Das Tanelorn spielt > Asche und Blut
[A&B]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
Imiri:
"Ich bin Arvin .. .. .. Arvin Krynan. Und - gestattet ihr mir, auch nach eurem Namen zu fragen?"
Gebannt hatte er im Halbdunkel darauf gewartet, was sich bei der Aktoion des Schwarzen ergeben würde.
Sollte er ihm seinen Namen nennen, mußte er ihn nicht weiter als den Schwarzen bezeichen.
"Und? Ist die Luke offen? Von Innen verreigelt? Konntet ihr was erkkennen? Oder müssen wir auf den Hünen mit seiner Lampe warten? Ein anderes Feuer, das uns Licht spenden könnte, haben wir hier nicht."
Doc Letterwood:
Der Hüne kniete sich nieder und nahm das Kinn des Wirtes in die Hand. Schmerzerfüllt zuckte er instinktiv zurück. Doch der Griff der großen, schwieligen Hand nagelte sein Gesicht in dieser Position fest.
"Mh. Ein Kratzer.", murmelte er. Dann schaute er den beiden anderen nach, wie sie in der Dunkelheit verschwanden, um den Ausgang zu suchen.
Eigentlich hatte er keine große Lust, wieder in den Regen zu gehen...
...doch was, wenn SIE jetzt ankam?
Er erstarrte.
"Verflucht.", flüsterte er. "Wirt, ist der Ausgang dort hinten verriegelt?"
Der Wirt sah ihn unruhig an. "J-ja.", antwortete er zittrig. "Den Schlüssel.", forderte der Hüne ungeduldig. Mühsam nestelte der Wirt einen Schlüssel unter seinem speckigen Hemd hervor und reichte ihn weiter.
Schnell erhob sich der Hüne und schritt in die Richtung der beiden anderen. Der flackernde, unruhige Schein der Kerze warf lebendige, tanzende Schatten über die Kisten und Fässer hier unten.
Warum habe ich nicht vorher daran gedacht? Bei Gott, wenn sie jetzt in die Schenke laufen würde...
Ohne sie eines Blickes zu würdigen stieg er die Stufen hinauf, stellte die Kerze auf die zweitunterste Stufe. Er selbst blieb auf der viertuntersten stehen. Dann richtete er sich auf, griff nach oben zu dem breiten Vorhängeschloss und entriegelte es mit dem Schlüssel. Dann lupfte er die Luke ein wenig an, um nach draußen zu sehen. Prasselnder Regen empfing ihn, und sofort liefen schlammige Rinnsale durch die schmale Öffnung in den Keller hinein.
Die Luke war hinter der Schenke schräg in einen Holzrahmen eingelassen, der in einem flachen Winkel an der Hauswand lehnte. Man konnte sie wie eine fast liegende Türe öffnen.
Niemand zu sehen. Auf der anderen Straßenseite schwankte eine knarrende Laterne unter einem Vordach.
"Gut.", brummte der Hüne und öffnete vorsichtig die Luke. Die Scharniere kratzten und ächzten leise.
Imiri:
"Wie meinen?",fragte der Mönch auf das kurze 'gut' des Hünen, der auch sonst eher sprachkarg war. "Ich meine, was ist 'gut'? Können wir ungesehen nach draußen? Oder werden wir schon erwartet?"
Was mochte er schon mit 'gut' gemeint haben? Was verstand jemand wie er überhaupt unter 'gut'? Also gut, 'gut' war besser als 'schlecht' - zumindest für ihn - und bis jetzt hatte er nicht gezeigt, dass er sehr unterschiedliche Interessen hatte als der Rest. Das war schon mal ein guter Anfang für eine Zusammenarbeit, auf die sie jetzt, durch die äußere Bedrohung, angewiesen waren. Hatte das Schicksal, die göttliche Fügung nicht schon oft Menschen zusammen geführt, die sich sonst nie miteinander abgegeben hätten.
Raven:
Der prasselnde Tropfenmarsch, der durch das dichte Wolkendach des Himmels rann, und den morschen Kellerzugang in flüssigem Leben glitzern ließ, hüllte den Schmiedesohn in einen kalten Mantel aus Nässe. Plätschernd ergossen sich kleine Bäche in den Keller, und Blitze warfen den Schatten des Hühnen dorthin zurück. Rasch sah er sich um. Der Haupteingang zur Einkehr war noch immer geöffnet, und wurde von den Windböen, die den Regen zürnen ließen hin und hergeschlagen.
Erschrocken zuckte er zusammen, als eine Hand sich auf seine Regenstromübergossene Schulter legte. Die zittrig, wärmende Stimme des Bauern der sie hierher gebracht hatte, grub sich in seine Ohren.
"Rasch, lasst uns zu meinem Gehöft im Osten laufen. Dort können wir Alarmschlagen, und uns bewaffnen, wenn nicht gar verbarikadieren!"
Mit schmatzenden Schritten, die Hände zu einem Dach gefaltet, rannte der Bauer vorsichtig von Vordach zu Vordach, stets daraufbedacht von einem zufälligen Beobachter nicht entdeckt zu werden.
Imiri:
"Wir sollten ihm besser folgen.", meinte der Mönch nur kurz, zog sich dann die einfach Kapuze der grauen Robe über den Kopf und schob sich die umgehängte Tasche vor die Brust um sie in seiner Umarmung vor dem Regen zu schützen. Leicht fragend blickte er zu den anderen. "Uns eine bessere Positoin zu verschaffen, ist sicher nicht das schlechteste. Oder hat einer von euch einen besseren Vorschlag bzw. einen Grund noch hier zu bleiben?"
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