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Agone - small talk

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JS:
ja, das ist richtig, und auch ich stelle fest, daß mir stark mit märchen verbundene settings (z.b. grimm) überhaupt nicht liegen. hinzu kommt, daß manche zeichnungen bei agone wirklich eine sehr märchenhafte atmosphäre vermitteln mit ihren knubbelnasenkobolden, runden fensterhäusern, tanzenden leuten usw.
ich denke, vielen spielern liegt die unterscheidung nicht zwischen der atmosphäre, die märchen oftmals haben, und dem inhalt derselben. mit monstermassen, standardgoblins, figurenschieben und dungeons kommen sie einfach besser zurecht, ohne daß ich das jetzt bewerten will.

natürlich ist vieles aus den märchen der grimms auch bei agone zu finden: die entdeckung der mysterien, das erwachen der inspirierten (ergo: erwachsenwerden), der kampf gegen dunkle und böse mächte, die fasziniationen der unerklärlichen magie, die fabelwesen usw. doch brechen bei agone eben nicht ein paar kinder auf, um die böse hexe zu verprügeln, sondern erwachsene, gestandene helden, um gegen das abgrundtief böse anzukämpfen. es ist für mir ein wenig wie herr der ringe in einer welt der gebrüder grimm.

der hintergrund der welt und besonders die ganzen kulturen sind übrigens alles anderes als märchenhaft, sondern ziemlich stark an die reale geschichte angelehnt.

Crimson King:
DSA enthält allerdings auch viel Märchenhaftes, nur eben wesentlich trivialer aufbereitet. Und Figurenschieben ist dort auch völlig verpönt. Es ist allerdings richtig, dass der Lindenstraße-Effekt, also die Trivialität der Ereignisse und ihrer Tragweiten, deutlich geringer ist als bei Agone.

Boba, ich bin im Übrigen froh, dich am Treffen nicht abgeschreckt zu haben. Mit meiner Performance als SL war ich nämlich selbst nicht so richtig zufrieden.

1of3:

--- Zitat ---das erwachen der inspirierten (ergo: erwachsenwerden)
--- Ende Zitat ---

Das ist aber schon sehr "ausgedeutet" angesichts des Alters, das der typische Inspirierte hat.

Boba Fett:

--- Zitat von: Crimson King am 28.05.2008 | 12:57 ---Boba, ich bin im Übrigen froh, dich am Treffen nicht abgeschreckt zu haben.
Mit meiner Performance als SL war ich nämlich selbst nicht so richtig zufrieden.

--- Ende Zitat ---
Du hast mich abgeschreckt.... ;D
Nein, im Ernst:
Ich kann da schon differenzieren.
Um das Spiel selbst zu bewerten muss man viele Dinge im Spielerlebnis rausfiltern.
Unter anderem den Spielleiter, aber eben auch die Mitspieler.
So musste ich Ingos Performance beispielsweise auch rausfiltern, um nicht eine beeinflusste Bewertung zu bekommen.
Ansonsten wird einem unter anderem auch ein "mäßiges" Spiel sehr gut vorkommen, das einfach nur von einem Super-Spielleiter präsentiert wird.

Deine Darstellung der Welt und auch der Rollen hat mir sehr gut gefallen.
Vor allem der alte Mann in seinem Haus war schon klasse.
Dein Spielstil war mir ehrlich gesagt etwas zu sehr auf Deine Vorstellung vom Ausgang fixiert.
Dadurch sind viele Gelegenheiten verpasst worden. Das war schon fast ein bisschen Railroading.
Da kannst Du mit ein bisschen mehr flexibilität unheimlich viel mehr erreichen.
(Mein Fading Suns for Beginners war zB auch auf eine bestimmte Storyentwicklung orientiert
aber eben nicht auf einen bestimmten Ausgang fixiert.)

Das Agone selbst hat mir insgesamt gut gefallen.
Die Welt, die Atmosphäre und Stimmung und die darin bestehenden Elemente finde ich schon sehr gelungen.
Das System (Regeln und so) empfand ich als "ein bisschen zu viel Micromanagement" was ich für so ein Setting eigentlich nicht brauche. Viel zu viele Werte, wo man doch eigentlich kaum würfelt.
Ich glaube, ein System, dass sich an Storytelling orientiert wäre da geeigneter, einfach weil das Setting Storyteller einfach anzieht. Das sind aber nur die Eindrücke, die ich in dem einen Spiel. Mag mich täuschen.
Macht aber nichts, ich orientiere mich immer an den Welten, auf denen man spielen kann, und nicht an den Regeln.


JS:

--- Zitat von: 1of3 am 28.05.2008 | 15:11 ---Das ist aber schon sehr "ausgedeutet" angesichts des Alters, das der typische Inspirierte hat.

--- Ende Zitat ---

eben nicht. ich schrieb doch, daß die helden bereits gestandene erwachsene sind, die plötzlich ihre absolute besonderheit erfahren und alles über den großen kampf hinter den kulissen. wie die märchenkinder, die das erste mal allein im wald sind und sich selbst helfen und mit verstand gegen größere mächte angehen müssen.

zu den regeln: ich bin da auch hin- und hergerissen. man merkt deutlich den rolemasterhintergrund der regelkreateure, aber andererseits finde ich besonders die basismechaniken so hervorragend, daß ich mich jedesmal wieder darüber freue. nur vieles drumherum hätte man etwas spielfreundlicher machen können, auch wenn ich es regeltechnisch betrachtet gut gelöst finde.

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