Autor Thema: Task Resolution vs. Conflict Resolution  (Gelesen 17330 mal)

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Offline Fredi der Elch

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Task Resolution vs. Conflict Resolution
« am: 4.03.2005 | 19:27 »
Achtung: Das ist nicht Theorie für Dummies! Ihr seid gewarnt.

Ich möchte hier mal kurz Task Resolution und Conflict Resolution voneinander abgrenzen. Und dann doch wieder nicht. ;)

Task Resolution ist das direkte Ermitteln des Erfolgs einer Handlung. Es wird also entschieden, ob eine Aktion klappt oder nicht.
Conflict Resolution ist (auf den ersten Blick) etwas komplizierter. Hier wird über den Ausgang eines Konflikts entschieden. Es existieren also 2 konkurrierende Ziele, die definieren, was auf dem Spiel steht (die Stakes). Es wird nun entschieden, welches der Ziele (oder welche Kombination) erreicht wird. Dazu kommen noch die eventuellen Prices, d.h. Effekte, die nicht direkt zu den Stakes gehören, aber trotzdem eintreten können (im Sinne von: du erreichst dein Ziel, musst aber den Preis dafür bezahlen).

Und nun kommt der Fredi-Wahnsinn: Task Resolution ist nur schlechte Conflict Resolution.
Wie das? Fast jedes Rollenspiel enthält heute den Zusatz: "Nur würfeln, wenn etwas auf dem Spiel steht oder es die Möglichkeit zum Fehlschlag gibt". D.h. hier wird indirekt angesprochen, dass nur gewürfelt wird, wenn es Stakes gibt. Das Problem bei der Task Resolution ist nun, dass die Stakes nicht wirklich klar sind. Es wird höchstens implizit ein Übereinkommen zwischen den Beteiligten angenommen. Das kann aber zu großen Missverständnissen führen:

Spieler: Ich schleiche an der Wache vorbei. (implizites Ziel: unbemerkt in die Burg kommen)
SL: ok, würfel mal.
Spieler: Geschafft.
SL: Ok, du schleichst vorbei und kommst zur nächsten Wache. Würfel noch mal.
Spieler: *grummel* *roll* Geschafft
SL: Ok, du schleichst wieder vorbei und kommst zur nächsten Wache. Würfel noch mal.
Spieler: Was?!

Das Beispiel zeigt, dass durch die unklaren Ziele und Stakes bei der Task Resolution Probleme entstehen können. Im Besten Fall ist man der Willkür des Wohlwollenden SL ausgeliefert. Im Schlechtesten Fall, der eines bösartigen SL. ;)

Fazit: Task Resolution ist nur Conflict Resolution mit unklaren Stakes und Zielen. Und damit grundsätzlich schlechter als Conflict Resolution.

Und jetzt gibt es bestimmt Gegenargumente. Oder Zustimmung. Beides möchte ich gerne hören. :)
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Offline Lord Verminaard

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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #1 am: 4.03.2005 | 19:55 »
Nun, Task und Conflict ist sicher keine trennscharfe Abgrenzung, sondern ein fließender Übergang. Wenn ich bei DSA eine Wand hochklettern möchte, mache ich auch nur eine Probe für die ganze Wand, und nicht eine Probe für jeden Handgriff. Der eigentliche Unterschied zwischen Task und Conflict Resolution liegt m.E. in der Herangehensweise und damit auch im Spielgefühl. Das hatte ich versucht, in meinem "Fortune at the end = Task Resolution"-Thread herauszuarbeiten, aber damals war es vielleicht nicht so klar geworden. Vielleicht ein neuer Versuch, etwas anders:

Task Resolution und Fortune at the End gehen üblicherweise einher und sind geeignet für folgende Herangehensweise: Ich versetze mich in die Situation meines Charakters hinein und überlege, was er jetzt, in diesem Augenblick, machen würde. Schritt für Schritt. Am besten noch mit Actor Stance und tüchtig Immersion. Die Spannung kommt aus dem "Scheiße, was jetzt?"-Faktor, vor allem in Action-Szenen. "Ich laufe zum Fester." - "Da sind auch schon Zombies." - "Schnell, die Regenrinne hoch!" - "Würfel mal Klettern."

Bei dieser Herangehensweise wäre es unpassend, sich im voraus genaue Gedanken über die Stakes zu machen. Du weißt, was du versuchen möchtest, aber wie es dir gelingt und was die anderen machen, kannst du eben nicht absehen. Dafür hast du den SL und seine Willkür, bzw. das Gesetz von Ursache und Wirkung, interpretiert durch den SL und die Regeln. Das ist der klassische Stil. Ich denke, dass das schon okay so ist und nicht "kaputt".

Conflict Resolution und Fortune in the Middle gehen ebenfalls oft einher und spiegeln eine ganz andere Herangehensweise wieder, nämlich eine Fokussierung auf die Frage: "Worum geht es? Was steht auf dem Spiel? Was ist der zentrale Konflikt in dieser Szene?" Das lässt sich am besten mit Author- oder Director-Stance kombinieren, und die Spannung kommt aus dem "Wie geht es aus und was bedeutet das?"-Faktor. Der Weg dorthin ist dann nur Color und Style.

Soweit. Ich muss weg, später mehr.
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Offline Bitpicker

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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #2 am: 5.03.2005 | 09:10 »
Ich würde natürlich erst mal gerne sehen, wie du dir dieselbe Szene dann mit Conflict Resolution vorstellst. Ich selbst bin ja bekanntermaßen ein Freund von Task Resolution und brauche für fast nichts anderes Regeln im Rollenspiel. Bei mir sähe es allerdings nicht so aus wie in deinem Beispiel, es gäbe einen Wurf für den Schleicher und einen für die Wachen, deren jeweilige Qualität ich miteinander vergleichen würde - schließlich ist es nicht nur die Aufgabe des SCs, so leise wie möglich zu sein, sondern auch die Aufgabe der Wachen, ihn trotzdem zu bemerken.

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Offline 1of3

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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #3 am: 5.03.2005 | 09:43 »
@Fredi: Mach doch mal in den Begriffsdefinitionen eine Definition der beiden Begriffe für Einsteiger.

Zum Thema: Was du beschreibst ist mehr ein Kommunikationsproblem, kein Problem der Task Resolution. Sicher, Conflict Resolution ist vermutlich häufig eleganter, aber auch beim Rollenspiel gilt: Kommunikation ist Kooperation.

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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #4 am: 5.03.2005 | 10:04 »
Für mich sind Task Resolution und Conflict Resolution nur die beiden Fähnchen am Ende einer Skala. Und bei dieser Skala geht es um Granulierung.

Task Resolution ist die feinste Granulierung, bei der jede Aktion mit einem Wurf gemapt wird.

Conflict Resolution steht auf der anderen Seite der Skala. Hier werden mehrere Aktionen zu einer einzelnen zusammengefasst, weil sie Teil eines Konfliktes sind. Allerdings existiert bei der CR - anders als bei der TR - kein absoluter Endwert. Mit CR kann ich auch ein komplettes Abenteuer oder eine komplette Charakterlaufbahn mit einem einzelnen Wurf entscheiden.

Dabei sollte man nie vergessen, dass keines von beidem ist überlegen, denn beide haben ihre Berechtigung.

Es gibt Situationen, wo Conflict Resolution angebrachter ist und wieder andere wo gerade die Task Resolution sich besser eignet. Vermi hat da ein schönes Beispiel für geliefert.

Und genauso gibt es halt Situationen, wo man TR missbrauchen kann, wie in Fredis Beispiel. Genauso kann man aber auch CR falsch einsetzen und damit die Spannung zerstören.

Im Endeffekt sind beides Werkzeuge, die man lernen muss anzuwenden.

Offline Dr.Boomslang

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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #5 am: 8.03.2005 | 20:34 »
Task Resolution ist nur schlechte Conflict Resolution.
Das möchte ich jetzt mal nicht so stehen lassen, hab mich extra dafür mal angemeldet :o Also Hallo zusammen :D
Wie schon gesagt gibt es einen fließenden Übergang. Ein Konflikt besteht nur aus mehreren Handlungen, man könnte ihn also auch als Reihe von Handlungen beschreiben. Ich könnte also auch sagen: Conflict Resolution ist nur vereinfachte Task Resolution. Und dass Vereinfachung nicht immer nur gut ist dürfte dabei klar sein, denn es kann dabei grundsätzlich (wichtige) Information verloren gehen.
Ich möchte jetzt ersteinmal genau das Gegenteil des einleitenden Zitates behaupten (und dann doch auch wieder nicht ;) ) Also: Conflict Resolution ist nur schlechte Task Resolution.

Fast jedes Rollenspiel enthält heute den Zusatz: "Nur würfeln, wenn etwas auf dem Spiel steht oder es die Möglichkeit zum Fehlschlag gibt". D.h. hier wird indirekt angesprochen, dass nur gewürfelt wird, wenn es Stakes gibt. Das Problem bei der Task Resolution ist nun, dass die Stakes nicht wirklich klar sind. Es wird höchstens implizit ein Übereinkommen zwischen den Beteiligten angenommen.
Hier gilt es genau die Gründe zu unterscheiden die dazu führen können in einer Situation nicht zu würfeln in der man nach den Regeln eigentlich auch würfeln könnte. Erstens ist es möglich dass der Ausgang der Situation zu offensichtlich ist als das man noch Würfeln müsste, dies ist nichts weiter als eine vereinfachende Annahme bei der man eine geringe Fehlerquote vernachlässsigt. Das hat noch nichts mit Stakes zu tun und auch nicht mit Task oder Conflict. Der zweite mögliche Grund ist nicht zu würfeln wenn nichts auf dem Spiel steht, das impliziert in der Tat eine Art Conflict Resolution, aber diese Regel gibt es auch nicht überall und sie ist im Sinne eines strikten SIM Spieles auch nicht unbedenklich.

Spieler: Ich schleiche an der Wache vorbei. (implizites Ziel: unbemerkt in die Burg kommen)
SL: ok, würfel mal.
Spieler: Geschafft.
SL: Ok, du schleichst vorbei und kommst zur nächsten Wache. Würfel noch mal.
Spieler: *grummel* *roll* Geschafft
SL: Ok, du schleichst wieder vorbei und kommst zur nächsten Wache. Würfel noch mal.
Spieler: Was?!

Das Beispiel zeigt, dass durch die unklaren Ziele und Stakes bei der Task Resolution Probleme entstehen können. Im Besten Fall ist man der Willkür des Wohlwollenden SL ausgeliefert. Im Schlechtesten Fall, der eines bösartigen SL. ;)
Nun zum eigentlichen Punkt, den impliziten Annahmen. Diese gibt es immer. Das ist kein Problem von Task Resolution. Es ist sogar das Problem das ich als erstes gegen Conflict Resolution anführen würde. Bei Conflict Resolution haben wir sehr viele Annahmen darüber wie der Konflikt gelöst wurde und wie die Ziele erreicht wurden bzw welche Möglichkeiten es dafür überhaupt gibt. Nehmen wir dieses Beispiel: Modelliert man das ganze mit dem Ziel unbemerkt in die Burg zu kommen ist doch nachher nur bekannt ob das Ziel erreicht wurde oder nicht und in beiden Fällen ist unklar was eigentlich passiert ist bzw dazu geführt hat. Es ist z.B. nicht bekannt an wievielen Wachen man eigentlich vorbeischleichen musste und wie das gelungen ist. Jetzt sagt der begeisterte Conflict Resoluter natürlich: "Darum erzählt man es ja einfach" (teilweise vorher teilweise nachher). Allerdings ist das ein Problem, denn die Aufösung des Konflikts kann potentiell beliebig viele Handlungen enthalten und die können wieder beliebige weitere Auswirkungen haben. Hinzu kommt dass es ohne Kenntnis der tatsächlichen Handlung nahezu unmöglich ist eine klassische Schwierigkeit der Aktion festzulegen. Man kann also nur noch danach gehen ob das Ziel erreicht werden sollte oder nicht, nicht aber ob es gelingen würde (weil man dazu wissen muss was genau passieren soll).

Trotzdem sind Task und Conflict Resolution nur zwei Betrachtungsweisen die (bestimmte Annahmen vorausgesetzt) das gleiche bedeuten. Im obigen Beispiel könnte ich mit einigem Aufwand "an den drei Wachen vorbeischleichen" auch als Task definieren, und darauf nur einmal würfeln. Der Unterschied zwischen Task und Conflict hat nichts mit der Länge, Umfang, oder Komplexität der Handlungen zu tun, sondern mit der Art der Beschreibung und Betrachtung. Ist es also egal was von beiden man verwendet? Nein, denn es kommt schlicht darauf an was man wissen möchte. Interessiert es eher was passiert ist dann geht es um Konflikte. Kommt es darauf an wie es passierte sind es Tasks die man betrachten muss.

NiceGuyEddie

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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #6 am: 8.03.2005 | 21:52 »
Erstmal: Herzlich willkommen!  :)

Zitat
Der Unterschied zwischen Task und Conflict hat nichts mit der Länge, Umfang, oder Komplexität der Handlungen zu tun, sondern mit der Art der Beschreibung und Betrachtung. Ist es also egal was von beiden man verwendet? Nein, denn es kommt schlicht darauf an was man wissen möchte. Interessiert es eher was passiert ist dann geht es um Konflikte. Kommt es darauf an wie es passierte sind es Tasks die man betrachten muss.

Das Gefühl, es seien beides verschiedene Herangehensweisen an ein und das Selbe beschlich mich auch, ich würde es aber anders ausdrücken.
Bei der Taskresolution geht es darum herauszufinden, ob ein SC in einer bestimmten Situation Erfolg hat, abhängig von zum Beispiel 'nem Skill. Es geht also darum, die Fähigkeiten des SC in der Spielrealität abzubilden, zu SIMulieren. Ob die Aktion Erfolg hat, hat zunächst nur mit der Fähigkeit des SC zu tun(abgesehen von Schwierigkeit und so).

Bei Conflict Resolution ist es prinzipiell genauso, allerdings denke ich, dass sie trotzdem meist anders eingesetzt wird, nämlich nicht um die Fähigkeiten des SCs in die Welt zu übertragen, sondern um das Ergebnis eines erzählerischen Konfliktes zu bestimmen.
Ob damit das Ergebnis genauso ist, wie es den Fähigkeiten und den Umständen entsprechend sein müsste ist zweitrangig. Es geht nicht um das wie, sondern um den Ausgang des Konfliktes. Es geht nicht darum herauszufinden, wie eine konkrete Aktion abläuft(bzw. ablaufen würde), sondern wie eine konkrete Situation ausgeht. Glaube ich.  ;)

Das hat dann zur Folge, dass man den Ausgang eines Konfliktes auch durch völlig andere Dinge bestimmen kann, als durch das, wie es in Wirklichkeit ausgehen würde(was dadurch repräsentiert wird, dass man eine Probe macht).  Es können auch andere Dinge wie zum Beispiel Screen Presence bei PtA das Ergebnis bestimmen. Gänge das auch bei Task Resolution? Konkret und immer?
(Also nicht zum Beispiel durch einen Dramapunktpool, mit dem man den Ausgang bestimmter Proben verändern kann oder die Geschichte verändern.)


Prinzipiell aber gar nicht mal so unterschiedlich, da stimme ich Fredi zu.

Offline 8t88

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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #7 am: 9.03.2005 | 08:27 »
Nun, ich habe mich met dem Thema, gedanklich, wenn auch nicht mit dne passenden Begriffen auseinander gesetzt, als ich die Diskussion mit Fredi über die Aktionsauflösung in IOSOS hatte.

Ich kann für mich persönlich einen ganzen Ablauf in einen WUrf Packen (Wushu/Inspectres als Beispiel).
Wollte aber das ganze für IOSOS etwas "aufgeschlüsselter" haben.

Das Stichwort was Ein gewählt hat (Granulierung) würde ich mit Detailgrad in der Aktionsauflösung/ Skalierung ersetzten, aber das nur am Rande.

Ich denke es kommt darauf an was man will...
(im folgenden was ich will)

An 10 Wachen Vorbeischleichen, oder eine "Handlung" ausführen, dafür genügt mir ein Wurf.

Aber bei Kämpfen, und anderen Actionreichen Szenen, wird entweder erzählt, oder aber einige Aktionen Detaillierter "ausgeführt" (sprich die erzählung und der Mechanismus sollte etwas ausgefeilter sein als "One-Roll-and-Go")

Mal ganz davon ab, dass ich "If it is Dice vs. Story: Story always wins!" favorisiere, muss ich zugeben, dass ich zB mit Wushu Kreuzunglücklich wäre, wenn es im Kampf nicht die Ying und Yang Dice gäbe...

(wobei Ying und Yang berechtigt nicht Attacke und Parrade oder Offensiv und Defensiv heissen, denn es muss nicht immer Kampf sein:
Yang Dice sind dazu da um etwas passieren zu lassen, und Ying Dice um etwas zu verhindern).

Der Detailgrad des Machnismus ist nur MInimal größer als die "Totale Conflict Resolution" und rechtfertigt IMHO Detailiertere Erzählungen besser als mit einem Wurf alles zu entshceidne und sich dann etwas zu überlegen...
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Offline Fredi der Elch

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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #8 am: 9.03.2005 | 09:34 »
Ich möchte hier erstmal mit ein paar Misverständnissen zur Conflict Resolution aufräumen.

Der Unterschied zwischen Task und Conflict hat nichts mit der Länge, Umfang, oder Komplexität der Handlungen zu tun, sondern mit der Art der Beschreibung und Betrachtung.
Das ist schon mal völlig richtig! Die Ganze Geschichte mit Granularität (gibts das Wort überhaupt?), Detailreichtum usw. ist Quatsch. Oft ist Conflict Resolution weniger detailreich als Task Resolution, das ist aber kein Muss.

Dasselbe gilt für "One Roll and go". Das ist Quatsch. Dogs in the Vineyard macht auch Conflict Resolution, bei der weder die Zahl der Würfe genau festgelegt ist noch Details verloren gehen, da zwischendrin jede einzelne Aktion beschrieben wird. Und zwar bevor klar ist, wer gewinnt! Der Quatsch mit "es ist nur bekannt, ob das Ziel erreicht wurde oder nicht" stimmt also auch nicht. Der Weg kann auch klar sein. Muss nicht, aber kann.

Und noch was allgemeines:
Man behandelt beim Rollenspiel eigentlich immer nur Konflikte. Sonst müsste man ja bei jedem Scheiß würfeln. Es wird aber nur gewürfelt, wenn eine entsprechende Chance zu einem Fehlschlag besteht und wenn dadurch etwas negatives geschehen könnte. D.h. auch mit Task Resolution macht man eigentlich Conflict Resolution. Nur schlechter, da die Ziele nicht klar sind und nicht klar ist, wann sie ereicht werden.

Anderes Beispiel dafür: Die Charaktere suchen Informationen.
SL: Da ist ein Safe in dem Raum.
Spieler: Ich knack den.
SL: Würfel mal.
Spieler: Geschafft.
SL: Du öffnest den Safe, der Safe ist leer.

Hier sieht man deutlich, dass das Ziel Informationen zu finden nicht erreicht wurde, obwohl der Task geschafft wurde. Und nicht nur wurde das Ziel nicht erreicht, die Charaktere sind auch keinen Schritt näher.

Deswegen bleibe ich bei der Grundansicht: Conflict Resolution ist einfach besser als Task Resolution. (wobei ihr damit recht habt: es gibt kein entwerde-oder, sondern nur ein mehr-oder-weniger von Task und Conflict Resolution).

Und einen hab ich noch: "If it is Dice vs. Story: Your System sucks reeeaaally BAD!!" ;D Ein weiterer Grund, warum Conflict Resolution besser ist: da passiert sowas viel seltener und ist auch besser im Vorfeld zu vermeiden. :)
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Offline Haukrinn

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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #9 am: 9.03.2005 | 09:52 »
Granularität (gibts das Wort überhaupt?)

Sicher gibts das.

Und noch was allgemeines:
Man behandelt beim Rollenspiel eigentlich immer nur Konflikte. Sonst müsste man ja bei jedem Scheiß würfeln. Es wird aber nur gewürfelt, wenn eine entsprechende Chance zu einem Fehlschlag besteht und wenn dadurch etwas negatives geschehen könnte. D.h. auch mit Task Resolution macht man eigentlich Conflict Resolution. Nur schlechter, da die Ziele nicht klar sind und nicht klar ist, wann sie ereicht werden.

Das kann ich so nicht stehen lassen, Fredi. Nur, weil die Chance eines Fehlschlages besteht und dieser negative Auswirkungen haben kann, liegt noch lange kein Konflikt vor.
Conflict Res. dient dazu, den Ausgang eines Konfliktes zu bestimmen. Task Resolution beschäftigt sich aber nicht unbedingt mit dem Ausgang einer Handlung, sondern eher mit der Qualität, wie diese durchgeführt wurde. Und deshalb würde ich behaupten, mit Task Res. macht man eben keine Confict Res., sondern bewegt auf einer anderen Ebene der Granularität, wie Du ja selbst bereits gesagt hast.

Anderes Beispiel dafür: Die Charaktere suchen Informationen.
SL: Da ist ein Safe in dem Raum.
Spieler: Ich knack den.
SL: Würfel mal.
Spieler: Geschafft.
SL: Du öffnest den Safe, der Safe ist leer.

Hier sieht man deutlich, dass das Ziel Informationen zu finden nicht erreicht wurde, obwohl der Task geschafft wurde. Und nicht nur wurde das Ziel nicht erreicht, die Charaktere sind auch keinen Schritt näher.

Das heißt mit Konflikt Resolution hätte ich auf "Informationen finden gewürfelt". Wenn es aber keine Informationen zu finden gibt, was dann? Dann bin ich genau so dumm dran wie bei der Task Res. Dieses Beispiel hinkt, und zwar gewaltig!

Und einen hab ich noch: "If it is Dice vs. Story: Your System sucks reeeaaally BAD!!" ;D Ein weiterer Grund, warum Conflict Resolution besser ist: da passiert sowas viel seltener und ist auch besser im Vorfeld zu vermeiden. :)

Goo! Die extended contests von HeroQuest sprechen da teilweise eine andere Sprache  ;D
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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #10 am: 9.03.2005 | 10:34 »
Ich habe das noch nicht wirklich durchdacht (und werde auch wahrscheinlich keine Zeit dafür haben), allerdings kann ich Dir Fredi so aus dem Bauch heraus nicht zustimmen. Irgendwas fehlt mir da, weil es für mich doch einen qualitativen Unterschied zwischen "Task Resolution" und "Conflict Resolution" gibt.
Am nähesten meiner Idee kommt Vermi, der ganz klar die Absichten bei den beiden Auflösungsmechanismen darstellt:
Beim Task interessiert den Spieler die unmittelbare Handlung des Charakters und ihr Einfluss auf die Spielwelt (völlig egal ob ich bei jeder Wache würfle, oder den ganzen Berg auf einmal erklettere), beim Conflict interessiert ihn der thematische Konflikt und der Einfluss des Spielers auf den Fortgang der Geschichte (egal ob ich nu meine Ehre direkt rette oder erst ein bisschen dramatisch mich um irgenwelche Duelle kümmern muss).
Ich denke Task Resolution ist nur dann schlechte Conflict Resolution (bzw. umgekehrt), wenn der Spieler versucht seine Interessen mit der "falschen" Methode umzusetzen. Wenn mich thematische Konflikte interessieren ist TaskResolution ne Katastrophe, aber genauso umgekehrt ConflictResolution für Spielweltmanipulationen.
Wobei ich Dir zustimme, ist der gerne gemachte Fehler, TaskResolution und ConflictResolution als zwei Enden einer Detailskala zu sehen (s.o.).
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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #11 am: 9.03.2005 | 10:57 »
Und deshalb würde ich behaupten, mit Task Res. macht man eben keine Confict Res., sondern bewegt auf einer anderen Ebene der Granularität, wie Du ja selbst bereits gesagt hast.
Ähm, eben nicht. Task Res. und Conflict Res. haben erst einmal nichts mit granularität und Deatilreichtum zu tun. Nichts!

Zitat
Das heißt mit Konflikt Resolution hätte ich auf "Informationen finden gewürfelt". Wenn es aber keine Informationen zu finden gibt, was dann?
Tja, dann wird eben nicht gewürfelt, denn es gibt keinen Konflikt. So einfach. :)


Beim Task interessiert den Spieler die unmittelbare Handlung des Charakters und ihr Einfluss auf die Spielwelt (völlig egal ob ich bei jeder Wache würfle, oder den ganzen Berg auf einmal erklettere), beim Conflict interessiert ihn der thematische Konflikt und der Einfluss des Spielers auf den Fortgang der Geschichte (egal ob ich nu meine Ehre direkt rette oder erst ein bisschen dramatisch mich um irgenwelche Duelle kümmern muss).
So ähnlich. Coflict Res. ist aber nicht zwingend thematisch. Es geht um das Ziel (eigentlich um den Konflikt zwischen 2 Zielen) und ob es erreicht wird. Das hat erst einmal mit dem Thema oder der Geschichte nichts zu tun.

Und beim Rollenspielen sind die Ziele eigentlich das Wichtige. Hm. Naja, wahrscheinlich nur für mich. ;D Ich kann schon irgendwie verstehen, dass man als Hartwurster lieber Task Resolution haben mag, denn Ziele sind da ja verboten... ;)

Dann vielleicht mal anders formuliert: für sehr viele Rollenspieler sind Ziele wichtig (vor allem für alle die, die behaupt, Story sei ihnen ja so wichtig). Und für die ist Conflict Resolution einfach besser. Ich würde sogar behaupten, dass richtige Conflict Resolution für die meisten Spieler und Rollenspiele besser wäre.

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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #12 am: 9.03.2005 | 11:01 »


Und beim Rollenspielen sind die Ziele eigentlich das Wichtige. Hm. Naja, wahrscheinlich nur für mich. ;D Ich kann schon irgendwie verstehen, dass man als Hartwurster lieber Task Resolution haben mag, denn Ziele sind da ja verboten... ;)

warum sollte dem so sein ?
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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #13 am: 9.03.2005 | 11:06 »
So ähnlich. Coflict Res. ist aber nicht zwingend thematisch. Es geht um das Ziel (eigentlich um den Konflikt zwischen 2 Zielen) und ob es erreicht wird. Das hat erst einmal mit dem Thema oder der Geschichte nichts zu tun.
Nur mal zur vorläufigen Klärung: Ist für Dich die Frage, ob mein Char es schafft einen Berg zu erklettern ein Konflikt zwischen zwei Zielen? Bitte begründe Deine Antwort, damit ich da etwas Klarheit gewinne.

Zitat
Und beim Rollenspielen sind die Ziele eigentlich das Wichtige.
Lassen wir mal die Hartwurst außenvor. Was meinst Du genau mit Zielen?
Nicht weil die Dinge schwierig sind, wagen wir sie nicht,
sondern weil wir sie nicht wagen, sind sie schwierig.

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Offline Barbara

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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #14 am: 9.03.2005 | 11:10 »


Und beim Rollenspielen sind die Ziele eigentlich das Wichtige. Hm. Naja, wahrscheinlich nur für mich. ;D Ich kann schon irgendwie verstehen, dass man als Hartwurster lieber Task Resolution haben mag, denn Ziele sind da ja verboten... ;)

warum sollte dem so sein ?
Ich rate mal:
Weil ein solcher Spieler die "imaginäre Welt" nur aus den Augen ihres Charakters wahrnehmen wollen. Und der kennt die Ziele ja nicht.
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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #15 am: 9.03.2005 | 11:10 »
Ähm, eben nicht. Task Res. und Conflict Res. haben erst einmal nichts mit granularität und Deatilreichtum zu tun. Nichts!

Öhh, Task Res. -> Feine Auflösung der Handlung gegenüber Confl. Res. -> Grobe Auflösung des Konflikts. Wenn man da nicht von Granularitäts-Diskrepanzen sprechen kann, wo dann?  ;)

Zitat
Tja, dann wird eben nicht gewürfelt, denn es gibt keinen Konflikt. So einfach. :)

Na super, wenn ich als SL weiß, der Safe ist sowieso leer, dann lasse ich den Spieler bei einer Task Res. ebensowenig würfeln. Mit solchen Argumenten drehst Du Dich nur im Kreis, Herr Elch!

Zitat
Und beim Rollenspielen sind die Ziele eigentlich das Wichtige. Hm. Naja, wahrscheinlich nur für mich. ;D Ich kann schon irgendwie verstehen, dass man als Hartwurster lieber Task Resolution haben mag, denn Ziele sind da ja verboten... ;)

Ich verfolge bei der Task res. ebenso Ziele, stelle diese aber nicht durch den Würfelmechanismus explizit dar, sondern definiere "Stolpersteine", die ich überwinden muß, um mein Ziel zu erreichen: Granularität gleich im doppelten Sinn  :D

Zitat
Dann vielleicht mal anders formuliert: für sehr viele Rollenspieler sind Ziele wichtig (vor allem für alle die, die behaupt, Story sei ihnen ja so wichtig). Und für die ist Conflict Resolution einfach besser. Ich würde sogar behaupten, dass richtige Conflict Resolution für die meisten Spieler und Rollenspiele besser wäre.

Siehe oben, manche möchten die Ziele durch den Regelmechanismus überwinden (Conflict Res.), manche möchten lieber den Weg zum Ziel hin durch den Regelmechanismus darstellen (Task Res.). Was davon jetzt besser ist, kann nur durch persönliche Vorlieben definiert werden. Und die unterscheiden sich nunmal stark von Person zu Person.

Zitat
Und einen hab ich noch (ich liebe das): Kampf bei D&D ist eigentlich ziemlich schlechte Conflict Resolution. Aber immerhin ist (meistens) klar, wann der Konflikt vorbei ist und was die Ziele sind. :)

Okay, jetzt hast Du mich. Jetzt bin ich verwirrt  ~;P
Wo siehst Du beim D&D-Kampf überhaupt die Conflict Res.?
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Offline Barbara

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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #16 am: 9.03.2005 | 11:22 »
Tja, dann wird eben nicht gewürfelt, denn es gibt keinen Konflikt. So einfach. :)

Na super, wenn ich als SL weiß, der Safe ist sowieso leer, dann lasse ich den Spieler bei einer Task Res. ebensowenig würfeln. Mit solchen Argumenten drehst Du Dich nur im Kreis, Herr Elch!
Der Unterschied liegt (meiner spimplen Ansicht nach) darin, dass Conflict Resolution angewendet wird, wenn die Spieler mit an der Story wirken, während Task Resolution angewendet wird, wenn der Spielleiter auch die Story trägt. Um im Beispiel zu Bleiben: Tragen die Spieler die Story mit, muß der SL den leeren Tresor nicht verheimlichen. Die Spieler erzählen die Story ja mit. Und dann können die Charaktäre trotzdem den leeren Tresor öffnen, wenn es die Story bereichert. Dafür bedarf es aber keine Wurf, weil das kein Konflikt ist.
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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #17 am: 9.03.2005 | 12:44 »
@haukrinn
Beschäftige dich mal ein wenig mit den verschiedenen Möglichkeiten, die es bei der Conflict Resolution gibt. Es geht nämlich NICHT und Granularität und NICHT darum, den Weg nicht darzustellen. Es geht darum, ob der Konflikt (mit den 2 Zielen) mehr oder weniger explizit gemacht wird und klar ist, wann das Ende des Konflikts (also eines der Ziele) erreicht ist und wann nicht. Bei Conflict Res. werden die Ziele klar gemacht und/oder stehen im Vordergrund, bei Task Res. nicht. Ich befürchte, du hast einfach zu wenig Überblick darüber, was mit Conflict Res. möglich ist (merkt man daran, dass du auf den Unterschieden in der Granularität bestehst).

Der Unterschied liegt (meiner spimplen Ansicht nach) darin, dass Conflict Resolution angewendet wird, wenn die Spieler mit an der Story wirken, während Task Resolution angewendet wird, wenn der Spielleiter auch die Story trägt.
Auch nicht wirklich. Das ist zwar in der Praxis oft so, aber es ist kein Definitionsmerkmal.

Nur mal zur vorläufigen Klärung: Ist für Dich die Frage, ob mein Char es schafft einen Berg zu erklettern ein Konflikt zwischen zwei Zielen?
Klar. Kann auf jeden Fall.
Ziel des Spielers: Der Char soll den Berg erklettert haben.
Ziel des SL: Der Char soll den Berg nicht erklettert haben.
Das kann Conflict Res sein. Wenn klar ist, dass mit dem Schaffen des Wurfs (der Würfe) der Berggipfel tatsächlich erreicht wird! Wenn der SL (oder irgendwer sonst) aber trotz geschafften Wurfs das Ziel verhindern kann, dann ist es keine Conflict Res.
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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #18 am: 9.03.2005 | 12:49 »
fredi, gib doch bitte mal konkrete Beispiele aus deiner SL Praxis. Das könnte anderen helfen, deine Gedanken zu verstehen.
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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #19 am: 9.03.2005 | 12:53 »
Klar. Kann auf jeden Fall.
Ziel des Spielers: Der Char soll den Berg erklettert haben.
Ziel des SL: Der Char soll den Berg nicht erklettert haben.
Das kann Conflict Res sein. Wenn klar ist, dass mit dem Schaffen des Wurfs (der Würfe) der Berggipfel tatsächlich erreicht wird! Wenn der SL (oder irgendwer sonst) aber trotz geschafften Wurfs das Ziel verhindern kann, dann ist es keine Conflict Res.
Hm, jetzt schwimm ich irgendwie. Dann ist mir nicht ganz klar was denn TaskResolution sein soll. Wenn der SL sich einmischt? Wenn man das Ganze nun in 'unsinnige' Teilschritte unterteilt?
Irgendwie komme ich mit Deiner Definition nicht klar, weil für mich der Unterschied zwischen den beiden eindeutig in dem Bezugspunkt seitens des Spielers zu finden ist.
Was ist die Aufgabe, die mein Char hier meistern soll? VERSUS Was ist der momentane Konflikt hier, den es aufzulösen gilt?
Wenn ich diese Bezugspunkte weglasse, fällt es mir schwer eine sinnvolle Abgrenzung der beiden Mechanismen zu machen.
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Offline Fredi der Elch

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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #20 am: 9.03.2005 | 13:00 »
fredi, gib doch bitte mal konkrete Beispiele aus deiner SL Praxis. Das könnte anderen helfen, deine Gedanken zu verstehen.
Ähm, Beispiele wozu genau jetzt? (Und meine Gedanken verstehe ich sleber nicht...) Stell mir eine (oder mehrere) konkrete Fragen, ich kann dir im Moment nicht ganz folgen, sorry.

Hm, jetzt schwimm ich irgendwie. Dann ist mir nicht ganz klar was denn TaskResolution sein soll. Wenn der SL sich einmischt?
Wenn der SL sich einmischen kann! Er muss es ja nicht machen, er muss es nur können. Wenn mit dem beenden der Mechanischen Phase (und das können auch mehrere Würfe sein, siehe DitV) völlig klar ist, ob das Ziel erreicht wurde oder nicht, und dieses Ergebnis dann auch nicht geändert werden kann (auch nicht durch den Spieler durch "nochmal probieren"), dann ist es Conflict Resolution.

Und ja, wie gesagt, es gibt sicher Zwischenformen bzw. unklare Formen.

Zitat
Was ist die Aufgabe, die mein Char hier meistern soll? VERSUS Was ist der momentane Konflikt hier, den es aufzulösen gilt?
Das ist prinzipiell auch so, nur ist ein Konflikt NICHT zwingend ein thematischer Konflikt im Sinne einer Geschichte. Ein Konflikt kann prinzipiell auch Ich gegen den Berg oder Ich gegen den Safe sein.
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Zitat von: 1of3
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Offline Kardinal Richelingo

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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #21 am: 9.03.2005 | 13:02 »
fredi, gib doch bitte mal konkrete Beispiele aus deiner SL Praxis. Das könnte anderen helfen, deine Gedanken zu verstehen.
Ähm, Beispiele wozu genau jetzt? (Und meine Gedanken verstehe ich sleber nicht...) Stell mir eine (oder mehrere) konkrete Fragen, ich kann dir im Moment nicht ganz folgen, sorry.

ok, ich meinte ein Beispiel aus deiner Gruppe für task resolution vs. conflict resolution. Zeig uns den Unterschied, wie er sich konkret aufs Spiel auswirkt. Bisher sehe ich das nämlich ganz genauso wie haukrinn und dem hast du ja wiedersprochen.
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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #22 am: 9.03.2005 | 13:14 »
Zitat
Beschäftige dich mal ein wenig mit den verschiedenen Möglichkeiten, die es bei der Conflict Resolution gibt. Es geht nämlich NICHT und Granularität und NICHT darum, den Weg nicht darzustellen. Es geht darum, ob der Konflikt (mit den 2 Zielen) mehr oder weniger explizit gemacht wird und klar ist, wann das Ende des Konflikts (also eines der Ziele) erreicht ist und wann nicht. Bei Conflict Res. werden die Ziele klar gemacht und/oder stehen im Vordergrund, bei Task Res. nicht. Ich befürchte, du hast einfach zu wenig Überblick darüber, was mit Conflict Res. möglich ist (merkt man daran, dass du auf den Unterschieden in der Granularität bestehst).

Also, ich verstehe richtig, dass:

Ich mit TR eine Aufgabe bewältige, die dann nicht zwangsläufig zum Ziel des Aktuellen Konfliktlösung beiträgt.
CR ist hingegen ein Weg, einen Gesamten Sachverhalt zu lösen.

Also ist eine Aufgabe in mehreren schritten aufgesplittet TR und als ganzes CR?!
« Letzte Änderung: 9.03.2005 | 13:52 von 8t88 »
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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #23 am: 9.03.2005 | 13:19 »
Zitat
Wenn der SL sich einmischen kann! Er muss es ja nicht machen, er muss es nur können.

Wie kann sich der SL bei der Task Resolution einmischen? Task Resolution ist punktuell und es steht von vorn herein das Ziel fest. (z.B. Treffe ich oder nicht? Öffne ich den Safe oder nicht?).

Conflict Resolution nimmt nur mehrere dieser Punkte, die auf der Spielflussgeraden nebeneinander liegen und wendet nur einen Entscheidungsmechanismus für den gesamten Abschnitt an. (z.B. Besiegen wir die Gegner oder nicht? Finden wir die geheimen Dokumente oder nicht?)

Das ist Granularität. Man kann es sogar mathematisch definieren, wenn man möchte und mal den Veil of Forge beiseite schiebt.

Offline Kardinal Richelingo

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Re: Task Resolution vs. Conflict Resolution
« Antwort #24 am: 9.03.2005 | 13:24 »
wie gesagt, ein Beispiel statt Theoriegelaber hilft weiter oder entblösst die Theorie. Was auch immer, ohne handfestes kann man mit dem bisher geschriebenen nichts anfangen.
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