelegenheit.

@ Fredi:

Ich weiß nicht, ob von RPGNow so einfach auf die Allgemeinheit geschlossen werden kann - schon aufgrund des unteschiedlichen Kundenstammes. Allerdings stimme ich Dir zu, dass die PDF-Downloads billiger sein müssten, wenn sie in direkter Konkurrenz mit "richtigen" Büchern stehen.

Jedoch ... ging es m.E. hier weniger um den professionellen Vertrieb, sondern um eher Print-Produkte ... also Beiwerk, was auf Cons. usw. verkloppt werden kann (wenn man es z.B. anbietet).

EDIT; Zusatz: Was m.E. bei Online-Produkten auch eine nicht unwesentliche Rolle spielt, ist die Größe. Ich will nicht motzen, aber Regelwerke jenseits der 5 MB sind m.E. problematisch.

-gruß,
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« Letzte Änderung: 21.10.2004 | 13:50 von Arbo Moosberg »
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #44 am: 21.10.2004 | 13:41 »
@ Thalamus Grondak:
Nochmal ... es geht nicht darum, ein Buch zu drucken, sondern den Leuten ggf. etwas "in die Hand" zu geben. Das wird - wie ich oben ausgeführt habe - in etwa Skript-Qualität haben. Also kein Harcover mit bunten (oder sw) Bildchen drin.

Das mit dem "Selber machen" bezog sich daher auch NUR auf diese Skript-Qualität.

Was übrigens die Vorbestellungen betrifft ... halte ich das für eine SEHR bedenkliche Angelegenheit.

In diesem Fall solltest du es trotzdem nicht selbst machen.
Beispiel:
Din A5 heftchen s/w mit 72 Seiten Auflage 200stk:

Copyshop= 10Cent pro Seite = 1440€
Onlinedruckerei pauschal 625€

Preis pro Heft beim selbermachen(ohne das es zusammengetackert wurde)= 7,20€ (+ müselige Arbeit 200 heftchen zu tackern)
Preis pro Heft bei einer Onlinedruckerei = 3,13€ (fertig getackert)

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Offline Cyberdance

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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #45 am: 21.10.2004 | 17:14 »
@Fredi: RPGNow arbeitet in einer gänzlich anderen Kapazität mit einem ziemlich sicheren Kundenstamm. Das kann man nicht vergleichen.

Womit ich ein Problem habe? Mit der Konsummentalität, die hier hemmungslos zur Schau gestellt wird. Das macht die Branche im Kern kaputt. Idealismus, Spaß und Hobby - alles schön und gut, damit das ganze aber auf gesunden, kräftigen Wurzeln wächst, muss auch wirtschaftlich gedacht werden, sonst fällt das alles in sich zusammen und wir müssen weiter das schlucken, was die Großen (die das Prinzip erkannt haben - sonst wären sie nicht da, wo sie heute sind) uns vor die Füße werfen. Auch zu den Preisen, die sie uns aufdiktieren. Gratis hergebene Systeme werden *nie* eine Alternative oder Konkurrenz darstellen und keine Bewegung in der Branche verursachen.

Was man für sich zuhause im Keller zusammendaddelt hat für das große Geschehen keine Bedeutung. Wenn Du etwas verändern oder mitgestalten willst, musst Du auch nach den Regeln der Großen spielen.
Ich meine, geht Euch denn nicht auf, das WotC oder White Wolf niemals da wären, wo sie heute sind, wenn sie am laufenden Band die Früchte ihrer harten Arbeit verschenkt hätten?

Mit Billigware tut man der ganzen Branche keinen Gefallen. Was nichts kostet, wird auch nicht geschätzt. Eine einfache Regel. Darüberhinaus bringt es schlechtes Karma, durch Fleiss erarbeitete Dinge einfach zu verschenken. Es muss immer einen Ausgleich geben. Egal was da jetzt alles gegenan kommen wird - Dinge, die man geschenkt bekommen hat, nimmt man nicht ernst. Wer wirklich etwas tadellos gutes gemacht hätte, würde es doch nicht verschenken. Egal, wie Ihr Euch dagegen versperrt - es ist einfach so. Es ist ein IMMENSER Unterschied, ob man eine Uhr von Aldi oder eine Rolex am Handgelenk trägt.

Ich sehe jetzt aber, warum die deutsche Rollenspielszene da ist, wo sie heute ist. Zum Glück haben die Macher von DSA anders getickt als Ihr, sonst gäbe es heute nicht ein nennenswertes, deutschstämmiges Rollenspiel. ;)

Veränderung benötigt Support und der kommt am leichtesten in der Form von Geld. Ihr wollt Eure eigenen Systeme, die nicht von irgendwo fern kommen? Fein, dann verschenkt sie aber nicht (denn dann werden sie vergessen) und erwartet nicht, sie umsonst zu bekommen, denn dann wird der Enthusiasmus irgendwann nachlassen und nur Schüler, Studenten und Arbeitslose in ihrer Freizeit was beitragen können, was aber sofort vom Fenster verschwindet, sobald die anfangen ein richtigess Leben zu führen.
Nur der Status Quo kommt gratis. Innovation bedeutet auch Opfer. Wer über 30€ für ein Regelwerk aus dem Mainstream hinlegen kann, kann durchaus auch 20€ für ein unabhängiges System hinblättern. Ich sehe den Unterschied nicht. Ich wüsste einige unabhängige Autorensysteme, für die ich - elektronisch oder als Buch - durchaus bereit wäre, ein paar Zehner hinzulegen. Ein gutes System braucht keinen Markennamen und Hochglanz-Farbillustraionen um sein Geld wert zu sein.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #46 am: 21.10.2004 | 17:18 »
Was hat das Degenesis-Regelwerk eigentlich gekostet? Nur mal so aus Interesse.

Die Frage ist ja: Lieber ein unprofessionell selbst gefrickeltes Layout und ein paar zusammengeschnorrte, halbprofessionelle Illus, dazu ein Softcover, und das Ganze dann für 10,- € (bei sagen wir 100 Seiten)? Oder doch einen Profi einkaufen, der dann natürlich auch bezahlt werden muss, ein Hardcover, das richtig geil aussieht, und dafür sagen wir mal 20,- €? Welches von beiden findet mehr Abnehmer?

Denn wenn ich mir den Aufwand so angucke, der von den größeren Verlagen in Punkto Aufmachung getrieben wird - ich meine, so dick die Kohle haben die ja nu auch nicht, und sooo riesig sind die Auflagen in deutscher Sprache nicht, aber man scheint ja der Meinung zu sein, dass sich das rechnet. Immerhin, das Auge kauft mit (oder so). ;)
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Offline Cyberdance

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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #47 am: 21.10.2004 | 17:32 »
Die Frage ist ja: Lieber ein unprofessionell selbst gefrickeltes Layout und ein paar zusammengeschnorrte, halbprofessionelle Illus, dazu ein Softcover, und das Ganze dann für 10,- € (bei sagen wir 100 Seiten)? Oder doch einen Profi einkaufen, der dann natürlich auch bezahlt werden muss, ein Hardcover, das richtig geil aussieht, und dafür sagen wir mal 20,- €? Welches von beiden findet mehr Abnehmer?
EXAKT! Das meine ich ja - für eine halbgare, zusammengestoppelte Angelegenheit würde ich auch nichts ausgeben aber die Aussicht auf finanzielles Entgelt würde sicherlich mehr Macher anspornen, sich auf professionelles Terrain zu bewegen.

Das wollen wir doch eigentlich, oder? - Unabhängige, eigene System, die in puncto Qualität den anderen in nichts nachstehen. Weder optisch noch inhaltlich. Das ist die Herausforderung und wenn man sagt, man will ein Rollenspielsystem entwickeln, sollte man seine Messlatte auf keinem Fall geringer halten als das, was die Zugpferde der Industrie zu bieten haben.
Es ist möglich, die zaubern ja nicht - NUR, das ganze wird dann natürlich zu echter Arbeit. Da kann man sich nicht hinsetzen und sagen, "och, ich mach jetzt mal 'ne Stunde was an meinem System, nachher guck ich fern und morgen gehe ich erstmal an den Strand, bevor ich irgendwann nächste Woche wieder was daran mache.".
Da kommt ein gewaltiger Rattenschwanz an Kosten (alleine durch die Zeit) hinterher und das schreckt vermutlich die meisten ab, so weit zu gehen.
Ich sage aber, es ist möglich und es sollte gemacht werden. Ich möchte gerne in Zukunft viele unanbhängige, hochqualitiative Rollenspiele sehen und es ist nur vernünftig, das die auch zu einem angemessenem Preis über den Tisch gehen.

Zitat
aber man scheint ja der Meinung zu sein, dass sich das rechnet. Immerhin, das Auge kauft mit (oder so). ;)
Ja, aber die haben keinen Pakt mit dem Teufel geschlossen, um das zu erreichen (auch wenn das manchmal so scheint  :P ), sondern sind durch Fleiss da hin gekommen. Theoretisch kann das jeder erreichen aber solche Manöver müssen halt von der Community unterstützt werden. Das geht halt nicht, indem jeder erwartet, er müsse Systeme, die nicht von den großen Verlagen kommen, in jedem Fall fast umsonst oder zum reinen Selbstkostenpreis bekommen. Das hilft nicht, das entmutigt nur und am Ende landen wir alle wieder bei den Verlagen oder schreiben für DSA (nicht dass das generell schlecht wäre aber Du weisst, worauf ich hinauswill - hoffe ich).
Der wirkliche Antrieb dazu, neue, kleine Systeme unter das Volk zu bringen, beginnt bei der Community, den Spielern. Wenn dort kein Support stattfindet, wird das ganze sehr, sehr schwer für die Entwickler.
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #48 am: 21.10.2004 | 17:37 »
Was hat das Degenesis-Regelwerk eigentlich gekostet? Nur mal so aus Interesse.

Es kostet 38€.
Ich denke, wenn, dann richtig.
Ich zahle lieber 40€ für ein gut aufgemachtes Regelwerk(mit denen du bei einem wirklich guten Hardcover auf jeden fall rechnen musst) als 10€ für ein schlechtes layout und s/w heftchen.

@Cyberdance
Wo befindet sich die deutsche Rollenpsielszene denn?
Auf meiner Festplatte liegen mehr Freie und gute Systeme, als ich ausprobieren in der Lage bin.
Wenn du ein wirklich gutes RPG machst, wirst du auch abnehmer dafür finden.
Du hast mir aber immer noch nicht gesagt, wie du darauf kommst, mit einem PDF mehr gewinn machen zu wollen, als die Profis mit ihren Hardcovern.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Qualität, Preisleistung und Independent im Rollenspiel
« Antwort #49 am: 21.10.2004 | 17:44 »
Gut, 40 € für ein Regelwerk mit 100 Seiten lässt sich wohl wirklich nicht mehr vertreten. Ist Hardcover wirklich so ein Quantensprung?
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