Das ist eigentlich nicht so eine klassische Spielerwürgegeschichte. Meine Spielerin würde sie vielleicht im Spielleiter-Würgen Thread posten.
Ich leite zur Zeit eine kurze Kampagne in D&D, als Übergang zu unseren nächsten Vorhaben. Wir haben die Kampagne bei Session 0 explizit als "lockere Runde Monsterkloppen" festgelegt. Nun habe ich mich am Wochenende mit zwei meiner Spieler (nennen wir sie Anna und Tom) unterhalten, wobei es darum ging eine halbwegs plausible Einführung für Toms dritten Charakter zu finden, der mit seinen zwei vorherigen Charakteren nicht zufrieden war (Das ist ein anderes Problem, das auch mit dem neuen Charakter nicht gelöst wird, aber egal jetzt).
Die beiden wollten gerne eine kleine Einführung des neuen Charakters spielen, bei der Annas Charakter maßgeblich beteiligt sein sollte. Dazu kamen ein paar Vorschläge, die ich mich bemüht habe in das Abenteuer einzuarbeiten und letztendlich hatten wir eine Lösung mit, dachte ich, beide Spieler einverstanden waren, die es ermöglicht die anderen Gruppenmitglieder nicht einen Abend lang aufs Abstellgleis zu schicken und die zum Hintergrund beider Charaktere und des Abenteuer gepasst hätte. Alles gut, oder? Falsch!
Einen Tag später bekomme ich auf eine Frage an Anna nur die Antwort, dass sie "noch sauer" auf mich sei.
Aha.
Also habe ich mich entschuldigt dass ich ihr irgendwie auf die Füße getreten bin und gefragt was denn eigentlich los sei. Wir waren lose dazu verabredet, die Sache über Discord zu klären, aber dann wurde mein Kind an dem entsprechenden Abend krank und damit fiel das Gespräch aus. Ich zu ihr: Gut, schreib auf was du hast, dann reden wir, wenn ich wieder Zeit habe.
Vierundzwanzig Stunden später habe ich einen ellenlangen Text bekommen, geballt voller Beispiele was ihr nicht passt, ich sei unflexibel, genervt, habe sie abgekanzelt, übergangen und höre ihr nicht zu. Die Besprechung am Wochenende sei ein völliger Fehlschlag meinerseits gewesen. Dann wurden teilweise Beispiele herangezerrt die Wochen zurückliegen und an die ich mich überhaupt nicht erinnere. Vieles davon ist einzeln eigentlich nicht sooo wild, nichts was man im Gespräch nicht klären könnte, aber in dieser Geballten Form und in einem für sie relativ aggressiven Tonfall vorgetragen hat mich das ziemlich angegriffen.
Ich kann viele der Punkte aus ihrer Sicht überhaupt nicht nachvollziehen, da ich unsere Unterhaltungen komplett anders in Erinnerung habe (was ja an mir liegt), aber auch in unseren längeren Chats lese ich nicht heraus, was sie mir vorwirft. Es hat auch mal kleinere Reibereien gegeben, klar, aber die wurden immer sofort in der Unterhaltung ausgeräumt, oder zumindest dachte ich das.
Meine nächsten Schritte sind eigentlich klar: Das Gespräch suchen, versuchen auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, sich aussöhnen, aber ich muss zugeben dass ich im Moment wenig Lust darauf habe, da mich ihr Text nicht nur unangenehm überrascht, sondern auch stärker gekränkt hat, als ich es eigentlich zugegeben möchte. Das wird darüber noch verstärkt, dass wir über das Rollenspiel hinaus auch gut befreundet sind.
Ich spiele ehrlich gesagt mit dem Gedanken, die Kampagne bis auf weiteres auf Eis zu legen.