Das Tanelorn spielt > [FS] Sinful Stars Archiv
[Tag 3] Raumstation Bazaar
Bazaar:
"Selbstverständlich." Sir Vincent taxierte die Begleitung der jungen Scraverin und fühlte sich für einen Augenblick hingerissen, dem Ukar eine Serviette zu reichen, nur um den Anblick des verschmierten Gesichtes nicht mehr länger ertragen zu müssen. Andererseits – wäre das eine nicht zu vertretende Verschwendung von edlem Stoff an diese Kreatur.
Er beschloss die Angelegenheit zu ignorieren und deutete mit einer einladenden Geste in Richtung eines Tisches, der einige Meter weiter hinter einer Gruppe von Büschen lag. "Bitte. Gehen wir doch dort hinüber."
Nachdem sich Denize niedergelassen hatte, nahm er ihr gegenüber Platz, schlug die Beine übereinander und faltete die Hände erwartungsvoll im Schoß. Ein künstlich generierter Wind kräuselte die Oberfläche des Teiches, der nun direkt vor ihnen lag.
"Was liegt Ihnen also auf dem Herzen, Miss Noy?"
Denize Noy:
"Wieviel Geld schuldet Euch mein Vater noch?"
Bazaar:
Sir Vincents Zeigefinger tippten gegeneinander.
"Deswegen sind sie hier? Wegen den Schulden ihres Herrn Vaters?" Er neigte den Kopf leicht vor. "Löblich."
"Nun... wenn ich die Zahlen richtig im Kopf habe–" Seine Finger lösten sich voneinander, die Linke griff nach dem Gehstock und fuhr über den stilisierten Falkenkopf-Knauf. "–müssten es mittlerweile inklusive der Zinsen und Zinseszinsen...1164 Firebird sein. Abgerundet, selbstverständlich." Er lächelte, als wäre er der Menscheit größter Wohltäter im bekannten Weltraum.
Denize Noy:
„Natürlich,“ entgegnete Niz kühl.
Weswegen sollte ich auch sonst hierherkommen? Schon mal was von Familienehre gehört?... Gut, da wäre auch noch dieser Auftrag...Onkel Nedims Nachricht wegen der Schulden kam vor über einem Jahr. Die allein hätte mich nicht nach Bazaar gebracht.
„Ich bin hier, um diese Schulden zu begleichen.“
Ihre schlanken sehnigen Finger nestelten einen Reeves-Wechsel aus der schmalen Hüfttasche und falteten ihn sorgsam auseinander. Dankbar für deren Breite nutzte sie die Hutkrempe, um zu verbergen, wie sich ihre Kiefermuskeln anspannten.
Was soll’s? Wer braucht schon ein Haus auf Aylon? Wir sind ja alle noch jung. Wozu jetzt schon an Ruhestand denken? ... Gute Werke tun... ich muss völlig verrückt sein.
Eine seltsame Heiterkeit ergriff sie, als sie dem heimlichen Herrscher Bazaars den größten Teil ihres gesamten Ersparten hinüberschob. Das Schilfgras zu ihrer Linken raschelte im Einklang mit dem bunt gemusterten Schein. Die künstliche Brise raunte dazu das Lied von Sir Vincents Reichtum. Niz lächelte schmal.
Da friß das, Halsabschneider. Und erstick daran.
„Ihr werdet mir sicherlich den Erhalt bestätigen, dann seid Ihr mich auch schon wieder los. Nichts liegt mir ferner, als Eure kostbare Zeit zu stehlen.“
Azzu:
Zurückgelehnt, fast reglos, sich nur bedächtig auf den hinteren Stuhlbeinen wiegend, lauschte Mwerron der Konversation am Nebentisch. Den schmallippigen Mund leicht geöffnet, die Mundwinkel abfällig nach unten verzogen. Scheinbar entspannt, und doch bereit, sich sofort vom Boden abzustoßen, die Entfernung zu dem Menschwesen im Sprung zu überwinden. Sir Vincent. Der Geruch des Menschenlords behagte ihm nicht. Kaum wahrnehmbar. Zu sauber. Überlagert von zu süßlichem Parfum. Langsam rann ein roter Tropfen den weißen Hals des Ur Ukar hinab.
Obwohl die gedäpften Stimmen von Niz und dem Lord-Wesen so deutlich an seine Ohren drangen, als würden sie direkt neben seinem Kopf ertönen, hatte er Schwierigkeiten, dem Gespräch zu folgen. Bazaar-Dialekt. Es ging wohl um Denizes Vater. Und um Schulden. Die Vincent-Kreatur verlangte Geld von Niz.
Er streckte sich und griff nach einer silbernen Teekanne. Kochendes Wasser. Perfekt geeignet, einen unaufmerksamen Energieschildträger schnell auszuschalten. Das silberne Gefäß in seinen Händen wiegend, konzentrierte er sich auf die Stimme des Lord-Wesens und lauerte auf eine Drohung.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln