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Die Drachen

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Ruinenbaumeister:
Jawohl, das gibt's! Nach "Die Orks", "Die Zwerge", "Der Krieg der Zwerge" und "Die Elfen" ist nun auch "Die Drachen" im Buchhandel gelandet. Autorin ist die meines Wissens recht unbekannte Julia Conrad. Das will nicht viel heißen, schließlich können auch unbekannte Schriftsteller Beachtliches abliefern. Ich finde, das sollte man auch Julia Conrad einmal sagen.

"Die Drachen" ist zunächst einmal ein Buch, in dem das Böse eine ganz und gar magische Welt bedroht. Nach einer Katastrophe sind die Drachen größtenteils vom Antlitz der Welt verschwunden. Das Böse ist natürlich weiterhin da. Aber - Wie sollte es auch anders sein? - es gibt eine alte Prophezeiung, nach der es soundsoviele Auserwählte gibt, die die Welt schließlich retten werden. Natürlich sage ich nicht, ob sich diese Prophezeiung auch erfüllt. Die Antwort darauf würde euch die Freude am Buch vermiesen.

Das liegt daran, daß man die ganze Zeit über ein "besonderes" Ende erhofft, weil die Handlung zwischendrin doch so sehr Standard ist. Falls jemand eine neue Idee in diesem Buch gefunden hat, soll er es mir bitte sagen. Ich werde die Stelle dann mit Rotstift und Lesezeichen markieren. Spätestens jetzt solltet ihr ahnen, daß es mit Originalität nicht sooo weit her ist.

Dafür ist es der Autorin gelungen, eine auf ihre Weise geheimnisvolle Welt zu erschaffen. Das größte Geheimnis besteht darin, einen Überblick über die zahlreichen Phantasienamen und -titel zu behalten. Vor allem, da diese zum Teil recht verstreut auftreten. Schon ziemlich früh wird jemand verurteilt, weil er anscheinend ein "Vhul" ist. Was ein "Vhul" aber eigentlich ist, erfährt man erst im letzten Viertel des Buches. Vielleicht hat man es bis dahin auch schon vergessen.
Nähere Beschreibungen mancher Wesen hätte ich mir insgesamt gewünscht. Grolme zum Beispiel tauchen immer wieder am Rande auf. Daß sie sich völlig von den aus DSA gewohnten Grolmen unterscheiden, findet man so nach und nach heraus. Daß sie nie näher beschrieben werden, stört allerdings in diesem speziellen Fall nicht. Man hätte das Wort "Grolm" auch durch "Wellensittich" ersetzen können. Es wäre genau so stimmig.

Mangelnde Beschreibungen sind aber eigentlich nicht das Problem. Es besteht nämlich darin, daß einem die vorhandenen Beschreibungen kein Bild vor Augen entstehen lassen. Was habe ich von Dialogen, in dem alle paar Sätze die Absicht des Sprechers verraten wird? Interessanter ist doch, wenn man sie erfährt, indem man zwischen den Zeilen liest.

Insgesamt ist "Die Drachen" ein Stück Standard-Fantasy. Wem so etwas gefällt, der mag ja zugreifen. Wer aber Originalität und einen interessanten Stil erwartet, der wird wohl enttäuscht sein. Vergleichbare Werke gibt es übrigens zuhauf. Julia Conrad bewegt sich auf oder unter dem Niveau von Wolfgang Hohlbein.

jcorporation:
aeg, ich hab das buch schon vor einer weile gekauft und noch nicht gelesen, nach deiner kritik ists ja nicht wirklich gut, wie ist es denn im vergleich mit die orks, die zwerge?

das es standard fantasy ist war ja zu erwarten, das ist ja die ganze buchreihe, wobei ich jetzt die anderen bücher recht unterhaltsam fand obwohl es standard fantasy war.

Ruinenbaumeister:
"Die Zwerge" halte ich für den gelungensten Teil der Serie. Standard-Fantasy, aber gut geschrieben (vgl. Julia Conrad: Standard-Fantasy, nicht so gut geschrieben). Für "Der Krieg der Zwerge" gilt das Gleiche. Ein Vorteil der Bücher von Markus Heitz ist, daß es darin Wendungen, ja sogar unerwartete Wendungen der Geschichte gibt. 
"Die Elfen" kenne ich noch nicht.
"Die Orks" verliert sich in sinnlosen Gemetzeleinlagen. Die Idee hinterm Buch ist gut, aber schlecht umgesetzt. Es ist allerdings das einzige der hier genannten Bücher, bei denen mir auch der Schluß gefallen hat. Der brachte endlich etwas Sinn ins Chaos (anstatt einfach nur: Die Bösen sind tot, gehen wir heim!"

Insgesamt gefällt mir "Die Zwerge" am besten. Das kann ich bedenkenlos weiterempfehlen.

Aeron:
Da will sicher jemand bloß auf den fahrenden Zug aufspringen um ein Stück des Kuchens zubekommen. Ich habe auch schon gehört, dass das Buch nicht besonders sein soll und überlege, ob ich es mir kaufe. Von den drei anderen Büchern habe ich "Die Orks" gelesen, fand den Schluß aber nicht so besonders, und "Die Elfen" habe ich auch gelesen und finde es wirklich gut.
Nun stellt sich nur die Frage was als nächstes kommt: "Die Goblins", oder was außergewöhnliches: "Die Menschen" ;).

jcorporation:
also ich find alle bisherigen bücher aus der reihe klasse und einfach schön zu lesen

ich würd dann eher für die goblins stimmen, als ffür die menschen :)
mehr über "böse rassen" als helden finde ich immer schön

in die kerbe dieser bücher schlagen auch noch folgende:
zwergenzorn und der nachfolger zwernmacht von Kiermann
und die Letzte Schlacht der Orks

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