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Wushu: The greatest wrestling game that ever was
Mann ohne Zähne:
Servus,
je länger ich noch warten muss, dass ich Wushu leiten kann, desto mehr Ideen bekomme ich -- was ja nicht unbedingt eine schlechte Sache ist ;)
Durch seine beliebig steuerbare Körnigkeit ist Wushu ja ein universell geeignetes System; Hauptsache, die Spieler haben Lust am Fabulieren. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf ging ich gestern nochmal alle meine Indie-Spiele durch und stieß auf Kayfabe, das mittlerweile berühmte Wrestling-Rollenspiel. Meine Gruppe und ich waren damals Spieletester, und es hat sich im Laufe der Versionen zu einem komplexen Wrestling-Spiel gemausert, das Wrestling wirklich als das darstellt, was es ist: Action und Show im Vordergrund, Verhandlungen und Ränkespiele hinter den Kulissen. Nun ist es aber so, dass Kayfabe vielen Leuten, die ich kenne, einfach zu kompliziert und überladen geworden ist.
Und an diesem Punkt könnte Wushu ins Spiel kommen. Den "Embellishment"-Regeln ist es wurscht, ob der Spieler das Intro seines Wrestlers, seinen vernichtenden Finisher oder die betörten Augenaufschläge der weiblichen Marks beschreibt -- Detail ist Detail und deshalb einen Würfel wert.
Sofort schießen mir neue Gedanken durch den Kopf, ich schreibe sie jetzt einfach so auf, wie sie kommen... angenommen, ein Rookie, ein neuer Wrestler, tritt vor dem verwöhnten Publikum auf... er hat es schwer, mit seinem Halleneinlauf die Crowd zum Jubeln zu bringen.... also mache ich das Publikum zum Mook und gebe ihm einen Wert... oder angenommen, mein Wrestler will sich nicht gegen einen anderen legen und interveniert beim Booker, bei dem Mann, der die Matches plant... hoffentlich hat mein Wrestler einen Trait "Weiß, wo der Hase läuft" oder "Ich bin ins Business hineingeboren worden"... oder mein Wrestler hat vor dem Match rausgefunden, dass seine Freundin ihn mit seinem "Gegner" bescheißt... er wird versuchen, einen "shoot" durchzuziehen, also wirklich zu treffen... die Narrative Truth macht das einfach... aber was ist nach dem Match? Wie kann mein Wrestler es schaffen, das Publikum vor Begeisterung von den Stühlen zu holen? Ich gebe dem Publikum wieder einen Wert, mache es zum Mook, und wenn es erledigt ist, dann jubelt es! Aber Vorsicht, ich habe nicht endlos Zeit... jedes Mal würfeln entspricht ein, zwei Minuten, und das Match ist nur auf so und so viele Minuten ausgelegt...
Wie findet Ihr die Idee? Spinnereien aus Bayern? Oder fällt Euch noch mehr dazu ein?
:)
Norbert
Monkey McPants:
Nein, nein, völlig verständlich. Klingt wie ein cooles Wushu Spiel, du solltest auf jeden Fall mehr erzählen wenn du es durchziehst. :)
Aber ja, ich bin völlig deiner Meinung was die Vielseitigkeit von Wushu angeht. Aus genau dem Grund hab ich vor (Irgendwann, wenn ich endlich mal dazu komme.) ein düsteres, gritty Kriegsszenario mit Wushu zu leiten. (Vielleicht im 40k-Setting.)
M
8t88:
Klasse Idee! :d
Schrieb bitte ein Session Diary und deine Sonstige Ideen dazu.
Wenn dir das zu "komisch" klingt aus dem Publikum einen "Mook" zu machen,
kannst Du auch der Ganzen Situation einen Gefährlichkeitswert geben. (und einen Yang erfolg pro runde oder nicht).
Dan klingt das nicht so komisch, und ist vielleicht leichter zu verstehen.
(Ist ne gängige Praxis... das entschärfen von einer Bombe oder eben "Umstände" mit Threadratings zu versehen.)
Ich bin gespannt! :)
Mann ohne Zähne:
Nur kurz: neue Gedanken zum Thema...
1) Intros
Die Intros der Wrestler sind Würfe gegen einen Schwierigkeitswert. Je frischer der Wrestler ist, desto höher ist dieser Wert, weil ein Rookie es einfach schwerer hat, sich gut bei der Crowd zu verkaufen. Das Wrestling-Publikum ist gnadenlos, wenn du deinen Einlauf versaust, macht es dich fertig... deshalb solltest du an Ying-Würfel denken. Wenn du es nicht schaffst, das Publikum von deinem Intro zu überzeugen (wenn also dein Chi auf 0 sinkt), dann macht es dich derartig fertig ("Buuuuh!", "Boooo-ring!", "Go home!"), dass du dir einen Trait, der mit deiner Ring-Performance zu tun hat, um einen Punkt runtersetzen musst. Keine Sorge, nach dem Kampf steigt der Wert schon wieder auf seinen normalen Stand an.
2) Kämpfe
Also: Entweder du bist in einer Pro-Wrestling-Liga oder in einer Shoot-Wrestling-Liga. Beim Pro-Wrestling legen die Booker das Ergebnis der Matches im Vorhinein fest. Beim Shoot-Wrestling ist das meist nicht der Fall. Deine Kumpels und du müssen also festlegen, in welcher Liga ihr seid.
Für Shoot-Wrestling ohne Zeitlimit würde ich das Chi der Wrestler auf 6 hochsetzen, sonst sind die Kämpfe sehr schnell vorbei. Oder ich würde filibustern, und zwar ohne Würfellimit.
Für Kämpfe mit Zeitlimit und Würfellimit zähle ich einmal würfeln als eine Runde. Je nachdem, ob in dieser Runde eher schnelle Techniken oder zeitaufwändige Techniken überwiegen, dauert sie 1 oder 2 Minuten. Wenn das Zeitlimit erreicht ist, gewinnt der Wrestler, der noch mehr Chi hat und darf den "Coup de Grace" in Form eines ordentlichen Finishers darbieten.
3) Das Publikum liebt eine gute Show, und noch mehr liebt es Gewinner. Deshalb bekommt der Sieger eines Matches mehr Popularität als der Verlierer, und wenn er deutlich und klar siegt, bekommt er mehr Punkte als bei einem etwas fragwürdigen Sieg. Das Pop-System übernehme ich von "Ringside", einer uralten Box-Brettspielsimulation von TSR.
Habt Ihr noch mehr Ideen, bevor ich das ganze mal anpacke?
:)
Norbert
Fredi der Elch:
(Und ich seh das jetzt erst... sowas)
Total cool!! Wushu ist wirklich unglaublich flexibel. besonders schön finde ich, wie du die Mook-Regeln für das Publikum anwendest. Das zeigt, was da alles möglich ist (ich hoffe auf mehr davon in einer Mook-Guide eines gewissen 8t... ;) )
Der Kampf selber macht mir allerdings Probleme. (Ich gehe jetzt est einmal von der Pro-Liga aus) Wenn der Ausgang des Kampfs schon feststeht, dann geht es im Kampf ja nicht mehr darum, wer gewinnt. Das ist von vorne herein ziemlich klar (über Regeln dafür, wann wer gegen die Vorgaben verstößt und was dann passiert sollte man später noch reden). Also worum geht es im Kampf? Es geht darum, beim Publikum besser anzukommen (auch wenn man verliert) und dadurch vom Booker vielleicht als Sieger des nächsten Kampf gesetzt zu werden. Man muss also das eigene Image verbessern, um in der Hirarchie "aufzusteigen".
Es geht also um einen Kampf der Images. Wer also sein Chi verliert, hat die schlechtere Show geboten, auch wenn er den "Kampf" offiziell gewinnt (weil das nichts mit dem Chi zu tun hat). Ich muss also zu Beginn meiner Karriere richtig cool untergehen, damit das Publikum mich trotzdem mag und ich für viele weitere Kämpfe gebucht und dann vielleicht Publikumsliebling werde.
Hört sich das irgendwie sinnvoll an?
Ansonsten bin ich wie 8t definitiv für einen Write-Up im Diary. :D
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