Autor Thema: Dr. Sommer, meine Spielerinnen sind verwöhnte Konsum-Kinder  (Gelesen 25422 mal)

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Offline Lord Verminaard

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Lieber Dr. Sommer,

ich glaube, ich habe eine große Dummheit gemacht. Das ist schon viele Jahre her, wir gingen alle noch zur Schule. Ich leitete Star Wars d6 für ein paar Freunde und begriff mich als Alleinunterhalter. Ich tat all die Dinge, die ich heute ablehne: Ich plante den Plot im Voraus, übte mich in der Kunst des Illusionismus, um mein Railroading zu verbergen, setzte NSCs ein, die viel cooler als die SCs waren, und ließ diese auch hin und wieder mal den Tag retten. Ich schrieb Intros für die Charaktere und gestaltete so den Charakterhintergrund wesentlich stärker als die Spieler selbst. Wenn die Spielerinnen nicht weiter wussten, hatte ich immer einen guten Vorschlag parat, oder auch zwei oder drei zur Auswahl. Ich gab den Spielerinnen ihr Zeichen, und dann kam ihr Einsatz, dann durften sie ihr Paradestück aufführen, ehe ich dann wieder übernahm und das große Finale als One-Man-Show inszenierte.

Und jetzt das Problem: Die Spielerinnen fanden es toll. Jedem Versuch, etwas daran zu ändern, sind sie mit Widerwillen begegnet. Der Wunsch nach aussagekräftigen Charakteren mit losen Enden und Konfliktpotential wird mit fragenden Blicken quittiert: "Warum willst du das denn nicht mehr machen?" Die Worte Player Empowerment führen zu panischen Übersprungshandlungen wie etwa kollektivem Zigaretteanzünden. Die Systeme, die ich so anschleppte, wurden -- vielleicht aus Pflichtgefühl -- angenommen und ausprobiert, aber nicht richtig gelernt, und wann immer es zur Sprache kam, hieß es: "Och, unser altes Star Wars System, das war doch gut, können wir das nicht einfach wieder nehmen?"

Ja nun, können wir. Können wir schon. Nur ich fühle mich dabei, als würde ich meinen alten 100 mHz-Rechner mit dem nicht mehr ganz scharfen Röhren-Monitor und dem 56k-Modem wieder aus dem Keller holen. Obwohl ich nur mein Notebook aufklappen müsste und 1,8 gHz, 5 MBit und einen einwandfreien Flachbildschirm zur Verfügung hätte. Es ist -- für mich -- einfach ein Rückschritt.

Mal davon abgesehen, dass es eine Scheißarbeit ist, alles alleine vorzubereiten ohne Input von den Spielerinnen. Hey, damals in der Schulzeit hatte ich nichts anderes zu tun und bin darin aufgegangen, jeden Charakter nach meinen eigenen Ideen zu formen und seine Geschichte zu schreiben. Aber heute habe ich keine Zeit mehr, einen vollen Abend (4-6 Stunden) in die Vorbereitung einer Spielsitzung zu investieren. Außerdem brauche ich nicht mehr vor den Mädels zu posen.

Was soll ich nur tun? Bitte hilf mir, lieber Dr. Sommer, ich hab meine Spielerinnen doch so lieb und will ihnen nicht weh tun!

Dein Vermi

 ;D
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Offline Kaymac

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Hmmm Hintern versohlen und ohne Abendessen ins Bett schicken? ~;D
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Offline Doc Letterwood

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Lieber Lord Verminaard,

Du solltest ein Kondom...äh...mh, nee, falsche Textvorlage.  8)

Die Angst vor neuen Systemen. "Wir haben doch schon eins, warum denn noch eins? Neue Regeln? Och nöö, die alten kennen wir doch jetzt schon so gut / kennen wir doch auch nicht, warum müssen wir dann ein neues System/Setting suchen?"

So was?

Dann sag ihnen das doch. Falls schon passiert, was kam zurück?

Dein Dr. Sommer-Team
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Offline Raphael

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Liebes Dr. Sommer-Team

Ich habe dieselben Sorgen wie seine Lordschaft (mit gewissen Spielern).

Liebe Grüsse,
Douglas Netchurch
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Offline Monkey McPants

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Mmmmm, kommt mir bekannt vor. :P

Generell hilft reden im Allgemeinen recht gut, hast du das schon probiert?

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Offline Lord Verminaard

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Jahaaa, wir haben natürlich schon ganz viel drüber geredet, weil wir ja wissen, dass man immer über alles reden muss, selbst wenn man eigentlich das Bedürfnis nach einer Remington Kaliber 12 Schrotflinte hat. ;D

"Wir brauchen halt immer einen roten Faden." "Wir sind nicht so kreativ." "Wenn wir so selten spielen, ist das so schwer, neue Regeln zu lernen, wir müssen doch sogar bei den alten immer nachfragen." "So diese Sachen wo man selber was erzählen muss sind nichts für uns, das können wir gar nicht." "Warum können wir denn nicht einfach so spielen wie früher auch?"

Ich meine gut, wenn ich dann mal wieder richtig gut vorbereitet bin und meine Show abziehe, und alle mir an den Lippen hängen und auf ihren Einsatz warten, dann macht es ja auch Spaß. Ich habe den Zwang, den ich ausübe, mit der Zeit schon deutlich heruntergefahren und den Illusionismus durch das "offene Karten Prinzip" ersetzt, was eigentlich ganz gut ankommt. Ich würde mir aber einfach mehr Input von den Spielerinnen wünschen. Leider kann man nicht mehr als immer wieder Fragen, und wenn dann nichts kommt, ist das wohl Pech.

Es ist natürlich nichts dabei, auch mal was mitzumachen, was einem selbst nicht sooo viel Spaß macht, und sich daran zu freuen, dass es den anderen gefällt. Ich meine, welche Frau bläst schon, weil sie an der Tätigkeit an sich so wahnsinnig viel Spaß hat? Äh, wieder falscher Text. ;D Öhm, aber wenn ich dann hier mit meinen Aufzeichnungen sitze und die nächste Sitzung vorbereiten soll, verspüre ich einen leichten Mangel an Motivation, obwohl ich meine Mädels wirklich super gern habe und Rollenspiel mit ihnen -- wenn es denn erst mal läuft, was eben meine Verantwortlichkeit ist -- wirklich Spaß macht.
« Letzte Änderung: 7.03.2005 | 01:05 von Lord Verminaard »
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Offline Doc Letterwood

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Und selbst zu leiten, dazu hat wohl keins Deiner Mädels Lust, wah?
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Offline Lord Verminaard

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*Gelächter* Die haben in den 10 Jahren, die wir jetzt spielen, noch nie ein Regelwerk von innen gesehen. Bis auf eine, aber auch die würde sich nie trauen zu leiten.
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Offline Doc Letterwood

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Faule Socken  ;D

Einerseits hast Du weniger Zeit und andererseits zu wenig Input von ihrer Seite. Hey, sie sind Rollenspielerinnen - das setzt schon mal eine gewisse Kreativität und geistige Biegsamkeit voraus. Sprich, die Voraussetzungen für Deinen Input sind vorhanden, ich würde mal aber behaupten, sie ruhen sich seit damals einfach nur auf Deiner eigenen Kreativität aus, statt ihre eigene mal anzustrengen.
Deshalb setz Dich doch mal mit Ihnen einen Nachmittag zusammen. Zeig ihnen, wie Du ein Abenteuer (meinetwegen ihr heißgeliebtes Star Wars) vorbereitest. Lass sie nicht nur konsumieren, sondern aktiv an der Arbeit teilhaben, die Du hast. Und ich meine nicht nur die Arbeit, die Du Dir selbst wegen der angeblichen Unkreativität aufbürden lässt. Was weiß ich...NSC, Pläne, Raumschiffszeichnungen...
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Offline Ralf

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Schon mal drüber nachgedacht, jemand neues in die Gruppe zu holen?
Jemand vom Typus Anführer(in). Der/die reisst sie vielleicht ein bisschen mit. So mit-gutem-Beispiel-voran-mässig.
Da besteht natürlich die Gefahr, dass sie sich ein bisschen zurückgesetzt vorkommen wenn der das ganze Spotlight einkassiert. Aber genau das könnte auch in die ganz andere Richtung gutgehen, wenn sie drauf einsteigen und mitziehen. Vielleicht wenn du in dieser Hinsicht ihren Ehrgeiz ein bisschen kitzelst.
Ausserdem solltest du strengstens auf Kompabilität achten, es hört sich so an als wären deine Mädels ein eingespieltes Team. Wie die auf jemand neues reagieren kannst du aber wahrscheinlich mit am besten einschätzen.

PS:
[fanboymode] S7AR \/\/AR5 D6 ROXXORZ [/fanboymode]
« Letzte Änderung: 7.03.2005 | 03:46 von Far L. Rhyno »
Win if you can, lose if you must, but always cheat.
- Jesse "The Body" Ventura

BoltWing

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Jahaaa, wir haben natürlich schon ganz viel drüber geredet, weil wir ja wissen, dass man immer über alles reden muss, selbst wenn man eigentlich das Bedürfnis nach einer Remington Kaliber 12 Schrotflinte hat. ;D
Ein schönes Zitat, darf ich Dich irgendwann mal zitieren?  >;D <Das nur mal am Rande!>

Ich denke die Idee von Far L. Rhyno ist ne echt gute!
Doch wenn Du das machst, musst Du auch hart durchgreifen. Sage einmal an das Du es anders machen willst - Und sei es nur ein Versuch. Du siehst ja wie die Mädels darauf reagieren und sollte es so GARNICHT hinhauen, kannst Du dir immer noch etwas anderes überlegen.

Aber leider hört sich das alles für mich so an, als wenn sie das Prinzip eines RPG nicht ganz begriffen haben. Wenngleich es auch einerseits ein schönes Kompliment ist, das sie Dir so an deinen Erzählungen hängen! Aber wenn Du dafür partou keine Zeit hast MUSS sich ja irgendwie etwas ändern. Versuch Ihnen doch die eigenentwicklung ihres Charakters schmackhaft zu machen. Erzähl ihnen von deinen "Abenteuern" mit deinen Charakteren.

Offline Vash the stampede

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Also zunächst einmal weiß ich nicht, ob das Notebook mit diesen Angaben wirklich einen Fortschritt darstellt in Bezug auf deinen alten Rechner  ~;D:
Ja nun, können wir. Können wir schon. Nur ich fühle mich dabei, als würde ich meinen alten 100 mHz-Rechner mit dem nicht mehr ganz scharfen Röhren-Monitor und dem 56k-Modem wieder aus dem Keller holen. Obwohl ich nur mein Notebook aufklappen müsste und 1,8 gHz, 5 MBit und einen einwandfreien Flachbildschirm zur Verfügung hätte. Es ist -- für mich -- einfach ein Rückschritt.

Zu dem Rest: Kompromissbereitschaft heißt wohl hier das Zauberwort. Es sollte wohl der Weg gegangen werden bei dem die meisten Wünsche und Vorstellungen wie das Spiel auszusehen hat unter einem Hut gebracht wird. Sollte dabei eine Partei natürlich kompromisslos sein, scheitert jedes weitere Vorgehen. Ich denke mir jedoch das deine Mitspieler vernunftbegabte Wesen sind ( ;) ), die auch mit sich reden lassen und wenn jeder ein bißchen mehr auf den anderen eingeht, werden alle glücklicher. Nur wenn jeder gierig ist, wird das Unglück aller vergrößert.

Ihr Dr. Dalai Vash the Lama ;D
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Ich sitze im Bus der Behinderten und Begabten und ich sitze gern darin.

Offline Boba Fett

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Lieber Vermi!

Deine Spielerinnen wollen geküsst werden - KISS - Keep it straight & simple!

Als erstes zum Setting - Sie wollen ein Setting, dass sie kennen, wo sie sich vertraut fühlen.
Keine Experimente. Am Liebsten auch Charaktere, die ihnen vertraut sind. (denke ich mal)
Da sie Star Wars jahrelang gespielt haben, möchten sie eben Star Wars - sie kennen die Welt, wissen was ein Wookie ist, dass das Imperium böse, Huts gierig und Boba Fett verschlagen ist...

Die Regeln...
Auch da einfache. SW d6 ist eines der simpelsten Systeme, die es gibt. Neue bergen die Schwierigkeit, dass man sich an neue Würfelmechanismen gewöhnen muss... Das Gleiche gilt für neue Spielmechanismen - Playerempowerment ist ja nett, aber gewöhnungsbedürftig. Je nach Spielfrequenz (wie oft / mit welchen zeitlichen Abständen) ist es abhängig, wie lange die Gewöhnung dauert. Und während der Eingewöhnungsphase fühlt man sich halt eben nicht "zu Hause"...

Es ist also Konservativismus (sollte auch als Schublade in die Analen der Rollenspieltheorie eingehen), was Deine Spielerinnen davon abhält. Das bekannte ist bequem, vertraut, einfach.
Neues ist erstmal mühsam, kompliziert, man fühlt sich nicht "zu Hause".

Ich kenne das gut, meine alte Runde ist genauso.

Abhilfe?
1. Möglichkeit:
Verhauen und ohne Essen ins Bett... Äh nein, da hat Kaymac mich wohl wieder inspiriert... ;D
Rigoros ein neues System anbieten - Friss oder stirb (will sagen: Spielt es oder nicht)
Risiko: Dass sie nein sagen, oder dass sie unzufrieden sind - kostet Spielspaß.

2. Möglichkeit:
Behutsam neues einführen:
Andere Settings mit d6 System - Metabarons, oder das universelle d6 System nehmen.
Andere Mechanismen (Playerempowerment) dann mit dem vertrauten System behutsam einführen.
Einfach mal eine Testrunde anbieten. "Mädels, wir spielen am Freitag mal folgendes... Wenn es euch nicht gefällt, dass lassen wir es bei einem Abend..." - Ggf. mit Gastspielleiter - hätte den Vorteil, dass ein neuer Spielleiter auch anderes Verhalten an den Tag legt und sie damit nicht gleich wieder auf die alten Schienen springen.
(Als Gastspielleiter könntest Du zum Beispiel Juhanito für 7. See nehmen. Bei Interesse auf Earthdawn, Fading Suns oder dergleichen kannst Du gerne meine Wenigkeit fragen. Ein Sprung nach Hamburg ist ja nicht so weit - das sollte die alte Slave I schaffen. 8) )
Dadurch können sie sich das unverbindlich anschauen - und wenn es gefällt, dass spielt man es. Wenn nicht, dann lässt man es.
Oder immer mal eine davon in eine andere Runde mitschleppen und da mitspielen lassen. Dadurch erweitern sich auch die Horizonte... 8)

3. Möglichkeit:
Star Wars d6 spielen und beim alten - erprobten bleiben. Warum nicht?
Wenn es ihnen echt viel Spaß macht... Ich zum beispiel möchte gern mal wieder Star Wars d6 spielen. *seufz*

Zum Abenteueraufbau:
Auch da KISS: wenn sie nicht so "kreativ" sind (was ich nicht glaube), dann mach halt ein wenig Railroading.
Und biete ihnen ab und zu eine Schmankerl als Charakterhintergrund (wobei ich das eigentlich den Spielerinnen überlassen würde).
Mach die Abenteuer einfach und überschaubar. Der Rest (die Verkomplizierung) kommt meist von selbst.
Man muss dazu keine stundenlange Vorbereitung treffen. Einen Plot, ein paar SC Namen (Werte sind Schall und Rauch) und schon steht es.
Mach es Dir da ein wenig einfacher. Und Deinen Spielerinnen halt auch.
Dann macht es beiden Seiten auch Spaß.

Das Ganze erinnert mich an meine Baseball-Zeit. Irgendwann sind wir an den Punkt gelangt, wo der Trainer Blut geleckt hatte und anspruchsvolles Baseball spielen wollte. Vorher haben wir in der Liga nur rumgedaddelt aber eine Menge Spaß gehabt (auch wenn wir verloren haben. [unsere After-Play-Parties waren legendär in Bremen])
Und dann mussten wir uns überlegen - weiterdaddeln oder Ehrgeiz entwickeln.
Es ging dann in Richtung Ehrgeiz. Und auch das war interessant. Für manche. Andere sind ausgestiegen. Die konnten nicht so viel Zeit in Training investieren, kamen nicht mit und wurden deswegen eher selten eingesetzt. Und stiegen dann aus. Machte nicht soviel Spaß...
Uns schon und wir sind dann sogar 2x aufgestiegen... Und bekamen auch neue Spieler hinzu. Naja und irgendwann sind dann von den alten immer mehr ausgestiegen und inzwischen ist es nicht mehr das Spiel und das Team, das ursprünglich war. Es ist erfolgreich, aber von den alten spielt es keiner mehr...
Wie kriege ich den Bogen zum Rollenspiel zurück? Ganz einfach: Auf dem Forum liest man eine ganze Menge von neuen Konzepten.
Da kriegt man schon Interesse, das auszuprobieren. Rollenspiel mit anderem Anspruch. Nur, ob das wirklich mehr Spaß macht ist eine andere Frage. Vor allem, ob das allen Spaß macht. Manche Spieler wollen die vertrauten Pfade nicht verlassen.
Wollen "rumdaddeln" um des "rumdaddelns" wegen. Wollen nicht was neues, weil das neue gar nicht so viel Reiz bietet.
Klar kann man überlegen, das mit Nachdruck durchzusetzen. Aber ob das wirklich dann mehr Spaß macht, möchte ich bezweifeln.

Und noch eines zum Player-Empowerment: Der erste Schritt in Sachen PE ist, dass Spieler sagen, wie sie spielen möchten.
Und das haben Deine Mädels doch eigentlich. ;)

May the force be with you! 8)

Boba Fett
« Letzte Änderung: 7.03.2005 | 10:07 von Boba Fett »
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Offline Kaymac

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Das isses! Nimm den Frauenbeauftragten dazu, noch einen kleinen Schemel und eine Peitsche dann sind die Mädels auch auf Spur! >;D

Nein im Ernst, zuviel Dienstleistung macht faul, deine Mädels sind genau wie Katzen, warum ein Prinzip ändern das funktioniert und Spaß macht?

Nimm auf jeden Fall jemand von aussen rein und Juhanito wäre meiner Meinung nach wirklich eine sehr gute Wahl.
Nimm auf keinen Fall eine neue Dame rein, ich denke dann bricht die große Stutenbeisserei aus.
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Offline Fredi der Elch

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Dem kann ich mich nur anschließen.

Ich sehe nur 2 Möglichkeiten (im Gegensatz zu Boba):
1. Du machst weiter wie bisher. Das beudeutet, dass du dich weiter als Alleinunterhalter ausnutzen lässt. Kann ja auch Spaß machen... ;) Kostet eben viel Zeit und Nerven und du könntest eigentlich besser einen Roman schreiben. Aber es geht. Hm, merkt man, dass ich die Alternative Scheiße finde...? ;)

1a. Ich glaube kaum, dass ein "langsames Anschleichen" funktioniert. You can't sneak up on mode (Standard Rant). Wenn du versucht, langsam was zu ändern, werden sie immer in alte Muster zurückfallen.

2. Brutal. Spiel PtA mit ihnen. Stell sie vor die Wahl: PtA oder Nix. Fertig. Du bist SL, du willst PtA, Schnautze! Such dir mit den Mädels eine Serie aus, die sie alle mögen (Buffy, Angel Charmed, wasweißich? oder auch Star Wars als Setting?). Mach entsprechend Charaktere. Spiel das. Und zwar länger. Kein Systemhopping, keine Gnade. Mindestens 6 Mal. Gib ihnen im Spiel Tipps, lass sie nicht ganz allein beim framen der Szenen aber bestehe auf Input. Und lehn dich auch mal bei einer Szene zurück und lass sie im Stich. Ich denke, sie werden lernen zu schwimmen. Ob sie es mögen werden, ist was anderes... ;)

Vorteil bei 1.: Es bleibt wie es ist. Sehr beruhigend.
Nachteil 1.: Du hast weiter die Arbeit und es wird sich nichts ändern. Du musst selber wissen, ob es dir das wert ist. Ich befürchte aber, dass du immer unzufriedener mit der Art zu spielen werden wirst. Dazu ein Zitat vom großen Meister ;) :
Zitat von: Ron Edwards
Matt Snyder likes to call this the Great Divide. If your boat is floated by conflict resolution, and if your driving aesthetic goal is Premise Seizes Us by Throat, then once you've been playing these games, it's like your silver cord has been severed. There's no returning, not really.

Vorteil 2.: Es könnte funktionieren. Wenigstens ein paar der Mädels könnten Gefallen daran finden. Sie werden es zunächst nur wegen dir ausprobieren und weil du ihnen die Pistole auf die Brust setzt. Aber vielleicht sehen sie ja, dass es auch Spaß machen kann.
Nachteil 2.: Mann, kann das ins Auge gehen. Im Schlimmsten Fall gibt es Riesenknatsch und die Gruppe zerbricht. Ist mir so gegangen. Hm, wenn ich so drüber nachdenke, bin ich vielleicht doch nicht der beste Ratgeber... ;D Aber andererseits war ich schon Jahre mit dem Stil unzufrieden und bin eigentlich froh, dass ich mit mit den Leuten jetzt einfach so treffe, ohne Rollenspielen, nur Schwätzen und mal Siedler spielen. Ganz ehrlich: seitdem freue ich mich wieder auf die Abende mit denen. Denn mein Halteseil war durchtrennt. There was no turning back, not really. :)
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Offline Monkey McPants

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Also wenn ichs nicht besser wüsste könnte man fast sexistisch werden, Vermis Beschreibung pass auf (fast) alle meine Spielerinnen wie die Faust aufs Auge. :P

Zufälle gibts... ;D

M
« Letzte Änderung: 7.03.2005 | 10:36 von Monkey in the pants »
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Offline Joerg.D

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Also ich denke, dass man die Spielerinnen über WUSHU an die etwas andere Form ses Spielens herranführen sollte. Ein vertrautes Setting (Star Wars) un andere Möglichkeiten der Gestaltung.

Ich führe meine Gruppe gerade an mehr Players Empowerment ran, indem ich es erst einmal nür nützliche Situatinen im Kampf oder bei anderen Sachen zulasse.
O-Ton:
"Wenn Du mir eine gute Beschreibung lieferst ist ist es da wo Du es beschreibst."

Es fängt mit kleinigkeiten an und wird behutsam ausgebaut (siehe die Spieler machen das Abenteuer). Es ist ein Prozess der Umkonditionierung, der bei eingeschliffenen Verhaltensmustern lämger dauert, aber es lohnt sich.

Andere Möglichkeit:Nim eine der Spielerin und mach Sie alleine mit einem neuen einfachen System bekannt.
Nur Du und Sie und der Gast SL (z.b Boba oder ich). Wenn Sie an der neuen Art zu spielen Gefallen findet, schnappst Du dir die Nächste und so weiter. In der Gruppe können Sie sich gegenseitig moralisch unterstützen, also treib ein Gruppenmitglied aus der Herde und Jag es alleine´. Da sind die Chancen auf Erfolg größer.  >;D
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Belaravon

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Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit das gleiche Problem, habe es aber durch 2 Punkte in den Griff bekommen:

1. Ich bin nicht mehr auf den Hintergrund der Helden eingegangen. Die Abenteuer die nach meiner "Rebellion" folgten, waren farblos und hatten keinen persönlichen Anspruch an die Gruppe (eventuelle Feinde sind nicht mehr vorgekommen, Familien sind nicht mehr aufgetaucht, ect.).

2. Plottwiederholung: Die gestellten Aufgaben gleichten sich zusehends. Als ich ihnen dann ein neues System vorsetzte wurde dieses dann auch begeistert akzeptiert. In dem alten hatte man ja schon alles gesehen ;)


Ich behaupte nicht, dass dies eine gute Lösung war. Es war aber zumindest "eine" Lösung. Der Nachteil war aber auch ganz offensichtlich. In meiner Gruppe ist ein Spieler auf der Strecke geblieben und kommt nicht mehr.
"... das ganze Leben ist eine Schlacht und nur die, die freien Herzens Ihrem Gegener entgegentreten werden am Ende mit einem lächeln im Schoß einer Frau sterben."
*Baldur da Rogasende* Rondrageweihter vor der Schlacht an den Trollzacken.

Offline Lord Verminaard

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Ich fürchte, ich bin zu weich, um ihnen die Pistole auf die Brust zu setzen. Obwohl zwei von denen echte Film- und Serien-Freaks sind, die müssten eigentlich mit PtA gut klar kommen... Und einfache Regeln hat es auch...

Nun habe ich schon mehr oder weniger zugesagt, dass ich eine kurze Star Wars Kampagne für sie leiten werde. Aber danach kann ich natürlich gut sagen: "Okay, ich habe das Spiel mit euch gespielt, das IHR wolltet, jetzt könnt ihr auch mal das Spiel mit mir spielen, das ICH will!"

@ Ron: Es muss ja gar nicht unbedingt Conflict Resolution sein. Oder Player Narration. Ein bisschen weniger Konsum-Mentalität, ein bisschen mehr kreatives Input, das wäre ja schon genug. ;)
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Offline Boba Fett

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7. See würde sich doch sogar anbieten. Der Hintergund ähnelt dem 16. Jahrhundert - ein bisschen Geschichtswissen hat jeder und Mantel-Degen ist doch auch bekannt. Und cinematisch ist auch ein nettes Konzept - danach eignet sich PtA um einen Schritt weiter zu gehen.
Und Juhanito hat es doch auch drauf, den Leuten die coolen Aktionen aus den Köpfen zu locken.

(verdammt, ich möchte mal wieder 7te See zocken ;D )
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BoltWing

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Nun habe ich schon mehr oder weniger zugesagt, dass ich eine kurze Star Wars Kampagne für sie leiten werde. Aber danach kann ich natürlich gut sagen: "Okay, ich habe das Spiel mit euch gespielt, das IHR wolltet, jetzt könnt ihr auch mal das Spiel mit mir spielen, das ICH will!"
Das klingt so als hättest Du dir doch nun die beste Lösung überlegt. Das ist doch für beide Seiten Fair.  :D

Offline Fredi der Elch

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Nun habe ich schon mehr oder weniger zugesagt, dass ich eine kurze Star Wars Kampagne für sie leiten werde. Aber danach kann ich natürlich gut sagen: "Okay, ich habe das Spiel mit euch gespielt, das IHR wolltet, jetzt könnt ihr auch mal das Spiel mit mir spielen, das ICH will!"
Hört sich tatsächlich gut an. Probier das doch mal. Und bleib dann bei PtA. Ich habe damals Systemhopping gemacht, das war ein Fehler. Ich wusste halt auch noch nicht, was ich will und habe alle verunsichert, indem ich in 8 Wochen 4 Systeme probieren wolle oder so. Ziehs durch, nimm PtA. Und nicht erst 7te See, das ist vieeeel zu konservativ, um irgendwas zu ändern. Der Weg sollte eher umgekehrt sein. Erst mit der ganz harten Kelle PtA. Brutales Szenenframing, Conflict Resolution, Issues, Screen Presence. PtA macht eigentlich so ziemlich alles anders als andere Spiele. Da fällt dann der Groschen (oder er fällt nie). Und dann kann man immer noch zurück und mit ihnen was "normaleres" Spielen mit einigen Techniken, die sie dann gelernt haben.

Zitat
@ Ron: Es muss ja gar nicht unbedingt Conflict Resolution sein. Oder Player Narration. Ein bisschen weniger Konsum-Mentalität, ein bisschen mehr kreatives Input, das wäre ja schon genug. ;)
Ich meine ja nicht die Mädels, ich meine Dich. Du wirst auf ewig mit dem traditionellen Spiel unzufrieden sein. Noch denkst du, dass etwas mehr Eigeninitiative reichen würde. Aber das tut es nicht. Du bist auf ewig gefangen.  >;D Willkomen auf der anderen Seite...  8)
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Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

Offline Lord Verminaard

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Ich fürchte, 7. See bei Juhanito wäre nix für meine Mädels. Aus drei Gründen:

1) Unbekanntes, kompliziertes System lernen. Bäh.

2) Unbekannte Welt. Auch bäh.

3) Erwartungsdruck, stylishe Aktionen zu beschreiben, und dann auch noch vor einem wildfremden Mann. Doppel-Bäh. Zumindest eine von den dreien würde da Schneckenhaus-Taktik anwenden.

Punkt 3 würde auch bei Star Wars WuShu gelten. Punkte 1 + 2 würden auch bei Earthdawn oder Fading Suns bei Boba gelten. Trotzdem danke für das Angebot. :)

Ich will allerdings auch gar nicht auf ein System wie Earthdawn oder 7. See (mit einem komplexen neuen Hintergrund) umsteigen. Ich hatte mit den Mädels eine Weile in Aventurien gespielt, weil ich den Hintergrund als SL eben schon drauf habe, einen neuen zu "lernen" hab ich wenig Lust -- in der Zeit kann ich fünf Star Wars-Kampagnen vorbereiten... ::)

Für Aventurien hatte ich das Unisystem Lite verwendet, da es immer noch "klassisch" genug ist, um die Mädels nicht zu überfordern, aber eben doch etwas moderner und mit etwas weniger Kinken als das alte d6. Na ich schätze, die Mädels hätten sich schon irgendwann dran gewöhnt, aber auch da haben sie schon mehrmals gefragt, ob wir nicht einfach das d6 verwenden könnten. Und auch da war es eben so, dass von ihnen sehr wenig Input kam. Eine Spielerin hat zwar eine 11-Seiten-Vorgeschichte geschrieben, aber die Geschichte endete damit, dass der Charakter seine Heimat verließ und, ohne große Ziele und Perspektiven, durch die Welt reiste... ::)

Ein Gastspieler wäre vielleicht eine bessere Idee als ein Gast-SL, so vonwegen gutes Beispiel und so. Mir geht es allerdings gar nicht so sehr um Cinematik, Darstellung und Beschreibung -- das ist schon ok so wie es ist. Mir geht es um die Charakterkonzepte, um die Eigeninitiative der Spielerinnen bei der Gestaltung der Kampagne. Was sie machen ist: Sie bauen einen Charakter, der "cool" ist und was kann. Und lassen alles andere auf sich zukommen. Ich hab nichts gegen Charaktere, die cool sind und was können. Solche spiele ich auch am liebsten. Aber dieses "ich lebe hier mein ganz normales Leben und warte dass das Abenteuer mich suchen kommt, und dafür ist der SL zuständig" nervt mich halt. Das habe ich schon wirklich oft angesprochen, aber es kommt nix bei rum.

Für die nun geplante Star Wars-Kampagne haben sich die Mädels immerhin erweichen lassen, folgende kleine Idee zu liefern: Sie sind drei Schwestern, die Töchter eines "Maffia"-Paten. Die Familie liegt im Streit mit einer anderen Familie, und ihr ist ein wichtiges "Blackbook" mit wertvollen Informationen gestohlen worden, das unbedingt wiederbeschafft werden muss. So. Klingt auf den ersten Blick gut. Aber: Es fehlt alles. Wer sind die wichtigen Persönlichkeiten in den beiden Clans, und wie stehen sie zu den Charakteren? Wer hat das "Blackbook" gestohlen, und warum? Wo bringt er es hin? Wie gelangen die Charaktere auf seine Fährte? Welche Widerstände stellen sich ihnen entgegen? Alles wieder mein Job.

Ich habe mit den Mädels auch schon mal über Spielstil diskutiert. Habe sie sogar meinen Evaluation Sheet ausfüllen lassen. Was kam raus?  Fähigkeiten des Charakters verbessern war der Punkt, der von allen drei Mädels (neben Witze und Gelächter) im Schnitt am höchsten bewertet wurde... nicht unbedingt ein gutes Argument für Primetime Adventures... und das wäre schon meine erste Wahl, wenn ich mir was aussuchen könnte. "No Myth", kein Setting lernen, einfach losspielen und packendes Drama von der ersten Minute, mit fast Null Vorbereitungsaufwand. Na, ich werde sie (nach der Star Wars-Kampagne) wohl wirklich mal ins kalte Wasser zwingen, mal sehen was geht.

@ Fredi: Die sollten einen Warnhinweis auf diese Narren-Spiele drucken. ;D
« Letzte Änderung: 7.03.2005 | 11:29 von Lord Verminaard »
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Offline Joerg.D

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Offline Boba Fett

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Ich will allerdings auch gar nicht auf ein System wie Earthdawn oder 7. See (mit einem komplexen neuen Hintergrund) umsteigen. Ich hatte mit den Mädels eine Weile in Aventurien gespielt, weil ich den Hintergrund als SL eben schon drauf habe, einen neuen zu &quot;lernen&quot; hab ich wenig Lust
Moooooment!
Tappst Du da nicht in die gleiche Spur wie Deine Mädels? Keinen Bock zu neuem?
7. See oder Earthdawn (oder sonstwas) soll ja gar nicht dazu dienen, diese Systeme schmackhaft zu machen, sondern nur zu zeigen, dass auch neue Sachen interessant sein können.
Oder geht es Dir nur darum, die Systeme unter den Hut zu bringen, zu denen Du jetzt Lust hast (PtA)?
Was nichts negatives wäre, ich frage nur, um zu erfahren, was Du bezweckst.
Zitat
Ein Gastspieler wäre vielleicht eine bessere Idee als ein Gast-SL, so vonwegen gutes Beispiel und so.
Dann lad mich als Star Wars d6 Spieler ein und dann zeige ich denen auf ihrem bekannten Terrain, was geht.
Und ich komme endlich mal wieder dazu, Star Wars zu spielen... (hab ja momentan keine feste Runde mehr)

Was genau Du bezweckst liesse sich dann ja sogar vorher absprechen.

Boba
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