Autor Thema: [Tag 2] Raumstation Bazaar  (Gelesen 55038 mal)

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Offline Megan

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #50 am: 26.02.2005 | 12:51 »
Megan starrte immernoch ungläubig auf die Leiche, als die Worte des Hauptmanns zu ihr durchdrangen. Es war kein gutes Omen, wenn jemand auf einem Schiff zu Tode kam, und die Umstände dieses Unglücks waren mehr als fragwürdig.

Ein Eindringling, ein heimtückischer Dieb schleicht sich auf die Azara und wird von einem Maschinenteil erschlagen? Schiffe konnten beseelt sein, das wußte sie, doch die Azara gehörte eindeutig nicht zu dieser Kategorie - zu banal. Dennoch, sie schauderte vor der schieren Möglichkeit. Wer wußte schon, was sich im Dunkel zwischen den Sternen aufhielt - wer garantierte, dass sich nicht etwas Heimtückisches in die Maschinerie einschlich.

"Commander Lindsey?" Sie fuhr aus ihren Gedanken hoch, noch immer zog das blau-breiige Gesicht ihren Blick magisch an.

"Ich komme, Hauptmann, natürlich, sofort.."

Mit schlurfenden Schritten verließ sie hinter Mendez und Hawkins das Schiff. Als die haltbietenden Wände und das Geländer der breiten Rampe zurückblieben taumelte sie einige Schritte.
« Letzte Änderung: 26.02.2005 | 12:53 von Megan »

Offline Azzu

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #51 am: 26.02.2005 | 13:50 »
Das Symbol des Haus Li Halan spiegelte sich in Keitaros dunklen Augen wieder, sein Blick auf den Rumpf der Azara fixiert.

Dem Allschöpfer sei dank, er ist noch hier. Zögern. Wenn das dort sein Schiff ist...

Bewegung kam in die stahlumhüllte Gestalt des Ritters. Das Hallen seine Schritte und das Klirren und Rasseln der Rüstung kündigte ihn den Anwesenden an, kaum dass er den Hangar betreten hatte. Die Menschenansammlung vor dem Raumschiff bemerkte er selbst erst, als er das Raumschiff schon beinahme erreicht hatte.

"Einen gesegneten Abend Ihnen allen..." Eine leichte Neigung des kahlgeschorenen Kopfes in Richtung der Menge, "... wenn so etwas wie Abende gibt, hier im All." Wer einen dröhnenden, rauhen Bass angesichts der kräftigen Statur und des vernarbten Haut erwarten hatte, wurde von der sanften, leisen Stimme Keitaros überrascht. "Würde jemand unter den Anwesenden die Freundlichkeit besitzen, mir mitzuteilen, wem dieses Schiff hier zu eigen ist?" Stirnrunzeln. "Oh, ich vergaß mich vorzustellen..." Wo ist Arion, wenn man ihn braucht? "mein Name ist Li Halan Evandi Keitaro, Ritter des Lextius im Dienste seiner Eminenz, Erzbischof Marcion von..."

Er wandte den Kopf, als Schritte auf der Rampe ertönten. Der Anblick der taumelnden Sternfahrerin löste durch Jahre traditioneller Erziehung antrainierte Reflexe aus. Ein Sicherheitsoffiziert konnte  gerade noch dem Ritter ausweichen, der heraneilte, um der Dame einen stützenden Arm anzubieten.

"Ist alles in Ordnung mit Ihnen..." Ein kurzer Blick auf die Rangabzeichen auf Megans Overall, "... Commander?"

Offline Megan

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #52 am: 26.02.2005 | 15:20 »
Die Verblüffung stand ihr ins Gesicht geschrieben. Ein fester Griff holte sie zurück aus ihrem Schwindel und der Boden nahm wieder eine feste Konsistenz an.

Ein eigenartiger Duft stieg ihr entgegen. Er erinnerte sie entfernt an Enkidi, doch diese Note war schwerer, tiefer, ...  - ähnlich dem von Weihrauch vielleicht? Erst etappenweise nahm sie den großen Mann wahr, der sich neben ihr aufgebaut hatte. Der gewaltigen Hand folgte der massive Oberkörper mit dem Zeichen der Li Halan darauf, ehe sie etwa anderthalb Köpfe über sich in die Augen des Ritters blickte.

"J..ja.." stammelte sie während ihr Blick im Zickzack über den Li Halan wanderte.

"Danke, es ... es geht schon wieder. Ich muss wohl gestrauchelt sein..." Behutsam löste sie sich aus dem stützenden Griff und stirch sich eine Stähne aus der Stirn.

Ein kuzes Lächeln rutschte ihr über die Lippen und sie nickte ihm zu, mit einer angedeuteten Verbeugung.

"Kein guter Tag heute - wird stündlich besch..eidener, Sir... . Verzeiht, Commander Megan Lindsey. Ich bin der Pilot dieses Schiffes." Sie bemühte sich um Festigkeit in ihrer Stimme und hatte das ungute Gefühl innerhalb weniger Worte schon wieder zuviel gesagt zu haben, während sie mit einer beinahe abfällig anmutenden Geste auf die Azara im Rücken deutete.

Jack Hawkins

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #53 am: 26.02.2005 | 16:34 »
Mendez lief mit hinter dem Rücken verschränkten Armen vor Jack her, die Schritte zackig und bestimmt wie die eines Soldaten. Über Funk gab er noch einige Anweisungen an die Sicherheitszentrale ehe er in den flutlichterhellten Hangar hinaustrat und seine Schritte Richtung Sektor F lenkte.

Jack wurde das Gefühl nicht los, dass sein Tag nicht so verlief, wie er sollte. Nach dem Anblick im Maschinenraum sehnte er sich nach einer Kippe. Oder zwei. Oder einer ganzen Schachtel. Stattdessen wanderte das neonrote Sprungkreuz nervös durch die schlanken Finger seiner linken Hand.
All das Blut. Ein Schaudern lief durch seinen Körper und nistete sich als ein dumpfes Unwohlsein in seinem Magen ein. Das zerschmetterte Gesicht des Mannes rief eine Erinnerung wach – an Largo. Largo und die Frachtpresse auf der Napuset.

Das war vor vier Wochen gewesen, kurz nachdem das Schiff von Criticorum aufgebrochen war. Sie hatten ein Trümmerfeld geerntet, nahe des Sprungtors, und das Schiff hatte sich für diese Aktion ziemlich weit in den Leeren Raum hinausgewagt. Keiner an Bord war darüber besonders glücklich, die Crew war angespannt und nervös gewesen, aber der Captain hatte es befohlen. Und jeder wußte, dass die Trümmer da draußen es wert waren. Die Scanner hatten eine hohe Konzentration von Expora-Legierungen gezeigt, ein Wunder, dass die Scraver nicht schon längst vor ihnen da gewesen waren. Das Einsammeln war auch nicht das Problem gewesen. Der Unfall passierte, als sie die ganzen Kleinteile in der Presse zu handlichen Stahlballen formten.

Jack war nicht selbst im Frachtraum gewesen, ein Detail das ihm später in einem ganz anderen Zusammenhang zum Verhängnis wurde, aber an diesem Tag war er froh gewesen, dass der Pancreator so gnädig war, ihn diese Sache nicht live miterleben zu lassen.
Largos Overall hatte sich im Hebelwerk der Presse verfangen und das Ding hatte ihn hineingezogen, zwischen vier massive Stahlplatten, die ihn und alles was sonst noch in der Maschine war mit mehreren Tonnen Druck zu einem blutigen Metall-Fleisch-Klotz zermalmt hatten. Der Anblick hatte ihn tagelang verfolgt. All das Blut.
Den Captain hatte das relativ kalt gelassen, er wollte die Frachträume füllen, aber das hätte zwei weitere Tage im lichtleeren Nichts bedeutet. Die Crew bekam es mit der Angst zu tun, sie munkelten von einer Strafe des Herren, von einer Warnung, besser umzukehren. Jack redete stundenlang auf den Captain ein, bevor er einlenkte und das Schiff halbleer zum Planteten zurückkehrte. Sie hatten eine Menge Kohle verloren.

Ja, das war der Anfang gewesen. Seither war er wie vom Pech verfolgt.
Der Zwischenfall auf Byzanz war der bisherige Höhepunkt gewesen, aber offensichtlich ging es auf Bazaar gerade so weiter. Wie lange war er hier? Vier Stunden? Messerstecherei und ein Toter. Nicht schlecht. Er musste diesen Commander loswerden. Schlechtes Karma.

In diesem Moment warf eine massige Gestalt in Rüstung einen Schatten auf ihn, den schmächtigen Sternfahrer, der plötzlich noch schmaler wurde. Weiß, war das erste, was ihn zu dem Hünen einfiel. Immerhin besser als der Kossacke von vorhin.
Und kaum, dass er sich vorgestellt hatte, verwies er Jack auf seinen Platz, der dem eines Ritters nicht würdig war– als er galant der Dame die Hand bot, ehe Jack auch nur bemerken konnte, dass sie strauchelte. 

Mendez neigte respektvoll den Kopf in Richtung des Li Halan, während Jack die Arme vor der Brust verschränkte und in ein resigniertes Brüten verfiel.
 

Offline Karl Lauer

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #54 am: 26.02.2005 | 17:59 »
Es war viel los in der Andockbucht in diesem Moment. Wenn man genau mitbekommen wollte wer alles ankommt oder abfliegt musste man schon wirklich einiges an Zeit, Übersicht und Aufmerksamkeit mitbringen. Das hatten jedoch die wenigsten und so wurden die meisten Anwesenden nur auf solche Ankömmlinge aufmerksam die, z.B. wie der vor kurzen angekommene Li Halan, eine Aussergewöhnliche Presenz hatten.
Aus diesem Grund bemerkte man eigentlich kaum das ein weiteres kleines Schiff an die Station angedockt hatte. Die Schleuse öfnete sich nach einiger Zeit, jedoch dauerte es verhältnismäßig lange bis jemand die Station endlich betrat.
Mit einer gerunzelten Stirn betrat Ruben Van Dijk langsam die Station. Er stoppte sofort nach dem verlassen der Schleuse und schaute sich erst einmal ausführlich um. Wie man seinen Blicken entnehmen konnte achtete er in keinster Weise auf die Anwesenden Person um ihn herum. Er schien seine vollkommene Aufmerksamkeit auf die Station an sich zu legen.

In seiner Nähe hörte man ihn das eine oder andere mal ein leises "So, so..." oder "Ah, aha, aha..." vor sich hin murmeln. Das ganze dauerte ein paar Momente und schien für ihn auch eine Art mentale Einstimmung oder einfach nur eine Anpassung an die jetzige Umgebung darzustellen.

Rubens Blick fiel danach erst einmal auf das Rege Treiben in seiner Umgebung, aber es schien ihn nicht wirklich zu interessieren. Er zog seinen schwarzen Anzug zurecht und drehte sich zurück zur Schleuse.

"Herr Octrinius!", rief er bis in das Schiff zurück und wartete einige Sekunden. Danach rief er erneut in der gleichen Lautstärke - "Herr Octrinius! Seid ihr endlich fertig im Schiff. Ich benötige euer Fachwissen jetzt hier."
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Offline Dash Bannon

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #55 am: 26.02.2005 | 22:50 »
'Ja Herr van Dijk, bin schon unterwegs.', ertönt es aus dem Inneren des Schiffes.
Kurz darauf verlässt ein junger Mann das Schiff, der eine tragbare Denkmaschine bei sich trägt.Auf seiner Kleidung prangt unübersehbar das Emblem der Ingenieure. Er blickt sich interessiert um und beginnt etwas in seine Denkmaschine einzugeben.

'Sieht nicht so schlecht aus, wie wir es erwartet haben, einiges von dem Zeug hier ist sogar recht neuwertig, sofern man in diesen Zeiten von neuwertig sprechen kann', er blickt für einen Moment wehmütig in die Ferne, richtet dann seine Aufmerksamkeit wieder auf van Dijk.

'Wisst ihr eigentlich ob diese Station eine Art Verwalter hat an den wir uns zwecks der Abwicklung der Angelegenheit wenden könnten'
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Offline Azzu

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #56 am: 27.02.2005 | 00:06 »
Keitaro erwiederte die Verbeugung mit einem bedächtigen Nicken seines Kopfes.

Das sah gerade aus, wie der Angriff eines wilden Vorox! In voller Rüstung den galanten Höfling spielen... sei froh, dass sie nicht auf uns geschossen hat!

Ein langsamer Schritt zurück, ohne den Blick von der Pilotin abzuwenden.

Raus aus meinem Kopf!

"Commander Lindsey! Es ist mir eine Freude, Ihre Bekanntschaft zu machen!" Ein breites Lächeln breitete sich zwischen den Narben im Gesicht des Ritters aus. "Sie habe ich gesucht... glaube ich. Aber... sollte meine Gegenwart Ihren Tag noch weiter verkomplizieren - meine Mission kann auch bis morgen warten. Darf ich mir die Freiheit erlauben, zu fragen, welcherlei Umstände ihre Schatten auf den bisherigen Verlauf dieses Tages geworfen haben?"

Wir sind nicht alleine...

"Ah... die Herren." Eine weitere Kopfneigung, diesmal in Richtung von Hawkins und Mendez. "Mein Name ist Li Halan Evandi Keitaro, Ritter des Lextius in Diensten seiner Eminenz, Erzbischof Marcion. Ich hatte die Anwesenden gerade nach dem Eigentümer dieses Raumschiffes befragt, was sich nun aber erübrigt haben dürfte." Eine abwinkende Bewegung der gepanzerten Linken beendete aus der Sicht des Ritters das Gespräch mit den beiden, bevor es überhaupt begonnen hatte.

Keitaro wandte sich statt dessen, eine Augenbraue fragen gehoben, wieder der Sternfahrerin zu, deren Antlitz sich auf eigentümliche Weise von den Augen des Li Halan reflektiert wurde, als wären sie zwei schwarze Spiegel.

Offline Megan

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #57 am: 27.02.2005 | 01:41 »
Er war seltsam.

Soviel stand für Megan von der ersten Sekunde fest. Sein turbulentes Auftauchen und die äußeren Umstände, für die er gewiss nichts konnte, aber dennoch..
Diese eigenartige Mischung aus Krieger und .. ja was eigentlich? Allein diese weiche Stimme wollte nicht zum Gesamtbild passen...

Auch die beinahe herzliche Begrüßung des Ritters ging ihr nicht so recht ein, was sich in einer leicht hochgezogenen Augenbraue abzeichnete. Sie wollte die Arme verschränken, verwarf dies jedoch wieder, als Sir Keitaro seinerseits etwas zurückwich.

Noch immer stieg dieses flaue Gefühl in ihr auf, wenn ein Mann den nötigen Sicherheitsabstand durchbrach. Es würde sich nie legen.

Die Frage kam und sie wußte, dass sie zuviel gesagt hatte. Andererseits war es egal, nachdem sich ein Trupp gerade daran machte, die Leiche aus der Azara zu schaffen. Man hatte sie in eine dunkle Plane gewickelt und notdürftig auf eine Trage gelegt. Im Hangar wartete bereits ein kleines Transportfahrzeug, welches den leblosen Körper in den medizinischen Sektor bringen sollte.

"Der Umstand, dass ein offensichtlicher Eindringling auf meinem Schiff auf sehr unschöne Weise sein Leben gelassen hat, Sir Keitaro." Sie verfolgte den Abtransport und ihr Magen setzte zur Rebellion an. Mit aller Mühe bezwang sie ihn.

"Nun ja, und die Azara ist das Schiff von Baron En... . " Sie brach ab und biss sich auf die Lippe.

Verdammt, Megan. Wann wirst Du es jemals lernen?

Erst jetzt fiel ihr wieder ein, dass sie noch immer keine Ahnung hatte, wo Enkidi sich eigentlich herumtrieb. Er war, um genau zu sein seit dem Vormittag verschwunden. Suchend blickte sie sich um, doch auch der Kossacke war fort. Wo zur Hölle war Enkidi? Wollte er nicht mit dem Hauptmann trainieren - aber das war heute früh...

"...Baron Enkidi Li Halan." endete sie und sackte ein Stück weit in sich zusammen. Es hatte ja doch keinen Sinn. "Ich nehme an, Ihr wolltet den Baron treffen? Leider muss ich gestehen, dass ich momentan nicht weiß, wo er sich aufhält..." mit einer allesumfassenden Geste deutete sie auf die Szenerie.

Sie war müde - sehr müde.

Offline Azzu

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #58 am: 27.02.2005 | 11:21 »
Das Lächeln wich einem ernsten Gesichtsaudruck, als Keitaro den in blutige Planen gehüllten Körper des Toten erblickte. Er schloss für einen Moment die Augen und senkte den Kopf, als die Trage passierte, seine Hände das Zeichen des Sprungtorkreuzes auf seiner Brust formend. Nur eine leichte Bewegung der Lippen verriet, dass er ein paar leise Worte murmelte, die gegen den Ton seiner mechanisch wirkenden Atemzüge kaum zu hören waren.

Baron Enkidi... das muss er sein! Aber ein Einbruch in sein Schiff - Zufall? Nein! Der Feind ist bereits hier. Aber woher...

"Ich verstehe... der Anblick muss ein großer Schock für Sie gewesen sein." Wieder dieses Lächeln. "Wie ich sehe, haben Sie bereits die örtlichen Behörden mit der Untersuchung beauftragt." Eine Geste in Richtung von Mendez. "Aber ich fürchte, man wird auch den Baron in Kenntnis setzen müssen, schließlich unterfällt ein Geschehen im Inneren dieses Schiffes seiner Rechtsprechung."

Warum hat sie gezögert, bevor sie seinen Namen genannt hat? Er nicht inkognito hier sein, nicht mit diesem Schiff. Aber vielleicht ein falscher Name?

Wahrscheinlich will sie ihn nur vor uns schützen... wirf beizeiten einmal einen Blick in den Spiegel!

Eine erneute leichte Neigung des Kopfes in Richtung des Commanders. "In der Tat würde ich gerne ein Treffen mit seiner Lordschaft arrangieren, sobald es sich einrichten lässt... nachdem diese Angelegenheit hier erledigt ist, selbstverständlich. Wenn es euch nicht unangenehm ist, können wir uns gemeinsam auf die Suche begeben - sicherlich kann es auf dieser Station nicht viele Räumlichkeiten geben, die als Aufenthaltsort eines Barons in Frage kommen?"

Jack Hawkins

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #59 am: 27.02.2005 | 11:58 »
Mendez nickte Commander Lindsey zu. "Commander, wie gehen schon mal vor. Wir können Ihre Aussage auch später noch zu Protokoll nehmen." Er salutierte knapp, deutete eine Verbeugung in Richtung des Ritters an und verließ die Gruppe, mit einem Wink zu Jack.
"Na dann bis später", murmelte Jack missmutig. "Wird wohl wieder nichts mit dem Drink, was..." Er nickte ihr zu, ignorierte den Adel geflissentlich und folgte Mendez aus dem Hangar.

Offline Azzu

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #60 am: 27.02.2005 | 12:13 »
Ein schneller Blick, dem unverschämten Sternfahrer folgend, die Augenbrauen bedrohlich zusammengezogen. Für den Bruchteil einer Sekunde schien Keitaros silbern glänzende Hand sich um den Griff seines Kampfschwertes legen zu wollen, dann überlegte sie es sich anders.

Wir sind hier nicht zuhause, Junge!

Der Ritter entspannte sich und schenkte seine Aufmerksamkeit erneut dem Commander.

Bazaar

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #61 am: 27.02.2005 | 12:18 »
An der Zollschleuse - Ruben & Phileas

Aus einem Pulk von Neuankömmlingen – hauptsächlich Pilger, so wie es aussah – löste sich die dürre Gestalt eines Mannes in der blau-grauen Uniform des Stationspersonals. Seine linke Hand presste ein Datenpad an den Körper und er kämpfte sich mit einigen entnervten Verwünschungen in Richtung der drängelnden Pilger auf die beiden etwas abseits stehenden Gestalten zu.
Die kleinen Augen in dem schmalen, frettchenhaften Gesicht fixierten zunächst Ruben, und wanderten dann zu dem Ingenieur an seiner Seite. Er aktivierte das Datenpad und begann, leicht auf den Fersen vor sich hin zu wippen. Seine dünnen Lipen verzogen sich zu etwas, was ein Dienstvorschrift-gerechtes Lächeln hätte sein können, wenn es nicht so völlig mechanisch gewesen wäre.

"Guten Tag. Willkommen auf Bazaar", sagte er abgehackt und in der sich täglich hundertmal wiederholenden Routine. "Zollkontrolle. Diese Station unterliegt imperialem Recht. Woher kommen Sie, zu welchem Zweck sind sie hier, führen sie zollpflichtige Waren mit sich, unterliegen Sie einem kirchlichen Bann." Eine Augenbraue hob sich müde und er zückte einen Datenstift, bereit die Standardantworten anzukreuzen.

(gepostet von Enkidi Li Halan)

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #62 am: 27.02.2005 | 13:19 »
Er registrierte das Wort "Familie" mit einem Zucken der Augenbraue. Verlust. Das war die lächerlichste Ausrede, die er je gehört hatte. Trauer? Bei einem Kossacken? Er hätte beinahe laut gelacht. Nein, es musste einen anderen Grund dafür geben, dass der Hauptmann das Duell verweigern wollte. Aber das war nicht diskutabel. Es musste stattfinden.

Ver...schwinde.....

Er zuckte zusammen, als der Gedanke aus der Schwärze in sein Bewußtsein kroch. Wieder musste er sich darauf konzentrieren, die Kontrolle zu behalten, und das schürte seinen Zorn umso mehr.

"Das wird er", zischte er zu dem Adjutanten und verließ, ohne ihn eines weiteren Blickes oder Wortes zu würdigen, die Bar. 

---

Draußen tauchte er in das Getümmel des abgehalfterten Pöbels und verspürte den dringenden Wunsch, eine dieser jämmerlichen Kreaturen zu packen und ihr den Hals umzudrehen. Ja, dann würde er sich sicher besser fühlen. Ein Knurren entrang sich seiner Brust, und eine Gruppe von Pilgern, die gerade aus Richtung der Zollschleusen auf die Arkaden schwemmten, sprangen erschrocken aus seinem Weg. Eine der zerlumpten Gestalten sah zu ihm auf und als sich die Blicke kreuzten, wich alle Farbe aus dem Gesicht des Mannes. Hastig schlug er das Zeichen des Sprungtores über der Brust.

Ein Schmerz duchzuckte ihn. Das Amulett. Für einen Sekundenbruchteil brannte es wie weißes Feuer auf seiner Haut. Sein Arm zuckte vor, die Hand schloß sich um die Kehle des Pilgers und zog ihn nach oben, so das seine bloßen Füße kaum noch den Boden berührten. Er röchelte und seine Augen weiteten sich in Panik. Ein entsetzes Raunen ging duch die Menge, die ins Stocken geriet.

Sein Blick bohrte sich funkelnd in die Augen des Pilgers. Er spürte seinen Kehlkopf, die Sehnen, die sich krampfhaft spannten, der Atem, der dünner wurde hinter der faltigen Haut. Ja, es wäre eine Freude. Zudrücken... ein leben... weniger... ein licht... weniger...
"Heiliger...Vater..." entrang es sich dem zappelnden Mann.

Wieder ein Stechen. Seine Augen flackerten, dann stieß er den Pilger wütend von sich. "Geh mir aus dem Weg, Abschaum."
Der Mann krümmte sich zusammen und senkte den Kopf, mit japsendem Atmen beschäftigt. Die anderen Pilger wichen endgültig vor seiner Gestalt zurück und machten ihm den Weg frei.

Als er die Gruppe hinter sich ließ, hörte er ihr ungläubiges Murmeln und wie der Name des Hauses Li Halan fiel.
Er lächelte verächtlich und ging weiter.

Offline Karl Lauer

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #63 am: 27.02.2005 | 13:50 »
Ruben blickte den Stationsangestellten mit seinem ausdruckslosen Gesicht an. Ihm gefiel die Vorstellung von tüchtigem Personal und der Einhaltung von Vorschriften.

"Auch Ihnen einen guten Tag!", antwortete Ruben während er dabei tief einatmete. "Mein Name ist Ruben van Dijk. Ich gehöre zu 'Walldorf, van Dijk & Söhne'"
Ruben öffnete währenddessen seine Aktentasche und holte ebenfalls ein kleines Datenpad hervor. Er aktivierte es und reichte es den Stationsangestellten.
"Wie sie unschwer an diesen Daten erkennen bin ich im Auftrag meiner Gilde hier."
Auf dem Datenpad erschien das Zeichen der Reeves gefolgt von einigen weiteren Angaben.
"Wir haben weder Ware in unserem Schiff, die der Zollpflicht unterliegt, noch haben wir etwas anderes bei Ihnen gemäß den Reglements der Station anzumelden. Jedoch können sie bei mir mit einem längeren Aufenthalt auf dieser Station rechnen. Ich hoffe das sich noch irgendwo ein Quartier finden lassen wird."

Ruben deutete kurz auf Phileas ohne sich zu ihm umzudrehen, oder ihn dabei anzublicken.

"Dies ist Phileas Octrinius von der Gilde der Ingenieure. Er hat sich bereit erklärt mir bei meinen Geschäften behilflich zu sein und begleitet mich aus diesem Grund. Er wird voraussichtlich einen ähnlich langen Aufenthalt auf dieser Station haben wie ich."

Ruben gab den Stationsangestellten noch ein wenig Zeit die Daten auf seinem Pad zu lesen und streckte ihm dann auffordernd die Hand entgegen um sein Datenpad zurück zu erhalten.

"Ach ja.. Wenn ihr mir die Frage erlaubt, an wen muss ich mich wenden falls ich den Stationsvorsteher sprechen möchte?"
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Bazaar

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #64 am: 27.02.2005 | 14:02 »
Der Mann überflog kurz die Daten auf dem Pad und nickte dann zufrieden.
"Mr. van Dijk. In Ordnung. Sie wollen mit dem Stationskommandanten sprechen?" Die schmale Hand reichte Ruben das Pad zurück und vervollständigte ihrerseits die digitalen Dokumente. "Das ist Captain Nathan Wolf. Ich werde Sie anmelden, wenn sie wünschen. Und ich kann Ihnen Standardquartiere zuweisen lassen, wobei...." Er zögerte kurz, ließ seinen Blick über Rubens maßgeschneiderten Anzug gleiten und senkte dann vertraulich die Stimme. "...ich Ihnen eher dazu raten würde, eine private Unterkunft im Gildenhabitat anzumieten. Das wird vielleicht eher Ihrem Anspruch an Komfort gerecht."

Offline Megan

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #65 am: 27.02.2005 | 15:51 »
Ihr fiel keine Ausrede ein..

Es sei denn es ist Ihnen unangenehm.. -  am liebsten hätte sie mit "Ja" geantwortet, aber das verkniff sie sich.

Fast wehmütig blickte sie Jack und Mendez hinterher und konnte sich nicht recht entscheiden, ob diese Änderung im Plan eine bessere Alternative war. Sie hätte Enkidi gerne allein gesucht, um sich ein Bild über seinen Zustand zu machen. Irgendetwas hier brachte ihn sehr durcheinander und sie vermutete stark, dass es das Amulett war..

"Nun, Sir, ich vermute, er ist in seinen Quartieren, in der Kapelle..." ihr Satz hing unvollendet in der Luft. ...oder im Trainingsraum der Kossacken?...

"...oder... ähm .. in .. der Markthalle. Ich würde vorschlagen, wir begeben uns zunächst zu den Quartieren.."

Sie nickte Jack zu, und zog ratlos die Schultern hoch. "Sorry, Hawkins, es soll nicht sein... vielleicht morgen?..."

"Sir?" sie wandte sich wieder dem Ritter zu und machte Anstalten Richtung Sektor B aufzubrechen.

Bitte Gott, mach dass er im Quartier und  normal ist. Oder noch besser - in der Kapelle...

- doch der Pankreator hörte sie nicht - wie immer.
« Letzte Änderung: 27.02.2005 | 15:54 von Megan »

Offline Dash Bannon

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #66 am: 27.02.2005 | 16:24 »
'Dann sollten wir uns also ins Gildenhabitat begeben, nicht wahr?', Phileas blickt mit einem fröhlichen Lächeln zu Ruben, 'dort werden wir sicher eine angenehmere Unterkunft finden, als die Standardquartiere es sind.'

Sein jugendliches Gesicht mustert seine Umgebung mit Neugier, 'Ich brenne darauf mich hier umzusehen, schliesslich gibt es viel zu tun, sehr viel.' Wieder blickt er zu Ruben, 'wann wollen wir beginnen, gleich hier und jetzt oder wollen wir erst einmal ankommen und uns in aller Ruhe umsehen?'
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Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #67 am: 27.02.2005 | 17:02 »
Quartiere von Baron Li Halan

Es hatte nicht lange gedauert, Gesellschaft aufzutreiben. Der Wunsch zu töten brannte so heftig in seinem Körper, dass er sich kaum ignorieren ließ, aber er musste ihn zurückdrängen. Es waren noch einige Stunden bis Mitternacht. Qualvolle Stunden, wenn sich der Hunger nicht durch etwas anderes überbrücken ließ.

Die blutjunge Rothaarige, die sich auf seinem Bett räkelte, war genau die richtige Ablenkung. Sie, und die smaragdgrüne Kostbarkeit, die er aus einem kleinen Flakon in zwei Champagnergläser träufelte. Er hatte damit warten wollen bis in die Abendstunden, aber angesichts des Widerstands, den er vorhin auf den Arkaden verspürt hatte, musste er sicher gehen.

Mit einem kühlen Lächeln drehte er sich zu der Hure um und reichte ihr eines der Gläser. Sie stürzte den Inhalt fast in einem Zug hinunter und er schnaubte amüsiert. Welch simpler Geist.
Mit einem Seufzen sank sie in die Kissen. Die schlanken Hände strichen kreisend über die Seide der Laken – wahrscheinlich hatte sie noch nie im Leben einen so edlen Stoff berührt. Er lächelte und spürte eine heiße Welle der Lust durch seinen Körper lodern.
Er beugte sich über sie, weißes weiches Fleisch, und als das grüne Feuer sich gänzlich in seinen Adern aufgelöst hatte, wurde aus dem Lächeln ein sinistres Grinsen.

The_Kossack

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #68 am: 27.02.2005 | 17:18 »
Decados-Sektor, erst Mandins Kabine, dann Flur

Graf Mandin ließ den Kossacken toben. Ganz schwach konnte er das stierhafte Brüllen durch die Stahlwände der Station hören, und seine Hand blieb ruhig, während er das Weinglas hielt. Ras Gefühle waren zwar heftig, doch von kurzer Dauer. Er ließ ihm absichtlich so viel Spielraum - umso enger war das Band, umso stärker die Kette. Er besaß Ras, Körper, Geist und Seele. Aber er zog nur an der Kette, wenn es nötig war. Ras Qualität bestand darin, daß er es höchst selten nötig machte.

Selten war der Kossacke so aufgelöst gewesen. Das letzte Mal bei Nacheikos Tod. Knochen brechen, dachte Andrei müßig. Und es stimmt nicht, daß man sie irgendwann nicht mehr brechen kann. Es gibt immer ein nächstes Mal. Es geht immer etwas besser, etwas präziser, stärker. Eine Lektion, die sich im Dschungel von Severus ganz trefflich lernen ließ.

Im Zweifelsfall, dachte er, könnte man Jevgenii einfach in eine Hauptmannsrüstung stecken. Der Mann glich Ras genug von der Statur, um seine Rolle eine Weile spielen zu können. Es wäre nur zu verständlich, wenn der Hauptmann jetzt niemandem ins Gesicht blicken wollte. Ras würde gesichtlos sein, wie alle übrigen Kossacken, seine Trauer nahm ihm den Rest Menschlichkeit, um den der Hauptmann zu kämpfen schien. Das machte ihn so wertvoll. Das war der Grund für das Spiel. Ras gehörte beiden Welten, aber ganz ihm, Andrei.

Er verharrte, mochten es Minuten oder Stunden sein, bis das Toben drüben aufhörte. Er nahm einen Schluck Wein. Wartete. Mußte, was in Ras vorging. Gab ihm Zeit, völlständig daran zu zerbrechen.

Dann stand er auf, legte sich einen Mantel um die Schultern, hob die Kapuze über den Kopf und zog den Stoff in die Stirn. Schließlich verließ er die Kabine. Draußen stand ein Kossacke, der vor dem Decados-Schwarz reflexhaft salutierte.

Andrei trat in die Kabine.
« Letzte Änderung: 28.02.2005 | 19:17 von The_Kossack »

Offline Karl Lauer

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #69 am: 27.02.2005 | 17:21 »
"Wir werden sicherlich mit den Quartieren für Gildenmitglieder zufrieden sein", sprach Ruben und nickte dem Stationsangestellten zu. "Und das Treffen mit Captain Wolf hat noch ein wenig Zeit."

Ruben neigte sich zu Phileas und antwortete leise auf seine Frage. "Ich denke wir sollten erst einmal richtig ankommen. Danach werden wir uns ein eigenes Bild von der Station machen, bevor jemand anderes uns vielleicht etwas vormachen will."

Ruben richtete seine Aufmerksamkeit wieder zu dem Stationsangestelllten. Er versuchte ein wenig krampfhaft so etwas wie ein Lächeln auf sein Gesicht zu zaubern, doch es wirkte krampfhaft und künstlich.

"Vielen Dank für Ihre Hilfe. Ich denke wir werden uns nun an Ihre zuständigen Kollegen wenden und sie nicht weiter von Ihren Aufgaben hier im Andockbereich abhalten."

Ruben blickte kurz zur Seite und sah noch am Rande das Treiben bei einer der anderen Andockschleusen. "Immerhin ist heute wohl einiges los. Ist es hier immer so hektisch?"
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Bazaar

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #70 am: 27.02.2005 | 17:36 »
Das Frettchengesicht nickte und verdrehte die Augen.
"Nein, heute ist viel los. Ein Pilgerschiff ist eingetroffen, wegen St. Keivar in zwei Tagen." Als er den Ausdruck auf Rubens Gesicht sah, fügte er erklärend hinzu: "St. Keivar ist ein Heiliger, der auf Tethys großes Ansehen genießt. In zwei Tagen wird sein Todestag gefeiert, daher der Auflauf."

"Nun ja, ich denke ihr werdet euch hier zurecht finden. Wir haben ein ganz hervorragendes Besucherleitsystem." Er deutete in Richtung einiger flackernder Neonschilder, die den Weg nach "S kt r A", "rka d n" und anderen kryptischen Orten wiesen.

"Wenn Sie mich nun entschuldigen. Die Zollgebühr wird Ihnen entsprechend des allgemeinen Imperialen Katalogs in Rechnung gestellt." Der Mann drückte ihnen einen Passierschein in die Hand und verschwand dann wieder im Getümmel.

Offline Azzu

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #71 am: 27.02.2005 | 22:10 »
Keitaro rang innerlich um Fassung. Um ein Haar hätte er einen Sternfahrer angegriffen - auf einer Raumstation! Geschichten um das Ende von Haus Chauki erwachten in seiner Erinnerung und ließen ihn erschaudern. Zum Glück schien niemand seinen Griff zur Klinge bemerkt zu haben.

Wir sollten nicht hier sein.

Der Lextiusritter fand seine innere Ruhe wieder, zwang das in jahrelanger Übung einstudierte Lächeln zurück auf sein Gesicht. Der Commander sagte wandte sich einem der Ausgänge zu. Hatte sie etwas gesagt?

In Keitaros Kopf erklang ein spöttisches Lachen.

Er war gerade einmal fünfzehn Minuten auf der Station und bereits dabei, die Kontrolle zu verlieren. Warum nur hatte Onkel Quintus ausgerechnet ihn hierher geschickt?

Weil er mir vertraut!

Die Arme hinter dem Rücken verschränkt, marschierte er hinter Commander Lindsey her, aus dem Hangar hinaus. Konzentrier' dich!

"Ich fürchte, ich bin, was die Lage der Quartiere angeht, auf Sie angewiesen, Commander. Ich bin soeben erst auf Bazaar eingetroffen."

Gib nur deine Schwächen Preis... willst du nicht auch noch gleich dein Schwert aushändigen?

Keitaro suchte Halt in seiner höfischen Erziehung. "Ich bin untröstlich, wenn mein Anliegen Ihre Pläne durcheinander gebracht haben sollte. Falls Sie eine Verabredung für diesen Abend getroffen haben, kann ich den Baron selbstverständlich auch ohne Ihre Begleitung aufsuchen... wenn sie mir mitteilen, wo seine Quartiere sich befinden."

Mit Enkidi werde ich ohnehin unter vier Augen sprechen müssen - oder weiß sie bescheid?.

Offline Megan

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #72 am: 27.02.2005 | 23:13 »
Quartiere Baron Enkidi Li Halan

Sie brachen auf.

Der Ritter wirkte insgesamt ein wenig reservierter als am Anfang. Aber nun wurde er ja auch zu dem geführt, den er eigentlich treffen wollte.

Megan war dankbar, dass er ihr Gestottere zumindest nicht näher hinterfragte.

"Nunja, Sir, jetzt sind wir ja auf dem Weg zu den Quartieren. Und macht Euch keine Gedanken wegen Lieutenant Hawkins. Wir haben das heute bereits mehrfach verworfen.."

Sie fühlte sich ein wenig unwohl, als der große Li Halan geräuschvoll hinter ihr her schritt, zumal sie von allen Seiten mit offenem Mund angestarrt wurden.

Bizarr. Seit sie sich auf dieser Station befand war alles irgendwie ein wenig bizarr..

Sie hatte sich schon fast an den Marsch mit dem Ritter gewöhnt, als sie die Quartiere erreichten. Im Vorraum bot Megan ihm einen Platz in der Sitzgruppe an, doch mit einem Blick auf seine schwere Rüstung bezweifelte sie, dass er dieses Angebot annehmen würde. Warum mussten diese Leute immer rumlaufen, als wäre jeden Augenblick mit einer Invasion zu rechnen?

"Vielleicht wartet Ihr kurz hier...ich werde..." da betrat Darius den Raum und sie hatte den Eindruck, als sei er nicht gerade erfreut über ihr Erscheinen, wobei das Gesicht des Kammerdieners immer schwer zu deuten war.

"Ah, Darius, ich wollte Sie gerade rufen. Ist der Baron hier? Sir Keitaro Li Halan hier würde ihn gerne sprechen."

Megan beobachtete mit Verwunderung, wie sich Darius sonst so beherrschte Miene zu einem Ausdruck verzog, den sie nicht so recht zu deuten vermochte.

"Commander, dürfte ich Sie vielleicht einen Augenblick alleine sprechen?" Er warf einen kurzen Blick auf den Ritter und man sah ihm an, wie unangenehm ihm die Angelegenheit zu sein schien. Megan zuckte ratlos die Schultern und blickte fragend zwischen dem Ritter und dem Diener hin und her.

"Sir, wenn Ihr mich einen Augenblick entschuldigen würdet?" Sie verließen den Raum durch eine der Innentüren.

Darius war diplomatisch doch es machte die Sache nicht besser. "Der Baron ist nicht allein, Commander..." raunte er. Megan wollte nicht verstehen und ging zeilstrebig auf die Tür zu. "So? Wen empfängt er denn?" Sie hatte die Hand schon auf am Knopf, als Darius einen fast bittenden Unterton anschlug.

"Sie sollten da jetzt wirklich nicht hineingehen, Commander."  Megans Hand hielt inne und sie wandte sich Darius zu,  die Finger noch immer am Schalter. Sie hatte kein besonderes Vertrauensverhältnis zu ihm, doch er wußte über Enkidi und sie wohl mit am besten Bescheid.

Sie schluckte. "Danke, Darius. Vielleicht servierst Du dem Ritter einen Tee oder was Li Halan eben sonst gerne so trinken.." Ihre Stimme klang leer und sehr beherrscht.

Dann drückte sie entschlossen den Knopf.
« Letzte Änderung: 27.02.2005 | 23:18 von Megan »

Offline Azzu

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #73 am: 27.02.2005 | 23:33 »
Keitaro war auf dem Weg in brütendes Schweigen verfallen. Was sollte der dem Baron eigentlich sagen? Woher sollte er wissen, dass er überhaupt den Richtigen gefunden hatte? Was, wenn Enkidi ihm nicht glaubte?

Als er im Vorraum gebeten wurde, zu warten, neigte er zustimmend den Kopf. "Selbstverständlich. Falls ich unge..." Aber er war bereits allein. Offenbar war der Moment tatsächlich ungünstig. Sehr ungünstig. In jeder anderen Angelegenheit hätte er schlicht um einen Termin für eine Audienz gebeten, wäre später wieder gekommen. Aber diese Sache war wichtig, daran hatte Onkel Quintus keinen Zweifel gelassen. Und es gab möglicherweise einen Zusammenhang mit Kiritan...

Nein, er würde sich nicht abweisen lassen. Keitaro verschränkte die Arme vor der Brust und wartete.

« Letzte Änderung: 27.02.2005 | 23:38 von Azzurayelos »

Offline Megan

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #74 am: 27.02.2005 | 23:59 »
Ihre Nase nahm zuallererst wahr. Es war ein Potpourrie aus Schweiß, billigem grellen Parfüm, Alkohol und Düften, die nur die Lust hervorbrachte. Das Dämmerlicht des Raumes entlockte der dunklen Satinbettwäsche den vollendeten facettenhaften Seidenschimmer, verfing sich im schweren Grün des Inhalts zweier schlanker Kelche und zeichnete verschwommen die fremdartige Linie seines Rückrates ab.

Ein rotgelockter Schopf und zwei schmale, schneeweiße Beine blitzten unter der schattenhaften Gestalt des Mannes hervor. Sein schwarzes Haar hing offen den Rücken hinab, spielte mit den verschlungenen Tätowierungen seiner Schulter und umschmeichelte die eindeutigen Zeichen seines Zustandes.

Die Szenerie hatte etwas beängstigendes. Ein Dämon hatte sich zu einer Menschenfrau gelegt.

Megan stand sekundenlang erstarrt und beobachtete den Akt ungläubig, fasziniert, schockiert, mit rasendem Herzen.  Ein wollüstiges Stöhnen aus den Laken ließ sie zur Besinnung kommen.

Sie wollte schreien, toben, sich auf sie stürzen, doch es kam nur ein heiserer kaum hörbarer Laut über ihre Lippen.

"Bastard!"
« Letzte Änderung: 28.02.2005 | 00:04 von Megan »