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[Tag 2] Raumstation Bazaar

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Enkidi Li Halan (N.A.):
Die Musik verklang und Enkidi starrte einige endlose Augenblicke ins Nichts, die Hände fest um die Stuhllehnen geschlossen.
Megan ist fort,
tröpfelte es in sein Bewußtsein, und er schrak hoch, als würde er aus einer Trance erwachen.
Die Schwerkraft schien sich verdoppelt, verdreifacht zu haben, seit er Platz genommen hatte.
Und ihm war kalt, obwohl kaum einen Meter entfernt ein Kohlebecken glühte.
Warum war er noch hier? Hatte er sich nicht verabschiedet?

Er spürte ein warmes Kitzeln an der Oberlippe. Wieder rann ein dünner Blutfaden aus seiner Nase.
Enkidi richtete sich ruckartig auf, als ihm dämmerte, was geschehen war. Er durfte keine Zeit mehr verlieren.
Hastig wischte er das Blut fort, in der vagen Hoffnung, niemand könnte es bemerkt haben, und stemmte sich mühsam aus dem Sessel hoch.
Sein Wille war nur noch eine Wand aus Papier.

Da Megan die Etikette bereits gebrochen hatte, sah er wenig Grund, sich selbst noch weiter damit aufzuhalten. Eine knappe Verbeugung musste dem Graf genügen, ein kühles Nicken dem Hauptmann. Den Rest des versammelten Adels ignorierte er völlig.
Einzig auf Sir Keitaro ruhte sein Blick länger, und ja, es war eine eindeutige Aufforderung darin.

Dann rauschte Enkidi aus dem Raum, dicht gefolgt von Sir Keitaro, Darius und einem sehr verwirrten Itaru.

Elisabeth Hawkwood:
Auch wenn sie ihre Augen auf die beiden Tänzer gerichtet hatte, sah sie sie doch nicht bewusst. Vor ihren Augen tanzten Andere in einer Zeit, die längst vorbei war.

Ein Ball zu Ehren eines Hazat..., wie war noch sein Name? Die Liste der Skandale um ihn war lang, länger sicherlich als sein Name. Und doch war er vielleicht noch einer der Angenehmsten auf diesem Ball gewesen. Er hatte mit mir getanzt, belanglose Worte gewechselt. Es muss einer meiner ersten Bälle gewesen sein, ich erinnere mich dunkel an ein Gefuehl von leichter Unsicherheit. Und jede Aufforderung liess mich aufgeregt werden, viel zu viel Gefueh, das nach aussen drang. Wie jung war ich, wie unerfahren... .
Und dann ein Decados-Baronet mit einem halbnackten tanzenden Kinderpaar als Geschenk. Wie diese hier. Ich habe damals nicht einmal richtig hingesehen. Dieser junge Kirchenritter hat mich abgelenkt. Er war so idealistisch.
Erst als Vater seine schneidende Stimme durch den Saal schallen liess, merkte ich, dass etwas vorging, das nicht mehr in Ordnung war.
Vaters weisses Gesicht, wie er da stand, die verängstigten Kinder, nun völlig nackt, am Boden. Seine kalte Stimme, als er die Forderung aussprach. Dann: spöttisches Lachen des Baronet: "Es ist mir eine Ehre, Baron, aber ein Kampf mit Waffen erscheint mir hier doch etwas unangebracht. Was haltet Ihr von einem Tanzwettstreit? Eure Tochter gegen - nein nicht gegen die zwei, die sind verbraucht, aber ich habe noch mehr Kinder." Beifall von allen, spöttische, kalte Blicke, auf einen Skandal hoffend, lauter Hyänen, Vater schreckstarr und weiss wie die Wand in der Kapelle.
Was sollte ich tun, natuerlich springt man seinem Vater zu Hilfe, selbst wenn man nicht weiss wofuer. Aber seinen Blick vergesse ich nie, als ich ihm meine Schuhe reichte. Der Boden war so kalt. Wie ich die Blicke ertragen habe, weiss ich auch nicht mehr. Dieser Decados, er hat mir gezeigt, dass man einen Eispanzer braucht. Und, dass man auch auf kaltem Boden tanzan kann. Es war sicherlich das letzte Tanzduell, das er herausgefordert hat. Ich frage mich, ob er noch lebt... . Er hatte komische Augen. Bis heute weiss ich nicht... .

Sie schreckte aus ihren Gedanken auf, als Baron Enkidi den Raum verliess. Irritiert blickte sie ihm nach und warf Sir Keitaro einen fragenden Blick zu. Was ist das denn nun? Haben die LiHalan den Etiketten abgeschworen? Diese Commanderin tut mir immer mehr leid, aber sie wird sich wohl nicht abwerben lassen. Fuer so exzentrisch hätte ich Baron Enkidi gar nicht gehalten... .

Sie erhob sich und sank in eine grazile Verbeugung gegenueber Graf Mandin: "Ich danke Euch fuer die interessante und stimmungsvolle Darbietung, Mylord!"

Sir Lars Trusnikon:
Seine Blicke folgten den Tänzern, folgten genuesslich den kaum verhuellten Rundungen. Schade, dass das noch so ein junges ding ist, ein wenig älter, hmm, nicht uebel. aber die Li Halan sehen alle ein wenig versteinert aus. Ich frage mich, was es bei denen fuer Vergnuegungen gibt.

Als die Sternenfahrerin hinauseilte, registrierte er eine unwillkuerliche Bewegung Freyas, doch sie liess sich zureucksinken, ehe er eingreifen musste. Beruhigt stellte er dann fest, das sie wieder vollkommen ruhig wurde und sich auch durch die wilden Trommeln nicht beeindrucken liess. Na, ganz gut, dass die gegangen ist. Warum  auch immer Freya sich so ueber sie aufregt. Aber auch einer Sternenfahrerin hätte ich etwas mehr Etikette zugetraut. aber vielleicht ist ihr auch schlecht geworden, verträgt es nicht sich auf nicht fliegendem Boden zu bewegen.

Erstaunt musterte er den Baron, als er hinauseilte, ohne den Etiekkten auch nur ansatzweise Folge zu leisten. Er warf der Baroness Justinian einen fragenden Blick zu.

The_Kossack:
Mandin nickte der Hawkwood zu und bedeutete ihr mit einer Geste, sich zu erheben. Die Flucht des Li Halan und seines Gefolges hatte dem Baron noch mehr Schaden zugefuegt. "Es ist uns eine Ehre", sagte er leise und hielt das Laecheln an Ort und Stelle. "Es erfreut uns, dass Ihr die Verfeinerung zu wuerdigen wisst. Ihr seid ein wahres Juwel Eures Hauses." Mandin laechelte.

Elisabeth Hawkwood:
"Vielen Dank, ein Kompliment höre ich immer gern," sie schenkte ihm ein Lächeln.
"Meiner Meinung nach wird bei einem Duell gewöhnlich viel zu sehr das Augenmerk auf den Kampf an sich gelegt, ohne zu beachten, dass man ein Duell durch eine entsprechende Einleitung und mit passendem Ausklang viel besser akzentuieren kann. Viel zu oft wird vergessen, das zu einem gesellschaftlichen Ereignis mehr gehört als nur ein guter Kampf. Und es lässt sich so herrlich zur Machtdemonstration nutzen... Nun, und man sagt mir nach, dass ich eine gute Tanzdarbietung zu schätzen weiss. Genauso wie einen guten Kampf..., diesen hier wuerde ich allerdings eher als ueberrschend einstufen. Hätte es Wetten gegeben, so hätte ich auf Euren Hauptmann gesetzt, Mylord."

Unwillkuerlich blickte sie zu der grossen, gesichtslosen Gestalt hinueber.

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