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Anfängerfragen

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Hurle Vents:

--- Zitat von: Selganor am 24.06.2005 | 18:42 ---Fakt ist nunmal dass jeder Magier SEIN LEBEN auf den Codex geschworen hat in dem diese Sache recht "hart" formuliert ist.
--- Ende Zitat ---
Ich will ja nicht pfennigfuchsen, und natürlich könnte die Zusammenarbeit mit Mundanen hier auch große Schwierigkeiten geben, aber ich wette, im Peripheren Kodex ließe sich eine vergleichbare Situation finden, die keinen Bruch des Kodex darstellt.... Gesucht habe ich sie noch nicht  :)


--- Zitat --- Gute Beziehung zum mundanen Umfeld?
Seit wann ist das fuer einen Magier wichtig?
--- Ende Zitat ---
Schon immer. Gute Beziehungen können für weniger Probleme sorgen. Im übrigen muss/kann man ja nicht immer verheimlichen, dass es sich um einen Magierbund handelt. Wenn dieser dann wenigstens freundlich (z.B. Arbeit gebend) ist, macht es das bestimmt einfacher.

Dash Bannon:
die Magi sind nun mal Teil der Welt und sie können schwerlich überleben wenn sie sich abkapseln..

vor allem all die Jerbiton dürften sehr wohl mit der Welt interagieren und Einfluss nehmen und dieses Haus wurde ja auch nicht aus dem Orden verstossen, weil sie das tun...

ich denke eine Saga wäre auch recht langweilig, wenn es keine Kontakte zur mundanen Umwelt gäbe ;)

Eva_Tg:
Ich denke auch, das die Sache ohne Kontakte zur Umwelt sehr langweilig würde.
Ich werd mich mal schlau machen, wie es im Mittelalter mit dem Recht Korn zu mahlen so war. Wenn der örtliche Baron oder Graf seine Finger auf der Mühle hat, dann ist das natürlich weniger schön.

Hurle Vents:
Ich denke, der Müller (und das wärt Ihr dann ja) muss zumindest einen Teil seiner Erträge abgeben, i.d.R. war er der Pächter. Die Müller als eigene Zunft kommen erst ein wenig später.

Eva_Tg:
Ich habe bis jetzt folgendes zusammengetragen:

Erstens:
Müller

Kleine Hand- und Tretmühlen wurden durch menschliche Kraft mittels Kurbel oder Tretrad angetrieben. Tiermühlen oder Göpel wurden durch Esel, Ochsen oder Pferde in Gang gehalten. Bei den Wassermühlen unterschied man in oberschlächtige und unterschlächtige, je nach Zuführung des Wasser: Von oben auf das Mühlrad, oder von unten durch die Fließkraft. Zu dieser Gruppe gehörten auch die Schiffsmühlen, die im Fluß verankert werden konnten. Im Norden und Westen Europas kamen im 12. Jahrhundert Windmühlen auf. Bei diesen wurde entweder das ganze Mühlengehäuse (Bockwindmühle) oder nur das Dach mit den Flügeln (Holländermühle) in den Wind gedreht.

Immer wurde das Korn auf einer Bodenplatte durch einen Reibstein gemahlen. Beide Steine sind mit Furchen versehen, wodurch die Körner vermahlen und nach außen transportiert werden. Beim Sieben und Sichten werden Mehl und Kleie getrennt. Feineres Mehl wird durch mehrmaliges Mahlen erzielt. Landes- und Grundherren entschieden im Mittelalter über Mühlenbauten. Die Müller wurden meist in Erbpacht eingesetzt. Bis zur Aufhebung des Mühlenzwanges waren die Bauern verpflichtet, ihr Korn in den Bannmühlen der Umgebung mahlen zu lassen. Die Abgaben wurden in Form von Mehl an den Eigentümer und Müller entrichtet.

Die Ausbildung dauerte seit dem 13. Jahrhundert 2 bis 3 Jahre. Die Gesellenzeit mit Wanderzwang war ebenso lang. Wegen der Begrenzung der Mühlenzahl übernahmen meist Meistersöhne die Mühle. Manche Gesellen blieben ein Leben lang Knecht. Seine Aufgabe als erster Knappe (Bescheider) bestand darin, das gehende Zeug in Ordnung zu halten, und das Mahlgut ordnungsgemäß anzunehmen und auszugeben.

Es war Aufgabe des Müllers, die Mühle sauber und gangbar zu halten, Mühlsteine nachzuschärfen und nötige Reparaturen auszuführen. Das erforderte technische Kenntnisse, und handwerkliche Fähigkeiten als Zimmermann. Auch war es dem Müller gestattet, Schweine mit der anfallenden Kleie zu mästen.

Zweitens:
Die wachsende Bedeutung von Getreide für die menschliche Ernährung hatte zur Folge, daß auch die entsprechenden Techniken weiterentwickelt wurden. In der Antike hatte man Getreide per Hand oder mittels Einsatz von Tieren gemahlen. Im Frühmittelalter trat die Wassermühle ihren Eroberungszug durch Europa an. Die Rationalisierungseffekte waren beträchtlich, die Qualität des Mehls wurde besser. Seit dem Ende des 12. Jahrhunderts verbreiteten sich in den küstennahen Regionen die Windmühlen. Durch technische Verbesserungen (etwa die Einführung der Nockenwelle) wurde eine immer bessere Energieausnutzung erreicht. Wassermühlen wurden in der Folge auch für andere gewerbliche Prozesse eingesetzt (Walkmühlen für die Tuch-, Hammer- und Erzmühlen für die Metallproduktion; Säge- und Pulvermühlen).

Da Getreide wesentlich besser gelagert werden konnte als Mehl, ließ die Bevölkerung jeweils nur den kurz- oder mittelfristigen Bedarf mahlen. Daher wurde die Mühle recht häufig aufgesucht. In deren Wahl war man vielfach nicht (mehr) frei: Da Grundherren ein Interesse daran hatten, die teuren Anlagen auszulasten, gingen sie dazu über, die von ihnen abhängigen Bauern zur Benutzung ihrer Mühle zu zwingen. Die ersten derartigen "Bannmühlen" sind im Hochmittelalter belegt. Nur wenn die jeweilige Bannmühle - etwa wegen Wind- oder Wassermangel oder wegen eines Defekts - nicht zur Verfügung stand, konnte man auf andere, vielleicht günstiger gelegene Mühlen ausweichen. Wer diese Verbote übertrat, verlor Fahrzeug und Mahlgut.

Die Müller gehörten zu den ältesten handwerklichen Spezialisten des Mittelalters. Sie waren zumeist Pächter der Mühlen, die im Besitz der Grund- oder Dorfherren blieben. Deren Getreide war umsonst zu mahlen. Von den Bauern wurde ein Anteil des Mahlgutes als Lohn (Molter) einbehalten. Wegen der sich bietenden Manipulationsmöglichkeiten war das Verhältnis der Müller zu ihren "Mahlgästen" oft schlecht.

Also ich denke der Grundherr wird uns weniger belästigen, da er sicherlich seine eigenen Leute hat, um die Abgaben der Bauern einzuziehen.
Ich denke desweiteren, daß keiner der Magi im Bund der Müller sein wird, da er wohl kaum die Ausbildung dazu hat und das sicherlich auch mit dem Codex in Konflikt geraten könnte. Aber der Müller könnte ja einer der Gefährten im Bund sein. Die Müllergesellen sind dann Grogs (soviel zum Bild des dumben Kämpfers  ;D ).

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