Mir ist ohne SL lieber.
Vor langen Jahren habe ich mal ein Verschwörungsabenteuer (Jetztzeit, a la Akte X, nur daß die Protagonisten nicht für die Regierung arbeiteten, sondern für private Organisationen) geleitet. Nach ungefähr einer Stunde hatten meine Spieler den Plot aufs Sorgfältigste entgleisen lassen (und mich zum ersten Mal so richtig aufgeweckt -- die Illusionismus-Falle war diesmal nicht zugeschnappt) -- und mit ihren Aktionen in mir den dringenden Wunsch geweckt, auch als Spieler mitzumischen. Einen bekannten, vorgeplanten Plot gab's ohnehin nicht mehr, und so entwarf ich schnell mit ein paar Sätzen einen Charakter, einen recht einfach gestrickten Hillbilly-Verschwörungstheoretiker.
Immer, wenn jemandem was einfiel, erzählte er es kurz an. Wenn er die Zustimmung von uns bekam, warf er eine neue Wendung ins Spiel und übernahm für kurze Zeit die Spielleiter-Rolle. Ich habe selten ein so cooles Abenteuer gespielt. Wir alle waren voll mit dabei; unsere Helden hatten eine Schießerei auf einem Friedhof, und alle, wirklich alle Spieler hechteten sich ohne vorherige Absprache unter Tische, hinter die Couch, die Tür... es war wie in besten Cowboy- und Indianer-Zeiten, mit dem Unterschied, daß wir sogar einen, wenn auch wilden, Plot hatten, der durchaus nachvollziehbar war. Leider leider leider scheint es so, daß ich der einzige in der Runde war, dem es absolut gut gefallen hat. Die anderen fanden es okay -- ich habe es geliebt.