Das Tanelorn spielt > Asche und Blut
[A&B]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr
Imiri:
Der Mann sprach offen von einem Aufstand. Und das in Gegenwart von zwei Veridanern - mir und der Novizin. Er lehnte sich in gewisser Weise gegen die göttliche Ordnung auf, die der Orden in diesen Landstrich gebracht und erhalten hatte, bis diese Ostlinge eingefallen waren. Ich weiß nicht inwieweit der hiesige Baron dem Orden nahesteht, dennoch muss er von ihm eingesetzt worden sein, oder zumindest einer seiner Vorfahren. Für Politik hatte ich mich immer nur wenig interessiert. Doch wenn dem so war, dann durfte nur der Orden die Entscheidung zur Absetzung des Barons treffen. Denn sollte er sich wirklich in der Art lästerlicher Weise verhalten, hätte der Orden doch schon längst etwas unternommen. Denn Ungerechtigkeit konnte vor dem Angesicht des götlichen nicht bestehen und der Orden folgte diesem Willen. Wiso glaubte also dieser Konrad, dass sie nicht seinen Plan an den örtlichen Orden oder den Baron weitergaben. Er wollte noch mehr Unruhe stiften, als die Ostlinge es eh schon taten....
......Unruhen wie damals.....
...... bevor der Orden hier....
Schmerz durchzuckte seine Glieder und ließ seine Augen flackern, als sich in seinen Gedanken die Bilder formten, die das visualisierten, was die Bücher des Ordens über die Zeit berichteten, als viele der Menschen hier noch nichts vom Wahren Glauben gehört hatten. Einer Zeit, in der der Orden das Wort verbreitete, 'mit flammenden Predigten und der Lanze des Gerechten' wie es in einem Buch hieß. Angewiedert wande er sich ab, ob solcher Grausamkeit, bedekte siene geschlossenen Augen mit seiner Hand um sich den Anblick zu ersparen. Doch die Bilder waren nicht vor ihm, sondern formten sich in seinem Geist. Vor ihnen konnte man sich nicht verstecken.
Doc Letterwood:
Godewick fing sich wieder. Er straffte sich und verscheuchte die düstere Vergangenheit mit einem Kopfschütteln. Er musste sich konzentrieren...
"Ihr wollt...euren Herrscher...nicht mehr?", fragte er vorsichtig. "Ihr wisst, dass ihr für solche Gedanken bestenfalls gehenkt werden könnt?" Zwei Seitenblicke nach links und rechts. Godewick musterte genau den Gesichtsausdruck des Mönchs und der Novizin angesichts dieser...dieser...
"Wenn der Herrscher es so will, müssen wir der Ordnung gehorchen.", sagte er...vorbeugend. Falls der Novizin das Schwert ausrutschen sollte, wollte er kein Ziel sein. Obwohl er genau nachvollziehen konnte, was Konrad meinte.
Jeder leidet auf die ein oder andere Weise unter den Herrschenden, sicher, aber...was soll es sonst geben? Die einen sind zufrieden, die anderen nicht. Die Unzufriedenen proben vielleicht den Aufstand, doch letztendlich bedeutet Macht Ordnung. Auch, wenn manche vielleicht ihre Macht missbrauchten. Andererseits...wenn der Baron seine Ländereien vernachlässigte und dadurch den Barbaren Tür und Tor öffnete, würde sein Reichtum bald versiegen. Natürliche Machtauslese, hatte Gerlissa es mal genannt, als sie über die Adligen und ihre Allüren gesprochen hatten...
Imiri:
Wenn der Baron wirklich solche Dinge tat, dann musste ihm bestimmt nur noch einmal ins Gewissen reden um ihn wider auf den rechten Pfad zurück zu bringen - Bestimmt. Das wäre eigendlich Aufgabe des Geistlichen an seinem Hofe gewesen. Vielleicht sollte er dem Hause des Baron einmal einen Besuch abstatten und nach dem rechten und seinem Geistlichen sehen. Vielleicht brauchte dieser etwas Hilfe, bei dem Unterfangen.
Doch etwas schreit in mir....... Ungerechtigkeit! Ungerechtigkeit, wie sie nicht sein darf. Ungerechtigkeit, wie sie die Bauern zu Siechtum und Leid verdammt, wärend andere Feste Feiern. Doch sie hatten zu gehorchen. Wo würde es noch Ordnung geben, sollten alle sich gegen ihre Herren erheben.
Unsicher über sich selbst, blickte er in die Gesichter der anderen. Wohin würde das alles noch führen. Er würde um Erleuchtung beten müssen, denn er war im Begriff die Führung seiner selbst zu verlieren, wenn sein Gefühl weiterhin so gegen ihn anschrie. Erst jetzt fiel ihm auf, dass der Schwarze fehlte. Wo war er abgeblieben?
Tricia:
Mit gerunzelter Stirn hörte Asira, was der Bauer berichtete.
Die Verwaltung der Ländereien ist eine ernste Angelegenheit. Welchen Grund hat der Baron, sich so an dem Land zu bereichern, das ihm nur zur Verwaltung übergeben ist? Ob er wirklich so unklug ist, offen seine Völlerei und Ausbeutung zur Schau zu stellen? Sollte er wirklich meinen, sich so einfach über die Gesetze hinweg setzen zu können?
Ihr Gesicht verzog sich zu einer ärgerlichen Miene. "Wo finden wir diesen Baron? Euer Aufstand ist sicherlich ein wenig übertrieben, aber vielleicht gibt es einen Grund für sein Handeln. Diesen sollten wir zuerst herausfinden."
Oder ist es in dieser Welt inzwischen so weit gekommen, dass jeder sich bereichert, wo er nur kann? Doch Gott will, dass es allen Menschen gut geht, im Rahmen ihres bestimmten Platzes in der Welt. Also kann es nur in seinem Sinn sein, dass diese Situation untersucht wird. Und mehr über die Welt zu erfahren und die Probleme und Gefahren die sie bedrohen, das wollte ich doch. Darum habe ich immer wieder darum gebeten, ein Jahr als Kundschafterin umher zu ziehen.
Doc Letterwood:
Godewick verzog seinen Mund zu einem schmalen Grinsen. Diese Reaktionen waren besser, als er erwartet hatte. Scheinbar waren die beiden Ordensleute doch nicht so...forsch wie manch andere. Übervorsichtig hatte er sich zurückgenommen. Er kannte die Veridaner nur zu gut, denn auch sie gehörten zu denen, die Macht ausübten...und die das manchmal auf dem Rücken der Bauern und Handwerker taten.
Nun gut.
Diese beiden waren nicht so. Vielleicht sollte er anfangen, Veridaner zu unterscheiden...
"Euer Ansinnen ist ehrenhaft, Novizin Asira. Aber glaubt Ihr, bei allem Respekt für Euch und Euer Tun, der Baron ließe sich von Euch oder Eurem strebsamen Ordensbruder hier von seinem Gutdünken abhalten? Die Dörfler würden es Euch sicher danken, wenn ihr schnell das Dorf von den Ostlingen befreit oder dann dem Baron mit gestrengem Blick Euren Standpunkt klar macht. Immerhin, wenn schon die Veridaner kommen müssen, um seinen Vorgarten vom Ungeziefer zu befreien..."
Er konnte nicht anders. Innerlich grinste er. Diese beiden Veridaner waren völlig anders als die, die er kennengelernt hatte - oder auch nur von Weitem gesehen hatte. Wie nannte Gerlissa das? Grün hinter den Ohren. Vielleicht ließen sie sich ein wenig schubsen...
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