Hihi,
Das erinnert mich exakt an meine Gruppe und da ich der Meinung bin, das ganze ziemlich gut gelößt zu haben, hier mal ein Ereignissbericht davon.
Es war unsere erste Shadowrungruppe und die 'Kampanie' bestand daraus, daß wir uns einen alten verlassenen Militärflughafen aus dem 2. Weltkrieg ---in der Nähe von Stuttgard--- herrichten wollten.
Wir nahmen also diesen und jenen Auftrag an, organisierten aber auch Dinge selbst. Wir hatten damals ein wenig ein 'GTA Verständniss' vom Leben eines Runners.
Also:
,,Wir brauchen einen Lastwagen für diesen Job.'' Ok, 10 Minuten später befand sich der Rigger und der Ninja der Truppe im Wagen und wir klapperten diverse Autobahnraststätten ab, erschlugen den Fahrer eines geeigneten Vehikels und hatten einen Lastwagen.
Irgendwann hatten wir uns ein paar Feinde gemacht gehabt, und konnten auch davon ausgehen, daß diese und wohl demnächst besuchen kommen würden. Was wir natürlich niicht dulden konnten.
Also zurück an den Planungstisch: Wir brauchen schwereres Gerät.
Wir hatten uns entschieden, den Flughafen durch Panzer- und Luftabwehrgeschütze, Gattlingguns, Mörser und andere Spierenzchen zu schützen und dem Heli unseres Riggers auch noch ein paar Extras zu gönnen.
Dann kam die entscheidende Frage, und sie wurde ebenso entscheidend gelöst:
,,Wie kommen wir an den ganzen Schei**?'',,Wir klauen uns das Zeug.'',,Ok, wer hat solche Waffen?'',,Areas hat solche Waffen ''Gesagt getan, nach einigem Hin und Her stand unser Entschluß fest: Wir machen einen Bruch, beim Areas-Hauptstüzpunkt in der ADL. Mit herruntergeklappter Kinnlade beendete unser SL die Sitzung
Der eigendliche Bruch folgte dann in der nächsten Sitzung und ging viel zu einfach.
Unser Sl dachte damals, daß wir ein Abenteuer unbedingt gewinnen sollten. Wir dachten hingegen, daß wir uns auf einen ziemlichen Selbstmörderjob eingelassen hatten, und freuten uns schon darauf, daß dieses Abenteuer eigendlich nur zwei mögliche Enden haben könnte:
- Entweder wir gehen in einem furiosen Feuerwerk vor die Hunde, von dem die Netze in der gesamten ADL noch Jahre sprechen werden --- sprich: wir sterben als Legende,
- oder wir schaffen tatsächlich das unschaffbare, und treten in einer bombastischen Aktion einem der größten Fische in deutschem Gewässer gehörig in den Arsch.
Was dann kam, war leider die Enttäuschung schlechthin und das kürzeste Abenteuer dieser Kampanie.
Wir hatten einen Lastwagen in den Farben eines Lieferunternehmens umgespritzt und einen Termin zur Anlieferung von Teilen 'vereinbart'; Sprich, per Matrix in den Terminkalender des Pförtners eingetragen.
Dann fuhren wir dort vor, hatten einen Kontaktmann, den wir auch gleich mitnahmen und ca. zwei Stunden später fuhr ein für 30 Tonnen zugelassener Lastwagen mit 40 Tonnen Zuladung absolut überlastet und auf ächtzenden Achsen vom Gelände, ohne daß es irgendjemanden kümmerte.
Nach diesem Abenteuer wechselte der Sl, da der alte auch endlich mal mitspielen wollte und ich übernahm den Posten.
Wir waren uns alle einig, das diese Gruppe wahrscheinlich ziemlich derbe auf die Finger bekommen würde, und schleunigst irgendwohin auswandern sollte.
Das nächste Abenteuer war ein klassischer Run, den die Spieler annahmen, um Tickets für einen ---nicht durchsuchten--- SDiplomatenflug nach Amerika zu bekommen.
Zumindest
begann es als klassischer Run...
Die Runner sollten ein Treffen zwischen Diplomaten zweier Cons im auftrag eines der beiden überwachen. Diese Cons lagen schon eine kleine Weile im lokalen Kleinkrieg und jenen beizulegen, war das Ziel dieses Treffens.
Die Spieler kamen also etwa zwei Stunden vor den anderen am vereinbarten Ort an, bauten Scharfschützengewehre und Richtmikros auf und begaben sich in Position.
Es gam wie es kommen mußte, und noch während der unterredung kamen 15 schwarze Motorräder angerauscht und eröffneten das Feuer. zwei oder drei von ihnen konnten von den Spielern erlegt werden, der Rest schaffte es, den Unterhändler des 'anderen' Cons zu durchlöchern, bevor die Limo des Kunden mit quitschenden Reifen den Treffpunkt verließ.
Es folgte eine kleine Verfolgungsjagd, aus der die Spieler als Sieger hervorgingen.
Am Morgen des nächsten Tages, trafen sich die Runner mit Mr. Schmitt in einer abgelegenen Lagerhalle, um ihre Belohnung entgegenzunehmen.
Dieser lobte sie förmlich, grinzte und winkte leicht mit der Hand, woraufhin die Runner von Pfeilen mit Schlafgift getroffen zu Boden sanken.
Wenig später wachten sie gefesselt und geknebelt auf der Ladefläche eines Trucks auf, zusammen mit zwei grimmig drein schauenden orkischen Wachen, die gerade damit beschäftigt waren, um die Ausrüstung der Runner zu pockern.
Als einer der Runner sich möglichst unauffälig hinter ein paar Kisten manövrierte, fand er mit der Hand ein kleines Tapetenmesser, mit dem er seine Fesseln durchschnitt.
Ich weiß heute nicht mehr wie, aber irgendwie schaften sie es, die Fesseln aller Anwesenden zu öffnen, ohne die Aufmerksamkeit der Wachen zu erregen. Sie behielten die Fesseln weiterhin an und warteten.
Als der Motor des Trucks ausging und die beiden Orks unsere 'Helden' gerade aufsammeln wollten, schnellte einem ein Tapetenmesser in die Kehle und dem anderen ein Cyberellenbogen in die Weichteile, und Sekundenbruchteile später ein Stiefelmesser in die Schläfe.
Sie hatten in einer kleinen Fabrik angehalten und die versammelten ConGardisten freuten sich schon auf ihre neuen Spielsachen.
Das ganze Abenteuer endete mit einem einzigen Überlebenden von anfangs fünf Runnern, welcher auf einem kleinen Frachtschiff unauffällig in die UCAR auswanderte.
Warum ich das hier alles schreibe?
Das war das genialste Ende einer Kampanie, daß unsere Gruppe je hatte und noch heute schwärmen mir meine Spieler davon vor. Und das troz der offensichtlichen Niederlage der Runner.
Also:
Mach sie fertig!
Mach sie
richtig fertig.
Aber mach es gut.
Wenn du es hinkriegst, das deine Spieler die gesamte fünfstündige Sitzung vor Spannung nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht, werden sie es dir mit der größten Wahrscheinlichkeit sogar danken, daß du sie am Ende umgebracht hast.
Nur eines solltest du auf jedenfall bedenken:
Lass sie nie mals machtlos sein.
Der Chartod ist für die meisten Spieler nur dann in Ordnung und gerechtfertigt, wenn er zum einen
richtig großes Kino ist, und zum anderen ,,nicht von hinten'' kam, will heißen, wenn sie dem Tod haben in die Augen blicken können.
So, ich hoffe, daß hat dir ein bischen was gebracht, sonst hätte ich den ganzen Post ja umsonst geschrieben
Gruß,
raVen