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[Tag 3] Raumstation Bazaar
Enkidi Li Halan (N.A.):
Das Rauschen des Wassers berührt ihn wie der ferne Flügelschlag eines großen Vogels.
Es gewinnt an Kraft, fügt sich selbst Stimme hinzu und wird Volumen.
Ein tiefer Ton, der alles durchdringt. Er versetzt die Platten seiner Schädeldecke in
Schwingung, lässt sie aneinander reiben wie Kontinente auf dem Antlitz eines Planeten.
Die Planeten. Sie bewegen sich lautlos in der Unfassbarkeit des Alls. Das Geräusch das
keines ist schwillt an und fällt wie ein gewichtloser Stein in die Iris des Tores. Es öffnet
sich das Auge Gottes und blickt auf seine Schöpfung.
Da ist eine
ich sei bin
füge Stimme dich
dein mein Gott
Sein Kopf liegt auf dem atmenden Stein
dessen Herzschlag die Ewigkeit durchschneidet.
Er ist warm und kalt, stofflich und nicht von dieser Welt.
Ein schwarzer Riese der durch das Nichts schwebt.
Das Knirschen von bleichem Kieselstein.
Da ist eine Klinge an seiner Kehle
die das Fusionslicht auf einer gebrochenen Wasseroberfläche spiegelt.
Ein Garten in stählernem Mantel.
Die Klinge bewegt sich
und durchtrennt die stoffliche Hülle.
Die Hand eines Menschen schließt das Auge Gottes.
Er liegt im Sand und stirbt.
Geh Da ist sie
ihre Gestalt ist Licht
nicht das auf der Haut brennt
fort Farbe jenseits des Spektrums
seine Hand greift
ins Nichts
Das Auge Gottes
ein Gefängnis
Da ist sie Materie
Form Megan
Körper Stimme
Vater
Krax wo
Rauschen
Stoff
bist Enkidi
Gestalt Füge du
dich Sand
alles
sein
ist
da.
Enkidi Li Halan (N.A.):
Enkidi zuckte zusammen und schlug die Augen auf. Desorientierung. Dann: der Garten, der Teich, der stählerne Himmel.
Und Megan, die über den schmalen Kiesweg auf ihn zu kam.
Megan:
Wenn Du etwas suchst, dann such nicht danach, erst dann wirst Du es finden. Fast war es ihr, als klinge noch die Stimme ihrer Ziehmutter Claire in ihren Ohren.
Als hätte er an keinem anderen Ort sein können erspähte sie Enkidi zusammengesunken zwischen den Hecken nahe des Teiches. Es war mehr die Art, wie er dort saß, als sein Äußeres, woran sie ihn erkannte, denn erst auf den zweiten Blick fiel ihr das schlichte Pilgergewand auf. Vielleicht kannte man einen Menschen erst dann, wenn man nicht mehr wissen brauchte, wie er aussah.
Den Blick auf ihn geheftet, als wolle sie damit verhindern, dass er wieder entwischen könnte, steuerte sie auf ihn zu, den Ober, der sie ansprach nicht beachtend.
Als sie herangekommen war, hingen ihre Augen noch immer an den seinen, doch sie sagte kein Wort. Mit einer Hand zog sie den verschnörkelten weißen Stuhl über den Kies und ließ sich mit einem Seufzen darauf nieder. Dann schenkte sie ihm ein fast resigniertes Lächeln, während die Finger kurz über ihr Gesicht fuhren.
"Ihr seid nicht leicht zu finden, Baron... "
Denize Noy:
„Ist mir eine Ehre,“ log Niz. Eine weitere hölzerne Verbeugung.
Hoffentlich ist das nicht nur das erste, sondern auch das letzte Mal.
Sie erwägte kurz, ob sie sich den Weg zu Nedim Noy sparen sollte, indem sie den Ritter fragte, ob er wisse wo ihr Vater sich aufhielt. Sicher wusste der genauer über seine Schuldner bescheid als deren eigene Familie. Andererseits erschien es weitaus verlockender, sich die Zunge abzubeißen, als sich solche Blöße zu geben.
Nach zwei Schritten hielt sie dennoch inne und drehte sich noch einmal um. Wer wusste, ob sie tatsächlich genug Zeit hatten, zu Nedim zu gehen, nachdem sie sich bei Chief Brad gemeldet hatten. Oder in welchem Loch ihr Vater sich vor der Welt verkrochen hatte, um nicht mit seinem Versagen konfrontiert zu werden.
„Äähm.“ Sie widerstand dem Drang, sich eine Strähne hinters Ohr zu streifen, die sich aus dem dicken Zopf gelöst hatte. Wie eins der keuschen Weibchen auf den bunten Titelbildern kitschiger Ritterromane stand sie da, die Hände ineinander verhakt. Beinahe demütig. Als erwarte sie ein Urteil von dem hohen Herren vor ihr, nicht nur eine Information.
„Ihr wisst nicht zufällig, wo er zu finden ist? Mein Vater?“
Azzu:
"Wir sind keine..." er spuckte das Wort fauchend aus: "Geldverleiher."
Mit einer blitzartigen Bewegung des silbernen Tafelmessers köpfte Mwerron ein faustgroßes, blau gesprenkeltes Frühstücksei. Beäugte dann die Jack-Kreatur mit angewinkeltem Kopf. Blau, weiß und schwarz segmentierte Menschenaugen. Von winzigen roten Adern durchzogen. Blut. Blickten an ihm vorbei ins Leere. Haare, Kleidung, ungepflegt. Nach beißendem Rauch stinkend. Und Alkohol. Der Atem leise rasselnd. Zuviele Zigaretten. Aber ein Todeswunsch?
Langsam legte der Ur Ukar das Messer beiseite. Tauschte es gegen einen Eierlöffel.
"Tust du. Das. Mit Absicht?"
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