Das Tanelorn spielt > Asche und Blut

[A&B]Prolog: Die Schlacht in der Einkehr

<< < (17/23) > >>

Doc Letterwood:
"Nun denn. Novizin, nach Euch." Godewick deutete eine galante Handbewegung an und öffnete die Tür. Dann zog er die Lederjacke über und schob den Hammer mit dem Stiel nach unten in eine starke Lederschlaufe an seinem Gürtel. "Wir treffen uns in einer Stunde wieder hier. Bis dahin sollten wir das Dorf abgesucht haben."
So groß war es ja auch wieder nicht...
Draußen musterte er Asira.
"Wir sollten sehen, dass wir nahe beieinander bleiben. Bei diesem Wetter sieht man ja die Hand vor Augen kaum..."

Tricia:
"Ja, ihr habt recht. Ich werde ein paar Schritte vorgehen und euch dann Zeichen geben, wenn ihr nachkommen könnt. Haltet die Augen offen, ob jemand sich von hinten anschleicht, ich werde sehen, was vor uns liegt. Wir sollten zuerst auf einigermaßen direktem Wege zur Einkehr zurückkehren, um zu sehen, ob die Tar´Ashkir sich dort noch aufhalten. Dann können wir den Rest des Dorfes absuchen."

Ohne lange auf eine Antwort zu warten, huschte Asira nach einem kurzen Blick nach links und rechts hinaus in den Regen. Einige Häuser weiter vorne verbarg sie sich hinter einem großen Regenfass und winkte Godewick, zum Zeichen, dass die Luft rein wäre. Die Novizin machte inzwischen kaum mehr einen angespannten Eindruck. Sie wirkte zwar angespannt, aber keineswegs mehr ängstlich.

Immerhin haben wir jetzt eine kleine Aufgabe. Und diese Aufgabe fordert alle Sinne. Manchmal mag es besser sein, nur zu handeln und nicht groß nachzudenken.

Doc Letterwood:
Einigermaßen erstaunt über Asiras Wendigkeit folgte ihr Godewick. Na, wahrscheinlich lernt man das bei den kämpfenden Veridanern. Er selbst war da eher der...äh...ungehobeltere Kämpfer. Da mussten auch schon mal Tischbeine und Stühle herhalten...

Er kniff die Augen zusammen und rannte geduckt hinter der Novizin her. Der Matsch schmatzte leise unter seinen Stiefeln, und er sank tief ein. Sofort füllten sich die Pfützen mit Wasser, liefen voll, über und schon waren seine Spuren nur einige unter tausenden, mit Wasser gefüllten Schlammlöchern.

Godewick drückte sich hinter Asira an eine Hauswand. Irgendwo quietschte eine Türangel. Ein Hund bellte heiser. Der Regen plätscherte stoisch von Dachvorsprüngen.
Der Hüne zwinkerte und wischte sich das Wasser aus dem Gesicht.
"Gottverfl...mh, -verflixtes Wetter.", murrte er leise. "Wo ist denn die Einkehr...ah!" Er deutete durch den dichten Regenschleier schräg nach vorn. Die Bodenluke, durch die Fässer in den Keller gerollt wurden, und durch die sie entkommen waren.

Mal sehen, offen ist sie bestimmt noch...

Tricia:
Trübe flackerten einzelne Kerzen hinter dreckigen Fensterscheiben entlang der Straße. Das gleichförmige Prasseln des Regens hatte eine einschläfernde Monotonie.

"Ja, ich sehe die Luke" raunte Asira Godewick zu. Vorsichtig beugte sie sich um die Hausecke vor und spähte aufmerksam in das Dunkel der Nacht. Durch den dichten Regenschleier war es schwer mehr als Schemen zu erkennen. Doch zumindest eine offensichtlich menschliche Gestalt konnte sie nirgends erkennen.Mit einem knappen Kopfnicken gab sie Godewick zu verstehen, dass sie als erste die Straße überqueren würde.

Vermutlich sind diese Ostlinge schon weitergezogen. Zumindest hoffe ich das. Und hoffentlich haben sie nicht noch mehr Menschen in der Schänke angegriffen. Ihr Ziel waren ja wohl diese Söldner, die der Bauer anscheinend herbestellt hatte. Woher sie das nur gewußt haben?

Mit einigen schnellen Schritten erreichte Asira die Bodenluke. Inzwischen war kein trockener Fleck mehr an ihrer einstmals blütenweißen Robe. Blutspritzer des verletzten Wirtes vermischten sich darauf mit Schlamm und Dreck ihrer überstürzten Flucht. Ihre weichen Lederstiefel waren mit braunem Schlamm überzogen und jeder Schritt presste Wasser aus ihnen heraus.
Aufmerksam sah sich Asira um, dann gab sie Godewick wieder ein kurzes Zeichen, dass er herüberkommen sollte.

Doc Letterwood:
Aufmerksam musterte Godewick die Umgebung.
Das Wetter war wie geschaffen für einen Überfall: Der Regen verwischte Spuren und verschleierte Bewegungen. Er war kein Taktiker, geschweige denn ein Krieger, aber sein gesunder Menschenverstand sagte ihm, dass es nicht einfach werden würde. Die Dörfler waren wie er selbst Handwerker und Bauern, verstanden mehr von der Scholle und von ihren Berufen als davon, wie man kämpft. Obwohl...die Adligen waren ja bekannt dafür, die Bauern auch für Scharmützel einzusetzen.
Er zuckte müde die Schultern. Die Kälte nagte an seinen Knochen. Ihn fröstelte.

Als Asira Zeichen gab, lief er geduckt zu der Luke und drückte sich in den Schatten. Mit einer Geste gab er ihr zu verstehen, dass er die Luke öffnen wollte.
Geschickt schlängelte er sich an der Novizin vorbei, hockte sich hin und sah sich wieder um. Nicht einmal ein Hund traute sich bei einem solchen Regen auf die Straße...
Knarrend öffnete sich der gähnende Schlund in den Keller der "Einkehr". Leise stieg er hinab und tastete nach der Kerze, die er vorhin in Händen gehalten hatte. Er fand sie, aber trockenes Zündzeug war leider Mangelware in dieser Nacht. Hinter Asira zog er die Luke wieder zu.

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