Das Tanelorn spielt > Asche und Blut
[A&B]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
Doc Letterwood:
Godewick verschloss mit der Linken den Mund des Ostlings, während er sich schwer machte, um den Barbar unten zu halten. Dann rollte er sich mit dem am Boden liegenden einmal herum, damit er nicht im Fackelschein lag, der möglicherweise von oben herab in den Keller fiel.
Tricia:
Langsam und vorsichtig öffnete Asira die Tür in die Küche und spähte aufmerksam durch den noch schmalen Spalt. In der Küche war bis auf eine flackernde Öllampe, die jemand achtlos auf einem Schemel abgestellt hatte, kein Licht. Im trüben Halbdunkel konnte sie keine Personen erkennen, auch Bewegungen waren nicht auszumachen. Immer noch angespannt und bereit, beim ersten Laut, die Tür zu schließen und hinunter in den Keller zu laufen, öffnete Asira die Tür weiter.
Nach einer kleinen Weile, in der sie nichts hörte, entschied sie, in die Küche zu gehen. Geduckt näherte sie sich der Tür zum Schankraum. Wieder öffnete sie die Tür mit großer Vorsicht, immer darauf bedacht, keinen unnötigen Lärm zu verursachen.
Noch bevor sie die Gelegenheit hatte, irgendetwas zu sehen, hörte sie, wie eine raue Stimme, einen scharfen Befehl brüllte. Ein Stuhlrücken folgte und dann konnte Asira schwere Schritte hören, die anscheinend in ihre Richtung kamen. Hastig schloss sie die Tür, eilte zurück in die Küche und von dort in den Keller.
"Godewick" flüsterte sie halblaut, "es sieht aus, als ob noch jemand kommt. Wir müssen diese beiden hier irgendwie verstecken!" Schnell lief sie die wenigen Stufen der Treppe hinunter und packte den Bewußtlosen, den sie niedergeschlagen hatte, an den Beinen. "Ich werde versuchen, ihn hinter die Fässer zu ziehen. Kümmert euch um euren Bekannten." Ein kurzes Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht, als sie Godewick zuzwinkerte.
Eigentlich sollte ich jetzt vor Angst zittern, aber das Gegenteil ist der Fall. Es macht mir Spaß. Ich amüsiere mich, während mein Leben am seidenen Faden hängt. Meine Lehrer hatten Recht. Die Not und Gefahr bringt die unwahrscheinlichsten Seiten im Menschen zum Vorschein.
Doc Letterwood:
Erstaunt hob Godewick eine Braue wegen Asiras amüsiertem Gesicht - damit hatte er nun nicht gerechnet. Er selbst fühlte sich auch nicht besonders komisch, aber dieses wilde Grinsen erschien ihm trotz allem bestechend. Also zwinkerte er mal zurück - in der festen Überzeugung, dass Asira möglicherweise jetzt gerade zur Hochform auflief.
Schnell kam er auf die Beine und hievte seinen "Bekannten" mit. Dann blickte er sich hastig um. Mit dem Ostling im Würgegriff trat er zu den Fässern. Sein Fuß hieb kurz gegen ein Faß. Das trockene Geräusch bestätigte ihm, dass es noch voll war. Das zweite Faß. Voll. Das dritte Faß. Ein hohles, dumpfes Geräusch ertönte.
Mit der Linken tastete er zum Deckel und fand die Öffnung, in der gemeinhin der Zapfhahn steckte. Schnell zog er das Faß auf, hieb dem Ostling die Faust an die Schläfe, stopfte den Bewusstlosen kopfüber hinein und hob den Deckel auf die Öffnung.
Gerade, als die Kellerluke geöffnet wurde, sah er die Füße von Asiras Kunden hinter den Fässern verschwinden. Und er selbst duckte sich zwei Meter von Asiras Deckung entfernt hinter drei Fässern, von denen eines bis zum Rand mit ohnmächtigem Barbar gefüllt war...
Tricia:
Mit schmerzenden Armen hatte Asira den Ostling gerade noch rechtzeitig hinter die Fässer gezerrt. Gerade so hatte sie es überhaupt geschafft, den massigen Körper auf dem unebenen Boden zu bewegen. Ihr Atem ging schneller und einzelne Schweißperlen glänzten auf ihrer Stirn. Sie bemühte sich, flach zu atmen, so dass das Geräusch sie nicht verraten würde.
Mit polternden Schritten kam der Ostling aus dem Schankraum immer näher. Siedendheiß fiel Asira plötzlich ein, dass sie die Lampe des anderen knapp neben der Tür stehen gelassen hatte. Egal, daran konnte sie nun auch nichts mehr ändern. Mit einem lauten Krachen schlug er die Tür auf und verfehlte dabei nur um Haaresbreite die Lampe. Breitbeinig stapfte er im Halbdunkel die Treppe herab und grunzte dabei etwas Unverständliches. Dann schien er etwas wie einen Namen zu rufen. Als er keine Antwort erhielt, brummte er mißmutig und ging weiter in Richtung der Fässer.
Doc Letterwood:
Godewick erstarrte, als er durch einen Spalt zwischen den Fässern jenen Ostling auf sich zukommen sah.
Weiter links...nur ein bisschen weiter links, bitte...
Fieberhaft überlegte er. Hier war es zu eng, um mit dem Hammer auszuholen.
Dabei fiel sein Blick nach rechts auf ein umgestürztes Fass. Der Deckel lag auf dem Boden.
Nun gut. Hoffentlich ist das nicht all zu laut...Weiter links. Noch ein bisschen...
Mit einem unterdrückten Laut sprang Godewick auf, als der Leib des Ostlings fast über ihm und den Fässern aufragte. Mit der Rechten griff er den Deckel, und mit der ganzen Wucht seines Körpers versuchte er, den Fassdeckel im Gesicht des Barbaren zu platzieren.
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