ein alternatives Konzept
Da ja im Herbst Sr4 kommt, habe ich mir ein paar Ideen zusammengehackt, die ich hier präsentieren möchte.
Mir geht es um ein alternatives Konzept für eine Kampagne, die ich mit SR4 spielen will.
Im Vorfeld will ich ein bisschen Brainstorming machen und auch ein bisschen Ideen sammeln.
Dazu seit ihr gefragt und natürlich auch, um mal Eure Meinung zu hören.
Here's the beef:
Konflikt:
Der ewige Kampf - Runner kämpfen gegen Konzerne (für konkurrierende Konzerne) - soll abgeschafft werden.
Zum Einen finde ich ihn überholt. Es ist ewig das Gleiche.
Zum Anderen empfinde ich ihn auch als nicht wirklich schlüssig. Konzerne werden eher eigene Special Forces finanzieren, als Leute anheuern, die ihre Black Ops ausführen.
Einzelne Black Ops werden vielleicht mit "Runnern" ausgeführt, aber dass das so umfangreich wird, dass Runner zu einer eigenen Szene (ja fast schon gesellschaftsschicht) werden, halte ich einfach für unrealistisch.
Deswegen
Ein Rollenspiel benötigt immer einen zentralen Konflikt, um wirklich interessant zu sein.
Konflikt:
Runner kämpfen gegen Monster (Untote, Vampire, Werwölfe) etc.
Hier möchte ich mich an Hunter orientieren, wobei ich an die bekannte WoD (Vampire, Werwolf, etc.) nicht als klar definiert herangehen möchte,
sondern diese Zusammenhänge offenlassen will.
Es gibt Monster und die Monster leben unerkannt unter uns.
Die mächtigen Monster tarnen sich als Menschen und infiltrieren die Gesellschaft.
Es werden ganze Organisationen und Konzerne von Monstern kontrolliert. (Hier kommt dann auch wieder der übliche Shadowrun ins Spiel, aber eben als Folge des Konfliktes, nicht als Qelle).
Es gibt auch Organisationen und Konzerne, die von den Monstern wissen, und daraus profitieren (mit Monstern arbeiten, an Monstern forschen, u.dergl.)
Einige Monster kooperieren und verbünden sich, andere Bekämpfen sich und einige Kooperationen dulden einander, andere bekämpfen einander.
Und natürlich gibt es die üblichen Verschwörungen und Verschwörungstheorien.
Die Scs werden mit dieser Situation konfrontiert und müssen Partei (natürlich gegen die Monster) ergreifen.
Sie werden eine Menge Gegner bekommen, die sie teilweise auch über die von ihnen kontrollierten Parteien bekämpfen,
aber auch Verbündete, die sie teilweise aus idealistischen gründen unterstützen, teilweise auch, weil der Kampf der SCs in ihre Pläne passt.
(Beispiel dazu wäre die Inquisition, die auch gegen Monster kämpfen, oder ein Vampir, der der Runde verdeckt Informationen und Schwächen über einen Widersacher gibt)
Einzelheiten habe ich dazu noch nicht. Vorschläge für Details können hier aber gern diskutiert werden.
Setting: SR mit Retro-Look
Benzin gibt es nicht mehr. Die Versorgung der Kraftfahrzeuge mit alternativen Energien kann nicht den Umfang abdecken, den die Benzinverbrauchenden KFZ heute besaßen.
Folge: Der Individualverkehr wird stark eingeschränkt.
Kraftstoff aus Rapsöl (oder dergl.) oder Wasserstoff wird für öffentl. Verkehrsmittel und Güter-Kurzstreckentransport eingeschränkt.
PKW mit Strombetrieb wird Lizensiert - für Ärzte oder andere SOnderfälle.
Personen- und Gütertransport wird auf Eisenbahn oder Schiff verlagert.
Flugzeuge gibt es nicht mehr. Luftfahrt findet allerhöchstens über Solarbetriebene Zeppeline statt.
Interkontinental wird alles per Schiff transportiert.
Die Welt rückt in der Matrix zusammen, im Real-Life auseinander.
Folge: Die Abenteuer werden regionalisiert.
Es gibt einen Sprawl, weil die Menschen gar nicht anders können, als zusammenzurücken, da niemand mehr die Distanzüberbrückung finanzieren kann.
Konzerne bauen Acrologien, weil es günstig ist, die Mitarbeiter vor Ort wohnen zu lassen.
Dass diese Struktueren leichter zu kontrollieren (überwachen) sind, ist natürlich ein gewünschter Nebeneffekt.
Rigger werden dadurch natürlich zur extrem seltenen Ausnahme. Die von ihnen gesteuerten Fahrzeuge werden exotischer.
(Auch da fehlen mir noch Ideen)
Man sieht also wieder mehr Zepelline, Eisenbahnen, etc.
Auch Modisch geht es in die 30er Jahre - Trenchcoat und dergleichen...
Art'Noir lässt grüßen.
Generell möchte ich etwas weg von den Charakteren, sie aussehen, und sich so verhalten, wie ein Team der Special Forces.
Da möchte ich mehr Eleganz und auch weniger Waffen im Großkalibrigen Bereich (vor allem zu Beginn der Kampagne).
Das Ganze soll in Deutschland spielen, in einer EU der Zukunft.
Ich möchte weg von der ADL von Shadowrun und lieber unsere jetzige Gegenwart in die Zukunft weiterspinnen.
Die EU Osterweiterung brachte neben vielen wirtschaftlichen Vorteilen auch eine Öffnung für die weitaus skrupelloseren und gewalttätigeren Organisationen.
Auf deutsch: Die Russenmafia (und alle die in diese Schublade passen) hielt Einzug in die EU.
Die versuchte nicht nur in der kriminellen Ebene Fuß zu fassen, sondern begann auch, Firmen zu übernehmen.
Die Firmen wehrten sich - als Folge dessen kam es zu einer Liberalisierung der Waffengesetze.
(Die Lobbies der Firmen sorgten dafür, dass die Sicherheitskräfte der Firmen aufrüsten konnten,
zum Schutz gegen die Subjekte, die sich ohnehin nicht an die Waffengesetze hielten)
(Dieser zweite Konflikt (organisiertes Verbrechen) wäre ein denkbarer Nebenschauplatz für Abenteuer.)
Die Entwicklung von Cyberware und Matrix geht analog zu Shadowrun.
Die Magie kam, mit allen Auswirkungen.
Die globale Erwärmung mit allen Folgen (Überschwemmung, etc.) hielt auch Einzug.
Norddeutschland sieht also genauso übel aus, wie bei SR.
Berlin ist aber noch Haupstadt und nicht anarchisch.
Eine Umverteilung der Bundesländer wie in der ADL würde ich aber übernehmen.
(inklusive Kirchenstaat Westphalen)
[Die Gründe, wie es dazu gekommen sein könnte will ich nicht ausarbeiten.
Es ist einfach so, und gut. Ideen sind willkommen. Vielleicht auch, dass man den
einen oder anderen Teil verändern könnte.]
Als mögliche Kampagneneinstieg habe ich folgende Idee:
(bei der mir aber Einzelheiten nicht gefallen)
Die Charaktere waren mal ein Team einer Polizeitruppe, die im Kampf gegen das organisierte Verbrechen eingesetzt wurden.
Das Team wurde aufgelöst und wegen Anonymität (gegen Racheaktionen) mit neuen IDs in alle Winde zerstreut,
weil ein Maulwurf begann die IDs an die Mafia zu verraten.
Inzwischen haben alle irgendwelche Jobs, die sie alle nicht glücklich machen (z.B. Rausschmeisser in ner Bar).
Natürlich haben sie alle keinen Kontakt mehr, da niemand wusste wer der Maulwurf war.
Alle kennen nur einen Kontaktierungsweg - toten briefkasten bzw. Zeitungsannonce.
Die wird irgendwann ausgelöst, von der alten Hackerin Chopper (die im Rollstuhl sitzt).
Diese ruft das verbleibende Team (die SCs) zusammen und hat einen Job.
Ihre Kollegin ist verschwunden...
Mehr will ich über das erste Abenteuer nicht verraten, um keinen Spoiler zu liefern.
Was mir nicht so gefällt, ist die paramilitärische Struktur, die die Runde schon wieder hat.
Ich möchte eigentlich, dass alle so unmilitärisch wie möglich sind.
Andererseits ist das eine coole Möglichkeit alle ins Boot zu holen
und auch Nachzügler zu erklären (falls jemand nen neuen Charakter braucht).
Und natürlich bietet die Maulwurfstory auch einiges an Potential.
So, was will ich jetzt von Euch?
Ideen...
Meinungen...
Ich freue mich auf die Response.
Hoffentlich gefällts Euch!
Boba Fett
PS: Eine Antwort auf eine mögliche Frage:
Warum nicht gleich Hunter?
Weil ich das Near Future von Shadowrun inklusive Magie und Cyberkram richtig cool finde.
Ob ich den "huntern" besondere Kräfte (Fähigkeiten oder allein die Macht, getarnte Monster zu erkennen) gebe, weiss ich noch nicht. Auch das darf gern Gegenstand der Diskussion werden.